Beiträge von Darkstar

    22. Spieltag (11.07.2023)


    Skras Morgen begann bei Büchsenlicht. Ins Lager der Norbarden kam langsam Leben. Zum Frühstück wurde das Thema der Weiterreise mit Dascha, der Sippenführerin besprochen. Als diese bemerkte, dass sich eine Mehrheit der Sippe dafür aussprach, Fentanka aus dem Kerker zu holen, erklärte sich Dascha bereit, mit Skra und Alriksej zusammen zur Burg zu reisen. Dort kamen alle rechtzeitig zur Gerichtsverhandlung von Fetanka und den Konspirateuren an.


    Der Rest der Gruppe hatte sich das Frühstück im Speisesaal munden lassen. An dem Morgengebet hatten sie kein Interesse. Die Verhandlung begann mit dem Fall Fatanka. Diese schwor Stein und Bein, dass sie keine Magie am Morgen der Festnahme angewandt hatte. Die Helden wurden als Zeugen vernommen. Hierbei erzählten sie ihre Erkenntnisse. Wenn sie auch verschwiegen, dass die gefundenen Artefakte magische Wirkung hatten. Die Informationen von der gestohlenen Kerze kamen auch an die Ohren des Barons, das sollte sich später als wichtig und richtig erweisen. Auch Daschas Fürsprache, dass die Sippe sich immer an die Gesetzte der bereisten Ländereien hielt, führte schießlich zur Freilassung der Zibilja. Als nächstes war nun Bruder Rochnow an der Reihe. Zwischenzeitlich hatten die Sonnenlegionäre ein Feuerbecken entfacht und erhitzten Zangen und Metallstäbe bis zur Weißglut. Die Ansprache von Jelomir, dem Praios-Baron, war nicht misszuverstehen. Rochnow hatte kein Interesse am Ausprobieren der Folterwerkzeuge. Er erzählte, dass er mit Emjan von Hurskoje seit Kindheit bekannt ist. Emjan ist dem Kor-Glauben angehörig und interessierte sich für den Ritualplatz der Goblins und die Geschichte darum. Als der Dachskopf befunden wurde, ordnete Emjan ihn als bedeutsam ein und er beschloss mit Rochnows Hilfe sich auf die Suche nach weiteren Relikten zu machen. Rochnow schloss hierfür die Zellentür auf, so dass sich Emjan nachts frei bewegen konnte. Außerdem begann Rochnow sich mit dem Kor-Glauben zu beschäftigen. Rochnow wusste nur, dass in nächster Zeit eine Massentaufe stattfinden soll.


    Travine von Cosbrietzki zu Sirmgalvis zeigte sich deutlich verschlossener, aber ein glühendes Eisen in Augennähe lockerte auch ihre Zuge. Bei der Massentaufe sollten ca. 100 Personen zum Kor-Glauben übertreten. Um die göttliche Wirkung zu verstärken wurden die Goblinrelikte und auch das Blaue Buch benötigt. Die Taufe ist jedoch auch ohne die Gegenstände möglich, jedoch nicht so wirkungsvoll. Die Vernehmung der Frau wurde durch lautes Geschrei unterbrochen. Als die Helden aus dem Fenster blickten, sahen sie Emjan, mit Kettenhemd und Bastardschwert bewaffnet, eine Gruppe Fliehender aus dem großen Turm führen. Damit begann das Gefecht.

    157. Spieltag (05.07.2023)


    Isha zog sich zurück und holte einen Heiltrank aus dem Gürtel. Ich beschäftigte die Geweihte mit meinen Rapieren. Aus dem Hintergrund der Höhle tauchten zwei Wühlschrate auf. Einer bewegte sich in meine Richtung, der andere hatte sich Isleif als Ziel gesucht. Der Nordmann zog seine Axt „Triff“ und der Axtkopf begann sofort sich in verschiedene Abbilder aufzuspalten. Dies sollte den Gegner die Abwehr erschweren. Nachdem Isha sich den Trank genehmigt und nun auch ihre Waffe gezogen hatte, konnte sie wieder in den Kampf einsteigen. Die wundersame Scheide bescherte ihr mal was Neues. Mit einem Brummen erstrahlte die Klinge in blendendem Licht. Isha und ich gingen gemeinsam gegen die Priesterin vor. Nach dem ersten Treffer offenbarte sich die wahre Gestalt der Kreatur: ein Wechselbalg oder Gestaltwandler. Bereits nach den ersten Schlägen tauchte aus dem Wasser ein Gargyl auf, welcher mir in den Rücken fiel. Meine beiden Rapiere hatten die Aufgabe die Angriffe des Schrates und des Gargyls abzuwehren und zugleich mit gezielten Stichen den Gestaltwandler zu Fall zu bringen. Efferdane durfte jetzt mal was anderes sein als unser Lastesel. Ihr erster Pfeil prallte an der harten Haut des Wühlschrates einfach ab und verschwand in der Weite der Höhle. Ich rief ihr zu, dass sie das kopfgroße Ei auf der Insel in der Teichmitte schießen soll. Das tat sie dann. Da das Ei bei jedem Treffer quiekte, war mir klar, dass die Entscheidung richtig war.


    Der Teich entpuppte sich als ein Hort aus Kreaturen. Eine Riesenamöbe kroch an die Oberfläche in Richtung Isleif, der mit seiner Axt seinen Schrat bearbeitete. Kroch ist hier das Zauberwort. Bei der „rasenden“ Geschwindigkeit (1 Feld alle 4 Kampfrunden) würde der Schleimklumpen sich die Reste unserer Gegner einverleiben können. Jede Höhle braucht ihr Reinigungspersonal. Viel störender, war das Rattenpack, das mit nassem Fell an die Oberfläche kam. Die Tierchen kümmerten sich um Efferdane. Sie musste ihrem Beschuss einstellen, ihren Streitkolben ziehen und sich das Ungeziefer vom Leib zu halten. Im Gegenzug erhielt sie dabei ein paar hässliche Wunden an den Beinen.


    Die Wesen mit der dicken Haut trafen zwar hin und wieder. Aber Isleifs und meine Rüstung hielten den meisten Schaden ab. Was uns wirklich zum Beenden des Kampfes antrieb, war das Aufplustern des Eis. Nachdem keine Pfeile mehr einschlugen, begann das Ding sich aufzublähen und puffte eine stinkende Wolke in die Gegend. Damit war jetzt auch klar, wer in der Binge für die schlechte Luft sorgte.


    Schließlich fiel zuerst der/die Gestaltwandler/in. Mögen die Gelehrten darüber entscheiden, welches Geschlecht das Wesen hat. Das würde einen netten philosophischen Abend geben. Jedenfalls, wählte Isha dann meinen Wühlschrat als nächstes Ziel. Somit war unser beider Hauptgegner definiert. Irgendwann während des Kampfes brach mir eines der Rapiere entzwei (Patzer), kann passieren, wenn man auf steinharte Haut eindrischt. Dafür hat man als Drittwaffe einen Parierdolch. Efferdane geriet mit den Ratten an ihre Leistungsgrenze. Bevor das letzte Vieh fiel, gelang es ihm, ihr noch einen Biss zu setzten. Die gute Frau taumelte (5 LP Rest) nur der eiserne Wille einer Frau aus Yol-Ghurmak hielt sie noch aufrecht. Efferdane hatte uns wertvolle Dienste geleistet und zog sich in Richtung Ausgang zurück.


    Isleif kämpfte zwischenzeitlich gegen zwei Gegner. Mit einem Befreiungschlag schickte er beide auf Abstand, bekam etwas Luft und setzte mit einem Hammerschlag hinterher. Ihm gelangen ein paar kritische Treffer und er stand dann 1:1 seinem letzten Gegner gegenüber. Das war auch die Zeit, als mein Waldschrat verletzungsbedingt aus dem Kampfgeschehen ausstieg. Den Gargylen packte ich alleine. Isha sprang über das Wasser auf das Ei zu. Da bereits drei Pfeile von Efferdane aus der Haut ragten, ging das Was-auch-immer bald zu Bruch. Damit war der Kampf dann vorbei.


    Als wir die Überreste untersuchten, fanden wir bei dem Gestaltwandler einen Spiegel. Isha blickte hinein und sah einen Zirkel aus Kultisten des Namenlosen. Einfach zu erkennen an ihren violetten Roben. Offensichtlich hatte das Zirkeloberhaupt nicht mit Ishas Gesicht gerechnet. Isha zertrümmerte kurzerhand den Handspiegel. Außerdem fielen uns noch ein Amulett und eine Münze mit dem Bildnis des Namenlosen in die Hände. Eine magische Untersuchung wird ein Paar Handschuhe und ein Ring an einer Kette Wert sein. Efferdanes Magiegespür hatte angeschlagen.


    Die Rückreise wird Thema am 12.07.2023 sein.

    156. Spieltag (26.06.2023)


    Isha und ich drangen weiter in die Zwergenbinge vor. Wir kamen schließlich auf dem Grund an. Ein riesiges Tor mit einem komplizierten Schloss versperrte uns den Weg. Wir hatten noch Zugang zu einem Tempel und zur Bingenverwaltung. Der Tempel weckte zunächst unser Interesse. Zwischen den Säulen liefen wir bis zum Altar vor. Dort entzündete Isha eine Kerze um dem Zwergengott etwas Gutes zu tun. Anschließend durchsuchten wir den Tempel und fanden einen Abstieg in eine Gruft. Dort waren in langen Reihen Sarkophage aufgestellt. Eine Plünderung des heiligen Ortes war uns zuwider. Also gingen wir in den Verwaltungstrakt und wurden von Goblins in Zwergenrüstungen begrüßt. Die Wachen hatten wohl einen uninteressanten Arbeitstag erwartet, tja, da machten wir ihnen mal einen Strich durch die Rechnung. Da wir aber friedlich mit ihnen sprachen, legte sich ihre Aufregung bald und sie holten die Sekretärin ihren Heiligkeit der Drachin herbei. Wir baten um eine Audienz, was uns gewährt wurde. Und so trafen wir dann auf einen uralten Höhlendrachen. Auf Ishas Stirn erschient eine leuchtendes Drachenauge, welches von Flammen umrandet war (siehe Drachenchronik) . Offensichtlich kam es zu einem Gespräch, was auf gedanklicher Ebene stattfand. Zumindest die Antworten der Drachin konnte auch ich verstehen. Wir machten deutlich, dass wir in friedlicher Absicht kamen. Gegen ein Geschenk, in Form des im Turm des Namenlosen erbeuteten Schwertes, erhielten wir das Recht in die Minen vorzudringen. Nach dem Flammenden Herz befragt, bekamen wir die spöttische Antwort, dass wir das ruhig mitnehmen konnten. Auch der Basilisk war nicht mehr richtig am Leben, was auch immer das heißen sollte. Zwischenzeitlich hatte ich bei unseren Abenteuern gelernt, dass es mehrere Arten von Totsein gibt. Tot, ganz tot (also mit Segen), tot mit einem funktionieren stinkenden Körper, tot ohne Körper, tot in einer Globule, tot mit dem Geist in einem fremden Körper. Unsere Gruppe war ganz gut darin alles mausetot zu machen. Bis auf Vampire vielleicht. Wenigstens mussten wir uns nicht mit Goblins und ihrer drachischen Majestät herumschlagen. Die Audienz war beendet und wir gingen zum Zwergentor.


    Isha beobachtete interessiert die Öffnungszeremonie. EIN Schlüssel für EIN Schloss, wäre ja zu einfach gewesen. Nein, die Sekretärin kostete uns wertvolle Zeit. Rädchen drehen, Zahlen einstellen, noch ein Schlüssel. Ich war gerade dabei zu überlegen, ob ich mich vielleicht hinlegen sollte, als die riesigen Tore aufschwangen. Dahinter lag also das Bergwerk. Unsere Gebühr beinhaltete auch den Auslass (wie gnädig !). Und wir mussten neunmal klopfen. Nein, drei mal drei mal. OK, ich prägte mir das geheime Klopfzeichen ein. Nicht auszudenken, wenn der nicht mehr so ganz lebende Basilisk neunmal klopfte. Da musste schon ein Unterschied sein. Hic imus, wie der Bosperaner sagt.


    Bergwerk ist Bergwerk. Wir kamen zu einem zentralen Raum mit Schacht in die Tiefe. Davon ging nach Osten und Westen je ein Gang ab. Isha warf eine Münze und überließ Phex die Wahl. Wir gingen also in den östlichen Gang. Nach einiger Zeit bemerkten wir, dass uns zwei gierige Augen aus einem Seitenschacht anstarrten. Das war kurz bevor uns der Höhlenpanther anfiel. Wir kamen ohne größeren Wunden aus dem Kampf heraus, die Raubkatze ergriff die Flucht. Wir folgten ihr, einen Jäger aus dem Hinterhalt im Rücken zu haben, ist eine ungute Sache. Schließlich trafen wir auf das Lager des Tieres. Dort lagen noch die Überreste eines unglücklichen Abenteurers. Das brachte uns etwas Beute ein. Nun waren wir im Besitz des Schelmengürtels. Ob wir uns die Kappe beim Goblinhäuptling noch holen werden, müssen wir noch besprechen. In der Höhle gab es auch einen Zugang von außen, das Raubtier passte da durch, wie die Blutspur verriet. Wir aber nicht. Beim Absuchen der Höhle entdeckten wir einen Kriechgang nach unten. Also zurück. Als wir im Westgang ankamen, kam uns ein Schwall ätzender Gase entgegen. Uns war damit klar, dass es etwas Ungesundes in den Tiefen gab und, dass wir uns nicht zulange Zeit lassen sollten. Wir fanden noch eine Opferschale, ihn deren Tiefen ein paar Dukaten und eine Edelstein verschwand. Die Götter des Bergbaus müssen Isha hold gewesen sein, Isha stolperte über ein Goldnugget, dessen Wert unseren Verlust mehr als ausglich.


    Da uns versprochen worden war, dass wir alles mitnehmen durften was wir tragen konnten, war Efferdane dabei das Gut fleißig einzusammeln. Galt es doch ihren Bruder freizukaufen. Das sei nur angemerkt, ihm Laufe unserer Reise fiel uns einiges an Zwergenausrüstung (Drachenzähne, Steinspalter, etc) in die Hände. Die giftigen Dämpfe machten ihr zu schaffen und so mussten wir auch ihr einen Heiltrank geben.


    Wir nutzten dann den Kriechgang, um in die nächste Ebene zu kommen. Dort entschärfte Isha eine Falltür. Im Zentralraum fanden wir bei einem versteinerten Zwerg einen Heiltrank, verdorben, wie Efferdane später feststellte. Überhaupt kamen wir an immer mehr versteinerten Zwergen vorbei. Der Basilisk hatte hier gewütet. Die Zwerge hatten dem Untier mehrere Fallen gebaut, die es immer eine Etage tiefer in die Binge beförderte. Das ging natürlich nicht ohne Verluste ab. Wir drangen also immer tiefer in die Grube vor. Schließlich erreichten wir die Talsohle. In einer großen Höhle war es zum finalen Kampf gekommen. Der Zwergenkönig war in einer Lore, bewaffnet mit einem Zwergenhammer und Spiegelschild in den eigenen Tod „geritten“. Den Basilisk hatte er getötet, sich selbst jedoch versteinert. In seiner Jacke fanden wir seinen Abschiedsbrief an die Perainegeweihte aus dem Tempel. In dem Brief war auch von einem flammenden Herz die Rede. Also hatten wir unser Ziel erreicht. Die Gegenstände des Königs wurden geborgen. Ob sich unsere Auftraggeber mit dem Stück Pergament zufrieden geben, wird sich noch zeigen. Als wir die Leiche des versteinerten Basilisken untersuchten, fanden wir am Kopfende ein großes Loch vor. Dort hatte jemand sich den Weg in Richtung Kopf gemeißelt, um irgendwas zu bergen.


    Die Quelle für die giftigen Dämpfe hatten wir noch nicht gefunden, also ging die Erforschung der Talsohle weiter. Wir stießen auf einen weiteren Raum. In der Mitte eines Wasserbeckens stand eine Stehle mit einem runden Stein. Davor eine Gestalt in Perainekleidern. Wir sprachen die Frau an. Sie erzählte uns, dass sie auf den Stein aufpasste und nannte sich die Obergeweihte der Peraine. Im Laufe des Gesprächs näherte sie sich uns. Mir war das nicht geheuer. Hier stimmte irgendwas nicht. Als ich meine Rapiere zog, rammte die Frau Isha ihren Dolch in die Brust.


    Hier endete der Spielabend. Der Kampf geht am 05.07.2023 weiter.

    21. Spieltag (27.06.2023)


    Als die Helden aus den Kellerräumen der Burg am frühen Abend in das Wirtschaftsgebäude gingen, stellten sie fest, dass zwei weitere Reisende hier vor der Kälte Schutz gesucht hatten. Ein Magier aus Riva mit seinem großen thorwalschen Leibwächter. Auch der zwergische Phexgeweihte hatte seinen Weg in den Speisesaal gefunden. Nachdem man sich bekannt gemacht hatte, wurden Neuigkeiten ausgetauscht. Vor allem die gefundenen Goblinartefakte hatten das Interesse des Magiers geweckt. Der blutende Dachskopf hatte den Nachttopf schon fast gefüllt. Der Magier zog den Kopf an den Ohren aus der Brühe, die Skra kurzerhand der Außenwelt übergab. Im Schnee war nun ein großer roter Fleck zu erkennen. Der Magier begann eine Stimme in seinem Kopf zu vernehmen. Diese erkundigte sich danach, ob Hilfe benötigt würde. Etwas verwirrt ließ sich der Zauber auf dieses stumme Gespräch ein. In den gefundenen Artefakten waren vor ca. 1 000 Götterläufen goblinische Geister verankert worden. Im Dachskopf wohnte der „Gute Gelehrte“, in der Bärenpranke der „Kräftige Krieger“ und in der Elchschaufel der „Vermögende Fürst“. Die Goblinschamanin wollte eine Hilfe für notleidende Goblins schaffen. Deshalb hatten die Geister die Aufgabe, jeden zu unterstützen, der sich für die Goblins einsetzte. Dies geschieht, indem man freiwillig zulässt, dass der Geist einen Wirtskörper erhält. Jedoch kann eine Verschmelzung nur für zwei Spielrunden (20 Minuten) erfolgen. Je nach Tätigkeit hatten die Geister unterschiedliche Möglichkeiten. Der Gelehrte beispielsweise konnte sich sehr gut in beschwerlicher Umgebung zurechtfinden (Halbierung der Mali durch Gelände/Wetter/Sichtbehinderung) und hatte eine gute Abwehr gegen geistige Beeinflussung entwickelt (Willenskraft +4). Entsprechend ihrer Profession konnten die anderen Geister andere Fähigkeiten gewähren. Insgesamt gab es vier Artefakte. Den Helden fehlte das Widderhorn. Die Artefakte waren zur Zeit des Krieges der Theaterritter gegen die heimischen Goblins erschaffen worden. Damals gab es eine goblinische Hochkultur, die aber, nach Verlust des Krieges, immer mehr degenerierte und heute nur noch einen Schatten der damaligen Macht darstellt.


    Zwischenzeitlich setzten der Thorwaler und der Zwerg ihr Abendmahl fort. Plötzlich kehrte Stille ein. Das Hämmern aus der nebenliegenden Schmiede war verstummt. Der Nordmann verließ das Haus und konnte sehen, wie eine Frau in Patientenkleidung etwas Handtellergroßes in ein schmutziges Leinentuch wickelte. Dann ging die Frau in Richtung Hauptturm. Die beiden Helden verfolgten die Frau. Travine Cosbrietzki zu Sirmgalvis ging in ihre Zelle zurück und versteckte das Leinenbündel unter der Matratze. Das konnten die zwischenzeitlich schleichenden Helden sehen. Kurzerhand trat der Zwerg hervor. Travine war zutiefst schockiert, dass es niedere Gesellen wagten das Gemach einer Adelsmarschallin zu betreten, solches Verhalten sei sie allenfalls von „undankbarem Norbardenpack“ gewohnt. Als Händler, war der Zwerg nicht weniger wortgewaltig (Überreden +) und sprach Travine auf das Bündel an. Sie gab zu, dass sie sich einen Nachschlüssel angefertigt habe, der es ihr ermöglichen soll, heute Nacht ihre Liebschaft Tirulf von Ask-Jarlak zu besuchen. Die Menschenkenntnis des Zwerges sagte ihm, dass das wohl nur die halbe Wahrheit war.


    Alle vier Helden trafen sich wieder im Speisesaal. Die Sonne war untergegangen und die Patienten wurden eingeschlossen. Das Blut der Elchschaufel und der Bärentatze drückten langsam durch die Außenhaut von Thalians Rucksack. Wie konnte man den Fluss der honigzähen roten Flüssigkeit stoppen? Der Magier kam auf die Idee die feuchten Stellen auszubrennen. Dafür wurde (Heilkunde Wunden +) für gewöhnlich ein glühendes Eisen benötigt. Wie angenehm, dass Traviane schon mal die Esse vorgeheizt hatte. Also ab in die Schmiede. Als der Zwerg die Elchschaufel in die Hände nahm, fragte eine Stimme, ob er Hilfe benötige. Der „Vermögende Fürst“ erklärte, dass er gut mit Pferden umgehen könne (Reiten +8), außerdem erkannte er (Kriegskunst +4) sofort die Schwachstelle der Burganlage (das Tor mit dem kleinen Wachturm). Auch er kann geistiger Beeinflussung einiges an Widerstand (Willenskraft +4) entgegensetzen. Schließlich nannte er noch eine widerstandsfähige Haut (RS +2) sein eigen. Damit der Geist mögliche Brandschmerzen nicht ertragen musste, bot sich der Zwerg als Gastkörper an. Dann startete die Brandaktion. Die rote Flüssigkeit verkochte schnell, schließlich drang das glühende Eisen in das Horn der Schaufel ein und erfüllte die Schmiede mit einem abartigen Gestank. Alle mussten eine Selbstbeherrschungsprobe ablegen. Skra als Gjalskerin war einiges an Gestank gewöhnt (Doppel 1) und hatte nur ein Schulterzucken übrig. Dem Zwerg allerdings gelang es nicht dem Dunst zu widerstehen (Betäubung Stufe 1). Die „Blutung“ hatte zwar aufgehört, allerdings gab der schmerzfreie Fürst zu bedenken, dass es sich nicht um echtes Blut handelte, sondern die rote Flüssigkeit er kurz vor der Entdeckung des Artefaktes auszutreten begann.


    Die Helden statteten dann noch Rochnows Kammer einen Besuch ab. Da auf Klopfen niemand öffnete, trat man in das Zimmer und stellte fest, dass es verlassen war. Eine Durchsuchung ergab, dass sich der Heiler mit Artikeln zu Kor und Rondra eingedeckt hatte. Skra waren seinerzeit zwar die beschrifteten Seiten aufgefallen, sie konnte sie aber nicht lesen (Analphabet). Außer einem kleinen Tiegel mit Egelschrecksalbe ließ sich nichts Wertvolles finden.


    Skra fasste den Beschluss, dass Seffer Manich wieder zu den Norbarden zurückzubringen. Sie holte das Buch bei Fetanka ab, schlich sich aus der Burg und machte sich auf den Weg ins Norbadenlager. Auf dem Weg bemerkte sie Lichter im Wald. Bei der Nachschau stellte sie fest, dass sich immer mehr Menschen mit Blendlaternen versammelt hatten und dort ihre Lager aufgeschlagen hatten. Da die Gjalskerin eindeutig in der Unterzahl war, beschloss sie sich zurückzuziehen und in Richtung Norbarden weiterzureisen.


    Der Magier versteckte sich unter dem Bett und wollte auf die Rückkehr von Bruder Rochnow warten. Während der Thorwaler eine Übernachtung auf der Turmkrone des Bergfrieds anstrebte. Seine Kälteresistenz und Winterkleidung würden sich der Winternacht entgegenstemmen. Blieb nur der Zwerg. Irgendeiner muss ja schließlich auf die drei Artefakte und das Blaue Buch aufpassen.


    Zum Magier: Rochnow traf nach einiger Zeit ein. Da Versteckspielen nicht zu den Hauptdisziplinen der arkanen Künste gehört, war es nicht verwunderlich, dass Rochnow den Zauberer unter dem Bett bemerkte. Etwas verwundert stellte er den Magier zur Rede. Der Zauberer erklärte, dass er die Kammer des Heilers durchsucht habe, weil er den Heiler verdächtigte, seine Stellung zu missbrauchen. Er setze Emjan als Suchmaschine nach den Artefakten ein. Der Mönch erwiderte, dass er Emjan seit seiner Kindheit kenne und er deshalb eine persönliche Beziehung zu dem Patienten habe. Außerdem sei Emjan freiwillig hier, deshalb sei mit einer Flucht nicht zu rechnen. Eigentlich müsste man ihn gar nicht einsperren. Die Gespräche mit Emjan hatten Rochnow dazu gebracht sich näher mit der Religion um Kor und Rondra zu befassen. Rochnow bat den Magier zu gehen.


    Der Thorwaler: Der Hauptturm stellte die Kaserne der Burg dar. Da sich die Helden frei bewegen konnten, hinderten die Sonnenlegionäre den Nordmann nicht daran bis zur Krone des Turmes aufzusteigen. Von dort oben hatte man eine tolle Aussicht auf die Umgebung. Deshalb bemerkte Beorn Hjaltson bald die kurzen Lichtblitze im Wald um den alten Ritualplatz der Goblins unterhalb der Burg. Also warten … warten … (Sinnesschärfe +)... leise Schritte auf der Treppe. Bald tauchte der bekannte Schopf von Traviane aus der Dachluke auf. Sie trug ein Bündel Fackeln in beiden Händen. Obwohl sich der Thorwaler versuchte in den Nachtschatten zu verstecken, gelang ihm das nicht. Als Traviane seine Anwesenheit bemerkte, war er vorbereitet (Schlagring) und verpasste ihr einen Schlag. Die Adlige ließ alle Fackeln, bis auf eine fallen und hatte nun einen passablen Knüppel in der Hand. Darauf beschloss der Thorwaler die Frau zu Boden zu bringen (Angriff zum Festhalten). Das gelang ihm. Adelsmuskeln können nicht mit denen eines nordischen Seefahrers mithalten. Deshalb konnte sie sich nicht befreien. Auch nicht in den folgenden Kampfrunden. Der Thorwaler rief um Hilfe (ein Seil, ein Seil, ein Königreich für ein Seil). Sein Flehen wurde von den Legionären erhört, welche ihm bei der Fesselung behilflich waren. Endlich war auch geklärt, wer für die Aschereste auf der Turmkrone verantwortlich war. Traviane wurde festgenommen, kurze Zeit darauf auch Bruder Rochnow. Der Graf wurde sofort unterrichtet. Jelomir von Korswandt beschloss die Gefangenen und auch Fetanka in der morgendlichen Frühe des nächsten Tages alle praiotische Aufmerksamkeit zu widmen. Die Lichter im Wald beunruhigten ihn ebenfalls und er ließ die Wachen verdoppeln.


    Skra: Sie Gjalskerin erreichte das Norbardenlager und konnte das Buch übergeben. Ihr wurde eine Schlafstelle in einem der Wohnwagen angeboten. Als sie sich zur Ruhe legte, wurde sie von Alriksej angesprochen (der Kerl hatte unerwartet seine Ehefrau verloren und war nun Spielball der restlichen Sippenfrauen). Er warnte die Gjalskerin davor, dass sich Dascha in ein neuer abenteuerliches Geschäft stürzen will. Diesmal will sie mit Waffen Handel betreiben. Dascha war so von dem Geschäft eingenommen, dass die Möglichkeit besteht, dass sie Fetanka einfach im Kerker zurücklässt. Skra teilte Alriksej mit, dass er andere Sippenmitglieder für einen Widerstand gegen die Anführerin gewinnen muss. Als wildniskundige Kriegerin fehlen ihr schlicht die diplomatischen Fähigkeiten, um eine Sippenälterste umzustimmen.


    Damit endete der Spielabend. Das nächste Mal treffen wir uns am 11.07.2023.

    20. Spieltag (30.05.2023)

    Bevor man zu Bett ging, verstaute man den Dachskopf im Nachttopf. Das honigzähe Blut sollte nicht die Kammer verschmutzen. Am nächsten Morgen machten sich die Helden zum Lager der Norbarden auf. Dort konnten sie Dascha überzeugen das Seffer Manich herauszugeben. Beide schworen, das Buch mit ihrem Leben zu verteidigen. Außerdem kündigte Dascha an, mit einer zweistündigen Verspätung zur Burg zu reisen und die Verhandlungen mit Baron Jelomir aufzunehmen. Die Helden ritten wieder zurück. Als sie die Burg wieder in den Blick bekamen, stellte Skra fest, dass sich durch Neuschnee eine Verwehung an der Burgwand gebildet hatte. Durch ihre Erfahrungen mit der Wildnis war ihr klar, dass damit zu rechnen war, dass die Wehe irgendwann bergabwärts rauscht. Aber der Neuschnee brachte auch Spuren von 3-6 Reitern hervor. Die mussten frisch sein und waren einer Erkundung wert. Der Magier Thalian war aufgrund seiner geringen Werte im Verbergen für die Aktion ungeeignet und passte lieber auf die Pferde auf.

    Skra schlich sich also durch den Wald. Den Spuren war einfach zu folgen. Sie stieß auf ein Lager von sechs jungen Männern, die sich im Wald in der Nähe der Kultstätte niedergelassen hatten. Ganz sorglos waren die Angekommenen nicht, eine Wache zog zwischen den Bäumen ihre Kreise. Skra lockte durch die Imitation einer Tierstimme die Wache vom Lager weg. Die Gjalskerin schlich sich an und verpasste dem Unglücklichen mit dem Schlagring einen Hieb auf den Hinterkopf. Den nun Bewusstlosen trug sie (Probe Kraftakt +) geknebelt und gefesselt zu den Pferden zurück. Die Burgwache staunte nicht schlecht, als die Helden mit einem Gefangenen Einlass forderten. Der Baron wollte Aufklärung. Die Erklärung, dass es sich um einen Schergen des gesuchten Mörders handelt ließ er gelten. Der Gefangene bekam eine passable Unterkunft in einer Zelle im Keller. Dort erfolgte auch die Befragung. Wenn dir ein Praios-Geweihter Baron mit Folter droht, ist es an der Zeit den Mund aufzumachen. Die Helden bekamen einen kleinen Eindruck zu den Befragungsfähigkeiten eines Dieners des Götterfürsten und das ließ nichts Gutes für Fetanka erwarten, war sie doch der Unbotmäßigen Nutzung von Magie angeklagt. Aber dazu später. Der Knappe erzählte von einem Ritual, welches in Kürze auf der alten Goblinkultstätte abgehalten werden soll. Ein alter Bekannter hatte hier die Hände im Spiel: Rudjew von Arauken (der Herr mit dem Korsmal im Nacken, der wegen der von Skra beschädigten Hose im Mondlicht seine Pobacken zur Schau stellte). Er hatte seine Neurekrutierungen herbestellt. Näheres zum Ritual konnte der Gefangene nicht nennen. Nur das übliche Geschwafel von grenzenloser Macht etc. Eine ganze Hundertschaft sollte eine Weihe erhalten.

    Nach der Befragung hatten die Helden Zeit sich mit den Gefangenen zu unterhalten. Emjan von Hursakoje fiel hier besonders ins Heldenauge. Zum einen schien er einen Freund außerhalb der Zellen zu haben, den Heiler Rochnow. Zum anderen schien er ein geneigtes Auge auf die Aktionen der Helden zu haben. Skras Fund des Dachskopfes hatte ihn in Rage versetzt. Da es sich bei der Burg Korswandt um ein Sanatorium für Verwirrte handelt, war es auch nicht verwunderlich, ebenjene im kellerlichen Zellentrakt anzutreffen.

    Travine Cosbrietzki zu Sirmgalvis hielt sich für die Adelsmaschallin Jadvige von Hummergarben und ließ kein gutes Wort an dem „undankbaren Norbardenpack“. Die Bekanntschaft von Neesdann von Schlüsselfels-Dornacker hatten die Helden schon gemacht, er war derjenige, der sie bereits beim Betreten nach seinem Begräbnis in der Mosse gefragt hatte. Rowena von Hummergarben zu Ahrholt hatte panische Angst vor Elfen, Zwergen und Katzen(menschen), weswegen Skra auch gleich bei Gesprächsbeginn ihre Ohren herzeigen musste. Therinja von Ilmenstein war kalkweiß und ausgemergelt. In ihrer geisterhaften Gestalt saß sie apathisch in ihrer Zelle. Semkin von Ritterfurt-Wadessjotzk verhielt sich wie ein 6-Jähriger und war hocherfreut als er eine Bärentatze mit Kralle geschenkt bekam. Emjan von Hursakoje war hier wegen Raserei. Alinja von Dallenthin litt an Todessehnsucht. Tirulf von Ask-Jarlak gab an, ein politischer Gefangener zu sein. Der Baron hielt ihn gegen Bezahlung im Auftrag der Kirche fest. Paale von Grotzkin-Hintersjeppengurken fehlten zwei Finger und er litt an Stimmungsschwankungen. Er krümmte sich im Laufe des Gesprächs zusammen. In gebückter Haltung belehrte er Thalian mit erhobenem Zeigefinger. Kurz darauf blickte Paale ihn unorientiert an. Der letzte Satz ließ Fetanka, die in der Nachbarzelle dem Gespräch lauschte, aufhorchen. Sie wandte sich an Skra und forderte die Beschaffung des Seffer Manich, denn diese Worte hatte sie schon mal gelesen.

    Da die Helden die Norbardenchronik bereits besorgt hatten, baten sie um ein Gespräch mit der Gefangenen. Der Sonnenlegionär wartete vor der Tür und mit einer Ablenkung durch Thalian, gelang es Skra das Buch zu übergeben. Fetanka ließ es sogleich unter der Decke verschwinden. Nicht auszudenken, wenn die Wache den Kassiber bemerkt hätte. Dann verließen die Helden erstmal den Zellentrakt.

    Zwischenzeitlich hatte Dascha Jantareff den Weg zur Burg gefunden. Die war bereits im Gespräch mit dem Baron. Thalian begab sich in die Bibliothek und suchte nach den Patientenakten. Zu Emjan war vermerkt, dass er sich auf Selbsteinweisung seit 2 Monaten hier befand. Seine Behandlung führte Bruder Rochnow durch. Nun rückte Bruder Rochnow in den Fokus der Helden. Skra stöberte ihn in der Kräuterapotheke auf. Völlig freimütig gab er zu, dass er die Behandlung von Travine und Emjan übernommen habe. Emjan habe bei einem Ausgang das Versteck des Dachskopfes gefunden, weil auf dem Boden zäher roter Schleim getropft war. Nachdem Emjan das Versteck wieder verschlossen hatte, hatte er Rochnow Bescheid gegeben. Emjan suchte nun nach weiteren Verstecken. Könnte ja sein, dass es einen versteckten Geheimgang in den Burg gab. Da sich Emjan selbst eingewiesen hatte, bestand eigentlich keine Fluchtgefahr.

    Nach seiner Bibliotheksrecherche kümmerte sich Thalian um den Dachskopf. Dieser war auch magisch, ähnlich wie das Widderhorn von Hinterbruch, allerdings deutlich schwächer. Während im Horn noch ein Geist gefangen schien, war beim Kopf nichts mehr festzustellen.

    Skra überkam ein überwältigendes Bedürfnis Emjan bei der Suche zu helfen. Da das ein zeitraubendes Unterfangen war, wurde sie von Thalian unterstützt. Der Fleiß machte sich bezahlt, tatsächlich fand man zwei weitere Gegenstände. Als erstes wurde eine Bärenpranke gefunden. Der Lederbeutel war am Boden bereits auch mit dem blutigen Schleim bedeckt. Kurz darauf erschien Therinja in militärischem Schritt, baute sich vor Skra auf und schrie etwas von einem Feind im Osten und dass „wir für ein Reich fallen, das nach zwei Seiten ficht“. Dann verließen die Frau die Kräfte und sie sank an der Mauer hinab. Im dritten Säckchen befand sich eine schleimige Elchschaufel. Kurz darauf erschien Semkin gemäßigten Schrittes. Strich sich über den Bauch und forderte Stolz und Ruhm für die Macht der Meute. Tatsächlich gelang es Skra und Thalian dem Besessenen ein paar Fragen zu stellen. Die Goblingeister waren durch ihre Schamanin in die Relikte gebannt worden, nachdem die Goblins von den Theaterrittern geschlagen worden waren. Die Aufgabe der Geister bestand in der Unterstützung aller Personen, die gegen die Ritter vorgehen wollten. Sie konnten für kurze Zeit eine Verschmelzung herbeiführen und so ihre Fähigkeiten auf die Person übertragen. Dann war die Zeit für den Geist vorbei und er verließ den Körper des Patienten wieder.

    Vor der Burg traf man auf den Baron und Dascha. Die Norbardin hatte erreicht, dass morgen eine Anhörung zu den magischen Umtrieben von Fetanka stattfinden wird. Die Helden sollten als Leumundzeugen aussagen.

    Als man erneut Fetanka befragte, brachte sie ihre Erkenntnisse vor. Die Worte der Geister hatten ihre Erinnerung angeregt und sie fand eine passende Stelle im Seffer Manich. Es handelte sich um das Gedicht zu dem bereits Olko (Magierlehrling) und Alatzer (Baron von Hinterbruch) sie befragt hatten. Das Werk war um 80 BF in der Gegend um Korswandt entstanden. Darin werden die Goblins nicht als einfache Personen dargestellt, sondern als Hochkultur, die mit den Rittern im Kampf um ihr Land lagen. Sie waren zur magischen Beschwörungen und taktischem Kampf fähig. Die Ritter hatten alle Mühe einen Sieg davonzutragen.

    Die nächste Sitzung findet am 27.06.2023 statt.

    151. Spieltag (25.04.2023)


    Mit der Besuchserlaubnis verlegten wir zur Flussfeste. Nach dem Vorzeigen der Erlaubnis wurden wir zum Empfang vorgelassen. Ein älterer Herr begleitete uns über den Festungshof zum Schuldturm. Die hiesige Garnison tat teilweise in voller Rüstung Dienst. Mit 100 Mann unter Waffen und einer Reserve in der Hinterhand, war Greifenfurt ein wehrhaftes Pflaster. Der Turm machte einen traurigen Eindruck. Ein muffiger Geruch nach Fäkalien und Schweiß schwängerte die Luft. Wir wurden zur Gefängnistür von Karmold begleitet. Und natürlich erfolgte der Hinweis, dass wir keine Waren zustecken und entgegennehmen durften. Durch eine Türklappe in Augenhöhe betrachteten wir unsere Zielperson. Durch das Gitter blickte uns ein schmutziges Gesicht entgegen. Isha teilte dem Gefangenen mit, dass dessen Schwester in der Stadt war. Wir konnten Karmolds Vertrauen erringen.


    Er hatte die Binge in der Nähe des Örtchens „Wildblümchen“ betreten. Der Ort war an der Stelle eines verlassenen Peraineklosters entstanden. Ein örtlicher Jägersmann hatte Karmold, einem Bach folgend, zu einem Loch in einer Felswand geführt. Karmold hatte in der Hoffnung auf Beute die Binge betreten. In den Trümmern der ersten Räumlichkeiten hatte er den Drachenzahn gefunden, welchen wir nun in Besitz haben. Karmold berichtete auch von einem komischen Gefühl, welches ihn bereits beim Betreten von Wildblümchen befallen hatte. In der Binge lebten zerlumpte Menschen. Die Binge war wie ein Trichter geformt. Karmold hatte sich unerkannt bis zur vierten Ebene vorgewagt. Dort war er, nach eigenen Angaben, auf Goblinspuren gestoßen. Er war dann wieder umgekehrt, da ihm die Sache zu gefährlich wurde.


    Karmold bat darum, dass wir Efferdane mitnehmen sollten. Die 1000 Dukaten Schulden waren aufgelaufen, als eine Schmugglerverbindung zwischen Yol-Ghurmak und Greifenfurt nicht realisierbar war. Angeblich war Karmold mit dem Geld auf der Reise zur verfluchten Stadt überfallen und ausgeraubt worden. Efferdane trug einen Arm in einem langen Handschuh. Karmold wurde befragt, was es damit auf sich hatte, wir vermuteten, dass seine Schwester ein Dämonenmal trug. Isha wollte dies mit einem Segen überprüfen. Laut Karmold wird durch den Handschuh ein Wundmal verdeckt, welches Efferdane noch in Yol-Ghurmak erhalten hatte. Dort soll irgendwas aus einem Schrank nach Efferdanes Hand gegriffen haben. Daraufhin sei der Arm schwarz geworden.


    Nach einem Mittagstisch im „Handschuh“ verlegten wir in unser Gasthaus. Wir erstatteten einen Zwischenbericht bei unseren Zwergen.


    Das nächste Treffen findet am 03.05.2023 statt.

    19.Spieltag (18.04.2023)


    (Elfe und Zwerg heute nicht dabei). Der Magier und die Gjalskerin entschieden sich, die Straßensperre durch den Wald entlang der Straße zu umgehen. Das brachte einen Zeitverzug von einem halben Tag und eine Übernachtung im Wald mit sich. Aber die Wildniskenntnisse der Stammeskriegerin sorgten für einen entsprechenden Lagerplatz. Am nächsten Morgen zog man weiter und erreichte zur Mittagszeit den Ortsrand von Uspiaunen. Vor der Dorfgrenze hatten sich Norbaden zu einer Wagenburg zusammengefunden. Dem Magier gelang es mit den Händlern hinter den Turmschilden in Verhandlungen zu treten. Schließlich trat Fentanka, die Zebilja, hinzu. Da ihr die Gesichter der Helden bekannt waren (Einkauf in der Gaststätte in Hinterbruch), war sie weniger zurückhaltend. Als sie von den Untaten der dunklen Ritter in Hinterbruch erfuhr, fühlte sie eine gewisse Verantwortung für die Bluttat. Hatte doch die Muhme Dascha Jantareff mit Anshag einen Handel vereinbart. Gegen Informationen aus Hinterbruch (Lage des Widderhorns, Anzahl der Dorfbewohner, etc) wurde eine ordentliche Batzensumme vereinbart. Die Geldmenge würde reichen, die Sippe für die nächste Zeit zu versorgen. Fetanka soll das Geld am morgigen Abend an einer Eiche in der Nähe des Aufgangs zur Burg Korswandt in Empfang nehmen. Die Helden beschlossen auch dort zu sein und so den Anstifter der Bluttat festzunehmen. Denn inzwischen war klar, dass zwischen den korgläubigen Kriegern und dem Rondra-Geweihten eine Verbindung bestehen muss. Im 200-Seelen-Dorf Uspiaunen gab es nichts zu entdecken. Ein Fährtensuche auf der folgenden Straße nach Sirmgalvis ergab, dass zwei Pferde die Ortschaft gezielt umritten hatten.



    Sirmgalvis wurde am Abend erreicht. Hier wohnten 600 Menschen. Der Magier hörte sich um (Gassenwissen +) und erfuhr, dass ein Ritter mit grünen Umgang hier durchgekommen war und dem Rondra-Tempel einen Besuch abgestattet hatte. Skra befand sich bereits dort und stellte fest, dass man hier nicht nur der Kriegsgöttin die Ehre erwies. Es gab auch einen Schrein für Arannja von Rucken, die Herrin der Neun Sensen. Sie hatte bewiesen, dass man sich, auch als rebellische Bäuerin, den Regeln Rondras folgend, zur Wehr setzen kann. Dann gab es noch einen Kor-Schrein. Skra bemerkte (Sinnesschärfe +1) eine seltsam geformte Kerze. Auf dem flachen Rückenteil der Kerze war ein rechteckiger Kasten eingraviert. Dort wurde mit militärischer Symbolik gefordert einen Turm zu beobachten und sich bei Sichtung eines großen Feuers in Bewegung zu setzen. Skra nutzte einen unbeobachteten Moment und steckte die Kerze einfach ein. Nach der Übernachtung ging es weiter nach Korwandt.

    Der besagte Baum war leicht gefunden. Da man einen halben Tag Zeit hatte, bis die Geldübergabe stattfinden sollte, erkundete man die Umgebung. Am Fuß des Berges, auf welchem Korwandt erbaut war, entdeckten die Helden einen alten Ritualplatz. Die vielen Spuren zeigten, dass sich hier jemand dafür interessierte. Der Magier und die Gjalskerin bereiteten einen Hinterhalt vor. Die Stammeskriegerin bestieg die uralte Eiche, während der Magier einen Eiselementar beschwor und sich im Wald versteckte. Am Abend, kurz vor Sonnenaufgang erschien, wie erwartet, Fetanka. Die Norbarden klopfte mit einem Stock viermal gegen den Stamm. Nichts geschah! Fetanka wiederholte das Zeichen. Skra und Thalian hörten knackten im Waldrand. Ein nobler Herr und vier Wachen traten aus dem Wald und forderten Fetanka auf, ihre götterlästerliche Magie zu unterbrechen. Der Herr stellte sich als Abt-Baron Jelomir von Korswandt vor. Seine Begleitung waren Sonnenlegionäre. Als Herr über die hiesigen Ländereien forderte er Aufklärung. Skra und Thalian gaben ihre Verstecke auf und erklärten, dass sie auf der Spur eines Mörders seien, auf welchen der Graf von Hinterbruch ein Kopfgeld ausgesetzt habe. Der Praios-Geweihte ließ die Zebilja festnehmen. Ihre Rituale bedurften der Untersuchung. Die beiden rechtstreuen Helden wurden auf Burg Korswandt eingeladen.

    Es stellte sich heraus, dass die Burg ein Hospiz für Verwirrte war. Die Bewohner kümmerten sich um die Patienten. Von einem davon wurden sie gleich beim Betreten der Burg begrüßt. Die Helden wurden gefragt, ob sie seinen Schatz aus der Mosse geholt hätten und ob er jetzt Ruhe finden könne. Gleich erschien ein Heiler und wirkte beschwichtigend auf den Mann ein. Den Helden erklärte er, dass sich der Mann für Gerbald hielt. Sie sollten nichts auf das wirre Gerede geben. Dann wurden die Helden in die Räumlichkeiten des Abt-Barons geführt. Nach dem Abendessen durften sich die Helden in ihre Gästequartiere zurückziehen. Sie durften sich frei in der Burg bewegen. Bei einer ersten Erkundigung des Turmes wurde festgestellt, dass auf den oberen Plattform Fackelreste zu finden waren. Eine Befragung der Legionäre ergab, dass sie nicht von den Wachen stammen. Die Reste waren schon aufgefallen, deshalb hätte man den alten Ritualplatz der Goblins auch untersucht. Aber wer die Fackel entzündet hatte, blieb unbekannt. Skra schaute sich dann auch noch die Unterbringung von Fetanka an. Die Norbardin war in ein Gelass im Keller eingesperrt worden und forderte die Kriegerin auf ihr das Seffer Manich aus ihrem Wagen zu besorgen. Sie brauche es, um ein Traumgänger-Ritual durchzuführen. Aber davon brauche der Praios-Geweihte nichts wissen.

    Es gab hier einen bogenförmigen halbrunden Gang. Auf der Außenseite befanden sich die Zellen der Patienten, die während der Dunkelheit eingeschlossen wurden. An den beiden Kopfenden des Ganges waren die Räumlichkeiten für das Personal. Skra konnte beobachten, wie ein Bediensteter sich bei einem Patienten erkundigte, ob er schon das Zwei und Dritte gefunden habe. Als der Patient dies verneinte ging der Heiler davon. Skra folgte ihm bis zu seiner Unterkunft und kehrte dann in das Gelass zurück. Sie befragte den wirren Patienten, konnte aber sein Vertrauen nicht gewinnen. Dafür bemerkte sie frischen Mörtel auf der Innenseite des Bogengang. Als sie das Zeug herausgekratzt hatte, lief eine Art roter Honig die Wand hinab. Also hin zu den Wachen und Werkzeug besorgt. Mit Brecheisen und Vorschlaghammer wurden die Steine herausgebrochen. Immer unter dem zornig gehetzten Blick des befragten Patienten. Nach der Öffnung der Nische fand sie einen Stoffbeutel, aus dem der rote Saft trat. Das Zeug schmeckte nach blutigem Honig. Der Beutel lag auf einem Stein, dahinter waren seltsame Zeichen auf der Wand sichtbar. Als die Gjalskerin dann den mumifizierten Dachskopf im Beutel entdeckte, war es Zeit den Magier zu holen. Zwischenzeitlich war auch das Personal aufgelaufen und beobachtete die Helden genau. Thalian sah sich die Nische an. Die Zeichen auf der Rückseite hatte er schon mal gesehen. Es handelte sich um Runenzeichen, die auch auf der Goblinpauke aufgetaucht waren. Für eine Untersuchung des Kopfes war in dem Bogengang keine Gelegenheit. Zum Schluss besuchte Skra nochmals den Heiler, welcher Kontakt zu einem Gefangenen gehabt hatte. In seinem Zimmer fand sie viele kleine Fläschchen mit Kräuteressenzen. Alle beschriftet, aber für die Analphabetin nicht zu lesen. Nach einer leisen Untersuchung des Raumes stand für sie fest, dass der Mann wohl ein Kräuterbuddler oder Shamane sein musste. Wecken wollte sie den alten Mann jedoch nicht.


    Die weitere Untersuchung wird erst am 30.05.2023 stattfinden.

    150. Spieltag (17.04.2023)


    Am nächsten Morgen war es Zeit sich mal mit dem gekauften Kleid auseinander zu setzen. Isha fingerte mit aller Sorgfalt an dem spitzen Gegenstand herum (Körperbeherrschung *11 TaP) und brachte eine lange Nadel zum Vorschein, welche mit einer Flüssigkeit benetzt war. So wie das Teil verbaut war, sollte es als Versteck dienen, nicht um den Träger zu verletzten. Damit war wieder ein Punkt auf der To-Do-Liste abgearbeitet.


    Dann ging es zum Magistrat von Greifenfurt. Der Sekretär von Perval Swelter begrüßte uns und führte uns zu seiner Eminenz. Nachdem ich mir die protzige Einrichtung angeschaut hatte, war mir klar, dass der liebe Stadtrat kein kleines Ego-Problem hatte. Er schrieb mit einer übergroßen Feder, ein goldener Briefbeschwerer und Tintensauger verzierten seinen Schreibtisch. Und zu guter Letzt sprach das übergroße Bildnis seiner selbst ein deutliche Sprache. Isleif und ich bekamen Wein kredenzt, aus örtlichem Weinbau versteht sich. Isha wurde Tee serviert. Da uns klar war, dass man von uns eine Gefälligkeit für die Besuchserlaubnis einfordern wird, waren wir auch nicht überrascht. Mit den Flüchtlingen aus den Schattenlanden war auch eine Verbrecherin namens Efferdane eingereist. Und dieses dreiste Weibsbild plante einen Goldtransport von Stoerrebrand zu überfallen. Mit ihrer Band war sie im „Stiefel“ abgestiegen. Isleif verhandelte noch einen Bonus von 50 Dukaten heraus. Unsere Aufgabe bestand darin, die Bande auszuschalten, ohne Efferdane selbst Schaden zuzufügen. Wir checkten auch kurz die Möglichkeit uns eine Erlaubnis des Nächtens selbst auszustellen. Was wir aber ob der örtlichen Gegebenheiten dann wieder ausschlossen. Nach einer kurzen Besprechung in einer nahegelegenen Gaststätte beschlossen wir den heutigen Abend wieder im Stiefel zu verbringen.


    Der Nachmittag wurde dafür genutzt, um bestelle Waren (Schlafgift) beim Ingalf abzuholen. Dieser wusste gegen Bares zu berichten, dass Efferdanes Bande aus 4 Kriegern aus Yol-Ghurmak bestand. Der Stiefel war am heutigen Abend gut besucht. Efferdane und ihre Bande waren schnell ausgemacht. Wir setzten uns an einen Nebentisch und spitzen die Ohren. Unsere Menschenkenntnis sagte uns gleich, dass die „Krieger“ sehr gestresst waren, und das bereits in einem friedlichen Gasthaus. Außerdem wehte deutlicher Geruch von Rauschkraut in meine Nase. Wenn diese Hupfdohlen von Krieger es wirklich wagen sollten einen Goldtransport von Stoerrebrand anzugehen, wäre das ein reines Gemetzel. Und für ein verdecktes Vorgehen in Form eines geschickten Diebstahls, hatten sie nicht die entsprechende Klasse. Es musste also auch ein gehöriges Stück Verzweiflung im Spiel sein. Wie kommt man mit Rauschkrautsüchtigen am besten ins Gespräch? Ich besorgte mir bei der Frau an der Theke, die ja keine Rauschmittel verkauft, ein paar Entspannungskräuter mit Rauschkrautgeschmack. Die Kräuter mussten auf besonderen Wiesen gedeihen, wollte die Frau ganze 15 Silbertaler dafür. Vielleicht war ja auch die schlechte Ernte im Winter an dem Preis schuld.


    Wir beobachteten die Truppe weiter, alles deutete darauf hin, dass sie baldigen Besuch erwarteten. Es wäre nun sehr unhöflich in eine solche Unterhaltung hineinzuplatzen. Tatsächlich erschien nach ca. 30 Minuten ein Fremder. Von Verkleidung verstand er nichts. Ein breiter Hut und ein Umhang reichen halt nicht aus, gediegene Beinkleider und nobles Schuhwerk zu verdecken. Gekonnt unauffällig lauschten wir der Unterhaltung. Gero von Lachsenkander, so sein angeblicher Name, sprach von 25 Wachen, welche den Goldtransport begleiten würden. Der Transport würde aus dem Norden kommen und bei einem Gehöft eine Rast einlegen. Dort wäre ein guten Punkt für eine Diebestour. Der Transport soll in drei Wochen kommen. Wir warteten darauf, dass der Hinweisgeber wieder verschwand. Irgendjemand wollte diese Irrlichter in ihr Verderben locken.


    Wir setzten uns kurzerhand zu den Truppe, ich warf den Beutel Rauschkraut auf den Tisch und bot an, sich nach eigenem Gutdünken daran zu bedienen. Isleif bestellte noch einen Krug Wein, unsere Kehlen werden vom vielen Geschwafel bald trocken sein. Isha übernahm das Gespräch. Wir klärten Efferdane bezüglich dem Stoerrebrand-Transport und ihren Chancen auf. Sie machte ein erstauntes Gesicht. Aber nachdem wir unsere redlichen Absichten verdeutlicht hatten, entspannte sich die Situation zusehends. Der Überfall sollte 4 000 Dukaten für einen Neuanfang bringen. Dazu zählte auch ein Freikauf von Karmold. Wir boten an, mit der Bande zusammen die Zwergenbinge zu besuchen und unsere Beute zu teilen. Dazu brauchten wir aber eine Besuchserlaubnis für Efferdanes Bruder. Also musste die Bande öffentlichkeitswirksam verschwinden. Mit goldener Zunge überredete Isha (Probe Doppel-1) die Truppe sich auf unser Spiel einzulassen. Wir würden uns beim Fleischer mit Gedärm, Blasen und Blut eindecken. Das Zeug an einem toten Briefkasten ablegen. Die Krieger würden sich entsprechend präparieren und dann würden wir sie vor allen Augen kunstvoll blutig schlachten. Um dem Ganzen noch einen ermittelbaren Hintergrund zu geben, wäre eine zünftige Kneipenschlägerei jetzt angebracht. Ich bekam den Wein ins Gesicht und einen kräftigen Schubs. Dann ging es los und in kürzester Zeit glich der friedliche Stiefel einem Schlachtfeld. Da wird unser geschäftiger Stadtrat wohl ein bisschen in neue Möblierung investierten müssen. Unsere Truppe zog sich dann aus dem Gemenge zurück und trat die Heimreise an.


    Der nächste Tag wurde damit verbracht, unsere Schandtat vorzubereiten. Zum verabredeten Zeitpunkte traten wir, mit einfachen Umhängen und schwarzen Masken verkleidet, am Flusshafen auf unsere „Widersacher“. „Nieder mit dem Schattenpack!“ rufend stürmten wir auf unsere Gegner zu. Mein Linkhand brachte eine Schweineblase zum Platzen und ein Schulterstoß warf mein Gegenüber in den Fluss. Isha hatte zuviel Schwung aufgebaut. Sie verfehlte ihr Ziel (Patzer) und konnte einen Sturz nur mit ihren Geschicklichkeit (Körperbeherrschung +) verhindern. Einem Fauststoß wich sie geschickt aus, bevor auch ihr Gegner blutspritzend nach hinten in den Fluss kippte. Isleif schaltete auch seinen Gegner aus und schickte ihn ins Wasser. Dann mussten wir Fersengeld geben, hörten wir bereits die Wache laut pfeifend nahen. Isha und ich suchten uns ein hübsches Versteck (Sich verstecken +). Nur der Skalde stand wie angewurzelt breit auf der Straße. Er entschied sich von seinem Schwimmkünsten Gebrauch zu machen. Isha und ich machten uns auf den Weg zu unserem Gasthaus, sobald die Wache sich wieder verzogen hatte. Dort trafen wir auf den triefend nassen Skalden. Ein heißes Bad mit Gewürzwein vertrieb ihm die Kälte aus den Knochen. Er wurde glücklicherweise nicht krank (Probe auf Dumpfschädel -).


    Am nächsten Tag suchten wir wieder den Stadrat auf. Unser Theaterstück hatte die erforderliche Aufmerksamkeit generiert und die Kunde war bereits an die Ohren seiner magistratischen Herrlichkeit gelangt. Deshalb genießen wir nun die Vorzüge von ein paar Dukaten und einer Besuchserlaubnis.


    Von dieser werden wir am 25.04.2023 Gebrauch machen.

    149. Spieltag (13.04.2023)


    Abends im Stiefel: Isleif bespricht sich mal mit dem Barden. Von Musiker zu Musiker. Zum Aufwärmen bestellt er für einen Silbertaler ein Lied. Der Barde legt los und besingt einen erhängten Ork. Sehr zur Erbauung des Publikums. Damit war man im Gespräch. Wir bekamen den Hinweis, uns nicht mit dem mürrischen Zwerg im ersten Stock anzulegen. Zu Karmold wusste der Sänger, dass Karmold schon ein paar Jahre hier lebt. Er hat seinen letzten Auftrag versemmelt und deshalb beim Stadtrat 1000 Dukaten Schulden. In den ersten Stock zu gelangen war einfach. Der Gjalsker auf der Treppe war nur der Rausschmeißer. Jedermann konnte nach oben gehen, was wir dann auch taten. Was unten die Würfeltische, waren oben die Boltantische. Ansonsten war der erste Stock unspektakulär. Isha Aufmerksamkeit für Gerüchte (Gassenwissen *2 TaP) brachte uns die Erkenntnis, wo der Zwerg seinen Standort hatte, nämlich hinter der Zwischenwand. Der Tag war lang gewesen und wir machten uns auf den Weg in unser Gasthaus.


    Ich legte mich aufs Ohr, nachdem ich meine Kleidung und Ausrüstung gepflegt hatte. Isha machte noch einen Rundgang durch das Viertel der Schönen und Reichen. Vielleicht fand sie ein Objekt zum Einsteigen. Wir wurden durch das Morgenlicht geweckt. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Magistrat der Stadt. Wir mussten an eine Besucherlaubnis für Karmold herankommen. Bis zum Vorzimmer des Stadtrats kamen wir. Als ich den Herrn Sekretär ansprach, war ich ihm wohl nicht gut genug (Sozialstatus 2). Er fand seinen Gesprächspartner in Isha (SO 9). Ein Termin war schon zu bekommen, aber erst in drei Wochen. Erst ein paar Silbertaler, die den Weg in die Sammelbüchse für ein Waisenhaus fanden, ließen den Zeitraum zusammenschrumpfen. Mich wunderte auch nicht, dass besagtes Haus noch nicht einmal gebaut war. Korruption ist überall gleich. Nachdem ausreichend Edelmetall in Scheibenform den Weg in die Büchse gefunden hatten, bekamen wir einen Termin für den morgigen Tag. Wir erfuhren auch, dass der Stiefel für den Herrn Stadtrat arbeitete. Für Zwergenware wurden wir an Ingalf den Fleischer verwiesen.


    Das war dann auch das nächste Ziel. Nach dem Kauf von drei Portionen Fleischbrühe landeten wir im Hinterhof. Besagte Brühe wurde an einem Tisch serviert, wo Ingalf gerade tüchtig mit einem Beil Fleisch zerteilte. Jede Information wollte bezahlt sein. Karmold sollte für Swelter eine Schmugglerroute nach Yol-Gurmak, dem ehemaligen Ysilla, aufbauen. Karmolds Schwester Efferdane hatte gute Verbindungen in diese verfluchte Stadt. Wie schon erwähnt, ging das schief und Karmold stand mit 1000 Dukaten in der Kreide. Er versuchte dann seine Schulden mit den Fundstücken aus der Binge zu begleichen und landete im Schuldturm. Der gute Metzger übermittelte uns auch noch einen Möglichkeit, wie wir den Stadtrat unter Druck setzen konnten. Besorgt euch das Rauschkraut aus dem Stiefel, tagsüber vorbei am Zwerg und den fünf Wachen, worunter sich auch ein Magier befinden soll. Der Fleischer bot sich auch als Lagerist für das Diebesgut an. Diese Info wurde gesponsert durch einen Dukaten aus unseren Taschen. Das Rauschkraut soll sich in einer Kiste befinden. Der Zwerg hat den Schlüssel dazu. Uns wurde klar, dass man Zugang zu Karmold nur mit Gefälligkeiten erhielt. Den Bannstrahlern zu Diensten zu sein, lehnten wir ab. Diese Fanatiker bringen nur Ärger. Zum Schluss kaufte Isha noch eine Portion Schlafgift und eine gutschmeckende Wurst. Das Gedeck wurde mit 40 Dukaten in Rechnung gestellt.


    Als nächstes schauten wir uns mal den Schuldturm an. Unsere Hoffnung, dass wir vielleicht mit unseren Kletterkünsten in den Turm kommen könnten, löste sich gleich in Luft auf. Der Turm war Teil der Garnison. Eine Inselfestung mitten im Fluss. Zugang nur über Wasser oder eine Zugbrücke. Das Reinkommen würde nicht schwer sein, nur die anschließende Flucht. Wir setzten auf unser Gespräch mit dem Stadtrat. Dann haben wir genug Wahlmöglichkeiten, wie wir an eine Besuchserlaubnis gelangen können. Zum Schluss des Tagen ging es nochmals auf Einkaufstour. Wir füllten unser Werkzeug für einen Expedition wieder auf. Gekauft wurden: 10 Meter Seil, Hammer, Spitzhacke, Kletterhaken, Wurfanker, Sturmlaterne mit Öl, Fackeln, Zunder mit Box und 24 Tagesrationen. Isha schaute sich noch mal ihre immobilen Diebesgelegenheiten bei Tageslicht an. Dann war auch unser Tagwerk vollbracht. Auf den Straßen setzte ein Ausrufer Kopfgeld für eine Räuberbande aus. Die Anführer waren, laut einem Steckbrief, ein bärtiger Mann und eine Schwarzmagierin.


    Am 17.04.2023 werden wir einen Plausch mit dem Stadtrat halten.

    148. Spieltag (05.04.2023)


    Wir erreichten Greifenfurt. Da ich mich von meinen Rapieren nicht lossagen wollte, wanderten 5 Dukaten in die Börse den Stadtwache. Dafür bekam ich einen farbenfrohen Friedensbändel geschenkt. Wir fragten uns dann zum „Durstigen Pferd“ durch. Unterwegs genoss ich noch einen schmackhaften Sonnentaler. Das gesüßte Teilchen vertrieb den ersten Hunger. In der Gaststätte ergab sich erstmal eine Wartezeit. Schließlich erschien unser Auftraggeber, ein Ingerimmgeweihter, in Begleitung von drei weiteren Zwergen. Angenehmerweise wurden wir zum Abendessen eingeladen. Während dem Mahl erzählte der Zwerg von Gansam, einem Artgenossen, welcher die Binge Gansamrok gegründet hatte. Laut dem Zwergenvertrag (wurde von einem Begleiter mitgeführt), darf die Binge nur mit Erlaubnis von Gansam betreten werden. Die Haupttore sind seit langer Zeit verschlossen. Ob überhaupt noch Leben in der Binge ist, kann niemand sagen. Und vertragsgetreu wollen die Zwerge sie auch nicht ungefragt betreten. Deshalb müssen das Menschen übernehmen, da die im Vertrag nicht genannt sind. Nun bin ich kein Rechtsgelehrter, aber diese Argumentation hatte schon was von einem Winkeladvokaten. Das letzte Lebenszeiten ist schon 100 – 200 Jahre her. Hier hätte vielleicht genaue Buchführung weitergeholfen. Er hätte auch sagen können, dass da irgendwann mal jemand drin gewohnt hat. In der Binge befand sich das „Flammende Herz“. Ein Artefakt, welches Kraft geben soll. So genau wollte ich es jetzt auch nicht wissen. Aber so auf die Schnelle könnte ich mit einem flammenden Schnaps dienen, der gibt auch Kraft zurück. Oder ein Sonnentaler vielleicht? Das mit der Binge irgendwas nicht in Ordnung ist, schließt unser Auftraggeber aus einem Drachenzahn (Zwergendolch) mit Rogolanschriftzug (was keiner von uns lesen kann!). Aufgrund der Beschriftung kann man die Herstellung zu besagter Binge zurückverfolgen. Das gute Stück war von einem gewissen Karmold Almooser an einen fahrenden Händler verkauft worden. Ein aufmerksamer Zwerg hatte es dann erworben und unseren Auftraggeber zukommen lassen. Den Abschluss der Gespräch bildete eine Runde Zwergenschnaps. Zechenproben von Isha und mir mit *1 TaP bestanden. Fanaion ging auf Nummer sicher und entzog mit einem ABVENENUM REINE SPEISE dem Teufelszeug die schädlichen Alkoholbestandteile.


    Wir hörten uns ein bisschen in der Stadt um. Unser Gassenwissen spülte uns die Namen Ingalf der Fleischer, Ratsherr Pervall Swelter und als Lokalität „den Stiefel“ in unsere Köpfe. In schäbiger Kleidung machten wir uns zum „Stiefel“ auf. Neben dem Lokal war der Krämer Wollzahn. Da schauten wir uns mal um. Ein ODEM brachte Fanaion auf die Spur einer magischen Truhe, welche unter zahlreichem Krimskrams begraben in einer Ecke ruhte. Beim Öffnen gab sie ein paar unappetitliche Geräusche von sich, versetzt einem einen kräftigen Windstoß. In der Truhe lag eine Narrenkappe. Der Schelm fand den Gag mit Sicherheit lustig. Uns brachte es nur die Aufmerksamkeit des Krämers. Wir nutzten die Gelegenheit, um dem Mann ein paar Fragen zu stellen. Karmold (der Dolchverkäufer) sitzt im Schuldturm. Ein Besuch war nur mit Dispens des Ratherrn Swelter möglich, ebenjener war der Gläubiger des guten Karmold. Der Ratsherr war ein Händler und Geldverleiher und fest in der hiesiger ehrenwerten Gesellschaft verankert. Ingalf der Fleischer, nun er war Fleischer. Wer hätte das gedacht. Der Stiefel war nun nicht das Entspannungsportal nach Wahl des Krämers. Zum einem ortsansässigen Hehler konnte uns der Krämer nicht verweisen. Und Zwergenware hatte er hier nicht. Isha erstand noch ein elegantes Abendkleid für Dolorita, beim Abtasten, fiel ein langer spitzer Gegenstand auf, welcher in den Saum des Kleides eingenäht ist.


    Also dann zum Stiefel, der hatte von außen ein milieuentsprechendes Aussehen. Das Innere bestand aus einem Schankraum mit vielen kleinen Würfeltischen. Auch ein Barde sorgte für Musik. Auffällig waren zwei Sachen. Zum einen eine Utulu mit rotem, durchscheinendem Kleid. Und eine Frau mit einem etwa 12-jährigen Kind. Die Frau nahm immer wieder Geldbeträge der Gäste entgegen und das Kind brachte dann kleine Päckchen. Dass sich darin irgendwas zum Zudröhnen befinden musste, war offensichtlich. Fanaion und ich hörten uns unauffällig um (Gassenwissen mit – 10 *TaP beide voll versiebt). Isha und Isleif waren erfolgreicher. Karmold hatte satte 1 000 Dukaten Schulden bei Swelter. Ingolf der Fleischer war der Hehler der Stadt. Mit dem Kauf einer Fleischbrühe kam man ins Verkaufsgespräch. Der Metzger konnte angeblich Alles besorgen. Von der Mutter erfuhr ich, dass sich im oberen Stock die teuren Tische befanden. Dort wurde Boltan (Poker) gespielt. Den Zugang an der Treppe riegelte ein grimmiger Gjalsker ab. Wulf war der Chef des Ladens. Und nein, irgendwelche Rauschmittel gab es hier nicht. Karsold war seit einem Jahr nicht mehr hier gesehen worden und der Ratsherr kam nur selten vorbei. Isha gelang noch ein grandioser Taschendiebstahl mit ganzen 16 Kreuzern Beute. Der Volltrunkene hatte wohl seine Barschaft bei Spiel und Alkohol reduziert. Isha sprach die Utulu an, welche sich als Rahjageweihte entpuppte. Ihre Göttin hatte sie mit Visionen versorgt (das macht Rauschkraut und/oder Alkohol bei mir auch). Die Bilder hätte die Sucherin von Geschichten über Liebe und Hingabe bis nach Greifenfurt geführt. Sie hätte einen kleinen Mann (Zwerg?) mit Spiegel und einem flammenden Herzen gesehen. In Höhlen. In der Nähe von Greifenfurt. Beim jetzigen Stand der Ermittlungen wollten wir der Dame nicht unseren Auftrag offenbaren, versprachen aber, uns nach entsprechenden Dingen umzuhören.


    Am 13.04.2023 geht es weiter.

    147. Spieltag (29.03.2023)


    Die Gruppe saß sich zusammen. Es galt herauszufinden, wie man mit einer dreifachen Vampirbedrohung umgehen soll. Wir wussten nur von einer Schwäche des Vampirs. Die, die alle aufweisen. Sie sind gegen praiosgefälliges Werk allergisch. Bernstein stand nicht zur Verfügung. Geweihte wären in Lowangen (eine Tagesreise mit dem Flugteppich) erreichbar. Als Pflanzen standen die Bosperanie (Edelkastanie) und der Eibisch zur Verfügung. Entweder als Schleudergeschoss für Isha, oder um daraus Tee, eine Art geweihtes Wasser, zu kochen. Die Argumente gingen hin und her. Schließlich einigte man sich darauf, dass man das Artefakt, welches Pythia wollte, in Greifenfurt dem Praiostempel übergibt. Die Siedlung ist zu räumen. Drei Vampire sind einfach zu stark für uns. Unseren Entschluss mussten wir den Bürgern klarmachen. Deshalb luden wir alle wichtigen Personen zu einer Besprechung. Die Sitzung fand im Rathaus statt. Isha nutzte die Gelegenheit, um sich in den Besitz des Artefaktes zu bringen. Und nebenbei als Reiseproviant noch zwei Flaschen alten Weines den Besitzer wechseln zu lassen.


    Dann hielten wir eine Ansprache an die Bürgerschaft. Dolorita übernahm die Einweisung der Bewohner in den jetzigen Sachstand. Ich legte dar, dass ich in der Vergangenheit als Duellant schon mehreren Kämpfen argumentativ ausgewichen war. Manchmal ist nicht zu kämpfen einfach die bessere Wahl. Wähle deine Feinde mit Bedacht! Uns war auch klar, dass manchen in der Bürgerschaft das Herzblut an diesen Ort fesseln würde. So auch den Bürgermeister. Die Jäger aus Firunsruh wollten mit ihrem Geweihten in ihr Dorf zurückkehren. Der Magier war auf unserer Seite, hatte er auch die Pfeile des Lichtes verlassen und seinen Tod vorgetäuscht, um deren Rache zu entgehen. Wir verabschiedeten uns von den Persönlichkeiten und legten eine falsche Spur, indem wir verlauten ließen, dass wir das Artefakt zur Akademie nach Gerasim bringen würden. Wir Vier ritten los in Richtung Osten. Nach ein paar Meilen stiegen die beiden Damen auf den Teppich und reisten in Richtung Greifenfurt. Isleif und ich machten kehrt und zogen weiter in Richtung Tjolmar, natürlich mit einem großen Bogen um Neugrund herum.


    Isha und Dolorita legten einen Zwischenstop in Lowangen ein. Als das Tageslicht erlosch, fiel auf, dass das Artefakt zu glühen begonnen hatte. Deshalb waren am nächsten Morgen einige Besorgungen notwendig. Man kaufte ein Eisenkästchen für den Reif. Dieses wurde dann in ein Holzkistchen mit Symbolen für die Zwölfe gepackt. Dolorita konnte noch eine Rabat von 20% heraushandeln. Die Nacht verbrachten die Damen im Gästezimmer. Isha beschwor noch einen Schutzsegen gegen Vampire und so verlief die Nacht ereignislos.


    Mit den Pferden reisten der Skalde und ich zwischenzeitlich in Richtung Tjolmar. Dort machten wir Halt und stiegen in einem Gasthaus ab. Als wir am Morgen erwachten, steckte ein schwarzer Pfeil in der Holzwand. Die angepinnte Nachricht enthielt die Worte, dass Gerasim um diese Jahreszeit sehr schön sei. Soviel zum Thema Ablenkung. Am nächsten Morgen zogen wir den Svelt hinauf in Richtung Tiefhusen.


    Der Finsterkamm bereitete keine Probleme (Fliegen +) und so traf frau in Greifenfurt ein. Dort wurde ein Quartier in einem Gasthaus bezogen. Zwei Frauen, die einen Teppich durch die halbe Stadt schleppen, sind etwas auffällig. Beim Praios-Tempel wurde eine Audienz bei dem Vorsteher eingefordert. Hochwürden empfing die Damen in seinem Privatgemach. Die Geschichte wurde erzählt. Das Artefakt übergeben. Als der Geweihte das Objekt betrachtete, hatte es sein Glühen eingestellt. Vermutlich infolge der antimagischen Aura des Tempels. Die weitere Bekämpfung der Vampire lag nun in den Händen der Praios-Kirche, der deutlich mehr Ressourcen zur Verfügung standen, als vier Abenteurern. Die Rückreise wurde in Nordhag unterbrochen. Dann ging es am nächsten Morgen weiter in Richtung Tiefhusen.


    Wir beiden Reiter legten in Norhus eine Rast ein. Diese Nacht bekamen wir kein Pfeilgeschenk. Und so trafen wir am nächsten Abend mit den Frauen zusammen. Zeit sich mal den Straßenstaub vom Körper zu baden. Anschließend ließen wir es uns im Rahjatempel gutgehen.


    Nächstes Treffen am 05.04.2023. Dann wird Dolorita das Meistern übernehmen und Fanaion wieder zur Gruppe stoßen.

    18. Spieltag (21.03.2023)



    Die Gruppe traf in Hinterbruch ein. Aus dem ehemaligen Domizil des Grafen rauchte es kräftig in den Abendhimmel. Schwarze Ritter waren aufgetaucht, hatte viele Diener des Grafen hingemetzelt und waren wieder verschwunden. Die Gruppe schaute sich mal das Ganze an und befragte die Überlebenden. Der Graf setzte für die Ergreifung der Täter 100 Batzen Belohnung aus. Als Nachweis für die Ergreifung lässt er die Übergabe der Köpfe gelten. Die Ermittlungen brachten folgende Ergebnisse: es müssen zwischen fünf und acht Angreifer gewesen sein; sie trugen schwarze Rüstungen und kahle Köpfe; Olkos (Lehrling von Meister Wippflügler) Leiche war nicht auffindbar; die Krieger hatten den Ort in nördliche Richtung verlassen; die Norbarden hatten ihr Lager am Tag vor dem Überfall abgebrochen. Die Besichtigung des Vierhaupts erbrachte, dass es blutverschmiert war. Die Überlebenden hatten es nicht über sich gebracht, die finstere Zauberei zu beseitigen. Das Feuer war gezielt in der Bibliothek des Graf gelegt worden. Das Widderhorn war verschwunden. Die Gjalskerin untersuchte den nördlichen Ortsausgang und fand Spuren von vier Pferden, die in beide Richtungen führten. Die Last in Richtung Norden muss höher gewesen sein. Es war die letzte Gelegenheit den Grafen zu befragen. Dieser berichtete, dass Anshag von Rodebrannt-Ask das Widderhorn käuflich erwerben wollte. Der Graf das Angebot aber abgelehnt hatte. Das Horn war das Heim eines Geistes. Seit dem Erwachen des Bornlandes hatte es mit bluten begonnen. Der Graf hatte jetzt keine Zeit für die Untersuchung des blauen Buches. Er bot an, es an einem geheimen Ort zu vergraben. Als sich die Gruppe anbot, auf das Buch weiterhin aufzupassen, stimmte der Graf zu. Er lieh den Helden ein paar Reitpferde. Sie sollten das Buch beim Empfang der Fangprämie mit den Pferden abgeben. Nach einer ruhigen Nacht begann die Verfolgung der Angreifer.



    Nach etwa einer Meile bog die Reiterspur in ein Wäldchen ab, während die Wagenspuren der Norbarden weiter Richtung Norden führten. Die Hufabdrücke lagen über den Karrenspuren. In dem kleinen Wäldchen fand man die Grundmauern eines Gebäudes. Dort war ein Zelt errichtet worden. Eine Feuerstelle war auch vorhanden. In einer Ecke war eine Person für eine Nacht gelegen. Im Zelt war die Liegezeit mehrere Tage. Vom Weg führte ein Trampelpfad in das Wäldchen. Wahrscheinlich der Weg zum Abort. Dann ging die Reise weiter.



    In Jekdisit wurde kurz Halt gemacht. Mittels Gassenwissen brachte man heraus, dass vier schwarzgekleidete Krieger vor zwei Tagen mit einem Gefangenen durch den Ort gekommen waren. Nach einer kurzen Rast sind sie Richtung Plötzingen weitergezogen. In Plötzingen übernachtete Skra im Gasthof „Zur Axt“. Die Wirtin gab an, dass die schwarzen Ritter 20 Portionen Essen vor der Abreise erworben hatten. Der Rest der Gruppe übernachtete im edleren Gasthof Grafenkrug. Dort traf man auf Reijkad Stellmacher, der war zumindest dem Magier ein Bekannter. Stellmacher war Komponist und auf der Suche nach einem vertonbaren Heldenepos. Nach einer Gesangsprobe, die der Elf ohne Probleme hinter sich brachte, war dem Spitzohr ein Platz in der Heldengeschichte sicher. Der Zwerg machte Bekanntschaft mit einem Tuchhändler. Der Händler hatte einem Mann, auf den die Beschreibung von Anshag zutraf, einen dunkelgrünen Umhang verkauft. Der Mann war dann am Morgen in Richtung Nordwest weitergeritten. Nach der Übernachtung ritt die Gruppe weiter in Richtung Nordwest.



    In einem Hohlweg mit schneebedeckten Böschungen wurden sie von drei Rittern erwartet. Der ritterliche Hinterhalt wurde jedoch frühzeitig durch die Helden bemerkt. Während die Kämpfer brüllend auf die Gruppe zustürmte, deckten sie die Angreifer mit Zaubern, Peilern und Bolzen ein. Die Gjalskerin versuchte das Fußvolk niederzureiten. Als die Ritter bemerkten, dass sich die Helden nicht zum Nahkampf stellen werden, zogen sie sich wieder zurück. Die Weg nach Uspiaunen ist bislang versperrt.



    Am 04.04.2023 geht es weiter.

    146. Spieltag (20.03.2023)



    Alarmschreie störten unsere Nachtruhe. Ein Blick aus dem Fenster brachte uns flackernden Lichtschein am Horizont. In dieser Richtung lag eines der Gehöfte. Das Morgengrauen stand kurz bevor. Bei einer Stunde Reisezeit wäre jede Intervention zu spät gekommen. Deshalb ritten wir beim ersten Tageslicht los. Die Wartezeit verbrachten wir damit, die Zwergenwache und den Magier zu wecken.



    Als wir im Gehöft ankamen, stand das Haupthaus in Vollbrand. Die Hitze verhinderte jede Rettung, sofern diese noch möglich gewesen wäre. Wir machten uns auf die Spurensuche und fanden die Leichen der Bewohner auf der Rückseite. Sie waren mit ihren eigenen Werkzeugen gegen die Hauswand geschlagen worden. Wir kippten uns Wasser aus dem Brunnen über den Schädel und versuchten die Körper zu bergen. Einzig Isleif, dem kräftigen Skalden, belang es, einen Toten zu bergen. Isha und ich zerrten wie besessen an den Werkzeugen, mussten uns aber wegen der Hitze zurückziehen. Dolorita untersuchte den Leichnam und stellte fest, dass der Mann am Pfählen und nicht an Blutverlust gestorben war. Ich untersuchte den Werkzeugschuppen, fand aber keine Hinweise. Dolorita machte sich an die Fährtensuche (* 10 TaW) und fand schmale Schuhabdrücke hinter dem Haus. Dazu die passenden Schleifspuren für die Bewohner. Mittels eines abgebrochenen Zweiges nahmen wir die Schuhgröße auf. Uns war klar, dass die Fährte nicht von unserem Jägervampir stammen kann. Also hatten wir es hier mit einem Neuen zu tun. Der Magier war keine große Hilfe, verhinderte doch die Hitze weitere Untersuchungen am Brandort. Isha schaute sich die Scheune an. Als erstes trieben wir das Vieh ins Freie. Anschließend durchsuchte die Tulamidin das Gebäude (Sinnesschärfe *8TaW) und fand ein kleines Beutelchen mit einfachem Schmuck (2 Dukaten Wert). Dolorita erhob sich mit ihrem Schirm in die Höhe und konnte in der Ferne eine kleine Menschengruppe ausmachen, die sich dem Gehöft näherte. Währenddessen untersuchte ich die abgebrannten Felder. Die Roggensaat war vor dem Haupthaus entzündet worden. Wahrscheinlich, um die Bewohner ins Freie zu locken. Das sagte mir, dass der Brandstifter es nicht auf den südländischen Weizen abgesehen hat. Ich ritt dann mal der Menschengruppe entgegen, während der Rest der Gruppe das Vieh reisefertig machte. Ich überzeugte die Menschen aus dem Nachbargehöft mit Sack und Pack nach Neugrund umzuziehen. Dann machte ich wieder kehrt. Der Magier hatte seine Untersuchungen beendet und kam, für uns nicht überraschend, zu dem Schluss, dass hier magisches Feuer gelegt worden war. Er reiste anschließend wieder nach Neugrund. Wir verlegten mit dem Viehtreck in Richtung dem Nachbargehöft. Dort übergaben wir die Herde. Die verlassenen Häuser wurden untersucht, dabei trafen wir auf Perainesymbole an den Häusern und am Werkzeug. Der Speisekeller hatte Lehmwände, hier war kein Vampirversteck.



    Die beiden nördlichen Dörfer waren durch Stadtgardisten vorgewarnt worden und die Bewohner waren bereits bei der Evakuierung. Im westlichen der beiden fanden wir einen geschändeten Praiosschrein. Im östlichen Dorf war die Perainegeweihte gerade ausgezogen. In der Umgebung der Dörfer gab es keine alten Bauwerke. Dann ging es auch für uns wieder zurück durch den Wald in Richtung Neugrund.



    Als wir dort eintrafen stellten wir eine Unruhe unter den Wachen fest. Auf dem Marktplatz hatte sich ein Menschenring um den Bürgermeister und einem Ork gebildet. Die Orkwachen probten den Aufstand. Aber nachdem das Stadtoberhaupt seinen Standpunkt mit seinem Säbel klargemacht hatte, kehrte wieder Ruhe ein. Dolorita befragte die Umstehenden. Die Orkwache war in der Nähe der Magierbehausung, als der Ork begann sich seltsam zu verhalten. Die Bewohner berichteten, dass er ca. 10 Minuten reglos in der Mitte des Platzes stand, bevor er wieder in Richtung Haupthaus ging, Vermutlich um dem Bürgermeister herauszufordern. Die Untersuchung des Platzes brachte nichts Neues. Der Magier war zurückgekehrt und bereitete sich auf einen Vampirkampf vor. Dann suchten wir mal im Stadtarchiv nach Unterlagen zu der Zeit vor den Bränden. Es gab personale Neuzugänge, die waren aber Handwerker. Die Zwerge kamen vor ca. 1 Jahr in die Stadt. Die Alarmglocke auf dem Marktplatz störte unsere Recherchen.



    Am Osttor stand eine Frau in durchscheinenden Gewändern. Vampire brauchen keine Winterkleidung. Wenigstens war es nicht Pardona, die hatte die Gruppe in der Vergangenheit in einem brodelnden Erdloch versenkt. Aber das war vor meiner Zeit.


    Ich trat ihr entgegen und erfragte ihr Begehr. Sie wollte das Artefakt. Da stellte ich mich mal ganz dumm. Sie versuchte ihr Zauberzwangdings, aber das machte mir keine Angst (MU-Probe +). Dann versuchte die Lady ihr Glück bei Isha, leider erfolglos. Aber genug gelabert ich zog meine Waffen, zumindest versuchte ich es (Selbstbeherrschung +5 vergeigt). Meine Arme gehorchten mir nicht wie gewohnt. Dolorita versuchte einen Vipernblick, bekam einen Schlag vor die Brust und folg nach hinten. Isleif riss die Axt heraus und auch mir gelang es, Kontrolle über mein Rapier zu bekommen. Wer viele Menschen beherrschen will, beherrscht niemand. Meine Waffe fuhr ihr mit einem gezielten Stich in den Rücken und Isleif versenkte seine Axt in ihrer Seite. Dass die gute Frau beide Treffer mit einem Lächeln wegsteckte, hatte ich dann auch nicht erwartet. Sie gab uns drei Tage Zeit, das Artefakt herauszurücken, sonst würde Neugrund brennen. Ich ließ uns wie bedeutungslose Bengel stehen und verließ die Stadt. Daran änderte auch der Pfeil des Firungeweihten nichts. Vor dem Tor verwandelte es sich in eine Wolke und driftete cool davon. Wo ist eigentlich ein Magier, wenn man ihr braucht? Von wegen kommen nie zu spät, sondern genau dann, wenn sie gebraucht werden.



    Auf unser heftiges Klopfen am Magierhaus antwortete eine bekannte Stimme. Und es war nicht die des Magiers. Der Jägervampir saß dem gelähmten Zauberer am Tisch gegenüber. Der Vampir war überrascht, dass wir dem Zwang seiner Meisterin nicht erlegen waren. Jedenfalls war er etwas gesprächiger als beim ersten Mal. Die Frau hieß Pythia und sie hat ihr Versteck in den Bergen. Klasse, jetzt wissen wir es genau. Mein gefundener Ring aus schwarzem Metall, war ein Teil eines Gesamtkunstwerks, mit dem sich die Gegend unterjochen ließ. Die Spuren am letzten Brandort gehörten einem weiteren Spawn. Na Super, jetzt waren sie zu dritt. Pythia war mal eine Magierin gewesen, zu Fran-Horas Zeiten. Was? Die Alte kam aus meiner Gegend. Und wenn das wahr ist, dann war sie wirklich alt! Das konnte auch der Skalde bestätigen (Doppel-1 bei Sagen/Legenden). Unsere Geographiekenntnisse brachten auch das Wissen, dass mit den Bergen wohl der Firunswall gemeint war. Der Jägervampir war aber auch irgendwie komisch. Todessehnsucht, will endlich sterben, aber sie lässt es nicht zu. Dann entschwebte seine wolkige Jagdhohheit in die Lüfte. Gut, so kann man auch für seinen Tod sorgen. Sage dem Feind alle Geheimnisse deines Meisters, dann hast du gute Chancen, dass die ganze Brut das Zeitliche segnet. Interessante Taktik.



    Am 29.03.2023 geht die Jagd weiter.

    145. Spieltag


    Zunächst wurde unsere Selbstbeherrschung auf die Probe gestellt, den anderen schien eine Vampirbegegnung keine Sorgen zu bereiten, mir jedoch schon. Ich fand keinen Schlaf und bemerkte bei Sonnenaufgang das Geläut einer Glocke. Tempel gab es hier nicht, also musste das ein Alarmsignal sein. Zeit den Rest aus den Federn zu schmeißen. Wir zogen uns an und folgten den Klängen bis auf den Marktplatz. Ein Frau mit zwei Kindern stand bei der Glocke und vor ihr lag ein blutüberstömter Leichnam. Ulferd war auf den östlichen Feldern, ca. ein halbe Meile von der Stadtmauer entfernt aufgefunden worden. Dolorita schaute sich den Körper an. Die Kehle war mit scharfen Klauen herausgerissen und der Körper war blutleer. Damit brauchte man kein Prophet sein, um die Ursache zu erraten. Die Hexe fand heraus, dass der Mann an seiner aufgerissenen Kehle gestorben war und nicht am Blutdurst des Saugers. Wir erzählten der Menge, dass wir in der vergangenen Nacht von einem Vampir besucht worden waren. Auf die Frage nach möglichen dunklen Verstecken (Keller, Grüfte, Ruinen, Höhle, etc) kamen erstaunliche Antworten. Allein der Wald wies eine unüberschaubare Anzahl an möglichen Verstecken auf. Interessant war, dass der Gastwirt von einem geheimen Weinkeller erzählte, der noch aus der Zeit von Neugrund stammte. Schließlich erschien auch der Bürgermeister, seine Orkbande (nein, das waren ja Wachen) und die Hauptfrau der Kaserne. Nachdem hier keine Ruhe eintrat, wurde die weitere Besprechung in das Haupthaus verlegt. Auf dem Weg erschien noch ein bekanntes Gesicht. Unser trunksüchtiger Magier kehrte von seiner Wanderschaft zurück. Er hatte sich die verbrannten Gehöfte angesehen und war zum selben Schluss gekommen wie auch wir. Die Feuer waren absichtlich und magisch gelegt worden. Mit der neuen Info bezüglich des Vampirs schloss er auf diesen oder einen anderen seiner Art als Verursacher.


    Im Rathaus versammelten sich dann alle Verantwortlichen im Sitzungssaal. Der Bürgermeister wollte der Sache wohlgeplant mit all seiner bürokratischen Gründlichkeit nachgehen. Dagegen erhoben wir energisch Widerspruch, dieser Weg führte nur zu weiteren, unnötigen Opfern. Wir verteilten dann mal die Aufgaben. Die Wache musste um 40 Mann aufgestockt werden, damit verstärkte Nachtstreifen die Dunkelheit abdecken konnten. Was die Orks in der Zeit machten, war uns eigentlich egal. Die Dumpfbirnen standen herum wie Falschgeld. Irgendwelche sinnvollen Beiträge waren nicht zu erwarten. Die Handwerkerschaft (Schmiede, Schreiner, etc) sollte Göttersymbole mit Schwerpunkt auf Praios und Firun fertigen. Die Bevölkerung außerhalb der Stadt, musste in einem Zeltlager auf dem Marktplatz oder in Gästebetten untergebracht werden. Nach Enqui wurde eine Eilnachricht versandt. War von dort aus die schnellstmögliche Geweihtenhilfe zu erwarten. Dann löste sich die Versammlung auf.


    Zeit mal mit seiner magischen Eminenz zu konferieren. Wahrheit gegen Wahrheit. Wir waren auf der Suche nach ihm in sein Heim eingedrungen und hatte dabei eine Luke unter seinem Bett entdeckt. Die Zeit für Versteckspiele war vorbei. Unser Magier war ein ehemaliges Mitglied der Pfeile des Lichts (Inquisition der weißen Magier). Er hat beschlossen dort auszutreten, da er die Handlungsweisen nicht mehr unterstützen konnte. Da das natürlich nicht so einfach ist, hatte er seinen Tod vorgetäuscht. Was aber unter der Luke war, blieb sein Geheimnis. Als nächster wurde der Leichnam mit allen göttlichen Ehren bestattet. Irgendwelche Untoten konnten wir nicht auch noch gebrauchen. Dann schauten wir uns den „geheimen“ Weinkeller des Gastwirts an. An den Wänden des kleinen Raumes befanden sich Wandregale mit steinalten (ca. 100 Jahre) Weinen. Um die Wände zu untersuchen, borgte ich mir einen Besenstil und klopfte jeden verdammten Ziegel nach Hohlräumen ab. Doloria setzte ihre Spinne als Sucher ein. Nach geraumer Zeit fand ich einen hohlen Ziegel. Dahinter befand sich eine Nische mit einem Beutelchen. Das zog ich dann mit dem Besenstiel heraus und öffnete es. Darin war ein Armreif aus schwarzem Metall. Als ich das Ding Dolorita zur Untersuchung übergeben wollte, fuhren Schmerzen durch meinen ganzen Körper und ich kippte krampfend und schäumend zu Boden. Wenigstens verwandelte ich mich nicht in ein Schaf. Isha hebelte mir den Reif aus der krampfenden Hand. Danach ging es wieder, aber ich brauchte erst mal eine Pause. Dolorita nutzte die Gelegenheit, um den Wirt zum „Opfer“ einer der besonderen Weine zu überreden. Der Wein war echt gut und die Flasche kreiste durch die Runde. Wenn die Flasche schon mal offen ist, wäre es doch schade, wenn man den Wein verkommen lässt. Der Weißmagier begutachtete die Zauberwirkung mit dem einfachen Wort „Höllenpein“. Was auch immer mir das sagen sollte. War ja offensichtlich, dass ich Schmerzen gehabt hatte. Etwas überrascht stellten wir fest, dass der Magier einen guten Schluck ablehnte. Er brauche einen wachen Geist, war die Antwort. Als Dolorita den Reif mit einem ODEM ARCANUM untersuchte, wurde sie kreidebleich. Vor lauter dämonischer Zauberenergie wurde der Naturzauberin schlecht. Außer dem Schmerzzauber waren noch drei andere Zauber vorhanden. Zur weiteren Untersuchung brauchte sie Ruhe und auf unserem Zimmer fand sie Zeit für einen ANALYS. Derweilen mussten Isha und ich erst mal wieder zu Kräften kommen. Die Hexe wusste anschließend, dass die vier Zauber aus den Bereichen Hellsicht, Illusion, Herrschaft und Schaden kommen. Nun, den Schadenszauber hatte ich schon genauer untersucht. Aber Hellsicht machte uns stutzig. Einen magischen Spion brauchten wir nicht. Deshalb packten wir den Reif in eine Eisenkiste, welche die Astralenergie dämpfen sollte und parkten das Ding wieder in seinem Keller.


    Dann ging es zur Hexe in den Wald. Als wir ihr die Geschichte erzählten, gab sie zu, dass der Jägervampir sie vor drei Wochen besucht hatte. Da das Hexenhaus ein ähnliches Alter wie der Weinkeller aufwies, untersuchten wir mit Dispens der Zauberkundigen dieses. Sie gab selber zu bereits zwei Verstecke gefunden zu haben. Das eine enthielt einen Beutel Goldtaler, das andere eine Waffe. Bei der aktuellen Suche fanden wir nichts. Dolorita konnte die Hexe zum Umzug nach Neugrund überreden.


    Am späten Nachmittag trafen wir dann in Firunsruh ein. Der Wirt der Taverne erzählte uns, dass er den Jägervampir auch kannte. Das Wesen kam also ganz schön herum. Als wir den steinalten Firungeweihten von dem Wesen erzählten, schnappte er sich Pfeil und Bogen und rief den Rest des Dorfes zusammen. Dolorita machte ihm noch klar, dass seine aktiven Tage wohl vorbei wären, aber das ließ der Geweihte nicht gelten. Für uns war seine Fähigkeiten zur Objektweihe entscheidend, dazu musste der alte Mann auch nicht durch die Gegend rennen. Damit hätten wir dann geweihte Geschosse. Die würden dem Blutsauger nicht schmecken. Praktisch war auch, dass man den Hersteller der Munition gleich dabei hatte. Das ganze Dorf mit seinen ca. 10 Familien siedelte für die Dauer der Gefahrenlage in die Stadt. Damit hatten wir dann einen Geweihten in der Stadt, einen Bannmagier, 20 wehrhafte Jäger, eine Hexe und uns.


    Am 20.03.2023 gehen wir dann auf Vampirjagd.

    144. Spieltag (08.03.2023)


    Guten Morgen, Firunsruh! Nach dem Frühstück machten wir uns auf, die alte Einsiedlerhütte zu erkunden. Der Hain war immer noch gut besucht, was die Spuren im hohen Gras bestätigten. Ich schaute mir mal die Sache näher an und fand die Reste von Steinfundamenten, die eine Fläche von 5 mal 5 Schritt einrahmten. Also holte ich die Schaufel aus unserem Gepäck und begann in einer Ecke damit den Fußboden zu suchen. Isha hielt derweil Ausschau nach der Türschwelle. Leider stand Dreck und Gras so hoch, dass diese nicht mehr auszumachen war (Sinnesschärfe -). Nach ca. 20 cm Grasnarbe stieß ich endlich auf festen gestampften Boden. Als ich mehr von dem Boden freilegte, kamen alte Holzdielen an Tageslicht. Isleif schaute sie sich da näher an. Die Teile waren um die 100 Jahre alt. In der Hoffnung auf einen Zugang zu einem Kellerraum, legten wir die gesamte Fläche frei. Einen Keller fanden wir nicht, dafür jedoch die von Isha gesuchte Eingangsschwelle. Ihre Ahnung hatte sie richtig geführt, unter der Schwelle fand sie ein kleines Ledersäckchen (Sinnesschärfe *11 TaW). Das verschwand erst mal unter ihrer Kleidung. Als sie es in aller Ruhe und Abgeschiedenheit öffnete, fand sie ein Rehgeweih vor. Die Trophäe eines firungläubigen Jägers. Doloritas Tierkenntnisse brachten keine neuen Tatsachen ans Licht. Damit war unsere Arbeit hier getan.


    Auf dem Rückweg nach Neugrund, machten wir einen Umweg über einen Bauernhof in der Nähe der abgebrannten Gehöfte. Als wir uns langsam auf unseren Pferden näherten, rannte ein Junge aufgeregt zum Haupthaus. Eine Glocke läutete und die gesamte Belegschaft verbarrikadierte sich im Haupthaus. Zur Auflockerung spielte der Skalde ein Lied. Leider erwischte er die eine oder andere Saite nicht richtig (Singen um einen Punkt vergeigt – ja ich zahl den Euro in die Wortspielkasse). Mit viel Zureden kam dann doch ein Gespräch zustande. Der Farmer hielt uns für Abgesandte des Getreidehändlers, welcher die Bauern in der Umgebung aufgefordert hatte, die Frucht von Roggen auf südländischen Weizen umzustellen. Und wie halt bodenständige Landleute so sind, verbrannten sie gleich mal das Säckchen mit dem neuen Saatgut. Die Perainegeweihte in Enqui hatte mir so viel Wissen mitgegeben, dass mir klar war, dass ein Fruchtwechsel auch zu höherem Ertrag geführt hätte. Aber wenn man den herben Geschmack von rauem Roggen gewohnt und den süßen Weizen verabscheut, muss man mit seiner Entscheidung leben. Die wichtige Info bestand darin, dass die abgebrannten Höfe beide jeweils das neue Saatgut genutzt hatten. Außerdem muss gesagt werden, dass der Streit um das Saatgut bereits ein Jahr zurück lag. Mit dem Verschwinden der Bewohner konnte es eigentlich nichts zu tun haben.


    Nach unserer Rückkehr in Neugrund machten wir uns im Gasthaus etwas frisch, um dann die restlichen Tatorte abzusuchen. Nr. 2 und 5 hatten wir bereits besichtigt. Nr. 4 lag am nächsten. Dort trafen wir auf einen korpulenten Herrn. Seine 13-jährige Ziehtochter war verschwunden. Das Mädchen hatte das Heimweh nach Weiden geplagt. Der raue Norden gefiel ihr nicht sonders. Heidelinde hatte nach einen Streit nachts ihre Sache gepackt und war verschwunden. Es ergaben sich Zweifel, ob hier überhaupt ein übernatürliches Verschwinden vorlag. Als wir am Haus von Tatort Nr. 3 klopften kam ein Schreiner von der Arbeit nach Hause. Der Mann konnte nur erzählten, dass seine Frau Hareike verschwunden war. Das Abendessen stand kalt auf dem Tisch. Jede Detailfrage führte nach kurzer Zeit zur Aussage „das weiß ich nicht“. Also mal die Nachbarin gefragt, welche in ihrem Krautgärtchen jätete. Da fanden wir die Klatschbase der Gemeinde. Sie wusste zu allem und jedem eine Geschichte zu erzählen. Über deren Wahrheitsgehalt konnten wir nur Vermutungen anstellen. Aber irgendwelche verdächtigen Wahrnehmungen hatte auch sie nicht gemacht. Also auf zum letzten Tatort (Nr. 1). Wir drangen in den verlassenen Wohnverschlag eines Lohnknechtes ein. Einfachste Ausstattung aus Strohbett und einer leeren Truhe. Aber augenscheinlich war die Hütte unvorbereitet verlassenen worden. Auch hier hatten die Nachbarn nicht Verdächtiges wahrgenommen.


    Wir gingen dann wieder zum Gasthaus zurück und nahmen dort unser Abendessen ein. Der trunksüchtige Magier war nicht da. Und das machte uns stutzig. Wir suchten nach dem Essen sein Haus auf. Auf Klopfen öffnete niemand. Die Tür widerstand Ishas Bemühungen (Schlösser öffnen *16 TaW). Als auch das Fenster keinerlei Rucker machte, war uns klar, dass die Bude magisch versiegelt worden war. Doloritas hatte keinen hilfreichen Spruch für solche Fälle parat. Aber es gab ja noch den Kamin und eine kleine Spinne, die man auf die Reise schicken konnte. Das Krabbeltier brachte die Erkenntnisse, dass der Magier nicht zu Hause war. Das war die gute Nachricht. Aber in das Versteck unter dem Bett, kam die Spinne auch nicht. Dazu waren die Ritzen in der Luke einfach zu klein. Ohne größeren Aufwand kamen wir nicht in das Haus. Ein Dispens von Seiten des Bürgermeisters wäre ratsam, wollten wir nicht als Einbrecher verhaftet werden. Wir müssten mit Werkzeug über das Dach einsteigen. Oder uns einen Tunnel zum Keller graben. Beides war, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, nicht möglich.


    Damit beendeten wir unseren Tag und gingen zu Bett. Dolorita wurde wach, als sich die Temperatur des Raumes plötzlich senkte. Aus einer dunklen Ecke erklang eine tiefe ruhige Stimmen. Sie fragte, ob wir die seien, die nach ihm suchen würden. Die Hexe versuchte Licht anzuzünden, brachte aber nicht den Mut auf, gegen den Willen des Fremden zu agieren. Seinen Namen wollte der Fremde nicht nennen. Er wollte nur seinen schwarzen Pfeil wiederhaben. Schließlich gelang es Dolorita zunächst Isha zu wecken, die wiederum den Rest von uns auf die Beine brachte. Zumindest hier konnte die Hexe gegen den Willen der Kreatur handeln. Es war also möglich, sich den Willen zu widersetzen. Auf viele Fragen kam die Antwort des Fremden, dass er nicht antworten könne. Unsere Menschenkenntnis sagte uns, dass der Fremde selbst unter einem Bann stand. Zumindest gab er zu, dass er damals von den Ork gefunden und getötet worden sei. Damit war dann klar, dass wir den Einsiedler vor uns hatten, oder das was er heute darstellte. Das Wesen forderte uns auf zu verschwinden. Die Warnung war der „Dank“ für die Erlösung des Bären. Auf die Forderung nach dem schwarzen Pfeil antwortete die Hexe, dass er den gern haben könne, zerbrach das Geschoss und warf ihm die Teile entgegen. Ich nahm dann das Geweih aus dem Säckchen und warf das Hornstück in einem hohem Bogen in Richtung des Wesen. Mit einer gemütlichen Bewegung wich er geschickt aus. Ich wollte keinen Schaden anrichten. Aber die Erkenntnis, dass das Wesen Angst vor firunsgeweihtem Werk hatte und die Tatsache, dass er bei seinem anzüglichen Grinsen spitze Eckzähne enthüllte, machten uns klar, dass wir einem Vampir gegenüber standen. Damit war dann auch offensichtlich, wie die Leute spurlos verschwinden konnten. Gewalt brauchten solche Wesen gar nicht anwenden. Ob seine Aussage, dass er nicht für das Verschwinden verantwortlich war, stimmte, konnten wir nicht einschätzen. Dann war halt sein Meister, die Eminenz im Hintergrund dafür verantwortlich. Uns war auch klar, dass wir mit unseren normalen Waffen einen schweren Stand gegen den Untoten haben werden, deshalb verzichteten wir auf einen sofortigen Angriff. Jedenfalls war er irgendwann der Unterhaltung überdrüssig, verwandelte sich in eine Nebelwolke und verschwand durch die Fensterritzen.


    Am 15.03.2023 werden wir uns auf Vampirjagd begeben. Mit geweihten Waffen und Pflöcken aus Firunskiefer.

    17. Spieltag (07.03.2023)


    Der Kampf mit dem Drachenreiter war überstanden. Da die Boote verbrannt waren, blieb nur der Landweg durch die Große Mosse. Und das im Winter. Skra wusste (Wildnisleben +), dass es in einem Sumpf für gewöhnlich kein Brennholz gibt. Deshalb machte sich die Gruppe daran, kiloweise Brennmaterial aus den Ruinen zu bergen. Die Elfe setzt ihre Kenntnisse in Holzbearbeitung ein um eine Schleppe zu bauen. Skar machte noch einen letzten Rundgang durch den Werkhof und fand ein paar Sachen, die Plünderer oder Schmuggler zurückgelassen hatten. Darunter befand sich eine Halskette, eine Döschen mit Schmerzpastillen und eine Phiole mit einer, für sie unleserlichen, Beschriftung (Zaubertrank, ging an den Magier).


    Um die Ruine zu verlassen, musste man den Burggraben überwinden. Hierzu konnte man von Pfeiler zu Pfeiler springen, oder sich an einem Seil (was freundliche Goblins zurückgelassen hatten) über den Graben hangeln. Der Magier (Klettern -) schaffte es nicht und schlug im Schlamm des Burggrabens auf. Etwas verwundert schaute er die Reispflanze neben sich an (Pflanzenkunde +). So was wuchs eigentlich nicht im Bornland. Skra betrachtete die Schuhabdrücke in der feuchten Erde genauer. Die Spuren führten zu einem verfallenen Gebäude des einstigen Dorfes vor der Festung. Durch das Fensterloch spähte sie in den Innenraum und konnte drei selig schlafende Goblins (Urmeg, Seenai und Gnupp, Forschungsreisende aus Festum) mit schlammbespritzten Schuhen ausfindig machen. Die Gruppe entschied sich die Ruhe des Morgens nicht zu stören und zog weiter. Der alte Dammweg war deutlich zu sehen. Leider musste der Magier feststellen, dass unter der dünnen Schneedecke tückische Moorlöcher verborgen waren. Er verlagerte sein Gewicht schnell in die rettende Richtung (Körperbeherrschung +) und entging so einem zweiten Schlammbad. Also für Moorbäder war jetzt wirklich nicht die richtige Jahreszeit. Mögen sie auch sonst der allgemeinen Befindlichkeit äußerst zuträglich sein.


    Nach einem langen Tagesmarsch fand man eine geschützte Stelle zur Rast (Wildnisleben +). So ergab sich erstmals die Gelegenheit den Grafen etwas auszufragen. Für seinen Aufbruch gab es verschiedene Gründe. Die Muhme der Jantareffs, Dascha, (die Chefin der Sippe. Nicht zu verwechseln mit der Zibilja (Zauberkundigen), das war die mit dem Bienentatoo auf der Stirn) hatte ihm von alhanischen (Vorfahren der Norbarden) Glyphen erzählt, die Schmuggler in Pilkamm gefunden hätten. Dem wollte Alatzer von Hinterbruch nachgehen. Es gäbe dort angeblich „Tarnzeichen“. Nun, so erzählte er, die fand er nicht, wohl aber eine bislang unbekannte Kellerkammer. Über Goblins wusste er zu berichten, dass die heutigen Nachfahren nicht mit jenen aus der Zeit der Theaterritter zu vergleichen waren. Sonst hätten sie den Rittern nicht solange Widerstand entgegensetzen können. Die Magie der Suulaksippen basiert auf der Invokation von Geistern, darunter auch sogenannte Wjassus Suulakai, welche von fremden Körpern Besitz ergreifen konnten. Der Graf vermutet, dass in dem Widderhorn in seiner Studierkammer ein solcher Goblingeist immer noch gebunden ist. Nun war es auch Zeit, sich das Blaue Buch näher anzustehen. Die Efferdgeweihte löste den Verschluss des Buches (eine türkisfarbene Kordel, die von einer Brosche in Form eines Steuerrades mit Delphinen zusammengehalten wurde). Als sie dann das Buch aufschlagen wollte, öffnete sich ein Schnitt in der Handfläche und es tropfte Blut auf den Einband. Das Buch sog das rote Nass in sich auf und der Deckel war wieder blau. Nachdem es dem Magier ebenso erging, war klar, dass man mit diesen Versuchen aufhören musste. Der Phex-Geweihte forderte lautstark mit der Fütterung des Buches aufzuhören. Dann grub man im Wissen von Göttern und Kulten. Es war klar, dass jeder Orden eine eigene Art von Siegel kannte, mit dem man ein Schriftstück vor neugierigen Augen schützen kann. Da hier Blut im Spiel war, war es eindeutig, dass es sich um eine Gottheit mit Kriegsbezug handeln müsste. Das Buch wurde dann wieder weggepackt.


    Die Wachen wurden eingeteilt und ein Feuer entfacht. Gegen Mitternacht, Skra hielt gerade Wache, erschien ein grünliches Leuchten über dem Schilfgras. Daraus entstand dann langsamer Hufschlag und Knarzen von Holzwägen. Schließlich bewegte sich ein geisterhafter Wagenzug auf das Lager der Helden zu. Skra weckte den Rest. Die Helden konnten sehen wie der Wagenzug in ca. 20 Schritt Entfernung das Lager passierte. Der Phexgeweihte fasste sich ein Herz, umrundete die Sumpflöcher und sprach die Geister an. Nach einer kurzen Begrüßung, fragte Gebald von Ruckenau nach dem Wohin des Helden. Die Legende um den letzten Marschall der Theaterritter war den Helden bekannt. Stichworte: Maschall schickt Forscher los, dieser bringt Reis Heim, Marschall zornig, hängt Forscher, Pereine versenkt das Schiff, Reis wächst im Hafen und macht diesen unbrauchbar, Burg muss aufgegeben werden, Marschall mit Wagen voller Wertsachen geht beim Verlassen der Burg im Sumpf verloren. Das Gespräch endete mit der Bitte von Seiten des Marschalls, man möge ihn doch richtig bestatten, damit er und seine Gefolgschaft endlich Ruhe finden könne. Als Belohnung könne man sich an den Kostbarkeiten bedienen. Die Helden stimmten dem Hilfeersuchen zu und folgten dem Zug zum Sumpfloch des Todes. In dem Zug war auch Turonia von Beilunk, bzw. ihr Geist. Als sie an der Efferdgeweihten vorbei ging, blieb der Geist stehen, schaute in die Runde und stöhnte was von vergangenen Erinnerungen, welche sie hier spürte. Schnell war klar, dass damit das Buch gemeint war. Nachdem man dem Geist das Buch zeigte, erfuhr man, dass das Buch von vier Autoren geschrieben worden war. Turonia von Beilunk war eine davon. Hinzu kamen Almin von Skullen, Garl Bärenblut und Elko von Dornacker. Das Buch enthielt allerlei Informationen über Kriegerkulte. Angeblich sogar ein Ritual zur Unterwerfung. Turonia zittierte die erste Seite, ein Gebet an den Götterclan um Rhondra herum. Auf die Frage, wie das Buch zu öffnen sei, antwortete der Geist, dass man entweder das Siegel selbst zerstören müsse, was natürlich auch eine Gefahr für das Buch darstellt, oder man enträtselt das Öffnungsritual.


    Schließlich kam der Zug am Sterbeort des Marschalls an und versank in einem Moorloch. Nacheinander tauchten die Gruppenmitglieder hinunter und brachten mehr oder weniger wertvolles Zeug zum Vorschein. Der Elfe gelang es schließlich den Schädel des Marschalls zu bergen. Der Geisterzug folgte nun den Helden zum gewünschten Ruheort. Der Schädel wurde zwischen Reisbüscheln begraben. Die Helden konnten noch ein paar Informationen vom Geist entlocken. Das Vierhaupt in Hinterbruch war eine Kriegsbeute aus der Schlacht von Korwandt und wurde als Siegeszeichen aufgestellt. Das Widderhorn wurde von Turonia wiederholt untersucht. Zu den Goblins meinte der Marschall, dass es sich um ehrlose Kreaturen handeln würde, deren Zauberinnen und Häuptlinge Kraft aus der Anbetung von Schweinegötzen erhalten würden. Man habe die Stämme ins Eherne Schwert getrieben, wo sie sich gegenseitig bekämpft hätten. Der Marschall beschrieb die Magie der Wjassuula als sehr mächtig und den Forschern unter der Ritterschaft sei es gelungen ein paar nützliche Dinge herauszufinden. Nur Details hierzu konnte er nicht nennen. Nach dem Verklingen des Grabessegen, löste sich seine grünleuchtende Gestalt auf und ein Langschwert fiel in den Dreck. Skra zog die Waffe blank und fuchtelte in der Gegend herum. Der ANALYS-Zauber der Elfe erbrachte keinen magischen Effekt. Es handelte sich um die persönliche Waffe des Marschalls. Für ihn ein wahrer Schlachtenretter. Für Normalos eben ein Schwert mit einer um 1 erhöhten AT. Geldwert ca. 100 Dukaten. Für einen Museum der Theaterritter deutlich mehr.


    Dann trat man wieder die Reise in Richtung Hinterbruch an. Diesmal ohne irgendwelche geisterhaften Unterbrechungen. Nur kündigten schwarze Rauchwolken am Horizont nichts Gutes an. Die weiteren Ereignisse in Hinterbruch werden Thema am 21.03.2023 sein.

    143. Spieltag (28.02.2023)


    Isha suchte den Getreidehändler auf. Bei einer Partie weiße und rote Kamele wurde feinster Tee kredenzt. Isha berichtete von unseren Erlebnissen. Der Händler zeigte ein paar „besondere“ Waren. Eine selbsterhitzende Teekanne, einen leuchtenden Tetraeder, ein schwebendes Buch für Magier, ein Jagdmesser (mit dem man verdorbenes Wildbret reinigen konnte) und eine Brosche. Das Schmuckstück mit einem Drachenemblem mit roten Rubinaugen hatte es Isha angetan. Bei näherer Betrachtung bemerkte Isha, dass vier Worte eingraviert waren. Mit ihren Kenntnissen in Urtulamidia übersetzte sie die Worte und sprach sie dabei aus: „Ich spreche mit Feuerzungen“. Ihr Mund wurde taub, die Lippen verhärteten sich. Plötzlich brachen bei jedem Ausatmen Flammenwolken aus dem Mundraum. Damit die Tulamidin nicht das Kontor in Brand setzte, brachte man alle brennbaren Sachen, und damit war auch der Händler gemeint, in sichere Distanz. Nach ca. 1 Stunde verebbten die Flammen schließlich. Der Getreidehändler machte Isha die Brosche zum Geschenk. Er bat darum, über die weiteren Erkenntnisse zu den Vermissten auf dem Laufenden gehalten zu werden.


    Währenddessen erwarteten Isleif, Dolorita und ich das Eintreffen des Magiers. Er erschien in codexgemäßem Aufzug und setzte sich allein an einen Tisch. Dort wurde er von Dolo angesprochen. Sein Name war Praioden Goterian. Einige verheilte Kampfspuren und Narben, sowie ein teilweise gelähmter Arm, zeigten die bewegte Vergangenheit des Magiers. Die Hexe übergab ihm den schwarzen Pfeil, da er zumindest an dämonischen Umtrieben etwas Interesse zeigte. Ansonsten wollte er nur seinen Lebensabend genießen. Der Zauberer konnte noch die Restspuren eines Zaubers an dem Geschoss erkennen. Der Pfeil selbst war nicht magisch. Nach seinem eigenen Bekunden, konnte er den Zauber „brenne toter Stoff“ nicht sprechen. Ein Wetttrinken mit Isleif lehnte der Mann ab. Wir überließen ihn dann dem Zwiegespräch mit seinem Bierkrug.


    Nach einer Übernachtung hatten sich die Wunden von Isha geschlossen. Wir gingen in den Wald zurück und versuchten, von den Überresten des Bären aus, seine Spuren zurückzuverfolgen. Dabei war Dolorita in ihrem Element (Spurensuche *10 TaP). Nach ein paar Stunden kamen wir zu der Stelle, wo der Bär plötzlich seine Geschwindigkeit erhöhte. Anhand der Stellung der Tatzen, in Verbindung mit der Ausrichtung der Pfeilwunde, erkannte die Hexe (Fährtensuche +5 gelungen) den Standort des Schützen. Ich war beeindruckt. Den Spuren von Meister Petz zu folgen war mir ja noch gelungen. Aber das hier grenzte schon an Zauberei. Der Schütze musste etwa 150 Schritt Abstand zum Ziel gehabt haben. Da konnte man nur mit einem Langbogen treffen. Und das auch nur, als geübter Schütze. Eine weitere Suche (Probe +8 gelungen) brachte uns zu einer Lichtung. Und dort verloren sich die Schuhspuren des Schützen im Nichts. Ein ODEM ARCANUM der Hexe brachte nur, dass hier Zauberkunst im Spiel gewesen sein muss.


    Da es hier nichts mehr zu finden gab, setzten wir unsere Reise in Richtung Firumsruh fort. Zwischen dieser Ansiedlung und der neuen Stadt befanden sich die verbrannten Gehöfte, so dass zu vermuten war, dass die Bewohner etwas bemerkt hatten. Im örtlichen Gasthaus genehmigten wir uns ein zwar billiges, aber auch minderwertiges Bier. Der Wirt, Geldor, strich den Silbertaler aus Doloritas Kasse ein. Nach der Befragung wussten wir, dass es hier einen hervorragenden Bogenmacher gab. Zu den Gehöften gab es nichts neues. Eine ausgebrannte Familie hatte hier in der Brandnacht bis zum Morgen gewartet und war dann weitergezogen. Als nächstes nahmen wir uns den örtlichen Firunschrein vor. Der alte Geweihte wärmte sich am Feuer. Auch er verwies an den Bogenmacher. Einen Zauberkundigen, gab es in dem Dorf nicht. Rodmund, der Bogenbauer, war in seinem Laden. Dolorita zeigte ihm ihren erst kürzlich erworbenen Bogen. Rodmund erkannte sein Werk wieder. Bei der Durchsicht seines Pfeilangebots stießen wir auf keinen schwarzen Pfeil. Wir zeigten ihm unser Fundstück zu Begutachtung. Das Geschoss war von hoher Handwerkskunst. War nicht von ihm. Rodmund zeigte ihn auch seinem Großvater. Der war nochmals älter als der Firumsgeweihte, sprach aber davon, dass ein ähnlicher Pfeil von einem Einsiedler verschossen worden war. Damals, also vor ca. 150 Jahren. Der Mann wurde dann von Orks gejagt und wahrscheinlich auch getötet. Er lebte in einem kleinen Wäldchen südlich von Firunsruh. So zumindest erzählte man sich die Geschichte.


    Die weiteren Ermittlungen finden am 08.03.2023 statt.

    142. Spieltag (23.02.2023)


    Wir machten uns auf den Weg nach Norden. Die Hexe im Wald war unser Ziel. Die Reise endete zunächst kurz vor den Stadttoren. Eine Bande Orkwachen versperrte uns den Weg. Das Gespräch war kurz. Sie wussten nichts, wollten ihre Autorität nicht untergraben sehen und hatten auch sonst nicht viel im kognitiven Oberstübchen. Orks halt, armes Neugrund. Bereits kurz nach dem Verlassen der Stadt kam uns eine ältere Frau entgegen. Ihre Enkel waren aus dem Hexenwald nicht herausgekommen. Die beiden 10- und 13-jährigen Kinder gingen immer auf Nahrungssuche (Pilze, Beeren, Kleingetier). Wir fragten die Frau auch in Bezug auf die verschwundenen Stadtbewohner aus. Ein Junge in der Nachbarschaft war verschwunden. Und das in einer unglaublich kalten Nacht. Weiteres konnte die Frau nicht berichten.


    Als wir im Wald ankamen, begann Dolorita mit Fährtensuchen. Ich probierte auch mein Glück (Probe -), fand aber nur irgendwelche Spuren von irgendwas. Ganz darauf vertrauend, dass unsere Hexe ihre Arbeit richtig macht, folgten wir ihrer Spur. Dann kamen zu den Menschenfüßen noch Krallenspuren dazu und kurz darauf folgten wir blutenden Menschen. Doloritas Tierkundekenntnisse sahen hier einen Bären, der einen Angriff gestartet hatte und kurz darauf wieder im Dickicht verschwunden war. Wir folgten der Blutspur und kamen zum Hexenhaus. Unsere Vorstellung von einer kleinen Behausung im Wald, konnten wir gleich begraben. Das hier war eine Waldvilla. Unter einem Baum in der Eingangsnähe saß schluchzend ein kleiner Junge und aus dem Haus drangen Kinderschreie. Nachdem wir den Kleinen etwas beruhigen konnten, betraten Dolo und ich, nach einen Klopfen und Hallo, das Gebäude. Das Satuaria-Zeichen an der Eingangstür zeigte eindeutig, welcher Profession der Besitzer nachging. Als wir keine Antwort bekamen, gingen wir in Richtung der Schreie. Ein Frau verarztete ein stark blutendes Kind, das seine Schmerzen in die Landschaft schrie. Mit einem „eieiei“ näherte sich Dolo dem Blutbad. Ich zog einen Verband aus dem Rucksack und folgte ihr mit einem „ujujui“. Was diese Worte auch immer bringen sollten. Die Waldhexe war gerade dabei die blutende Fleischwunde am Arm des Kindes mit einem Heilzauber zu behandeln. Mein Verband war überflüssig, da das ganze Zimmer voller Heilzeugs war. Doloritas Hexenspeichel sorgte zusätzlich für Linderung und ein großer Schluck Einbeerensaft aus meinem Vorrat, brachte das Kind dann auf die Beine. Ermattet, aber außer Lebensgefahr.


    Wir versammelten uns im Hexenhaus und konnten Jurga Ragnadottir ein paar Fragen stellen. Das Haus war im Orkensturm verlassen worden, seither waren seinen unbekannten Besitzer nicht mehr zurückgekehrt. Jurga hatte Enqui verlassen und dann das Haus bezogen und wieder hergerichtet. Auf unsere Fragen nach namenlosen Umtrieben und verschwundenen Stadtbewohnern, konnte sie aufgrund ihrer Abgeschiedenheit, keine nützlichen Informationen geben. In Firunsruh, einem älteren Dorf südöstlich von Neugrund, lebten Holzfäller. Wir hatten ein Auge auf diese Ortschaft geworfen, da zwischen den beiden Siedlungen die verbrannten Gehöfte lagen. Es war gut möglich, dass zwischen den alteingesessenen Holzfällern und den neuen Siedlern in Neugrund ein gewissen Platzneid vorhanden war. Unsere Aufgaben hier waren erledigt und wir wollten in Begleitung der Kinder die Rückreise antreten.


    Wir ritten also zurück und spitzten die Ohren und öffneten die Augen. Irgendwo musste ein unfriedlicher Bär in dem Wald auf Beutesuche sein. Und tatsächlich kündigten knackende Äste ein großes herannahendes Wesen an. Als der Höhlenbär auf die Straße trat, war unsere erste Entscheidung, das Weite zu suchen. Leider wurde Isha abgeworfen und landete auf der Straße. Ich zügelte mein Pferd, stieg ab und zog meine Rapiere. Der Bär wollte sich mit Sicherheit nicht streicheln lassen.


    Isha fing sich einen mächtigen Prankenhieb (15 TP) ein. Ausweichen konnte sie in liegendem Zustand nicht. Ich trat an die Seite des Bären und versenkte zwei gezielte Stiche in ihm, damit hatte ich dann seine Aufmerksamkeit (20 TP). Dolorita begann im Hintergrund zu zaubern. Isha konnte jetzt aufstehen. Von die zwei Prankenhieben ging einer daneben und dem anderen konnte ich geschickt ausweichen. Dann fuhr mein Rapier zum dritten Mal in die Flanke von Meister Petz (12 TP). Dolorita zauberte immer noch, musste wohl ein mächtiger Spruch sein. Endlich bekam Isha ihren Säbel frei und versetzte dem Tier einen Treffer, der es zusammensacken ließ. Mein Gnadenstoß war dann bloß Ehrensache. Das Tier sollte nicht leiden. Für die Wut des Tieres fand sich dann auch schnell die Ursache. Ein schwarzgefiederter Pfeil steckte in seiner Flanke. Die Wunde war vielleicht einen halben Tag alt. Welcher ehrhafte Jägersmann bringt seine Arbeit nicht zu Ende? Und gefährdet die Gegend mit einem verletzten Tier? Mehr als einen groben Fellfetzen bekam ich nicht gesichert (Lederarbeiten -), aber wenigstens erbrachte der Bär noch 40 Portionen feinstes Fleisch.


    Wir setzten unseren Weg fort und konnten am Stadtrand der alten Frau ihre Enkel und eine große Menge Abendessen übergeben. Als Dank versprach die Frau sich als Näherin der zerfetzten Kleidung von Isha anzunehmen. Zum Abschluss des Tages suchten wir noch ihre Nachbarin auf. Diese kehrte gedankenversunken den Weg vor ihrem Haus. Aus der gebeutelten Frau bekamen wir keine nützlichen Informationen. Also setzen wir unseren Weg zum Gasthof fort.


    Am 28.02.2023 wird sich unser Interesse auf den alkoholabhängigen Magier richten. Vielleicht bringt der Schwarze Pfeil auch noch ein paar Erkenntnisse. Isha hat noch ein Date beim Teeliebhaber. Und schließlich wollen die Leute in Firunsruh auch mal besucht sein.