Ich bin für die Hindergrundgeschichte – jedenfalls soweit wir sie uns einander anvertrauen würden…
Daher schreibe daher einfach mal, was die Magierin der Gruppe des Abends bei gemütlichen Eintopf-Plaudereien aus ihrem Leben erzählen würde. (Wenn ich irgendeinen Schmarrn erzähle, der den aventurischen Experten die Fußnägel hochrollt, erzählt es mir…)
So gestattet denn, dass ich mich Euch vorstelle:
Mein Name ist Kerima saba Mahin. Ich stamme aus einem kleinen Dorf nahe Khunchom, der Hauptstadt des Fürstentums Khunchom. Ein Ort der in ganz Aventurien gerühmt wird für sein phantastisches Gauklerfest und den Handel mit wohlfeilen Waren.
So ist auch meine Familie dieser Tradition verhaftet; solltet Ihr je nach Khunchom kommen, geht zum dritten Hause links am grossen Marktplatz, dort werden Euch meine Eltern oder Brüder mit allem ausstatten, was Ihr für Eure Reise benötigt –Tuche, Lederwaren und Gewürze doch auch alles, was Ihr sonst wünscht, werden sie zu besorgen wissen.
Schon früh fand ich heraus, dass mir manchmal Dinge möglich sind, die anderen nicht gelingen. So grossartig das klingen mag, es ist nicht immer angenehm. Und nachdem ein Wutanfall mit vielen umgestürzten Marktständen endete, gingen meine Eltern auf die Suche nach einem Lehrmeister der Magie.
Mit 9 Jahren zog ich zu Boras bin Nuraf, die Künste der Magie zu erlernen. Jedenfalls dachte ich das. Die ersten zwei Jahre lernte ich allerdings eher die Kunst, die Gefäße seiner alchimistischen Experimente zu reinigen…
Boras schickte er mich alle paar Wochen zum Einkaufen zu meinen Eltern; er behauptet, das läge an seinem Faible für gut gewürztes Essen und die aussergewöhnlich hohe Qualität der Waren meiner Eltern. Aber um ehrlich zu sein - sein Wunsch nach frischen Gewürzen trat seltsam häufig auf, wenn ich Sehnsucht nach meinen Eltern hatte…
Jedenfalls konnte ich – im Gegensatz zu den meisten unserer Zunft – ungewöhnlich häufig meine Geschwister und Eltern wiedersehen und bin Boras sehr dankbar dafür.
Er war es auch, der mich lehrte, dass neben allem Wissen und Können auch Schönheit und Ästhetik uns bereichert. Die Gelehrten der Akademie waren mit diesen Gedanken wohl nicht immer einverstanden… Auch befremdlich für viele war Boras‘ Meinung, jedes Leben sei wertvoll – sogar der Tiere und Sklaven.
Vor einem knappen Jahr meldete er mich zur Prüfung in der magischen Akademie an. Das war gleichzeitig auch die Aufnahme in die Graue Gilde der Geister. Jedenfalls solange ich die Gebühren von 20 Dukaten pro Jahr zahlen kann… das war einer der Gründe, den Auftrag dieser Reise anzunehmen.
Nach bestandener Prüfung hatte ich erwartet, dass Boras mich beglückwünschen würde. Doch er sah mich nur seltsam an und sagte: dies sei nur der erste Teil meiner Lehre gewesen. Ich wisse nun zwar viel über Magie und Theorie, doch über Leben und Tod wisse ich rein gar nichts.
So gab er mir einen Auftrag (über den ich hier nichts weiter erzählen möchte) und schickte mich los, wie er sagte, das Leben kennen zu lernen.
Ich wusste nicht, wohin ich mich wenden sollte, so führt mein erster Weg mich in Hesindes Tempel.
Sie scheint mein Gebet erhört zu haben, führte die Reise mit einem Entdecker wie Euch, Scaramouche, erscheint mir perfekt, die Welt zu erkunden.
Die Handlungen von Ritter Ulrich sind aufrecht und ehrenvoll, so dass ich mich in guter Begleitung fühle. Ihr, Svenna, bitte vergebt mir, irritiert mich ein wenig. Das mag an der Abgeschiedenheit der magischen Studierstube liegen, da ich noch nie mit jemandem wie Euch näher in Kontakt kam. Ich bin sicher, Euer Herz sitz auf dem rechten Fleck, so wie Ihr die Kräuterfrau und das Dorf verteidigt habt und wenn ich Euch bei Gelegenheit vielleicht zeigen dürfte, was für ein erhebende Genuss es ist, die Nahrung mit Messer und Gabel zu sich zu nehmen…
Ich erhebe das Glas mit diesem edlen Wein auf eine erfolgreiche gemeinsame Reise...