254. Spieltag (04.11.2025)
Die Sonne ging nun langsam unter. Aus den Bezirken und dem Umland strömten die Orkpatrouillen herbei. Feuerschein flackerte durch die Haupttore der Festung auf den Marktplatz. Die Orks hatten sich zum Abendessen versammelt. Sigrun machte einen kleinen Stadtrundgang und stellte fest, dass alle Orks verschwunden waren. Zeit mal mit der Kontaktperson Wunnemar Bilsenberg in Verbindung zu treten. Maila betrieb den Kräuterladen, der zu dieser Zeit bereits geschlossenen war. Die Helden spähten durch die Fenster und konnten Lichtschein aus dem Hinterzimmer in den Verkaufsraum dringen sehen. Ein kräftiges Klopfen öffnete die Tür. Die schwangere Frau öffnete und fragte nach der Art des medizinischen Notfalls. Als die Recken ihren Kontaktwunsch zu Wunnemar äußerten, kam dieser in Begleitung seiner 6jährigen Tochter an den Eingang. Nachdem man sich als Vertreter der Rhodensteiner identifiziert hatte, wurde man hereingebeten. Wunnemar bekannte sich zu den Zielen des Rondra-Ordens. Er war im Besitz von zwei Brieftauben, die er zur Festung Grayfensteyn schicken konnte. Die Helden interessierten sich für die Auslagen im Laden. Maila konnte ein Feuerpulver (QS 4) überreichen. Das Pulver zündete beim Aufschlag, erschuf eine Zone aus blitzenden Lichtern und setzte den Wirkungsbereich (16 qm) in Brand. Bei der Abklärung der Reisezeit bis zur Festung, kam heraus, dass der schwere Rotzenwagen, so er von zwei Pferden gezogen wurde, ca. 8 Stunden brauchen würde. Damit waren die trabenden Orks fast doppelt so schnell. Ein Vorsprung würde relativ schnell aufgeholt sein. Nun war es auch Zeit den Tag zu beenden. Die Helden legten sich im Gasthaus schlafen. Der Goblin hatte Wort gehalten und es geschafft die Waffen in die Stadt zu schmuggeln. Allerdings machte die Wirtin darauf aufmerksam, dass die Orks es sich nicht nehmen ließen unangemeldet den ganzen Laden auf dem Kopf zu stellen. Man sollte also schnellstens ein neues Versteck finden.
An nächsten Morgen wurde wieder die Miete für den Marktstand entrichtet. Der Marktplatz bot eine hervorragende Position, um die Wachwechseln der Orks nachzuvollziehen. Sonea und Thorn meldeten sich nochmals bei Orkhäuptling Ogerschelle. Dieser hatte einen nützlichen Ort für das Aufstellen des „Krans“ gefunden. Die beiden Pferde, die mit dem Wagen in orkische Hände gefallen waren, zogen den Karren bis zur Brandruine. Begleitet wurde der Wagen von vier Orkwachen. Nun galt es Betriebsamkeit vorzutäuschen. Mit kennerischen Blick schritt Thorn die Baustelle ab, vergewisserte sich, dass die Fundamente in Ordnung waren. Sonea ging in das Gasthaus zurück und holte Papier und Zeichenkohle. Der Neubau musste geplant werden. Thorn fiel auf, dass er genaustens beobachtet wurde, sobald er sich der Kellerluke mit dem brandgeschwärzten Holz näherte, welches den Zugang zur Luke blockierte. Er versuchte erfolglos (Probe Kraftakt gescheitert) die Holzbalken anzuheben. Als er die Umgebung der Luke wieder verließ, entspannten sich die Wachen sichtlich. Nach dem Eintreffen von Sonea begannen die Planungen für die Errichtung des „Krans“.
Während Phelizitas und Selhira versuchten das Öl unter die Leute zu bringen, entschied sich Sigrun für einen Rundgang durch die Stadt. Die Orkwachen zogen wieder wie gewohnt ihre Runden. Am Tor nach Greifenfurt wollte sie eigentlich nach Wunnemar schauen. Doch der war dort nicht anzutreffen. Die Ehefrau im nun geöffneten Kräuterladen zeigte sich verwundert, hatte der Gatte doch wie gewohnt das Haus verlassen. Sigrun überprüfte noch die anderen drei Tore und konnte auch hier nicht den Kontaktmann antreffen. Hatten die Orks in gefangen genommen?
Was Thorn nicht geschafft hatte, war für die Ingerimmgeweihte mit ihren, in Schmiedearbeit geübten Armen, kein Problem. Wieder unterhielten sich zwei Orkwachen, wobei der eine mit einem Kinnrucken auf die Luke zeigte, während der andere nur mit den Schultern zucken konnte. Sonea holte sich eine Laterne, öffnete die Luke und spähte hinein. Eine unbeschädigte Leiter führte in den Kellerraum. Sonea stieg hinab und konnte ein kleines Schnapsfässchen, welches auf einem größeren Wasserfass lag, auffinden. Sie öffnete das Spundloch und schüttete den Inhalt des Giftpäckchens mit Marbos Ruhe in den Alkohol. Dann wurde das Fass wieder versiegelt und Sonea transportierte das Gebinde ans Tageslicht. Die Orkwachen machten einen enttäuschten Eindruck. Aber als Sonea verkündete, dass der Schnaps für das Abendessen gedacht war, entspannten sich die Züge. Der Geweihten war der schwarze Prankenabdruck auf der Fasswand, der sich nun im Tageslicht zeigte, nicht entgangen. Dann begann man die Bodenplatte des „Krans“ aufzurichten. Immer schön gemütlich, die Zeit musste vorbei gehen.
Sigrun schaffte die Pferde der Helden als Fluchtvorbereitung zu einem Gehöft, außerhalb der Stadtmauern, an der Straße nach Greyfensteyn. Beim Gespräch zum Mittagessen brachte die Wirtin des Gasthauses vor, dass sie beobachtet hätte, wie Wunnemar in Begleitung von Shurrak Brandfell in die Orkfestung gegangen war. Das Ganze war noch vor Eröffnung des Marktes erfolgt. Ob das freiwillig war, konnte sich nicht sagen, zumindest war Wunnemar nicht gestoßen oder gezogen worden.
Am 11.11.2025 geht es weiter.