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  • 253. Spieltag (28.10.2025)


    Lowangen !!

    Die freie Handelsstadt mit 12 500 Einwohnern, darunter jeweils 500 Zwerge und Elfen, hatte dem Ansturm der Orks bislang widerstanden. Das mag auch daran liegen, dass die Stadt eine Insellage inmitten des Svelt einnahm. Die Helden verkauften überschüssige Ausrüstung, besuchten Tempel und machten eine Pause auf ihrem Weg nach Gareth. Kasim nutze die Zeit, um sich in der Stadt herum zu hören. Dabei fand er heraus, dass die Rhodensteiner die Festung Greyfensteyn befestigen wollten. Die Festung war nun wieder in der Hand der Rondra-Geweihten, allerdings hatte die Substanz gelitten und bedurfte dringender Ausbesserung. Angeblich wollte der Kriegerorden Belagerungswaffen zur Festung bringen lassen.


    Die Gruppe nahm ihr Mittagsmahl in ihrem Gasthaus ein. Dabei fiel ihnen ein weiterer Gast auf, welcher im Wappenrock der Rodensteiner seinen Eintopf zu sich nahm. Dabei blickte er immer musternd in die Runde. Sonea prostete ihm über die Tische hinweg zu und der Fremde hob ebenfalls seinen Bierkrug. Als letzten Akt seiner Nahrungsaufnahme wischte er mit einem Kanten Brot seine Schüssel aus. Mundtücher gab es nicht, weshalb der Ärmel seiner Hemdes diese Aufgabe übernahm. Dann machte er sich auf den Weg zum Tisch der Gruppe. Er stellte sich als Wolfborst von Auen vor und fragte nach der Herkunft der Helden. Er war auf der Suche nach ein paar Fremden, welche als Ölhändler getarnt in Yrramis ein paar Erkundigungen einholen konnten. Hierzu bot er zunächst 5 Dukaten pro Kopf. Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellte sich heraus, dass ein Wagen mit einer Rotze in die Hände der Orks gefallen war. Es galt nun herauszufinden, ob und wo der Wagen in Yrramis stand. Bei einer Rückeroberung bot der Rodensteiner einen Bonus von 20 Dukaten an. Bei dieser Summe stimmte Sigrud sofort zu. Es gab einen Verbindungsmann in der Stadt, welche unter der Herrschaft der Orks stand: Wunnemar Bilsenberg. Wunnemar hatte es in der Ränge der Stadtwache geschafft. Er war auch im Besitz einer Brieftaube, welche den Greyfensteynern eine Nachricht zukommen lassen konnte, damit die Krieger dem „befreiten“ Wagen entgegen reiten konnten. Für die Reise Lowangen – Yrramis konnte man 12 Stunden Reisezeit veranschlagen. Die Gruppe entschloss sich, bereits am Nachmittag los zu reisen. Mit einer Übernachtung unterwegs, würde man dann etwa zu Mittagszeit eintreffen.


    Am Abend kam die Gruppe zu einem Baum. In der Abendbrise schaukelte leicht quietschend ein Eisenkäfig mit einem verwesenden Skelett. Bei näherer Betrachtung konnte man ein rohes Holzschild mit einer groben Beschriftung feststellen. „ich bin ein freund der rodensteiner“ stand dort. Viel Mühe hatte sich der Schreiber nicht gegeben. Die Helden spendierten dem Leichnam ein ordentliches Erdgrab mit Grabsegen. Da die Sonne am Untergehen war, suchte Sigrun einen geeigneten Rastplatz. Ein kleiner Wall aus Büschen und Sträuchern schützte vor dem Wind. Glucksend zog der Svelt in der Nähe dahin und ab und an sprang auch ein Fisch in die Höhe. Die Wachen wurden eingeteilt. Die Nacht verlief friedlich.


    Nach dem Frühstück ging es weiter und wie berechnet traf man am späten Vormittag in den Außenbezirken der Stadt ein. Der Goblin mit den kniehohen Stiefeln und dem horasischen Federhut war ein unerwarteter Anblick. Von seinem Sitzstein herab sprach er die Helden an. Smoglin bot der Gruppe an, die Waffen in die Stadt zu schmuggeln. Alles was nicht berufsüblich war (Holzaxt, Kurzbogen, Messer, Dolch, etc) würde von den Orkwachen eingezogen. Sogar die „Wanderstäbe“ würden mit einem Beil bearbeitet werden, um herauszufinden, ob es sich nicht doch um einen Magierstab handelte. Für ein Silbertaler bot sich der Goblin an, die Waffen in die Stadt zu schmuggeln und sie am Abend am Gasthaus abzugeben. Die Frage nach einem Smugglertunnel wurde einfach weg ignoriert. Die Gruppe nahm das Angebot an und reiste weiter in Richtung Stadtor.

  • Der Zug aus einem Werkstattwagen an dem hinten zwei Esel mit Ölfässern angebunden waren, weckte selbstredend das Interesse der beiden Orkwachen. Die Befragung, nach dem Zweck der Reise und dem Wohin und dem Woher, begann. Anschließend begann die Wache die Beine der Reisenden zu zählen, um die Einreisegebühr festzulegen. Das Dazwischenreden von Sonea war da nicht hilfreich. Als der Ork auf 20 Kreuzer kam, wurden im 15 in die Hand gelegt. Pech war dann als ein mit Brandnarben gezeichneter Anführer auftauchte, sich die Sachlage erklären ließ. Mit einem Klaps auf den Hinterkopf seines Orkkameraden nahm er die Sache selbst in die Hand. 6 Helden, 7 Pferde, zwei Esel, je Bein 2 Kreuzer, zuzüglich Entertainmentzuschlag für die Verarschung der Wache, macht zwei Silber. So lernten die Helden Shurrak Brandfell kennen.


    Viel gibt es zu Yrramis nicht zu sagen. Ca. 800 Einwohner, die Hälfte Orks, ein paar Halborks und Goblins. Tempel für Kor und Tairach. Die Garnison umfasste ca. 50 Khurkach, die aufgrund ihrer eingefärbten Eckzähne auch Goldhauer genannt wurden. In der Stadt wurde mit Pelzen, Naturalien, Sklaven, Schnaps, Metallwaren und Vieh gehandelt. Das alles fand auf dem zentralen Marktplatz statt, von dem alle Hauptstraßen abzweigten. Dem Gasthaus „Am Kreuzweg“ stand nach Überquerung des Platzes die „Festung“ der Orks gegenüber.


    Ein Marktstand kostete 5 Kreuzer Standgebühr pro Tag. Man schaute sich mal die Auslagen an. Kasim kam mit der Viehhändlerin Praidoane ins Gespräch. Vor ihr kam die Information, dass die Orks wohl jemand losgeschickt hatten, um der Schmugglerplage Herr zu werden. Außerdem ließ sie noch fallen, dass sich Shurrak Brandfell beim kürzlichen Hausbrand vor dem Löschen gedrückt hatte und sich hatte volllaufen lassen. Vom Händlerstand wurde noch eine Heilsalbe und Wolchrauke erworben. Die Samenkapseln dieser nordischen Pflanze zerplatzen beim Aufschlag und geben eine Sporenwolke frei, welche nicht nur höllisch in Hals kratzt, sondern auch noch die Sicht nimmt.


    Dann ging es ins Gasthaus. Dem Angebot von Mywara Alberg in den neugebauten Gästeflügel einzuziehen, wurde aus fiskalischen Gründen widerstanden. Der Platz im Schlafsaal war ausreichend.

    Kasim machte sich auf den Weg ein Ausweichversteck für die Helden zu suchen, nachdem die Wirtin erklärt hatte, dass regelmäßig ihre Räumlichkeiten nach Waffen durchsucht würden. Die Orks waren einfach zu misstrauisch. Ein Versteck wurde gefunden. Außerdem kam Kasim an einer Brandruine vorbei, unter den verkohlten Holzbalken fand er eine Bodenluke zum Kellerraum. Aber mehr als die Stufen, welche in die Dunkelheit hinabführten, konnte er nicht feststellen. Zum Öffnen der Luke musste man erst den Brandschutt wegräumen.


    Ein Rundgang um die Orkenfeste zeigte, dass es sich hierbei und ein rechteckiges Gebäude handelte. Das unterste Stockwerk war bis zur Hüfte mit Steinen verkleidet worden. Dann begann ein Holzbauwerk. Zwei Quadratische Strukturen waren aneinander gebaut worden. Die westliche war die Kaserne, die östliche die Stallungen für Nutzvieh und Pferde. Dort gab es auch einen Verschlag für einen Stallmeister. Der Länge nach zog sich ein Fahrweg durch das Gebäude, Vorder- und Hinterausgang waren mit bewachten Doppeltoren verschlossen. In das Mittelstück, welches die beiden Flügel trennte, konnte nicht eingesehen werden.


    Sonea und Thorn machten sich auf den Weg zur Torwache und gaben sich als Mechaniker aus, welche auf der Suche nach einer Beschäftigung waren. Die Wache rief den Statthalter Atrrazan Ogerschelle herbei, welcher in Begleitung einer Leibwache erschien. Hier hatte man nicht einen dummen Kerl vor sich. Neben seinem geschwärzten Kettenhemd trug er im Gürtel eine schwere Ogerschelle, welche ihm wohl seinen Namen eingebracht hatte. Der Statthalter ließ sich überzeugen und brachte die beiden Mechaniker in das Mittelstück des Bauwerks. Hierbei handelte es sich um ein Lager, welches die beiden Flügel abtrennte. Hinter einer Wand aus Heuballen stand der gesuchte Wagen. Bei einer Untersuchung konnte Thorn feststellen, dass auf der Ladefläche eine zerlegte Rotze lag. Seinen scharfen Augen entging auch nicht die Munitionskiste mit dem Brandzeichen für Hylailer Feuer. Die Kiste mit den Brandsätzen war auf einem Strohkissen gelagert. Thorn verkaufte Atrrazan die Ladung als zerlegten Kran, mit dem man schwere Dinge heben konnte. Atrrazan erklärte, dass er damit was anfangen könne, da er beabsichtige ein paar Bauwerke zu errichten. Er fragte an, ob die Mechaniker sich bereit erklären würden, den Kran zusammen zu setzen, sobald ein Bauplatz gefunden worden war.

    Als Dank für die Untersuchung überreichte der Orkhäuptling noch einen Dukaten.


    Dann ging es wieder zurück zum Gasthaus. Am 04.11.2025 geht es weiter.

  • 254. Spieltag (04.11.2025)

    Die Sonne ging nun langsam unter. Aus den Bezirken und dem Umland strömten die Orkpatrouillen herbei. Feuerschein flackerte durch die Haupttore der Festung auf den Marktplatz. Die Orks hatten sich zum Abendessen versammelt. Sigrun machte einen kleinen Stadtrundgang und stellte fest, dass alle Orks verschwunden waren. Zeit mal mit der Kontaktperson Wunnemar Bilsenberg in Verbindung zu treten. Maila betrieb den Kräuterladen, der zu dieser Zeit bereits geschlossenen war. Die Helden spähten durch die Fenster und konnten Lichtschein aus dem Hinterzimmer in den Verkaufsraum dringen sehen. Ein kräftiges Klopfen öffnete die Tür. Die schwangere Frau öffnete und fragte nach der Art des medizinischen Notfalls. Als die Recken ihren Kontaktwunsch zu Wunnemar äußerten, kam dieser in Begleitung seiner 6jährigen Tochter an den Eingang. Nachdem man sich als Vertreter der Rhodensteiner identifiziert hatte, wurde man hereingebeten. Wunnemar bekannte sich zu den Zielen des Rondra-Ordens. Er war im Besitz von zwei Brieftauben, die er zur Festung Grayfensteyn schicken konnte. Die Helden interessierten sich für die Auslagen im Laden. Maila konnte ein Feuerpulver (QS 4) überreichen. Das Pulver zündete beim Aufschlag, erschuf eine Zone aus blitzenden Lichtern und setzte den Wirkungsbereich (16 qm) in Brand. Bei der Abklärung der Reisezeit bis zur Festung, kam heraus, dass der schwere Rotzenwagen, so er von zwei Pferden gezogen wurde, ca. 8 Stunden brauchen würde. Damit waren die trabenden Orks fast doppelt so schnell. Ein Vorsprung würde relativ schnell aufgeholt sein. Nun war es auch Zeit den Tag zu beenden. Die Helden legten sich im Gasthaus schlafen. Der Goblin hatte Wort gehalten und es geschafft die Waffen in die Stadt zu schmuggeln. Allerdings machte die Wirtin darauf aufmerksam, dass die Orks es sich nicht nehmen ließen unangemeldet den ganzen Laden auf dem Kopf zu stellen. Man sollte also schnellstens ein neues Versteck finden.


    An nächsten Morgen wurde wieder die Miete für den Marktstand entrichtet. Der Marktplatz bot eine hervorragende Position, um die Wachwechseln der Orks nachzuvollziehen. Sonea und Thorn meldeten sich nochmals bei Orkhäuptling Ogerschelle. Dieser hatte einen nützlichen Ort für das Aufstellen des „Krans“ gefunden. Die beiden Pferde, die mit dem Wagen in orkische Hände gefallen waren, zogen den Karren bis zur Brandruine. Begleitet wurde der Wagen von vier Orkwachen. Nun galt es Betriebsamkeit vorzutäuschen. Mit kennerischen Blick schritt Thorn die Baustelle ab, vergewisserte sich, dass die Fundamente in Ordnung waren. Sonea ging in das Gasthaus zurück und holte Papier und Zeichenkohle. Der Neubau musste geplant werden. Thorn fiel auf, dass er genaustens beobachtet wurde, sobald er sich der Kellerluke mit dem brandgeschwärzten Holz näherte, welches den Zugang zur Luke blockierte. Er versuchte erfolglos (Probe Kraftakt gescheitert) die Holzbalken anzuheben. Als er die Umgebung der Luke wieder verließ, entspannten sich die Wachen sichtlich. Nach dem Eintreffen von Sonea begannen die Planungen für die Errichtung des „Krans“.


    Während Phelizitas und Selhira versuchten das Öl unter die Leute zu bringen, entschied sich Sigrun für einen Rundgang durch die Stadt. Die Orkwachen zogen wieder wie gewohnt ihre Runden. Am Tor nach Greifenfurt wollte sie eigentlich nach Wunnemar schauen. Doch der war dort nicht anzutreffen. Die Ehefrau im nun geöffneten Kräuterladen zeigte sich verwundert, hatte der Gatte doch wie gewohnt das Haus verlassen. Sigrun überprüfte noch die anderen drei Tore und konnte auch hier nicht den Kontaktmann antreffen. Hatten die Orks in gefangen genommen?


    Was Thorn nicht geschafft hatte, war für die Ingerimmgeweihte mit ihren, in Schmiedearbeit geübten Armen, kein Problem. Wieder unterhielten sich zwei Orkwachen, wobei der eine mit einem Kinnrucken auf die Luke zeigte, während der andere nur mit den Schultern zucken konnte. Sonea holte sich eine Laterne, öffnete die Luke und spähte hinein. Eine unbeschädigte Leiter führte in den Kellerraum. Sonea stieg hinab und konnte ein kleines Schnapsfässchen, welches auf einem größeren Wasserfass lag, auffinden. Sie öffnete das Spundloch und schüttete den Inhalt des Giftpäckchens mit Marbos Ruhe in den Alkohol. Dann wurde das Fass wieder versiegelt und Sonea transportierte das Gebinde ans Tageslicht. Die Orkwachen machten einen enttäuschten Eindruck. Aber als Sonea verkündete, dass der Schnaps für das Abendessen gedacht war, entspannten sich die Züge. Der Geweihten war der schwarze Prankenabdruck auf der Fasswand, der sich nun im Tageslicht zeigte, nicht entgangen. Dann begann man die Bodenplatte des „Krans“ aufzurichten. Immer schön gemütlich, die Zeit musste vorbei gehen.


    Sigrun schaffte die Pferde der Helden als Fluchtvorbereitung zu einem Gehöft, außerhalb der Stadtmauern, an der Straße nach Greyfensteyn. Beim Gespräch zum Mittagessen brachte die Wirtin des Gasthauses vor, dass sie beobachtet hätte, wie Wunnemar in Begleitung von Shurrak Brandfell in die Orkfestung gegangen war. Das Ganze war noch vor Eröffnung des Marktes erfolgt. Ob das freiwillig war, konnte sich nicht sagen, zumindest war Wunnemar nicht gestoßen oder gezogen worden.


    Am 11.11.2025 geht es weiter.