14-tägiger Rollenspieltreff - DSA 5

  • Runde 3: Skra versteckt sich im Rundturm an der Ecke des Handelshofs. Der Drachenreiter erhält 10 SP Feuerschaden und stürzt sich mit seinem Reittier (Perldrachen sind verdammt gute Schwimmer) ins Wasser. Magier wartet. Hexe fliegt zu einer bröckeligen Mauer. Ihr Holzstock sirrt nutzlos über der Eintauchstelle herum.


    Runde 4: Skra bleibt im Turm, Drache taucht auf und muss sich orientieren (wo sind denn die Ziele?). Magier schickt dem Reiter einen Fluminictus entgegen und verursacht 8 SP. Hexe nimmt sich einen schweren Stein und bereitet einen Abwurf vor.


    Runde 5: Skra im Turm. Der Drachereiter beschließt, dass er mit seinen verbliebenen 15 Lebenspunkten, hier keinen Blumentopf, geschweige denn ein Blaues Buch, gewinnen kann und flieht über das Wasser.


    Der Gruppe wird nun die Wichtigkeit des Buches bewusst. Man schickt keinen Drachenreiter los, um einen belanglosen Roman zu erkämpfen. Und vor allem: Wer hat noch Interesse an diesem Buch? Was bedeuten die Verzierung auf der Rüstung des Reiters, die Skra vor ihrem Absprung noch erkennen konnte? Drei Fänge eines Greifvogels, die sich sternförmig um ein Zentrum, die Krallen nach außen, anordnen. Gleiches hatte sie schon mal gesehen. An den weißen Seen hatte der Aufwiegler das Zeichen in seinem Nacken tätowiert gehabt.


    Die nächste Sitzung findet nach der Faschingspause am 07.03.2023 statt.

  • 17. Spieltag (07.03.2023)


    Der Kampf mit dem Drachenreiter war überstanden. Da die Boote verbrannt waren, blieb nur der Landweg durch die Große Mosse. Und das im Winter. Skra wusste (Wildnisleben +), dass es in einem Sumpf für gewöhnlich kein Brennholz gibt. Deshalb machte sich die Gruppe daran, kiloweise Brennmaterial aus den Ruinen zu bergen. Die Elfe setzt ihre Kenntnisse in Holzbearbeitung ein um eine Schleppe zu bauen. Skar machte noch einen letzten Rundgang durch den Werkhof und fand ein paar Sachen, die Plünderer oder Schmuggler zurückgelassen hatten. Darunter befand sich eine Halskette, eine Döschen mit Schmerzpastillen und eine Phiole mit einer, für sie unleserlichen, Beschriftung (Zaubertrank, ging an den Magier).


    Um die Ruine zu verlassen, musste man den Burggraben überwinden. Hierzu konnte man von Pfeiler zu Pfeiler springen, oder sich an einem Seil (was freundliche Goblins zurückgelassen hatten) über den Graben hangeln. Der Magier (Klettern -) schaffte es nicht und schlug im Schlamm des Burggrabens auf. Etwas verwundert schaute er die Reispflanze neben sich an (Pflanzenkunde +). So was wuchs eigentlich nicht im Bornland. Skra betrachtete die Schuhabdrücke in der feuchten Erde genauer. Die Spuren führten zu einem verfallenen Gebäude des einstigen Dorfes vor der Festung. Durch das Fensterloch spähte sie in den Innenraum und konnte drei selig schlafende Goblins (Urmeg, Seenai und Gnupp, Forschungsreisende aus Festum) mit schlammbespritzten Schuhen ausfindig machen. Die Gruppe entschied sich die Ruhe des Morgens nicht zu stören und zog weiter. Der alte Dammweg war deutlich zu sehen. Leider musste der Magier feststellen, dass unter der dünnen Schneedecke tückische Moorlöcher verborgen waren. Er verlagerte sein Gewicht schnell in die rettende Richtung (Körperbeherrschung +) und entging so einem zweiten Schlammbad. Also für Moorbäder war jetzt wirklich nicht die richtige Jahreszeit. Mögen sie auch sonst der allgemeinen Befindlichkeit äußerst zuträglich sein.


    Nach einem langen Tagesmarsch fand man eine geschützte Stelle zur Rast (Wildnisleben +). So ergab sich erstmals die Gelegenheit den Grafen etwas auszufragen. Für seinen Aufbruch gab es verschiedene Gründe. Die Muhme der Jantareffs, Dascha, (die Chefin der Sippe. Nicht zu verwechseln mit der Zibilja (Zauberkundigen), das war die mit dem Bienentatoo auf der Stirn) hatte ihm von alhanischen (Vorfahren der Norbarden) Glyphen erzählt, die Schmuggler in Pilkamm gefunden hätten. Dem wollte Alatzer von Hinterbruch nachgehen. Es gäbe dort angeblich „Tarnzeichen“. Nun, so erzählte er, die fand er nicht, wohl aber eine bislang unbekannte Kellerkammer. Über Goblins wusste er zu berichten, dass die heutigen Nachfahren nicht mit jenen aus der Zeit der Theaterritter zu vergleichen waren. Sonst hätten sie den Rittern nicht solange Widerstand entgegensetzen können. Die Magie der Suulaksippen basiert auf der Invokation von Geistern, darunter auch sogenannte Wjassus Suulakai, welche von fremden Körpern Besitz ergreifen konnten. Der Graf vermutet, dass in dem Widderhorn in seiner Studierkammer ein solcher Goblingeist immer noch gebunden ist. Nun war es auch Zeit, sich das Blaue Buch näher anzustehen. Die Efferdgeweihte löste den Verschluss des Buches (eine türkisfarbene Kordel, die von einer Brosche in Form eines Steuerrades mit Delphinen zusammengehalten wurde). Als sie dann das Buch aufschlagen wollte, öffnete sich ein Schnitt in der Handfläche und es tropfte Blut auf den Einband. Das Buch sog das rote Nass in sich auf und der Deckel war wieder blau. Nachdem es dem Magier ebenso erging, war klar, dass man mit diesen Versuchen aufhören musste. Der Phex-Geweihte forderte lautstark mit der Fütterung des Buches aufzuhören. Dann grub man im Wissen von Göttern und Kulten. Es war klar, dass jeder Orden eine eigene Art von Siegel kannte, mit dem man ein Schriftstück vor neugierigen Augen schützen kann. Da hier Blut im Spiel war, war es eindeutig, dass es sich um eine Gottheit mit Kriegsbezug handeln müsste. Das Buch wurde dann wieder weggepackt.


    Die Wachen wurden eingeteilt und ein Feuer entfacht. Gegen Mitternacht, Skra hielt gerade Wache, erschien ein grünliches Leuchten über dem Schilfgras. Daraus entstand dann langsamer Hufschlag und Knarzen von Holzwägen. Schließlich bewegte sich ein geisterhafter Wagenzug auf das Lager der Helden zu. Skra weckte den Rest. Die Helden konnten sehen wie der Wagenzug in ca. 20 Schritt Entfernung das Lager passierte. Der Phexgeweihte fasste sich ein Herz, umrundete die Sumpflöcher und sprach die Geister an. Nach einer kurzen Begrüßung, fragte Gebald von Ruckenau nach dem Wohin des Helden. Die Legende um den letzten Marschall der Theaterritter war den Helden bekannt. Stichworte: Maschall schickt Forscher los, dieser bringt Reis Heim, Marschall zornig, hängt Forscher, Pereine versenkt das Schiff, Reis wächst im Hafen und macht diesen unbrauchbar, Burg muss aufgegeben werden, Marschall mit Wagen voller Wertsachen geht beim Verlassen der Burg im Sumpf verloren. Das Gespräch endete mit der Bitte von Seiten des Marschalls, man möge ihn doch richtig bestatten, damit er und seine Gefolgschaft endlich Ruhe finden könne. Als Belohnung könne man sich an den Kostbarkeiten bedienen. Die Helden stimmten dem Hilfeersuchen zu und folgten dem Zug zum Sumpfloch des Todes. In dem Zug war auch Turonia von Beilunk, bzw. ihr Geist. Als sie an der Efferdgeweihten vorbei ging, blieb der Geist stehen, schaute in die Runde und stöhnte was von vergangenen Erinnerungen, welche sie hier spürte. Schnell war klar, dass damit das Buch gemeint war. Nachdem man dem Geist das Buch zeigte, erfuhr man, dass das Buch von vier Autoren geschrieben worden war. Turonia von Beilunk war eine davon. Hinzu kamen Almin von Skullen, Garl Bärenblut und Elko von Dornacker. Das Buch enthielt allerlei Informationen über Kriegerkulte. Angeblich sogar ein Ritual zur Unterwerfung. Turonia zittierte die erste Seite, ein Gebet an den Götterclan um Rhondra herum. Auf die Frage, wie das Buch zu öffnen sei, antwortete der Geist, dass man entweder das Siegel selbst zerstören müsse, was natürlich auch eine Gefahr für das Buch darstellt, oder man enträtselt das Öffnungsritual.


    Schließlich kam der Zug am Sterbeort des Marschalls an und versank in einem Moorloch. Nacheinander tauchten die Gruppenmitglieder hinunter und brachten mehr oder weniger wertvolles Zeug zum Vorschein. Der Elfe gelang es schließlich den Schädel des Marschalls zu bergen. Der Geisterzug folgte nun den Helden zum gewünschten Ruheort. Der Schädel wurde zwischen Reisbüscheln begraben. Die Helden konnten noch ein paar Informationen vom Geist entlocken. Das Vierhaupt in Hinterbruch war eine Kriegsbeute aus der Schlacht von Korwandt und wurde als Siegeszeichen aufgestellt. Das Widderhorn wurde von Turonia wiederholt untersucht. Zu den Goblins meinte der Marschall, dass es sich um ehrlose Kreaturen handeln würde, deren Zauberinnen und Häuptlinge Kraft aus der Anbetung von Schweinegötzen erhalten würden. Man habe die Stämme ins Eherne Schwert getrieben, wo sie sich gegenseitig bekämpft hätten. Der Marschall beschrieb die Magie der Wjassuula als sehr mächtig und den Forschern unter der Ritterschaft sei es gelungen ein paar nützliche Dinge herauszufinden. Nur Details hierzu konnte er nicht nennen. Nach dem Verklingen des Grabessegen, löste sich seine grünleuchtende Gestalt auf und ein Langschwert fiel in den Dreck. Skra zog die Waffe blank und fuchtelte in der Gegend herum. Der ANALYS-Zauber der Elfe erbrachte keinen magischen Effekt. Es handelte sich um die persönliche Waffe des Marschalls. Für ihn ein wahrer Schlachtenretter. Für Normalos eben ein Schwert mit einer um 1 erhöhten AT. Geldwert ca. 100 Dukaten. Für einen Museum der Theaterritter deutlich mehr.


    Dann trat man wieder die Reise in Richtung Hinterbruch an. Diesmal ohne irgendwelche geisterhaften Unterbrechungen. Nur kündigten schwarze Rauchwolken am Horizont nichts Gutes an. Die weiteren Ereignisse in Hinterbruch werden Thema am 21.03.2023 sein.

  • 18. Spieltag (21.03.2023)



    Die Gruppe traf in Hinterbruch ein. Aus dem ehemaligen Domizil des Grafen rauchte es kräftig in den Abendhimmel. Schwarze Ritter waren aufgetaucht, hatte viele Diener des Grafen hingemetzelt und waren wieder verschwunden. Die Gruppe schaute sich mal das Ganze an und befragte die Überlebenden. Der Graf setzte für die Ergreifung der Täter 100 Batzen Belohnung aus. Als Nachweis für die Ergreifung lässt er die Übergabe der Köpfe gelten. Die Ermittlungen brachten folgende Ergebnisse: es müssen zwischen fünf und acht Angreifer gewesen sein; sie trugen schwarze Rüstungen und kahle Köpfe; Olkos (Lehrling von Meister Wippflügler) Leiche war nicht auffindbar; die Krieger hatten den Ort in nördliche Richtung verlassen; die Norbarden hatten ihr Lager am Tag vor dem Überfall abgebrochen. Die Besichtigung des Vierhaupts erbrachte, dass es blutverschmiert war. Die Überlebenden hatten es nicht über sich gebracht, die finstere Zauberei zu beseitigen. Das Feuer war gezielt in der Bibliothek des Graf gelegt worden. Das Widderhorn war verschwunden. Die Gjalskerin untersuchte den nördlichen Ortsausgang und fand Spuren von vier Pferden, die in beide Richtungen führten. Die Last in Richtung Norden muss höher gewesen sein. Es war die letzte Gelegenheit den Grafen zu befragen. Dieser berichtete, dass Anshag von Rodebrannt-Ask das Widderhorn käuflich erwerben wollte. Der Graf das Angebot aber abgelehnt hatte. Das Horn war das Heim eines Geistes. Seit dem Erwachen des Bornlandes hatte es mit bluten begonnen. Der Graf hatte jetzt keine Zeit für die Untersuchung des blauen Buches. Er bot an, es an einem geheimen Ort zu vergraben. Als sich die Gruppe anbot, auf das Buch weiterhin aufzupassen, stimmte der Graf zu. Er lieh den Helden ein paar Reitpferde. Sie sollten das Buch beim Empfang der Fangprämie mit den Pferden abgeben. Nach einer ruhigen Nacht begann die Verfolgung der Angreifer.



    Nach etwa einer Meile bog die Reiterspur in ein Wäldchen ab, während die Wagenspuren der Norbarden weiter Richtung Norden führten. Die Hufabdrücke lagen über den Karrenspuren. In dem kleinen Wäldchen fand man die Grundmauern eines Gebäudes. Dort war ein Zelt errichtet worden. Eine Feuerstelle war auch vorhanden. In einer Ecke war eine Person für eine Nacht gelegen. Im Zelt war die Liegezeit mehrere Tage. Vom Weg führte ein Trampelpfad in das Wäldchen. Wahrscheinlich der Weg zum Abort. Dann ging die Reise weiter.



    In Jekdisit wurde kurz Halt gemacht. Mittels Gassenwissen brachte man heraus, dass vier schwarzgekleidete Krieger vor zwei Tagen mit einem Gefangenen durch den Ort gekommen waren. Nach einer kurzen Rast sind sie Richtung Plötzingen weitergezogen. In Plötzingen übernachtete Skra im Gasthof „Zur Axt“. Die Wirtin gab an, dass die schwarzen Ritter 20 Portionen Essen vor der Abreise erworben hatten. Der Rest der Gruppe übernachtete im edleren Gasthof Grafenkrug. Dort traf man auf Reijkad Stellmacher, der war zumindest dem Magier ein Bekannter. Stellmacher war Komponist und auf der Suche nach einem vertonbaren Heldenepos. Nach einer Gesangsprobe, die der Elf ohne Probleme hinter sich brachte, war dem Spitzohr ein Platz in der Heldengeschichte sicher. Der Zwerg machte Bekanntschaft mit einem Tuchhändler. Der Händler hatte einem Mann, auf den die Beschreibung von Anshag zutraf, einen dunkelgrünen Umhang verkauft. Der Mann war dann am Morgen in Richtung Nordwest weitergeritten. Nach der Übernachtung ritt die Gruppe weiter in Richtung Nordwest.



    In einem Hohlweg mit schneebedeckten Böschungen wurden sie von drei Rittern erwartet. Der ritterliche Hinterhalt wurde jedoch frühzeitig durch die Helden bemerkt. Während die Kämpfer brüllend auf die Gruppe zustürmte, deckten sie die Angreifer mit Zaubern, Peilern und Bolzen ein. Die Gjalskerin versuchte das Fußvolk niederzureiten. Als die Ritter bemerkten, dass sich die Helden nicht zum Nahkampf stellen werden, zogen sie sich wieder zurück. Die Weg nach Uspiaunen ist bislang versperrt.



    Am 04.04.2023 geht es weiter.

  • 19.Spieltag (18.04.2023)


    (Elfe und Zwerg heute nicht dabei). Der Magier und die Gjalskerin entschieden sich, die Straßensperre durch den Wald entlang der Straße zu umgehen. Das brachte einen Zeitverzug von einem halben Tag und eine Übernachtung im Wald mit sich. Aber die Wildniskenntnisse der Stammeskriegerin sorgten für einen entsprechenden Lagerplatz. Am nächsten Morgen zog man weiter und erreichte zur Mittagszeit den Ortsrand von Uspiaunen. Vor der Dorfgrenze hatten sich Norbaden zu einer Wagenburg zusammengefunden. Dem Magier gelang es mit den Händlern hinter den Turmschilden in Verhandlungen zu treten. Schließlich trat Fentanka, die Zebilja, hinzu. Da ihr die Gesichter der Helden bekannt waren (Einkauf in der Gaststätte in Hinterbruch), war sie weniger zurückhaltend. Als sie von den Untaten der dunklen Ritter in Hinterbruch erfuhr, fühlte sie eine gewisse Verantwortung für die Bluttat. Hatte doch die Muhme Dascha Jantareff mit Anshag einen Handel vereinbart. Gegen Informationen aus Hinterbruch (Lage des Widderhorns, Anzahl der Dorfbewohner, etc) wurde eine ordentliche Batzensumme vereinbart. Die Geldmenge würde reichen, die Sippe für die nächste Zeit zu versorgen. Fetanka soll das Geld am morgigen Abend an einer Eiche in der Nähe des Aufgangs zur Burg Korswandt in Empfang nehmen. Die Helden beschlossen auch dort zu sein und so den Anstifter der Bluttat festzunehmen. Denn inzwischen war klar, dass zwischen den korgläubigen Kriegern und dem Rondra-Geweihten eine Verbindung bestehen muss. Im 200-Seelen-Dorf Uspiaunen gab es nichts zu entdecken. Ein Fährtensuche auf der folgenden Straße nach Sirmgalvis ergab, dass zwei Pferde die Ortschaft gezielt umritten hatten.



    Sirmgalvis wurde am Abend erreicht. Hier wohnten 600 Menschen. Der Magier hörte sich um (Gassenwissen +) und erfuhr, dass ein Ritter mit grünen Umgang hier durchgekommen war und dem Rondra-Tempel einen Besuch abgestattet hatte. Skra befand sich bereits dort und stellte fest, dass man hier nicht nur der Kriegsgöttin die Ehre erwies. Es gab auch einen Schrein für Arannja von Rucken, die Herrin der Neun Sensen. Sie hatte bewiesen, dass man sich, auch als rebellische Bäuerin, den Regeln Rondras folgend, zur Wehr setzen kann. Dann gab es noch einen Kor-Schrein. Skra bemerkte (Sinnesschärfe +1) eine seltsam geformte Kerze. Auf dem flachen Rückenteil der Kerze war ein rechteckiger Kasten eingraviert. Dort wurde mit militärischer Symbolik gefordert einen Turm zu beobachten und sich bei Sichtung eines großen Feuers in Bewegung zu setzen. Skra nutzte einen unbeobachteten Moment und steckte die Kerze einfach ein. Nach der Übernachtung ging es weiter nach Korwandt.

    Der besagte Baum war leicht gefunden. Da man einen halben Tag Zeit hatte, bis die Geldübergabe stattfinden sollte, erkundete man die Umgebung. Am Fuß des Berges, auf welchem Korwandt erbaut war, entdeckten die Helden einen alten Ritualplatz. Die vielen Spuren zeigten, dass sich hier jemand dafür interessierte. Der Magier und die Gjalskerin bereiteten einen Hinterhalt vor. Die Stammeskriegerin bestieg die uralte Eiche, während der Magier einen Eiselementar beschwor und sich im Wald versteckte. Am Abend, kurz vor Sonnenaufgang erschien, wie erwartet, Fetanka. Die Norbarden klopfte mit einem Stock viermal gegen den Stamm. Nichts geschah! Fetanka wiederholte das Zeichen. Skra und Thalian hörten knackten im Waldrand. Ein nobler Herr und vier Wachen traten aus dem Wald und forderten Fetanka auf, ihre götterlästerliche Magie zu unterbrechen. Der Herr stellte sich als Abt-Baron Jelomir von Korswandt vor. Seine Begleitung waren Sonnenlegionäre. Als Herr über die hiesigen Ländereien forderte er Aufklärung. Skra und Thalian gaben ihre Verstecke auf und erklärten, dass sie auf der Spur eines Mörders seien, auf welchen der Graf von Hinterbruch ein Kopfgeld ausgesetzt habe. Der Praios-Geweihte ließ die Zebilja festnehmen. Ihre Rituale bedurften der Untersuchung. Die beiden rechtstreuen Helden wurden auf Burg Korswandt eingeladen.

    Es stellte sich heraus, dass die Burg ein Hospiz für Verwirrte war. Die Bewohner kümmerten sich um die Patienten. Von einem davon wurden sie gleich beim Betreten der Burg begrüßt. Die Helden wurden gefragt, ob sie seinen Schatz aus der Mosse geholt hätten und ob er jetzt Ruhe finden könne. Gleich erschien ein Heiler und wirkte beschwichtigend auf den Mann ein. Den Helden erklärte er, dass sich der Mann für Gerbald hielt. Sie sollten nichts auf das wirre Gerede geben. Dann wurden die Helden in die Räumlichkeiten des Abt-Barons geführt. Nach dem Abendessen durften sich die Helden in ihre Gästequartiere zurückziehen. Sie durften sich frei in der Burg bewegen. Bei einer ersten Erkundigung des Turmes wurde festgestellt, dass auf den oberen Plattform Fackelreste zu finden waren. Eine Befragung der Legionäre ergab, dass sie nicht von den Wachen stammen. Die Reste waren schon aufgefallen, deshalb hätte man den alten Ritualplatz der Goblins auch untersucht. Aber wer die Fackel entzündet hatte, blieb unbekannt. Skra schaute sich dann auch noch die Unterbringung von Fetanka an. Die Norbardin war in ein Gelass im Keller eingesperrt worden und forderte die Kriegerin auf ihr das Seffer Manich aus ihrem Wagen zu besorgen. Sie brauche es, um ein Traumgänger-Ritual durchzuführen. Aber davon brauche der Praios-Geweihte nichts wissen.

    Es gab hier einen bogenförmigen halbrunden Gang. Auf der Außenseite befanden sich die Zellen der Patienten, die während der Dunkelheit eingeschlossen wurden. An den beiden Kopfenden des Ganges waren die Räumlichkeiten für das Personal. Skra konnte beobachten, wie ein Bediensteter sich bei einem Patienten erkundigte, ob er schon das Zwei und Dritte gefunden habe. Als der Patient dies verneinte ging der Heiler davon. Skra folgte ihm bis zu seiner Unterkunft und kehrte dann in das Gelass zurück. Sie befragte den wirren Patienten, konnte aber sein Vertrauen nicht gewinnen. Dafür bemerkte sie frischen Mörtel auf der Innenseite des Bogengang. Als sie das Zeug herausgekratzt hatte, lief eine Art roter Honig die Wand hinab. Also hin zu den Wachen und Werkzeug besorgt. Mit Brecheisen und Vorschlaghammer wurden die Steine herausgebrochen. Immer unter dem zornig gehetzten Blick des befragten Patienten. Nach der Öffnung der Nische fand sie einen Stoffbeutel, aus dem der rote Saft trat. Das Zeug schmeckte nach blutigem Honig. Der Beutel lag auf einem Stein, dahinter waren seltsame Zeichen auf der Wand sichtbar. Als die Gjalskerin dann den mumifizierten Dachskopf im Beutel entdeckte, war es Zeit den Magier zu holen. Zwischenzeitlich war auch das Personal aufgelaufen und beobachtete die Helden genau. Thalian sah sich die Nische an. Die Zeichen auf der Rückseite hatte er schon mal gesehen. Es handelte sich um Runenzeichen, die auch auf der Goblinpauke aufgetaucht waren. Für eine Untersuchung des Kopfes war in dem Bogengang keine Gelegenheit. Zum Schluss besuchte Skra nochmals den Heiler, welcher Kontakt zu einem Gefangenen gehabt hatte. In seinem Zimmer fand sie viele kleine Fläschchen mit Kräuteressenzen. Alle beschriftet, aber für die Analphabetin nicht zu lesen. Nach einer leisen Untersuchung des Raumes stand für sie fest, dass der Mann wohl ein Kräuterbuddler oder Shamane sein musste. Wecken wollte sie den alten Mann jedoch nicht.


    Die weitere Untersuchung wird erst am 30.05.2023 stattfinden.

  • 20. Spieltag (30.05.2023)

    Bevor man zu Bett ging, verstaute man den Dachskopf im Nachttopf. Das honigzähe Blut sollte nicht die Kammer verschmutzen. Am nächsten Morgen machten sich die Helden zum Lager der Norbarden auf. Dort konnten sie Dascha überzeugen das Seffer Manich herauszugeben. Beide schworen, das Buch mit ihrem Leben zu verteidigen. Außerdem kündigte Dascha an, mit einer zweistündigen Verspätung zur Burg zu reisen und die Verhandlungen mit Baron Jelomir aufzunehmen. Die Helden ritten wieder zurück. Als sie die Burg wieder in den Blick bekamen, stellte Skra fest, dass sich durch Neuschnee eine Verwehung an der Burgwand gebildet hatte. Durch ihre Erfahrungen mit der Wildnis war ihr klar, dass damit zu rechnen war, dass die Wehe irgendwann bergabwärts rauscht. Aber der Neuschnee brachte auch Spuren von 3-6 Reitern hervor. Die mussten frisch sein und waren einer Erkundung wert. Der Magier Thalian war aufgrund seiner geringen Werte im Verbergen für die Aktion ungeeignet und passte lieber auf die Pferde auf.

    Skra schlich sich also durch den Wald. Den Spuren war einfach zu folgen. Sie stieß auf ein Lager von sechs jungen Männern, die sich im Wald in der Nähe der Kultstätte niedergelassen hatten. Ganz sorglos waren die Angekommenen nicht, eine Wache zog zwischen den Bäumen ihre Kreise. Skra lockte durch die Imitation einer Tierstimme die Wache vom Lager weg. Die Gjalskerin schlich sich an und verpasste dem Unglücklichen mit dem Schlagring einen Hieb auf den Hinterkopf. Den nun Bewusstlosen trug sie (Probe Kraftakt +) geknebelt und gefesselt zu den Pferden zurück. Die Burgwache staunte nicht schlecht, als die Helden mit einem Gefangenen Einlass forderten. Der Baron wollte Aufklärung. Die Erklärung, dass es sich um einen Schergen des gesuchten Mörders handelt ließ er gelten. Der Gefangene bekam eine passable Unterkunft in einer Zelle im Keller. Dort erfolgte auch die Befragung. Wenn dir ein Praios-Geweihter Baron mit Folter droht, ist es an der Zeit den Mund aufzumachen. Die Helden bekamen einen kleinen Eindruck zu den Befragungsfähigkeiten eines Dieners des Götterfürsten und das ließ nichts Gutes für Fetanka erwarten, war sie doch der Unbotmäßigen Nutzung von Magie angeklagt. Aber dazu später. Der Knappe erzählte von einem Ritual, welches in Kürze auf der alten Goblinkultstätte abgehalten werden soll. Ein alter Bekannter hatte hier die Hände im Spiel: Rudjew von Arauken (der Herr mit dem Korsmal im Nacken, der wegen der von Skra beschädigten Hose im Mondlicht seine Pobacken zur Schau stellte). Er hatte seine Neurekrutierungen herbestellt. Näheres zum Ritual konnte der Gefangene nicht nennen. Nur das übliche Geschwafel von grenzenloser Macht etc. Eine ganze Hundertschaft sollte eine Weihe erhalten.

    Nach der Befragung hatten die Helden Zeit sich mit den Gefangenen zu unterhalten. Emjan von Hursakoje fiel hier besonders ins Heldenauge. Zum einen schien er einen Freund außerhalb der Zellen zu haben, den Heiler Rochnow. Zum anderen schien er ein geneigtes Auge auf die Aktionen der Helden zu haben. Skras Fund des Dachskopfes hatte ihn in Rage versetzt. Da es sich bei der Burg Korswandt um ein Sanatorium für Verwirrte handelt, war es auch nicht verwunderlich, ebenjene im kellerlichen Zellentrakt anzutreffen.

    Travine Cosbrietzki zu Sirmgalvis hielt sich für die Adelsmaschallin Jadvige von Hummergarben und ließ kein gutes Wort an dem „undankbaren Norbardenpack“. Die Bekanntschaft von Neesdann von Schlüsselfels-Dornacker hatten die Helden schon gemacht, er war derjenige, der sie bereits beim Betreten nach seinem Begräbnis in der Mosse gefragt hatte. Rowena von Hummergarben zu Ahrholt hatte panische Angst vor Elfen, Zwergen und Katzen(menschen), weswegen Skra auch gleich bei Gesprächsbeginn ihre Ohren herzeigen musste. Therinja von Ilmenstein war kalkweiß und ausgemergelt. In ihrer geisterhaften Gestalt saß sie apathisch in ihrer Zelle. Semkin von Ritterfurt-Wadessjotzk verhielt sich wie ein 6-Jähriger und war hocherfreut als er eine Bärentatze mit Kralle geschenkt bekam. Emjan von Hursakoje war hier wegen Raserei. Alinja von Dallenthin litt an Todessehnsucht. Tirulf von Ask-Jarlak gab an, ein politischer Gefangener zu sein. Der Baron hielt ihn gegen Bezahlung im Auftrag der Kirche fest. Paale von Grotzkin-Hintersjeppengurken fehlten zwei Finger und er litt an Stimmungsschwankungen. Er krümmte sich im Laufe des Gesprächs zusammen. In gebückter Haltung belehrte er Thalian mit erhobenem Zeigefinger. Kurz darauf blickte Paale ihn unorientiert an. Der letzte Satz ließ Fetanka, die in der Nachbarzelle dem Gespräch lauschte, aufhorchen. Sie wandte sich an Skra und forderte die Beschaffung des Seffer Manich, denn diese Worte hatte sie schon mal gelesen.

    Da die Helden die Norbardenchronik bereits besorgt hatten, baten sie um ein Gespräch mit der Gefangenen. Der Sonnenlegionär wartete vor der Tür und mit einer Ablenkung durch Thalian, gelang es Skra das Buch zu übergeben. Fetanka ließ es sogleich unter der Decke verschwinden. Nicht auszudenken, wenn die Wache den Kassiber bemerkt hätte. Dann verließen die Helden erstmal den Zellentrakt.

    Zwischenzeitlich hatte Dascha Jantareff den Weg zur Burg gefunden. Die war bereits im Gespräch mit dem Baron. Thalian begab sich in die Bibliothek und suchte nach den Patientenakten. Zu Emjan war vermerkt, dass er sich auf Selbsteinweisung seit 2 Monaten hier befand. Seine Behandlung führte Bruder Rochnow durch. Nun rückte Bruder Rochnow in den Fokus der Helden. Skra stöberte ihn in der Kräuterapotheke auf. Völlig freimütig gab er zu, dass er die Behandlung von Travine und Emjan übernommen habe. Emjan habe bei einem Ausgang das Versteck des Dachskopfes gefunden, weil auf dem Boden zäher roter Schleim getropft war. Nachdem Emjan das Versteck wieder verschlossen hatte, hatte er Rochnow Bescheid gegeben. Emjan suchte nun nach weiteren Verstecken. Könnte ja sein, dass es einen versteckten Geheimgang in den Burg gab. Da sich Emjan selbst eingewiesen hatte, bestand eigentlich keine Fluchtgefahr.

    Nach seiner Bibliotheksrecherche kümmerte sich Thalian um den Dachskopf. Dieser war auch magisch, ähnlich wie das Widderhorn von Hinterbruch, allerdings deutlich schwächer. Während im Horn noch ein Geist gefangen schien, war beim Kopf nichts mehr festzustellen.

    Skra überkam ein überwältigendes Bedürfnis Emjan bei der Suche zu helfen. Da das ein zeitraubendes Unterfangen war, wurde sie von Thalian unterstützt. Der Fleiß machte sich bezahlt, tatsächlich fand man zwei weitere Gegenstände. Als erstes wurde eine Bärenpranke gefunden. Der Lederbeutel war am Boden bereits auch mit dem blutigen Schleim bedeckt. Kurz darauf erschien Therinja in militärischem Schritt, baute sich vor Skra auf und schrie etwas von einem Feind im Osten und dass „wir für ein Reich fallen, das nach zwei Seiten ficht“. Dann verließen die Frau die Kräfte und sie sank an der Mauer hinab. Im dritten Säckchen befand sich eine schleimige Elchschaufel. Kurz darauf erschien Semkin gemäßigten Schrittes. Strich sich über den Bauch und forderte Stolz und Ruhm für die Macht der Meute. Tatsächlich gelang es Skra und Thalian dem Besessenen ein paar Fragen zu stellen. Die Goblingeister waren durch ihre Schamanin in die Relikte gebannt worden, nachdem die Goblins von den Theaterrittern geschlagen worden waren. Die Aufgabe der Geister bestand in der Unterstützung aller Personen, die gegen die Ritter vorgehen wollten. Sie konnten für kurze Zeit eine Verschmelzung herbeiführen und so ihre Fähigkeiten auf die Person übertragen. Dann war die Zeit für den Geist vorbei und er verließ den Körper des Patienten wieder.

    Vor der Burg traf man auf den Baron und Dascha. Die Norbardin hatte erreicht, dass morgen eine Anhörung zu den magischen Umtrieben von Fetanka stattfinden wird. Die Helden sollten als Leumundzeugen aussagen.

    Als man erneut Fetanka befragte, brachte sie ihre Erkenntnisse vor. Die Worte der Geister hatten ihre Erinnerung angeregt und sie fand eine passende Stelle im Seffer Manich. Es handelte sich um das Gedicht zu dem bereits Olko (Magierlehrling) und Alatzer (Baron von Hinterbruch) sie befragt hatten. Das Werk war um 80 BF in der Gegend um Korswandt entstanden. Darin werden die Goblins nicht als einfache Personen dargestellt, sondern als Hochkultur, die mit den Rittern im Kampf um ihr Land lagen. Sie waren zur magischen Beschwörungen und taktischem Kampf fähig. Die Ritter hatten alle Mühe einen Sieg davonzutragen.

    Die nächste Sitzung findet am 27.06.2023 statt.

  • 21. Spieltag (27.06.2023)


    Als die Helden aus den Kellerräumen der Burg am frühen Abend in das Wirtschaftsgebäude gingen, stellten sie fest, dass zwei weitere Reisende hier vor der Kälte Schutz gesucht hatten. Ein Magier aus Riva mit seinem großen thorwalschen Leibwächter. Auch der zwergische Phexgeweihte hatte seinen Weg in den Speisesaal gefunden. Nachdem man sich bekannt gemacht hatte, wurden Neuigkeiten ausgetauscht. Vor allem die gefundenen Goblinartefakte hatten das Interesse des Magiers geweckt. Der blutende Dachskopf hatte den Nachttopf schon fast gefüllt. Der Magier zog den Kopf an den Ohren aus der Brühe, die Skra kurzerhand der Außenwelt übergab. Im Schnee war nun ein großer roter Fleck zu erkennen. Der Magier begann eine Stimme in seinem Kopf zu vernehmen. Diese erkundigte sich danach, ob Hilfe benötigt würde. Etwas verwirrt ließ sich der Zauber auf dieses stumme Gespräch ein. In den gefundenen Artefakten waren vor ca. 1 000 Götterläufen goblinische Geister verankert worden. Im Dachskopf wohnte der „Gute Gelehrte“, in der Bärenpranke der „Kräftige Krieger“ und in der Elchschaufel der „Vermögende Fürst“. Die Goblinschamanin wollte eine Hilfe für notleidende Goblins schaffen. Deshalb hatten die Geister die Aufgabe, jeden zu unterstützen, der sich für die Goblins einsetzte. Dies geschieht, indem man freiwillig zulässt, dass der Geist einen Wirtskörper erhält. Jedoch kann eine Verschmelzung nur für zwei Spielrunden (20 Minuten) erfolgen. Je nach Tätigkeit hatten die Geister unterschiedliche Möglichkeiten. Der Gelehrte beispielsweise konnte sich sehr gut in beschwerlicher Umgebung zurechtfinden (Halbierung der Mali durch Gelände/Wetter/Sichtbehinderung) und hatte eine gute Abwehr gegen geistige Beeinflussung entwickelt (Willenskraft +4). Entsprechend ihrer Profession konnten die anderen Geister andere Fähigkeiten gewähren. Insgesamt gab es vier Artefakte. Den Helden fehlte das Widderhorn. Die Artefakte waren zur Zeit des Krieges der Theaterritter gegen die heimischen Goblins erschaffen worden. Damals gab es eine goblinische Hochkultur, die aber, nach Verlust des Krieges, immer mehr degenerierte und heute nur noch einen Schatten der damaligen Macht darstellt.


    Zwischenzeitlich setzten der Thorwaler und der Zwerg ihr Abendmahl fort. Plötzlich kehrte Stille ein. Das Hämmern aus der nebenliegenden Schmiede war verstummt. Der Nordmann verließ das Haus und konnte sehen, wie eine Frau in Patientenkleidung etwas Handtellergroßes in ein schmutziges Leinentuch wickelte. Dann ging die Frau in Richtung Hauptturm. Die beiden Helden verfolgten die Frau. Travine Cosbrietzki zu Sirmgalvis ging in ihre Zelle zurück und versteckte das Leinenbündel unter der Matratze. Das konnten die zwischenzeitlich schleichenden Helden sehen. Kurzerhand trat der Zwerg hervor. Travine war zutiefst schockiert, dass es niedere Gesellen wagten das Gemach einer Adelsmarschallin zu betreten, solches Verhalten sei sie allenfalls von „undankbarem Norbardenpack“ gewohnt. Als Händler, war der Zwerg nicht weniger wortgewaltig (Überreden +) und sprach Travine auf das Bündel an. Sie gab zu, dass sie sich einen Nachschlüssel angefertigt habe, der es ihr ermöglichen soll, heute Nacht ihre Liebschaft Tirulf von Ask-Jarlak zu besuchen. Die Menschenkenntnis des Zwerges sagte ihm, dass das wohl nur die halbe Wahrheit war.


    Alle vier Helden trafen sich wieder im Speisesaal. Die Sonne war untergegangen und die Patienten wurden eingeschlossen. Das Blut der Elchschaufel und der Bärentatze drückten langsam durch die Außenhaut von Thalians Rucksack. Wie konnte man den Fluss der honigzähen roten Flüssigkeit stoppen? Der Magier kam auf die Idee die feuchten Stellen auszubrennen. Dafür wurde (Heilkunde Wunden +) für gewöhnlich ein glühendes Eisen benötigt. Wie angenehm, dass Traviane schon mal die Esse vorgeheizt hatte. Also ab in die Schmiede. Als der Zwerg die Elchschaufel in die Hände nahm, fragte eine Stimme, ob er Hilfe benötige. Der „Vermögende Fürst“ erklärte, dass er gut mit Pferden umgehen könne (Reiten +8), außerdem erkannte er (Kriegskunst +4) sofort die Schwachstelle der Burganlage (das Tor mit dem kleinen Wachturm). Auch er kann geistiger Beeinflussung einiges an Widerstand (Willenskraft +4) entgegensetzen. Schließlich nannte er noch eine widerstandsfähige Haut (RS +2) sein eigen. Damit der Geist mögliche Brandschmerzen nicht ertragen musste, bot sich der Zwerg als Gastkörper an. Dann startete die Brandaktion. Die rote Flüssigkeit verkochte schnell, schließlich drang das glühende Eisen in das Horn der Schaufel ein und erfüllte die Schmiede mit einem abartigen Gestank. Alle mussten eine Selbstbeherrschungsprobe ablegen. Skra als Gjalskerin war einiges an Gestank gewöhnt (Doppel 1) und hatte nur ein Schulterzucken übrig. Dem Zwerg allerdings gelang es nicht dem Dunst zu widerstehen (Betäubung Stufe 1). Die „Blutung“ hatte zwar aufgehört, allerdings gab der schmerzfreie Fürst zu bedenken, dass es sich nicht um echtes Blut handelte, sondern die rote Flüssigkeit er kurz vor der Entdeckung des Artefaktes auszutreten begann.


    Die Helden statteten dann noch Rochnows Kammer einen Besuch ab. Da auf Klopfen niemand öffnete, trat man in das Zimmer und stellte fest, dass es verlassen war. Eine Durchsuchung ergab, dass sich der Heiler mit Artikeln zu Kor und Rondra eingedeckt hatte. Skra waren seinerzeit zwar die beschrifteten Seiten aufgefallen, sie konnte sie aber nicht lesen (Analphabet). Außer einem kleinen Tiegel mit Egelschrecksalbe ließ sich nichts Wertvolles finden.


    Skra fasste den Beschluss, dass Seffer Manich wieder zu den Norbarden zurückzubringen. Sie holte das Buch bei Fetanka ab, schlich sich aus der Burg und machte sich auf den Weg ins Norbadenlager. Auf dem Weg bemerkte sie Lichter im Wald. Bei der Nachschau stellte sie fest, dass sich immer mehr Menschen mit Blendlaternen versammelt hatten und dort ihre Lager aufgeschlagen hatten. Da die Gjalskerin eindeutig in der Unterzahl war, beschloss sie sich zurückzuziehen und in Richtung Norbarden weiterzureisen.


    Der Magier versteckte sich unter dem Bett und wollte auf die Rückkehr von Bruder Rochnow warten. Während der Thorwaler eine Übernachtung auf der Turmkrone des Bergfrieds anstrebte. Seine Kälteresistenz und Winterkleidung würden sich der Winternacht entgegenstemmen. Blieb nur der Zwerg. Irgendeiner muss ja schließlich auf die drei Artefakte und das Blaue Buch aufpassen.


    Zum Magier: Rochnow traf nach einiger Zeit ein. Da Versteckspielen nicht zu den Hauptdisziplinen der arkanen Künste gehört, war es nicht verwunderlich, dass Rochnow den Zauberer unter dem Bett bemerkte. Etwas verwundert stellte er den Magier zur Rede. Der Zauberer erklärte, dass er die Kammer des Heilers durchsucht habe, weil er den Heiler verdächtigte, seine Stellung zu missbrauchen. Er setze Emjan als Suchmaschine nach den Artefakten ein. Der Mönch erwiderte, dass er Emjan seit seiner Kindheit kenne und er deshalb eine persönliche Beziehung zu dem Patienten habe. Außerdem sei Emjan freiwillig hier, deshalb sei mit einer Flucht nicht zu rechnen. Eigentlich müsste man ihn gar nicht einsperren. Die Gespräche mit Emjan hatten Rochnow dazu gebracht sich näher mit der Religion um Kor und Rondra zu befassen. Rochnow bat den Magier zu gehen.


    Der Thorwaler: Der Hauptturm stellte die Kaserne der Burg dar. Da sich die Helden frei bewegen konnten, hinderten die Sonnenlegionäre den Nordmann nicht daran bis zur Krone des Turmes aufzusteigen. Von dort oben hatte man eine tolle Aussicht auf die Umgebung. Deshalb bemerkte Beorn Hjaltson bald die kurzen Lichtblitze im Wald um den alten Ritualplatz der Goblins unterhalb der Burg. Also warten … warten … (Sinnesschärfe +)... leise Schritte auf der Treppe. Bald tauchte der bekannte Schopf von Traviane aus der Dachluke auf. Sie trug ein Bündel Fackeln in beiden Händen. Obwohl sich der Thorwaler versuchte in den Nachtschatten zu verstecken, gelang ihm das nicht. Als Traviane seine Anwesenheit bemerkte, war er vorbereitet (Schlagring) und verpasste ihr einen Schlag. Die Adlige ließ alle Fackeln, bis auf eine fallen und hatte nun einen passablen Knüppel in der Hand. Darauf beschloss der Thorwaler die Frau zu Boden zu bringen (Angriff zum Festhalten). Das gelang ihm. Adelsmuskeln können nicht mit denen eines nordischen Seefahrers mithalten. Deshalb konnte sie sich nicht befreien. Auch nicht in den folgenden Kampfrunden. Der Thorwaler rief um Hilfe (ein Seil, ein Seil, ein Königreich für ein Seil). Sein Flehen wurde von den Legionären erhört, welche ihm bei der Fesselung behilflich waren. Endlich war auch geklärt, wer für die Aschereste auf der Turmkrone verantwortlich war. Traviane wurde festgenommen, kurze Zeit darauf auch Bruder Rochnow. Der Graf wurde sofort unterrichtet. Jelomir von Korswandt beschloss die Gefangenen und auch Fetanka in der morgendlichen Frühe des nächsten Tages alle praiotische Aufmerksamkeit zu widmen. Die Lichter im Wald beunruhigten ihn ebenfalls und er ließ die Wachen verdoppeln.


    Skra: Sie Gjalskerin erreichte das Norbardenlager und konnte das Buch übergeben. Ihr wurde eine Schlafstelle in einem der Wohnwagen angeboten. Als sie sich zur Ruhe legte, wurde sie von Alriksej angesprochen (der Kerl hatte unerwartet seine Ehefrau verloren und war nun Spielball der restlichen Sippenfrauen). Er warnte die Gjalskerin davor, dass sich Dascha in ein neuer abenteuerliches Geschäft stürzen will. Diesmal will sie mit Waffen Handel betreiben. Dascha war so von dem Geschäft eingenommen, dass die Möglichkeit besteht, dass sie Fetanka einfach im Kerker zurücklässt. Skra teilte Alriksej mit, dass er andere Sippenmitglieder für einen Widerstand gegen die Anführerin gewinnen muss. Als wildniskundige Kriegerin fehlen ihr schlicht die diplomatischen Fähigkeiten, um eine Sippenälterste umzustimmen.


    Damit endete der Spielabend. Das nächste Mal treffen wir uns am 11.07.2023.

  • 22. Spieltag (11.07.2023)


    Skras Morgen begann bei Büchsenlicht. Ins Lager der Norbarden kam langsam Leben. Zum Frühstück wurde das Thema der Weiterreise mit Dascha, der Sippenführerin besprochen. Als diese bemerkte, dass sich eine Mehrheit der Sippe dafür aussprach, Fentanka aus dem Kerker zu holen, erklärte sich Dascha bereit, mit Skra und Alriksej zusammen zur Burg zu reisen. Dort kamen alle rechtzeitig zur Gerichtsverhandlung von Fetanka und den Konspirateuren an.


    Der Rest der Gruppe hatte sich das Frühstück im Speisesaal munden lassen. An dem Morgengebet hatten sie kein Interesse. Die Verhandlung begann mit dem Fall Fatanka. Diese schwor Stein und Bein, dass sie keine Magie am Morgen der Festnahme angewandt hatte. Die Helden wurden als Zeugen vernommen. Hierbei erzählten sie ihre Erkenntnisse. Wenn sie auch verschwiegen, dass die gefundenen Artefakte magische Wirkung hatten. Die Informationen von der gestohlenen Kerze kamen auch an die Ohren des Barons, das sollte sich später als wichtig und richtig erweisen. Auch Daschas Fürsprache, dass die Sippe sich immer an die Gesetzte der bereisten Ländereien hielt, führte schießlich zur Freilassung der Zibilja. Als nächstes war nun Bruder Rochnow an der Reihe. Zwischenzeitlich hatten die Sonnenlegionäre ein Feuerbecken entfacht und erhitzten Zangen und Metallstäbe bis zur Weißglut. Die Ansprache von Jelomir, dem Praios-Baron, war nicht misszuverstehen. Rochnow hatte kein Interesse am Ausprobieren der Folterwerkzeuge. Er erzählte, dass er mit Emjan von Hurskoje seit Kindheit bekannt ist. Emjan ist dem Kor-Glauben angehörig und interessierte sich für den Ritualplatz der Goblins und die Geschichte darum. Als der Dachskopf befunden wurde, ordnete Emjan ihn als bedeutsam ein und er beschloss mit Rochnows Hilfe sich auf die Suche nach weiteren Relikten zu machen. Rochnow schloss hierfür die Zellentür auf, so dass sich Emjan nachts frei bewegen konnte. Außerdem begann Rochnow sich mit dem Kor-Glauben zu beschäftigen. Rochnow wusste nur, dass in nächster Zeit eine Massentaufe stattfinden soll.


    Travine von Cosbrietzki zu Sirmgalvis zeigte sich deutlich verschlossener, aber ein glühendes Eisen in Augennähe lockerte auch ihre Zuge. Bei der Massentaufe sollten ca. 100 Personen zum Kor-Glauben übertreten. Um die göttliche Wirkung zu verstärken wurden die Goblinrelikte und auch das Blaue Buch benötigt. Die Taufe ist jedoch auch ohne die Gegenstände möglich, jedoch nicht so wirkungsvoll. Die Vernehmung der Frau wurde durch lautes Geschrei unterbrochen. Als die Helden aus dem Fenster blickten, sahen sie Emjan, mit Kettenhemd und Bastardschwert bewaffnet, eine Gruppe Fliehender aus dem großen Turm führen. Damit begann das Gefecht.

  • Die Elfe setzte ihren Bogen ein, wobei sich zeigte, dass es mit dem Treffen nicht weit her war. Skra rannte zum Tor. Der Zwergengeweihte feuerte seine Armbrust ab, bevor er dann auch auf den Burghof trat. Traian holte sich vom Grafen den Dispens einen Armatrutz auf sich selbst zu wirken. Damit war der Praiot einverstanden, er verbot jedoch jegliche gegen andere gerichtete Magie. Was jetzt nicht gerade auf Begeisterung beim Magier stieß. Aber gut, musste es hat der lange Zauberstab als Hiebwaffe tun. Der Graf befahl den beiden Wachen am Tor, dieses zu verschließen. Die sieben Flüchtenden, hatten sich vier Geiseln (Mitgefangene und Mönche) als Schutzschild besorgt. Mit dem Dolch an der Kehle wurden diese in Richtung Tor gezogen, was die Geschwindigkeit deutlich herabsetzte. Emjan rannte in Richtung Tor, Skra auf seinen Fersen. Zwei Korkultisten waren mit Streitkolben bewaffnet und bildeten die erste Verteidigung für die Geiselnehmer. Beim ersten Versuch gelang es den Wachen nicht, den schweren Eichenbalken in die Eisenhalterung zu wuchten (Kraftakt -). Dann war Emjan heran und schlug einer Wache in den Rücken (mit Finte und Wuchtschlag). Skra war unmittelbar hinter ihm und begann Emjan in einen Kampf zu verwickeln. In der zweiten Runde gelang es den Wachen das Tor zu versperren. Dann drehten sie sich um und zogen ihre Waffen. Einer der Kolbenträger beschäftigte den Magier und so zog die Kultistengruppe in Richtung Ausgang. Der Graf hatte sein Sonnenzepter gezogen und unterstützte den Magier. Die Information über die Kerzennachricht, hielt ihn davon ab seinen Blendstrahl einzusetzen. Da ihm bekannt war, dass ein großes Feuer die Kor-Jünger herbeirufen würde.


    Mit einem verschlossenen Tor, einer Gjalskerin und zwei Legionären als Torwächter, erkannten die Fliehenden schnell, dass sie einen anderen Weg wählen mussten. Sie zogen sich in den kleine Wachturm zurück. Ein Kultist mit Streitkolben und Emjan wurden bewusstlos geschlagen. Dann versuchte Skra mit einem Kraftakt das Schließen der Turmtüre zu verhindern. Es entstand ein Ziehen und Schieben um die Tür, welches die Kultisten in der zweiten Runde für sich entscheiden konnten. Der Magier rannte die Treppe zur Krone der Burgmauer hinauf. Ihm folgten Skra und kurz darauf auch der zwergische Phexgeweihte. Die Elfe rannte quer über den Hof und begann den großen Turm zu ersteigen. Sie erhoffte sich freies Schussfeld von der Turmkrone auf die Krone des kleineren Wachturms.


    Thalian traf zuerst auf dem Mauergang ein und stürmte in das erste Stockwerk des Wachturms. Es ging durch die Treppe hinunter in das Erdgeschoss. Er hatte es jetzt mit vier Dolchkultisten und einem Streitkolbenträger zu tun. Er wurde von mehreren Dolchen getroffen, die aber wegen seinem Armatrutz kaum Schaden anrichteten. Dann begannn er mit dem Stab auf den Kolbenträger einzudreschen. Hilfreich bei dem Kampf war natürlich auch, dass die Kultisten nur mit Roben bekleidet waren, die kaum Schutz boten (RS 1). Skra folgte dem Magier auf dem Fuße und verwickelte einen Messerkämpfer ein einen zweihändigen Axtkampf. Ihr folgte der Zwerg, der noch einmal einen Armbrustbolzen im Kolberträger versenkte, bevor er sich mit seinem Rapier auch in den Nahkampf begab. Einer nach dem anderen wurden die Kultisten besiegt und der Kampf endete mit einem vollen Erfolg der Helden. Zwei Geiseln hatten nur leichten Schaden genommen. Die noch lebenden Kultisten wurden medizinisch versorgt und in ihre Zellen eingesperrt. Die Wachen verdoppelt. Die Waffen aus dem Arsenal der Legionäre gingen an diese zurück.


    Die Gruppe begann nun sich einen Überblick von der Mauer aus zu verschaffen. Mit einem Fernrohr war zu sehen, dass sich der Ritualplatz langsam füllte. Es waren vier Pfähle in den Boden gerammt worden. An einem war eine Gestalt in Magierroben gebunden (Olko). Das mit den einhundert Gegnern kam wohl grob hin. Es gab zwei Koppeln für die Pferde. In der Nähe des Steinaltars waren zwei Gestalten mit Plattenrüstungen zu sehen. Der Drache lagerte außerhalb des Steinkreises. Und das Zentrum lag perfekt in der Abgangsrinne der Schneeverwehung, die sich in eine Lawine verwandeln ließ. Nur – wie holte man Olko dann aus den Schneemassen?


    Die nächste Runde findet am 25.07.2023 statt. Sie wird wahrscheinlich dann den Schluss des Moduls „Das blaue Buch“ bilden.

  • 23. Spieltag (08.08.2023)


    Nun galt es die Truppen zu sammeln. Der Praios-Burgherr spendete ein paar Sonnenlegionäre. Die Helden schickten einen der ihren zum Norbardenlager. Der Plan war, die Lawine auszulösen und das Ritual der Korgläubigen zu stören. Bis zum Eintreffen der Norbaden hatte Anshag einen Ritualstein im Zentrum von Goblinstatuen und Baumstämmen errichtet. Ihm war nur Olko, der Zauberlehrling, und das Widderhorn geblieben. Der Lehrling war an einem Baumstamm gefesselt und das Horn ruhte auf dem Altar. Schließlich trafen die Norbarden ein. Die Wartezeit hatte der Magier genutzt, um sich einen kleinen Eiselementar zu beschwören, natürlich außerhalb der Mauern der Burg. Der Burgherr hätte praioslästerliche Magie in seinen heiligen Wänden niemals gestattet. Während sich die Streitmacht auf den Weg durch den Wald machte, sammelten sich ca. 100 Kor-Anhänger auf dem Ritualplatz. Zeit für die Lawine. Skra kletterte mit einem Seil die Burgwand hinunter zur Schneewehe. Sie erkundete mit ihrem Wildniswissen die beste Stelle in der Schneewand, um dieselbe zum Kollabieren zu bringen. Anshag hielt nun eine anfeuernde Rede an die Kultisten. Skra setzte mehrmals die Schaufel an, dann donnerten die Schneemassen ins Tal und begruben etwa die Hälfte der Anwesenden. Der Eiselementar bewegte sich ungehindert durch sein Element und rettete Olko vor dem kalten Tod. Der Phexgeweihte und der Magier hatten sich zum Rand des Goblinplatzes vorgearbeitet. Die Kultisten hatten keine Wachen im Wald zurückgelassen. Alle waren mit dem Ritual beschäftigt. Das nächste Unheil kam über sie, als die beiden Helden die Pferde aufscheuchten und eine Herde panischer Pferde durch die Kultisten pflügte. Dann machten sich die Sonnenlegionäre und Norbarden ans Werk. Wem nicht die Flucht gelang, wurde Opfer der Hellebarden und Äxte.



    Anshag hatte es am Altar erwischt. Zwei Ritter gruben in aus. Der Drachenreiter war zwischenzeitlich gelandet und unterstützte die beiden Ritter. Skra war im Lawinengebiet eingetroffen. Der Magier verschaffte sich zusätzlichen Rüstschutz durch einen Goblingeist und einen Armatrutz. Zusammen näherten sich die Helden dem Altar. Durch Proben in Wildnisleben konnten sie den einfachsten Weg durch die Schneemassen finden. Als klar war, dass die Befreiung von Anshag nicht mehr rechtzeitig erfolgen konnte, stellte sich ihnen der Drachenreiter in den Weg. Während Skra mit ihren Äxten in den Nahkampf ging, umrundete Thalian, der Magier, den Kämpfer und griff von hinten an. Der Phexgeweihte verschoss seine Pfeile. Die beiden Ritter stürzten sich auf den Rücken des Magiers, während Anshag sich selbst befreite (Proben auf Kraftakt). Die Kor-Ritter waren zwar deutlich schwächer als die Anführer, aber Anshag hatte sich zwischenzeitlich freigegraben und trat in den Kampf ein. Sein zweiter Schlag mit dem Rondrakamm traf den Magier kritisch. Nur der Rüstschutz in Höhe von 7 Punkten verhinderte, dass der Zauberkundige das Zeitliche segnete. Er fing sich gleich 19 Schadenspunkte ein und fiel bewusstlos zu Boden. Einer der Ritter nahm sich nun den Zwerg vor, während Skra zwei Gegner abbekam. Aufgrund seines Lawinenschadens konnte Anshag den Äxten nicht lange widerstehen. Der Zwerg bezwang seinen Gegner, aber nicht ohne selbst einen kritischen Treffer zu fangen. Skra erschlug schließlich den letzten Ritter und damit endete der Kampf.



    Bei der Untersuchung der Leichen fanden die Helden einen Diamanten und einen wertvollen Dolch. Das Widderhorn wurde gesucht und freigegraben. Der Drachenreiter hatte unter seiner Rüstung eine kleine Statuette einer gesichtslosen Person. Der Zwergengeweihte erkannte sofort den Namenlosen wieder. Nun fielen die Teile des Puzzles zusammen. Der Drachenreiter hatte den Korgläubigen ein Ritual zur Massentaufe beigebracht. Das wollte Anshag abhalten. Es ging zurück zur Burg, Wunden mussten versorgt werden. Dann traten die Helden die Rückreise an. Es galt das Blaue Buch zu versorgen. Außerdem waren da noch die vier Goblinartefakte. Leudara von Firunnen war in äußerst schlechte Gesellschaft geraten.



    Hier endet das Modul „Das blaue Buch“. Am 22.08.2023 geht es dann mit „Der schwarze Forst“ weiter.

  • 24. Spieltag (23.08.2023; Beginn Theaterritter Bd. 3 – Der schwarze Forst)

    Festum – Ende des Winters – Frühstückszeit – die Waffen repariert – neue Dinge gelernt – alle wieder fit – Abenteurleben kann so schön sein.


    Ein dezentes Hüsteln unterbrach die gefräßige Stille des Mahls am Morgen. Ein Norbarde war an den Tisch der Helden getreten. Junger Mann, ordentlich gekleidet, fast schon so was wie Uniform. Umerike Surjeloff vom norbardischen Handelshaus (Flashback: Reise nach Nersand, Schiff mit teilweiser Goblinbesatzung, die Eignerin desselben) lud die Helden zu einer Unterredung in ihr Kontor. Die Kalescha würde sie nach dem Mittagessen abholen. So langsam begannen die Aufträge von selbst aufzutauchen. Die Helden hatten sich einen Namen gemacht.


    Umerike empfing die Helden in einen luxuriösen Salon mit fünf muskelbepackten Leibwächtern, eindeutig Norbarden (rasierter Schädel und ein Schnauzbart bis zur Brust, ungefähr so sieht ein menschlicher Stier aus, mit dem man sich nicht anlegen sollte). Umerike hatte die Geschichte um die Jantareff-Sippe gehört. Die liebe Dascha hatte sich vom Handelshaus Geld geliehen, nur mit dem Rückzahlen gab es Schwierigkeiten. Alriksej wollte mal richtig Geld verdienen und will Zwergenstahl von Irberod nach Firunen transportieren. Mit dem Erlös will er sich freikaufen, damit hätte die Sippe auf einen Schlag genug Geld und könnte die Schuld begleichen. Dafür sollten die Helden sorgen. Lohn für die Schuldeintreiber – 50 Dukaten für die Gruppe.


    Soweit so gut – wo war der Haken? Damit Alriksej das Eisen bekam, musste er an einer Herausforderung teilnehmen, denn nur der „Tapferste“ konnte den Transport durchführen. War doch der Stahl für den Rondra-Tempel in Firunen bestimmt. Da konnte natürlich nicht irgendein Kaufmann den Rohstoff für die Waffen der Kriegsgöttin liefern, wo kämen wir da hin. Und natürlich würde der Test von einer Geweihten beaufsichtigt und gewertet. Das ist eine klare Wettbewerbsverzerrung und kann nicht geduldet werden, so Umerike. Würde Alriksej gewinnen, hätte das Haus Surjeloff ihr Geld zurück und die Sache der Norbarden etwas weitergebracht.


    Also machten die Helden sich auf den Weg. Einen Teil der Strecke kannten sie schon. In Salderkeim wartete Alriksej. Man staunte nicht schlecht, als ebenjener mit einer fremden Frau, eindeutig Borland, und einem alten Bekannten am Tisch saß. Meister Wippflüger begrüßte die Helden. Wippflüger war hier, um ein Artefakt aus der Theaterritterzeit zu begutachten. Der Sohn von Fürst Grimows, Joost von Salderkeim, welcher in Festum wohnte, hatte gestattet das Ding unter die Lupe zu nehmen. Nur eben ohne Rücksprache mit seinem Vater. Und der ließ Wippflügler vor der Burgtür stehen. Unangenehme Sache das. Alrikej hatte bereits vier Ochsen als Zugtiere dabei. Den Wagen wollte er in Irberod erstehen. Er bot der Gruppe 15 Dukaten als Anzahlung + 10 % am Gewinn. Grobe Rechnung: 600 Stein Stahl zu je 4 Dukaten = 2400; macht Cash 240 Dukaten. Wenn man alles nach Firunen brachte. Die Konkurrenz wird nicht tatenlos zusehen, wie sich der Jüngling die Kohle greift. Die Frau an Alriksejs Seite war Ricarda aus Vallusa, die neue Liebe.


    Vor der Abreise wollte Thalian Meister Wippflügler helfen, hatte unser Held sich neuerdings zum Analytiker ausbilden lassen. Nette Sache: Dinge untersuchen ohne Magie. Also noch am Abend auf zur Burg. Die Wache musste erst überzeugt werden den Besuch zu melden. Der Fürst erschien und auch hier gelang die Überreden-Probe. Im Wachhaus wurde Glühmost serviert. Dann kam der Burgherr mit einer alten Truhe zurück. Thalian und Meister Wippflügler untersuchten das Ding. Es war alt – mehrfach repariert und überstrichen – und hatte einen zweiten Boden den man nicht ohne Weiteres fand. Theaterritterzeit – keine Chance. Und magisch war das Ding auch nicht. Der Fürst bedankte sich augenrollend für die Mühe. Seinem Filius war die Phantasie durchgegangen. Alriksej und Wippflügler spendeten noch ein Abendessen, dann ging es am nächsten Morgen weiter.


    Der verdrehte Wegweiser konnte die Helden nicht narren. Fährtensuche brachte die Richtung von mehreren schweren Tieren. Etwas nerviger war dann der Langholztransport, welcher die Straße blockierte. Der Fuhrmann machte alles doppelt langsam und doppelt kompliziert. Er wollte zuerst drei Pferde des Vierspänners in den Stall bringen, dann den Wagen auf die Lichtung ziehen und das vierte Pferd versorgen. Skra setzte ihr Tierwissen ein, um das Ganze etwas zu beschleunigen. Als sie ein Pferd ausgeschirrt hatte, pobelte der Fuhrmann immer noch an den Haltebolzen herum. Akriksej und Ricarda kamen zu Hilfe, Skra schaffte das zweite Pferd. Endlich hatte Herr Fuhrmann seines los. Skra fuhr den Wagen auf die Lichtung, nun konnten die Ochsen vorbei. Damit erreichte die Heldengruppe das nächste Etappenziel nicht mehr und mussten die Nacht im Freien verbringen. Dank der Winterkleidung kein Problem.


    Am Ziel des nächsten Tages hatte man die Konkurrenz eingeholt. Ein Seekadet (Fabius ter Frauting) mit Pferd und Schlittenhunden. Ein Norbarde (Janko Ragaschoff) mit 6 Ochsen. Ritterin Jadvige von Krabbwitzkoje-Sirsinkis versuchte es mit 4 Pferde (davon zwei geliehenen). Ihr Standespartner Gerwin von Growinski-Nasshosen hielt 4 Milchkühe für geeignet. Zuletzt eine alte Bekannte, Salwinja von Elkenacker (Flashback: Reise von Neersand nach Hinterbruch , versinkende Fischerhütte) hatte drei Elchdamen mitgebracht. Die Krieger hatten einen eigenen Tisch und machten Thalian klar, dass er hier nicht reinpasste. Bücherwurm und dann nicht adlig – hinfort mit Ihm. Der Zwergenkrieger jedoch hatte da schon mehr Respekt. Ausgebildeter Drachenjäger mit einem Felsspalter. Es wurde nur belangloses Zeug geredet. Skra verbrachte den Abend damit sich mal die anderen Tiere näher anzuschauen. Elche als Zugtiere, also ehrlich. Sie bemerkte auf einmal, dass sich die Ochsen der Gruppe unruhig verhielten (Sinnesschärfe). Schleichen brachte sie unbemerkt an den Pferch heran. Da war noch ein Schlingel dabei, die Riemen der Tiere zu löschen. Schlagring aufgezogen und angeschlichen. Das wäre fast schiefgegangen, irgendwas hatte den Dieb aufgeschreckt. Skra war schneller als er und der Hieb traf. Guten Nacht. Mit den Stricken ein Päckchen geschnürt, Kraftakt zum nächsten Baum und hinauf. Da war der Saboteur gut aufgehoben. Janko Ragaschoff, der Norbarde, begann zu zappeln und konnte selbst schauen wie er da runter kam. Zufrieden trat Skra die Rückreise an.


    So hatten die Helden nun einen Platz gutgemacht, entschied doch die Reihenfolge des Eintreffens in Irberod über den Startplatz. Nächste Etappe bis Drachenzwinge. Keine Schwierigkeiten auf dem Weg. Der Zwischenfall in der Nacht hatte sich herumgesprochen und jetzt hielt jeder bei seinen Zugtieren Wache. Skra hatte die Beleidigung Thalians nicht vergessen. Also sprach sie die Ritterin auf ihr Verhalten an. Die schaute sich die Wilde aus den Gjalskerlanden an und machte klar, dass sie an den Ansichten einer unzivilisierten Wilden kein Interesse hatte. Schließlich kam es zur Prügelei. Kämpfer gegen Kämpfer. Skra gelang ein neugelernter Festhaltegriff, was die Ritterin einiges an Defensivfähigkeit kostete und so flog sie dann mit einem, ebenfalls neu erlernten, Wurf in die Pferdeäpfel ihren hochwohlgezüchteten Zugtiere. Damit war für Skra die Sache geklärt. Die glänzende Ritterin hatte nun eine geschäftige Nacht vor sich, um sich wieder in ebenjenen Zustand zurückzuversetzen. Damit hatte man wieder einen Platz gutgemacht.


    Der letzte Streckenabschnitt ist für den 05.09.2023 geplant.

  • 25.Spieltag (05.09.2023)


    Für die letzte Etappe standen die Helden frühzeitig auf. Fabius ter Trauting war mit seinen Schlittenhunden geschwindigkeitsmäßig nicht zu schlagen. Ochsen können halt keine Hunde jagen. Ebenso verhielt es sich mit den Elchen von Salwinja von Elkenacker. Aber in der dritten Position reiste es sich auch gut. Es gab keine Störungen und so verlief die Anreise flüssig. Alriksej wollte Ricarda seine Liebe beweisen und erkundigte sich bei Thalian, ob eine mit Bändern geflochtene Eidechse das Feuer ihrer Liebe entfachen könnte. Kam die Dame der Wahl doch aus Vallusa, einer großen Stadt. Der Magier äußerte Zweifel ob der Tatsache, dass der etwas raue Liebesbeweis den Geschmack der Stadtdame treffen würde. Er riet Alriksej zu mehr Edelmetall. Nur, wo bekommt man so was jetzt im Nirgendwo her. In Irberod mit seinen 600 Seelen eher nicht. Also die zweite Wahl, mal was mit Herzchen flechten. Alriksej dachte kurz nach, wer Äste und Wedel in Eidechsenform bringen kann, für den dürfte die Herzform keine Schwierigkeiten mit sich bringen.


    Der Weg endete gegen Abend an den Toren von Irberod. Dort wartete eine Bekannte auf die Helden: Leudara von Firunen. Die junge Geweihte war von ihrer Hochgeweihten zur Schiedsrichterin über den Wettkampf ernannt worden. Leudara machte auch gleich klar, dass es für die Helden keine Rücksichtnahme geben werde, nur weil man sich kannte. Da aber nach den Regularien nur Alriksej den Wettkampf bestreiten würde, sollte das kein Problem darstellen. Leudara wollte die Gruppe am Abend im Gasthof „Zum Drachenspieß“ zum Feierabendbier sehen. Und die Helden sagten zu. In die Ankunftsreihenfolge hatte sich nur noch ein Zwerg gedrängt, aber der Weg von der Schmelze ist halt deutlich kürzer als der von Salderkeim hierher. Also hatte Alriksej den vierten Startplatz erreicht.


    Man schaute sich in der kleinen Stadt um. Die Helden kramten in ihrem Wissen in Geographie: Irberod bewachte den Sieben-Baronien-Weg. Hier wurde das Erz aus der Roten Sichel verhüttet. Sonst gab es noch Schaf- und Rinderzucht. Fischfang und Kartoffelanbau rundeten das wirtschaftliche Portfolio ab. Zur Geschichte war bekannt, dass Graf Gruschow II. die hiesige Burg um 700 BF errichtet hatte. Graf Irjan tötete in der Nähe im Jahre 450 BF einen Höhlendrachen, weshalb im Dorf Drachenzwinge jährlich ein entsprechendes Fest gefeiert wird. Aber das sind nur vergangene Geschichten. Viel wichtiger war, dass die Herrschaften mit den Wesen im dunklen Bornwald, also gleich hinter Irberod, eine Vereinbarung über die Holz- und Jagdnutzung des Waldes getroffen hatten. Und diese Regeln wurden mit Körperstrafen durchgesetzt, was auch die hohe Anzahl von verstümmeltem Landvolk erklärte.

    Am Abend traf man sich mit Leudara auf Bier und Meskinnes. Den Tod ihres Rittervaters durch die Helden nahm sie gelassen hin, wohl auch, weil ihr seine Verbindungen zum Namenlosen offengelegt wurden. Nachdem sie vom ihm in Hinterbruch zusammengeschlagen worden war, war sie in den Heimattempel in Firunnen gereist. Dort hatte ein alter Geweihter sie unter ihre Fittiche genommen. Der Alte war auf den Traditionen der Rondra unterwegs, während die Hochgeweihte sich neuerdings mehr zu Kor hingezogen fühlte. Die Helden wollten mehr aus Leudara herausholen, aber sie hatte ausreichend Willenskraft, um nicht alles Preis zu geben. Über ihre Erfahrung in Hinterbruch wollte sie nicht sprechen. Die Geschichten über die Theaterritter hielt sie für Propaganda der Priesterkaiser. Aber Rondras Gebote lassen sich mit dem Gelöbnis der Silbernen Horde in Einklang bringen. Diese Horde war ein Geheimbund innerhalb des Ritterordens. Ihre Streiter trugen silbern-glänzende Rüstungen, denen legendäre Fähigkeiten zugeschrieben wurden. Jetzt war das Wissen der Helden in Sachen Götter und Kulte gefragt. Rondras Sohn Kor wird meist von Söldnern verehrt. Kor steht für die Gnadenlosigkeit, Hinterlist und Käuflichkeit des Krieges. Der Khunchomer Kodex (Gesetz für den Umgang mit Söldnern) war einzuhalten. Kor hatte aber auch drachisches Blut, war sein Vater der Drache Famerlor. Die Grundsätze vom GUTEN KAMPF und GUTEM GOLD wurden durch Ghorio von Khunchom im oben beschriebenen Kodex verschriftet. Leudara glaubt, dass der Korglaube den Kämpfern nur als Vorwand dient, um ehrloses und grausames Kampfverhalten zu rechtfertigen. Die Farben von Kor, schwarz und rot, sind auch die der Borbaradianer. Aber irgendwie schien Rondra ihrem Sohn keinen Einhalt gebieten zu wollten. War Kor der Stärkere der beiden? Mit diesen philosophischen Gedanken ging es ins Bett. Oder auf die Schlafmatte, wie im Falle von Skra und dem neuen Thorwaler. Wildniskunde bescherte eine erholsame Nacht und die vier Zugochsen hatten Gesellschaft. Den hiesiger Rinderhirten war einfach nicht zu trauen.


    Am nächsten Morgen begann dann der Wettkampf. Pro Tag wird es zwei Herausforderungen geben, derjenige, der die meisten Herausforderungen gewonnen hat, wird die Stahlbarren transportieren dürfen. Es gibt klare Regeln zum Einsatz von Magie. Wunden dürfen zwischen des Szenarien nur durch Tinkturen, Salben und Heiltränke versorgt werden. Zauber waren in jeder Hinsicht tabu. Verstöße führen nach Verwarnungen schließlich zum Ausschluss aus dem Wettbewerb. Die Helden ließen sich als Gegner in den Wettbewerb aufnehmen, so konnten sie vielleicht Alriksejs Gegner bei passender Gelegenheit ein Schubs in die richtige Richtung geben. Ganz zufällig natürlich, wollte man Leudara nicht verärgern.

    Beim ersten Wettstreit ging es um die Rote Bulle. Mit ihr wurde seinerzeit (177 BF) den Theaterrittern die Ländereien an Born und Walsach übergeben. Es gab ein quadratisches Spielfeld. Die Rote Bulle war ein Schriftrollenbehälter. Er musste in eine Kiste auf der anderen Seite des Spielfeldes. Nimm deinem Gegner die Bulle ab und renne. Das bedeutet Körperbeherrschung und Kraftakte. Als letzter Ankömmling hatte der schöne Janko die Ehre als erstes im Besitz der Bulle zu sein und auch am weitesten entfernt von der Truhe. Und dann ging es los. Die Bulle wechselte von Teilnehmer zu Teilnehmer. Alriksej schaffte es auch sich in der vorletzten Runde in den Besitz der Bulle zu bringen, diese wurde ihm aber zum Schluss von der Neersander Kriegerin abgenommen, welche dann den Wettbewerb für sich entschied. Die Turnierherrin übergab ihr noch als Ehrengabe ein Tintenfass mit dem Wappen der Theaterritter. Salwina schaute sich das gute Stück an und verschenkte es außer Sichtweite der Turnierherrin an Thalian. Der Gelehrte habe wohl eine bessere Verwendung für das Tintenfass, als eine Kriegerin. Außerdem kannte man sich ja bereits von früher. Die Gruppe konnte dem Gerenne nur von der Außenlinie zuschauen, eine Eingreifmöglichkeit ergab sich nicht.


    Die Prellungen von Alriksej wurden von Ricarda versorgt. Aus einem Stoffbeutel holte sie ein Tiegelchen und begann eine Paste einzumassieren. Die Blutergüsse verschwanden auf der Stelle. Neugierige Nachfragen von Thalian beantwortete die Frau kurz und knapp. Nein, ihre Salben sind nicht zum Verkauf. Der Magier könne sich ja selber welche anschaffen. Das bisschen Kräutersuchen und Einkochen derselben, sei ja wohl keine Arbeit.


    Am Nachmittag fand dann die zweite Herausforderung statt. Diesmal ging es ums Singen. Hintergrund war das Schwertwunder von Leuhagen. Gegen 191 BF versuchte die schröckliche Goblinhexe Kunga Suula die Ritterburg einzunehmen. Ja, solche Dinge geschehen, wenn man Land geschenkt bekommt, das bereits anderen gehört. Da können sich dann entsprechende Kontroversen herausbilden. Jedenfalls erbaten die Ritter in lauten Gebeten den Beistand der Kriegsgöttin und fuhren grausam schlachtend unter die Goblinbrut. So jedenfalls wird es berichtet. Und eben diese Schlachtgebete und -gesänge galt es jetzt nachzustellen. Die Teilnehmer standen auf Podesten, jeder hatte zwei Gegner zugeordnet, die den Singenden mit Schlägen traktieren sollten. Unterbrach der Geplagte den Gesang, schied er aus. Gewinner wird der letzte Sänger. Thalian der „Meisterprügler“ zog sich seine dicksten Gewänder an und ließ sich als Alriksejs Gegner einteilen. Der Thorwaler ließ sich Salwina zuordnen (die sollte keinen zweiten Sieg einfahren) und Skra hatte noch eine Rechnung mit der örtlichen Ritterschaft offen. Der Magier tat sein Bestes den Norbarden nicht zu treffen. Sei erster Schlag traf dennoch und Alriksej verpatzte die Abwehr. Was einerseits dem Sänger weh tat, andererseits traf der Norbarde auch den Magier. Der bekam eine ordentliche Schelle für ganze sechs Schadenspunkte. Vielleicht hatte da Rondra ein kleines Wörtchen mitgeredet. Im Laufe der Spielrunden schieden die Teilnehmer einer nach dem anderen aus. Skra ließ dem Ritter ordentlich die Ohren klingeln, dieser fiel dann in der dritten Gesangsrunde ohnmächtig vom Podest. Schon blöd wenn du permanent Wuchtschläge einfängst. Tatsächlich gewann Alriksej diesen Wettbewerb. Die Turnierherrin übergab ihm einen meisterlichen schweren Dolch (+1 TP) aus der Schlacht von Leufurten. Lächelnd und mit diversen Prellungen begab sich der Norbarde in die sorgenden Hände von Ricarda.


    Der Wettkampf wird am 19.09.2023 weitergehen.

  • 26. Spieltag (19.09.2023)


    Nach dem Frühstück gingen die Wettkämpfe weiter. Die Gräfin hatte sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Diesmal hieß das Spiel: Rausch an der Blutklippe. Es war an die Schlacht an der Blutklippe angelehnt, in welcher die Theaterritter im Rausch des Blutes die Goblinbrut niedermachten, obwohl die Ritter in der Unterzahl waren. Jeder Teilnehmer bekam zwei Gegner zugeteilt, die jeweils einmal pro Runde mit der Faust zuschlugen. Gelang ihnen ein Treffer, so musste der Teilnehmer einen kleinen Krug Meskinnes hinunterstürzen. Ein Gegner schied aus dem Spiel aus, wenn es dem Teilnehmer gelang, ihm zwei Treffer zu versetzen. Das Ziel war es also seine Gegner umzuhauen, bevor man besoffen umfiel. Denn nach jedem Meskinnes war eine Zechenprobe fällig, die im Falle eines Scheiterns eine Stufe Betäubung einbrachte. Beim Erreichen der vierten Stufe, fiel der Teilnehmer dann volltrunken zu Boden und hatte verloren. Soweit das Regelwerk.


    Thalian ließ sich als Gegner von Alriksej aufstellen. Der Zauberer hatten alles angezogen, was die Wintergarderobe hergab. Entsprechend schlecht war dann sein waffenloser Angriff. Skra hatte ihr gewohntes Hühnchen mit dem Ritter zu rupfen, der Adlige erschien auch ziemlich lädiert zum Wettkampf. Der thorwalische Seekrieger hatte sich auch einen Gegner ausgesucht. Der Würfelgott hatte bei diesem Wettbewerb tüchtig seine Hand im Spiel. Es fielen reihenweise Patzer, mal beim Angriff, mal bei der Verteidigung. Offensichtlich hatten die Teilnehmer kein Interesse daran, den Schnaps die Arbeit machen zu lassen. Leudara stand nur noch staunend und schließlich frustiert am Spielfeldrand. Soviel Tolpatschigkeit ließen Zweifel aufkommen, ob der tapfere Gewinner mit dem Stahl auf dem Karren den Weg nach Firunnen schaffen würde, ohne sich selbst dabei umzubringen. Die berühmten trinkfesten Zwerge begannen die Schmach. Erst verstetzte sich der Zwerg selbst einen Hieb, der ihm zwei Stufen Betäubung einbrachte, dann trafen beide Gegner und er konnte nicht verteidigen. Bei den zwei folgenden Schnapsbechern, verweigerte die zwergische Trinkfestigkeit ihren Dienst und der Zwerg fiel um. Er schied als erstes aus. Alriksej gelang es einen Gegner auszuschalten, ohne durch den Meskinnes beeinträchtigt worden zu sein. Das mangelnde Kampfgeschick des Magiers könnte hier durchaus eine Rolle gespielt haben. Da jedoch Salwina in der gleichen Zeit ihren zweiten Gegner umhaute, ging sie als Siegerin hervor. Semkin, der Knappe, schlug sich wacker. Zumindest fiel er nicht volltrunken, wie der Zwerg, zu Boden. Auch Fabius der Seekrieger hielt sich auf den Beinen. Ganz anderes als der Rittersmann, der ging nicht wegen dem Alkohol zu Boden, sondern wurde von Skra bewusstlos geprügelt. Wenn das so weitergeht, wird der Adlige noch eine Psychose gegenüber Gjalskerländern entwickeln. Wie ein in einem berühmten Comic wird er sich mit einem „die Gjal..., die Gjal...., die Gjal“ selbst entleiben. Unwahrscheinlich, dass er sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Schiff aufhält, das er selbst versenken kann.


    Nachmittags dann der zweite Wettbewerb des Tages. Die Sache stand unter dem Thema: Thron der Kunga Suula. Hier wurde der große Sieg der Rondara zu Leuenwald dargestellt, der es 243 BF gelungen war, den obrigen Thron zu erobern und in Fetzen zu hauen. Es gab einen Turm. In dem Turm befand sich ein Fahnenmast, den es zu erklettern galt. Zuvor musste der Teilnehmer einem Gegner einen roten Schulterumhang entreißen, dann seinen Gegner ausmanövieren, um in den Innenraum des Turmes zu kommen. Alriksejs Gegner war wieder der Magier. Dem Norbarden gelang ein Dreisprung. Erste Runde roten Umhang erobert, zweite Runde um den plumpen Magier herumgewunden und er stand im Innenraum. Die Kletterpartie konnte er ungestört durchführen, da seine Gegner immer noch beschäftigt waren, an ihren Gegnern vorbei zu kommen, manche hatten noch nicht mal ihren roten Umhang ergattert. Als Dank spendierte die Gräfin eine Halskette aus den Hauern eines Goblins, welcher angeblich zur Leibwache der Goblinkönigin gehört haben soll (spieltechnisch: +1 auf die CH-Probe beim Einschüchtern). Modisch passte das am besten zur Gjalskerländerin, darin waren sich die Helden einig.


    Es folgte eine ruhige Nacht. Den Kühen ging es gut. Aus Leudara war am Abend nichts Neues herauszubekommen (dafür waren die Betören-/Überredenwerte einfach zu schlecht, oder die Willenskraft der Rondrageweihten zu hoch). Ricarda versorgte ihren Geliebten mit allerlei Salben und das eine oder andere Mal tropfte wohl ein bisschen Speichel auf die Wunde.


    Er erste Wettkampf des dritten Tag stand unter dem Stern von Anshags Rückkehr. Anshag von Glodenhof, seines Zeichens Anführer der Silbernen Horde, focht einen Zweikampf gegen Gunbald von Neersande, welcher dem Ritterorden Schande gebracht hatte. Das Ganze war 321 BF passiert. Der Wettkampf war ein simples Duell. Wobei in der Reihenfolge des Ankommens der Herausforderer hervortrat und seinen Gegner auswählte. Der Gegner hatte dann die Wahl der Waffen. Alriksej wurde gefordert und wählte Stangenwaffen, das war jetzt nicht die Paradedisziplin seines Gegners und er kam eine Runde weiter. In der zweiten flog er dann raus. Gewinner war der Knappe Semkin, dem es gelang den Rittermann aus dem Turnier zu werfen. Hier könnten sich durchaus die letzten Kampfabenteuer mit der Gjalskerin etwas negativ auf die Kampffertigkeiten des Ritters ausgewirkt haben. Stolz nahm der Knappe den Preis entgegen: einen versilberten Panzerhandschuh.


    Den letzten Wettbewerb werden die Helden am 03.10.2023 erleben. Alriksej liegt mit Salwina mit zwei Siegen gleichauf, der Knappe Semkin könnte noch ein respektables Remis erringen.

  • 27. Spieltag (03.10.2023)



    Nun galt es also die letzte Prüfung abzulegen. Alriksej lag gleichauf mit Salwinja mit zwei Siegen. Semkin, der Knappe konnte noch einen Gleichstand erreichen. Beim letzten Test ging es um die Schwerter des Nordens. Anno 337 BF schlugen die Praioten die Theaterritter. Dies war die Stunde der Heiligen Rondragabund. Sie schaffte den Tempelschatz von Festum in Sicherheit. Es handelte sich um 50 Rondrakämme, allesamt von Götterhand geweiht. Die Ritterin brachte die Schwerter im hohen Norden in Sicherheit vor den gierigen Händen der Praiosdiener. Soweit zur Historie.



    Alle Teilnehmer bekamen einen Eselskarren mit drei Schwertern beladen. Diese mussten sie über die 100 Schritt entfernte Ziellinie bringen, ohne auch nur eine der Hiebwaffen zu verlieren. Ihre Gegner bekamen als Reittier auch einen Esel. Ihre Aufgabe bestand darin, die Gespanne einzuholen, dann auf die Ladefläche zu wechseln. Anschließend galt es eines der Schwerter hinunterzuwerfen. Von einem entgegenstehenden Willen von Seiten des Karrenlenkers war auszugehen. Der Thorwaler nahm den Karren des Ritters aufs Korn. Skras Aufgabe bestand darin, Salwinja um eine Hiebwaffe zu erleichtern. Thalian, der Magier, versuchte selbiges beim Knappen. Das Einholen der Gespanne war problemlos. Die Reitesel hatten einen Geschwindigkeitsvorteil. Zudem verschaffte sich Thalian mit einem Goblingeist einen Wettbewerbsvorteil. Nun sieht man ja nicht von außen, was drinnen steckt. Der Goblinfürst hatte einen Reitwert von ganzen acht Punkten. Das war deutlich mehr als die akademische Kompetenzbombe zu bieten hatte. Auch beim Wechsel auf den Eselkarren war eine Reitprobe gefragt. Hierbei verzögerte sich Skras Umstieg etwas. Dem Thorwaler und dem Magier gelang es auf den Karren zu springen. Als sie dann die Schwerter von der Ladefläche werfen wollten, versuchten die Lenker sie von der Ladefläche zu stoßen. Das gelang beides Mal. Nur Skra konnte dem Schlag der Kriegerin ausweichen und dann flog ein Schwert in hohem Bogen durch die Gegend und warf die Hauptkonkurrenz aus dem Rennen. Unbehelligt von störenden Einflüssen lenkte Alriksej seinen Karren auf die Ziellinie zu. Sein Konkurrent war der schöne Norbarde Janko (der hatte wegen Skras Überredungskünsten vor ein paar Tagen die Nacht in den Bäumen genossen). Mit knappen drei Schritt Vorsprung schaffte es Alriksej über die Ziellinie. Großes Hurra. Die Siegerehrung fand am nächsten Morgen statt. Den Sieger plagten dunkle Gedanken über einen möglichen Verlust der Zugtiere. Diese wurden aber durch Ricarda besänftigt. Wo stand denn geschrieben, dass der Transport auf dem Landweg erfolgen musste. Skra beschloss die Nacht bei den Tieren zu verbringen.



    Am Abend kamen diverse Besucher, darunter auch Kinder aus Irberod, um sich den Zoo vor der Stadt nochmals anzusehen. [Skra scheitert mit einer Sinnesschärfeprobe]. Am Morgen liegen die vier Ochsen tot darnieder. Die Zunge aus dem Maul hängend. Skra untersuchte mit Tierkunde die Kadaver. Äußere Verletzungen waren nicht zu sehen. Alles deutete auf eine Vergiftung hin. Die Spurensuche verlief erfolglos im angrenzenden Feld. Der Rest der Gruppe wurde geweckt. Ein Fanfarenstoß rief die Teilnehmer zur Siegerehrung. Janko musste sich für die vergangene Schmach rächen und brüllte lautstark in die Menge, dass der Gewinner keine Zugtiere mehr habe. Alriksej musste das gegenüber Leudara zugeben. Leudara erhob ihre Stimme: „Die Lage ist einfach: kein Gefährt, kein Transport. Deshalb …“ Alriksej brüllte in die Runde, dass er keine Tiere brauche, weil er die Eisenbarren über den Wasserweg nach Firunen bringen werde. Leudara unterbrach erstaunt ihre Rede und nahm Alriksej mit einem scharfen Blick ins Visier. Als die Geweihte die Umstehenden fragte, ob jemand die Ehre einer Bornreise auf sich nehmen will, hatte jeder der Anwesenden dringende Bedürfnisse zu erledigen. Mal wurde der Verschmutzungsgrad von Hose und Schuhwerk überprüft. Ein paar hatten seltsame Himmelserscheinungen gesehen. Jedenfalls erhob niemand Einspruch.



    Nun galt es ein Floß zu bauen. Für 20 Batzen wurden Baumstämme gekauft. Beim Floßbau zeigten die Helden ihre Kenntnisse in Holzbearbeitung. Auch der örtliche Schreiner halft mit und so war nach 4 Stunden Arbeit das Floß fertig. Es wurde noch eine Kiste für die 200 Barren befestigt. Die Nacht verbrachte man neben dem Floß. Skra wurde von einem Traum geplagt: Eine gefesselte Frau hing in luftiger Höhe in einem Dornendickicht. Als Skra hinaufsteigen wollte, brachen die Äste immer ab. Auch die Handflächen der Nordfrau zeigten blutige Striemen. Aber der Gjalskerin gelang es nicht die Frau zu erreichen.



    Am nächsten Morgen ging die Reise los. Jetzt war der Thorwaler in seinem Element. Seine Fähigkeiten im Boote lenken überstiegen die des Norbarden. die Reise ging am ersten Tag noch durch seichtes Fahrwasser (Probe erleichtert um 3). In dieser Nacht musste Skra die bekannte Schöne, zwischenzeitlich hatte sie auch einen Namen, Soscha, aus einem Erdloch befreien. Über dem Loch pendelte eine große Axt hin und her. Skra bot alle Kräfte auf und brachte die Axt zum Stillstand. Die Frau stieg aus dem Loch und der Traum endete. Am zweiten Tag geriet das Floß trotz der Fähigkeiten des Thorwalers ins Kreisen. Der Magier konnte sich gerade noch festhalten, sonst wäre er über Bord gegangen. Auch diese Nacht brachte einen Traum für Skra. Soscha erschien, verwandelte Skra mit einem SALANDER in eine Krähe. Anschließend wurde auch die Frau ein Vogel und beide flogen in den Himmel. Immer höher ging die Reise, bis Skra den Anschluss verlor und die Krähenfrau im offenen Himmel verschwand. Auch am dritten Tag hatte der Nordmann das Gefährt im Griff und konnte den zugreifenden Bäumen des Bornwald ausweichen. Ja, richtig, die Bäume versuchten das Boot zum Kippen zu bringen. Hier und da war auch ein Baumschrat auszumachen. Die Wildniskundeproben verliefen alle ohne Probleme, so dass eine geruhsame Nachtruhe garantiert war. Skra bemerkte mit ihrem Geruchssinn einen brandigen Geruch in der Luft. Sie ging dem Geruch nach und kam zu einem Goblinlager. Ihr Anschleichen scheiterte und sie sah sich drei Dutzend wütenden Wilden gegenüber, die mit erhobenen Speeren heraneilten. Die Gjalskerin ergriff die Flucht und landete im eigenen Lager. Die Rotpelze umstellten das Lager. Bemerkenswerterweise konnte der Anführer ein paar Brocken Garethi. Der Goblin befragte die Helden nach Waldelfen. Da aber die Überredenproben alle scheiterten kam es zu keinem weiteren Gedankenaustausch. Jeder blieb in seinem Lager, damit ging man auseinander. In der vierten Nacht wurde der Thorwaler ein Traumopfer. Er stand zwischen Soscha der Hexe und Urnislaw von Uspiaunen, einem Magier aus Festum. Der Hexenjäger drückte die Hexe schließlich mit seinem Stab gegen einen Baumstamm. Der Stamm öffnete sich und verschlang die Hexe.



    Am vierten Tag ging der Ärger los. Als das Floß um eine Biegung kam, versperrte eine Barrikade den Weg. Zwei Waldschrate hoben quer eine Eibe in das Fahrwasser. Eine Frau mit verfilzen grauen Haaren stand auf der Eibe und führte das Kommando. Der Thorwaler versuchte das Floß sanft an dem Eibenstamm anzulegen. Das Floß ging nicht zu Bruch und man verlor auch keine Ladung. Nur der Magier das Gleichgewicht. Skra und Thorwaler hatten alle Mühe ihn wieder auf das Floß zu ziehen. Die Hexe und ihre im Unterholz versteckten vier Gefährtinnen beschlagnahmten das Floß. An dem Eisen hatten sie kein Interesse. Ricarda wechselte die Seiten und bekam ein kräftiges Lob von der Anführerin. Es war ihr gelungen Hexenholz bis in den Bornwald zu bringen. Die Hexen hatten nur Interesse an dem Holz des Floßes und versprachen das Eisen beim Landgang zurückzulassen. Genauer hatten sie nur Interesse an zwei Stämmen. Den Helden sollte es ohne Probleme möglich sein, sich ein neues Gefährt zu zimmern. Die Helden leisteten keinen Widerstand, gegen fünf Zauberkundige wäre es aussichtslos gewesen. Also lief man am Fluss entlang und tatsächlich stieß man am Abend auf eine kleine Bucht. Das Eisen lag im Uferschlamm und die Baumstämme trieben im Kehrwasser umher. Als erstes wurden die Stämme gesichert. Dann galt es die nassen Kleider des Magiers zu trockenen. Alriksej hatte schließlich auch zu sich gefunden. Skra schwor Ricarda bittere Rache. Für weitere Handlungen war es zu spät und die Helden legten sich zur Ruhe.



    Am 17.10.2025 geht es weiter.

  • 28.Spieltag (17.10.2023)


    Der Tag begann erstmal mit Bergungsarbeiten. Die Stahlbarren und die losen Baumstämme aus dem Uferschlamm ziehen und so verstecken, dass man sie nicht gleich fand. Allerdings mussten die Helden feststellen, dass ein paar Barren im Born versunken waren. Aber mit ein paar Tauchenproben konnte ein Teil wiedergefunden werden. Alriksej wollte seine Ehrverletzung nicht auf sich sitzen lassen und drängte darauf, Ricarda nachzueilen. Als sich die Taucher wieder am Feuer wärmten, trat eine ältere Frau aus dem Unterholz. Sie stellte sich als Bisminka von Jassula vor. Lehrmeisterin an der Norburger Halle des Lebens. Leider hatte sie ihren Disput mit Zelda und ihren Hexen nicht gewonnen, als Dank dafür wurde sie zwar nicht umgebracht, aber ausgebrannt. Sie hatte also keine Astralenergie mehr. Bisminka hielt es für keine gute Idee den Riesen Milzenis zu wecken. Ein herumtrampelnder Riese ist dem Frieden im Bornland nicht zuträglich. Zelda war anderer Meinung und stellte die Aktion als Rettung des erwachten Bornwaldes dar. Bisminka bat die Helden ihr zu helfen, die anderen Hexen von einer Dummheit abzuhalten. Zusammen mit Alriksejs Revange waren damit genügend Gründe gefunden, die Abreise zu verzögern.


    Bisminka kannte den Wald gut und riet davon ab sich die Uralten zum Feind zu machen. Sollte das Geschehen, waren Waldschrate noch das kleinere Problem. Bisminka konnte einiges zum Hintergrund des Riesen und des Bornwaldes beitragen. Der Riese war von Urnislaw von Uspiaunen mit einer Verzauberung belegt worden. Das ganz Ganze war schon ein paar Jahrhunderte her. Den Riesen quälte seither Juckreiz, der ihn bis heute zwingt regelmäßig zur Quelle in der Mitte des Bornwaldes zurückzukehren. Nur deren Wasser konnte Linderung verschaffen. Damit erklärte sich auch die fast kreisrunde Ausdehnung des Waldes. War die Grenze doch das gehbare Tageslimit für den Riesen, bevor er wieder zur Quelle musste. Sollte der Riese in Wut geraten, konnte es geschehen, dass er den Juckreiz in dieser Verfassung ignorierte und die außerhalb des Waldes gelegenen Siedlungen platt machte. Schließlich machte sich die Gruppe auf den Weg. Zitat Bisminka: „Der Riese ist nicht die Gefahr, es ist seine Freiheit. Sie verträgt sich nicht mit der Freiheit der Menschen.“


    Bald war klar, dass die Uralten den Helden den Weg zur Quelle, bzw. der Wohnhöhle des Riesen nicht einfach machen würden. Der Wald bildete falsche Pfade, dichtes Unterholz und dorniges Buschwerk. Bisminka riet, dagegen nicht mit Feuer oder Waffengewalt vorzugehen. Thalian versprach, dass er für die Dauer seines Aufenthalts keine Feuerzauber einsetzen werde. Wer auch immer sein Rufen hörte, schien zufrieden. Fortan konnten sich die Helden ungestört auf dem Weg bewegen und gelangten schließlich an die Höhle des Riesen. Also dieses große dunkle Loch in der Felswand.


    Vorsichtig ging Skra voraus, während der Thorwaler mit einer Fackel folgte. An einer Abzweigung entschied sie sich für den schmaleren Pfad. Die Stiefelabdrücke des Riesen führten hinein und wieder hinaus. Der Verwesungsgeruch ließ auf eine Speisekammer schließen. Skra tastete sich in der Dunkelheit vor und stieß mit den Stiefeln auf ein Hindernis. Etwa unterarmdick, grob zylindrisch und sich nach einer Seite verjüngend. Die Oberfläche in einer Richtung rau und in der anderen glatt. Ohne jegliche Muskelspannung. Als Thalian und der Thowaler ums Eck kamen fiel das Licht auf den Schädel eines Perldrachen. Der Kopf lag deformiert durch ein großen stumpfen Gegenstand mit heraushängender Zunge auf dem Boden. Der weiche Hals und die Bauchhöhle waren geöffnet, Gedärm quoll heraus und verbreitete einen bestialischen Gestank. Es bedurfte schon etwas Selbstbeherrschung, um nicht laut aufzuschreien. Der Magier untersuchte den Drachen und stellte fest, dass er sein Reitgeschirr noch trug. Gut möglich, dass er das Reittier zum am Praios-Kloster verstorbenen Drachenreiter war. Es zeigte aber auch, welche Wucht und Gewalt ein Riese entfalten konnte. Als der Magier versuchte sich ein paar Beutestücke zu sichern, machte ihn Bisminka darauf aufmerksam, dass dazu die Zeit fehlte. Im hinteren Teil der Höhle fand sich ein Haufen Gerümpel oder das was ein Riese dafür hielt. Aventurier würden Schwerter, Plattenpanzer, Kettenhemd und Schild dazu sagen. Es ist halt wie mit jeder Konserve. Erst muss die Blechverpackung weg, um an das nahrhafte Innere zu kommen. Deshalb verwunderte es auch nicht, dass die Rüstungsteile allesamt unbrauchbar waren. Ein Rondrakamm hatte die Jahre jedoch sehr gut überstanden. Der Knauf bestand aus einen daumennagelgroßen Rubin. Die Enden der Parierstange zierte ein Löwenkopf. Die Punze des Schmiedes war den Helden unbekannt. Da konnte Bisminka weiterhelfen, war doch das Zeichen einige Jahrhunderte alt. Es handelte sich um ein Schwert des Nordens. Also von Rondra persönlich geweiht. Skra probierte das Teil aus. Es lag ausgezeichnet in der Hand. Für seine Größe eigentlich federleicht. Beim Überprüfen der Schärfe riss sie sich gleich eine ganzes Bündel von Fäden aus dem Handschuh. Die Gjalskerin hatte ihr neues Lieblingsstück gefunden.


    Jetzt stand die andere Seite der Höhle auf dem Programm. Dort fand man den schlafenden Riesen, ein über sechs Schritt großes Wesen vor. Umgeben von einem Zirkel aus Hexen. Jede hatte einen Gegenstand auf dem Schoß. Neben einem Zauberstab war dies eine Wasserkanne, einer der Baumstämme des Floßes lag Ricarda auf der Schulter, einen roten Schleifstein, eine Trommel und ein Ahornzweig. Bisminka erklärte, dass sich die Bewusstseine der Hexen wohl in der Traumwelt befinden würden. Einem Mord an den Sumuschwestern lehnte sie grundheraus ab. Sie bot an, ein Portal für die Helden zu schaffen, durch welches sie ebenfalls in die Traumwelt wechseln sollen. Dort konnten sie das Wirken der Hexen unterbinden. Also nahmen die Helden im Zirkel Platz. Und wachten im Körper ihrer Seelentiere im Bartgestrüpp des Riesen wieder auf. Der Riese schwebte über dem Wald. Ein großer Baum hob sein Becken von unter in die Höhe. Die Extremitäten waren mit einer Art goldenem Haar am Boden befestigt. Dort waren Pendel dabei die Fesseln zu zerschneiden. Vom Kopf her dröhnte ein Getrommel.


    Als sie aus dem Bart heraustraten, flog eine Eule herbei und verwandelte sich in eine der Hexe. Mit einem Zauberstab bewaffnet, forderte sie die Helden auf zu gehen oder zu sterben. Die Helden entschieden sich für letzteres und machten die Zauberfrau unschädlich. Der Zauberstab blieb als verfolgender Lichtball zurück. Die Helden eilten den Arm hinab und stoppten ein Pendel. Dann folgte das Zweite am Knöchel. Als man den Baum unter dem Gesäß des Riesen untersuchte, traten ihnen Ricarda und eine weitere Hexe in den Weg. Mit der Vernichtung der beiden hörte der Riesenahorn auf zu wachsen. Die oberen Äste gaben unter dem Gewicht des Riesen nach und die Gruppe musste sich schnell in Sicherheit bringen. Dann wurde das dritte Pendel unschädlich gemacht. Unter dem Oberkörper hatte ein umgestürzter Wasserkrug einen Teich gebildet. Als sich die Helden dem Wasser näherten, wurden sie von einem gehörnten Kaninchen (Monty Python lässt grüßen) und einem gehörnten Rehbock angegriffen. Sie Tiermutanten wurden vernichtet und der Krug wieder aufgestellt. Somit lief der See trocken.

    Nun galt es das Getrommel abzustellen. Zwei Hexen saßen auf einem Plateau und machten ordentlich Lärm. Die beiden waren schnell ausgeschaltet. Wie die anderen Hexen kamen sie gar nicht zum Zaubern, bevor ihr Ende eintrat. Blieb noch eine letzte Hexe: Zelda mit dem Schleifstein.

    Diese fand man nach einiger Suche auf der Brust, als sie versuchte mit dem scharfen Schleifstein ein Loch in den Brustkorb zu schlagen. Wobei es beim Versuch blieb. Damit waren alle Gefahren beseitigt und die Helden kehrten in das Hier und Jetzt zurück. Die geschlagenen Hexen erwachten mit einem ordentlichen Brummschädel.


    Die weitere Reise findet am 31.10.2023 statt.