115. Spieltag (20.06.2022)
Traiano tauchte schließlich aus dem Schiffswrack auf. Unser Investigativmagier befragte mal die Plünderer. Dabei konnte er in Erfahrung bringen, dass die Gjalsker Tairach als Gottheit verehrten. Er war also nicht nur ein Orkengötze. Also schauten wir uns nochmal in der Höhle um. Die Plünderer hatten den Ork von allem Metall befreit. Allerdings hatten sie einen Silberring übersehen, der dann in meinen Taschen verschwand. Traiano sprach irgendeinen Zauber und untersuchte einen Dolch, der als Opfergabe vor einer Holzfigur lag. Er meinte, dass er magische Eigenschaften hätte und legte ihn zurück. Zwischenzeitlich hatte Fanaion die Höhle betreten. Er zeigte keine Hemmungen und nahm den Dolch an sich. Als wir wieder beim Wrack ankamen, war unser Kapitän wieder wach. Er wollte zwar an Bord bleiben, aber die Erwähnung von Orks und Gjalsker überzeugten ihn vom Gegenteil. Ich setzte ihn auf mein Pferd und führte selbiges in Richtung Ifirnhaven. Den Setzling im Eimer nahm ich natürlich auch mit.
Ifirnhaven war eine Siedlung am Rande von zwei Hügeln. Am Anleger lag ein Drachenschiff. Auf den Hügeln waren zwei Schreine sichtbar, welche durch Fanaion und Traiano in Augenschein genommen wurden. Isleif und ich selbst waren auf der Suche nach einem Gasthaus. Der Lärm von einer Feier drang aus einem Langhaus in der Dorfmitte.
[Vor den beiden Schreinen konnten der Magier und der Elf einen Mann antreffen. Dieser beobachtete das Geschehen im Dorf genau. Er konnte den Beiden berichten, dass das Drachenschiff Wulfgrim Swafnarson gehöre, der sei für Ärger bekannt. Nach der Befragung des Mannes stiegen beide wieder zum Dorfplatz hinab.]
Zusammen mit Isleif näherte ich mich dem Langhaus. Dem Gegröle nach musste es mit betrunkenen Thorwalern gefüllt sein. Auch die Wachen am Eingang waren sichtbar nicht mehr nüchtern. Ein Jüngling mit Laute auf dem Rücken stützte sich auf seinen Speer. Isleif sprach mit dem Jüngling und übersetzte mir. Der Jüngling erzählte von seinem Onkel Swarfnarson. Er sei auf der Suche nach einem Schwert und will sich mit selbigem einen Namen in Thorwal machen. Unserem Kapitän ging es wirklich nicht gut. Der Jüngling verwies auf einen gewissen Malzahn, einen Heiler, der sich in dem Langhaus befinden soll. Ich probierte dann noch etwas von dem angebotenen Bier – das Wohl! Es war ungewohnt, aber erstaunlich gut trinkbar. Fanaion und Traiano kamen vom Hügel herunter und zusammen betraten wird das Langhaus.
Drinnen veranstalteten die Nordmänner ein Saufgelage. Da konnte man sehen was Alkohol aus Menschen machen kann. Immerhin, war der Chef der Truppe gleich gefunden. Er saß auf einem großen Holzstuhl. Erstaunt stellte ich fest, dass mir sein Antlitz nicht unbekannt war. Das war der Mann auf dem Bild, das die Al´Anfaner in der Hand hielten. Damit war dann klar, wen diese Meuchler zum Ziel hatten. Isleif führte ein Gespräch mit dem Nordmann, während ich unseren Kapitän auf den Fellen im hinteren Bereich des Hauses parkte. Unserem Skalde war Swafnarson als Pirat bekannt, welcher die südlichen Gewässer unsicher machte. Der Rest der Nordmannbande bildete die Otta Schwertfisch. Es war jedenfalls angenehm sich mal mit einem Menschen in Garethi zu unterhalten. Swafnarson gab seine Schwertsuche unumwunden zu und bot uns Arbeit an. Unsere hatten wir ja mit dem Tod unseres Auftraggebers verloren. Als ich ihm mitteilte, dass sein Bild auf einem Steckbrief von Al´Anfanern war, nickte er einem älteren Mann neben sich zu und ein Lächeln zauberte sich auf sein Gesicht. Bei dem älteren Mann handelte es sich um Malzahn, den Heiler. Swafnarson meinte, dass die Südländer sich wohl für seine vergangenen Plünderungen rächen wollten. Er war auch der Meinung, dass unser Erscheinen eine göttliche Fügung sei. Swafnir habe uns zu ihm geschickt. Er bot uns für unsere weitere Zusammenarbeit ein Preisgeld von 100 Dukaten pro Kopf. Zusätzlich durften wir alle erbeuteten Schätze behalten. Das musste mit einem Schluck besiegelt werden. Das kleine Krüglein hatte es in sich. Noch nie in meinem Leben habe ich was getrunken, was meinen Rachen so unter Feuer gesetzt hat. Der Schnaps rannte meine Kehle hinunter und ich musste einfach husten, was für die Nordmänner wohl einen komödiantischen Anblick bot. Nachdem ich erklärt hatte, dass in Belhanka Wein das Getränk meiner Wahl war, wurde mir Met angeboten. Ein Wein aus Honig gewonnen. Skeptisch nahm ich ein Schlückchen. Ich hatte mein zukünftiges Getränk gefunden. Dann wurde ich Zeuge wie ein Elf einen Thorwaler unter den Tisch trank. Gut, fairerweise hätte der Elf erwähnen können, dass er den Schnaps durch einen Zauber von seinem Alkohol gereinigt hatte. Aber durch die Aktion stieg unser Ansehen. Offensichtlich machen die Nordmänner die Kampfkraft eines Streiters an der Menge von Alkohol fest, den dieser vernichten kann. Malzahn kümmerte sich dann um unseren Kapitän. Swafnarson erzählte, dass er von Ifirnshaven mit Gjalskern als Führer ins Landesinnere vorstoßen will.
[Traiano unterhielt sich mit Malzahn im hinteren Bereich des Langhauses. Der „Heiler“ kam aus Nostria, hatte ein verkrüppeltes Bein. Auffällig war auch, dass er kein Eisen an sich trug. Ein Odem Arkanum ließ den Mann leuchten wie einen Vollzauberer. Traiano stufte den Mann als Druiden ein.]
Nachdem ich ein paar Portionen Met intus hatte, sprach ich mal den Druiden an. Die Spinne aus der Prophezeiung ließ mir keine Ruhe. Endlich gab es mal eine Antwort, mit der ich was anfangen konnte. Die Spinne steht bei den Gjalskern für dämonische und böse Mächte. Das Böse ist immer und überall. Und davor sollen wir uns in Acht nehmen. Wären wir nie von alleine draufgekommen. Es wurde langsam Zeit für eine Mütze Schlaf. Der Met haute mir ordentlich in den Kopf. Worauf hatte ich mich da eingelassen. Du musst raus aus Belhanka, hatten sie gesagt. Geh in den Norden, hatten sie gesagt. Da kannst du was erleben, hatten sie gesagt. Na, danke. Mit den Gedanken in Belhanka schlief ich dann ein. Hier war es kalt und nass und Wein hatten sie auch nicht. Wo war die elegante Art des Kämpfens geblieben. Was war an so plumpen Waffen wie Streitäxten so interessant. Hau drauf und Schluss. Mir gingen die Bilder vom Kopf unseres Auftraggebers nicht so schnell aus dem Kopf.
[Irgendwas weckte Traiano und den Firnelfen. Da war doch gerade ein Äffchen dabei die Rucksäcke zu plündern. Teile der Goldkette von Swafnarson hielt er in seinen Händchen. Das Tier war doch der Gefährte vom Anführer der Al´Anfaner! Fanaion versuchte erfolglos das Tier zu greifen. Traiano war da weniger zimperlich und schickte dem Wesen einen Fulminictus entgegen. Ganze 18 Schadenspunkte verwandelten das Innere des Affens in Brei und es fiel tot um. Der Firnelf war entsetzt. Zeit den Rest zu wecken.]
Swafnarson ließ erstmal die Wachen verstärken. Die Goldkette hatte er aus der Beute von seinen Raubzügen im Südmeer gefertigt. Klar war jedenfalls, dass die Meuchelbande den Schiffbruch irgendwie überlebt haben mussten. Fanaion erblickte die Spuren des Äffchens im Straßenstaub. Es gab also eine Spur, der wir folgen konnten. Swafnarson erteilte uns den Auftrag, die Meuchler ausfindig und unschädlich zu machen. Uns winkten 25 Dukaten Bonuszahlung.
Wir folgten der Spur für ca. einer Stunde zu einem ausgetrockneten Flussbett. Da war einer von den bekannten Steckbriefen an einem Baum befestigt, die Augen des Gesichts hatte man rausgekratzt. Ein aufgemalter Pfeil wies die Richtung. Offensichtlich wollte man, dass wir wutentbrannt vorwärtsstürmen. Tja, Pech. In gepflegter Ruhe folgten wir dem Flussbett. Nach einiger Zeit begann meine Nase zu jucken, ein untrügliches Zeichen für drohendes Unheil. Und tatsächlich erspähten wir die Umrisse einer Fallgrube. Da war man wohl etwas nachlässig gewesen. Fanaion und ich schlichen uns vorbei. Isleif warf einen schweren Stein auf die Abdeckung der Fallgrube. Mit einem lauten Krachen fuhr der Fels in die Tiefe. Anschließend versteckte sich Isleif im Unterholz. Zumindest versuchte er es. Es erschien der Kopf eines Al´Anfaners kurz hinter einem Baum, aber der Meuchler musste den Skalden gesehen haben, jedenfalls joggte der Südländer davon. Soviel zu einem Hinterhalt. Wir hinterher.
Nach kurzer Zeit kamen wir an eine Felsklippe und konnten sehen wie der flüchtige Südländen die Felswand hochkletterte. Als wir uns der Klippe näherten, sah ich zweierlei. Humanoide Knochen am Fuß der Klippen und den Anführer der Meuchler auf einem Absatz über uns. Er hielt eine ungesunde Armbrust im Anschlag und fragte nach unserem Begehr. Ich versuchte es mit etwas Gelaber, um mich der Felswand zu nähern. Tatsächlich gelang es Isleif und mir bis zur Wand vorzudringen, ohne einen Bolzen einzufangen. Aber auch das beste Gespräch kommt mal zu Ende. Was wir jetzt brauchten war eine Ablenkung, um einigermaßen ungestört die Wand hochzuklettern. Wie auf das Stichwort sprang Taiano aus dem Wald. Funken sprühten um den Magier. Auf ins Gefecht !!!
Das ist dann die Aufgabe, die uns am 04.07.2022 erwarten wird.