17. Spieltag (07.03.2023)
Der Kampf mit dem Drachenreiter war
überstanden. Da die Boote verbrannt waren, blieb nur der Landweg
durch die Große Mosse. Und das im Winter. Skra wusste (Wildnisleben
+), dass es in einem Sumpf für gewöhnlich kein Brennholz gibt.
Deshalb machte sich die Gruppe daran, kiloweise Brennmaterial aus den
Ruinen zu bergen. Die Elfe setzt ihre Kenntnisse in Holzbearbeitung
ein um eine Schleppe zu bauen. Skar machte noch einen letzten
Rundgang durch den Werkhof und fand ein paar Sachen, die Plünderer
oder Schmuggler zurückgelassen hatten. Darunter befand sich eine
Halskette, eine Döschen mit Schmerzpastillen und eine Phiole mit
einer, für sie unleserlichen, Beschriftung (Zaubertrank, ging an den
Magier).
Um die Ruine zu verlassen, musste man
den Burggraben überwinden. Hierzu konnte man von Pfeiler zu Pfeiler
springen, oder sich an einem Seil (was freundliche Goblins
zurückgelassen hatten) über den Graben hangeln. Der Magier
(Klettern -) schaffte es nicht und schlug im Schlamm des Burggrabens
auf. Etwas verwundert schaute er die Reispflanze neben sich an
(Pflanzenkunde +). So was wuchs eigentlich nicht im Bornland. Skra
betrachtete die Schuhabdrücke in der feuchten Erde genauer. Die
Spuren führten zu einem verfallenen Gebäude des einstigen Dorfes
vor der Festung. Durch das Fensterloch spähte sie in den Innenraum
und konnte drei selig schlafende Goblins (Urmeg, Seenai und Gnupp,
Forschungsreisende aus Festum) mit schlammbespritzten Schuhen
ausfindig machen. Die Gruppe entschied sich die Ruhe des Morgens
nicht zu stören und zog weiter. Der alte Dammweg war deutlich zu
sehen. Leider musste der Magier feststellen, dass unter der dünnen
Schneedecke tückische Moorlöcher verborgen waren. Er verlagerte
sein Gewicht schnell in die rettende Richtung (Körperbeherrschung +)
und entging so einem zweiten Schlammbad. Also für Moorbäder war
jetzt wirklich nicht die richtige Jahreszeit. Mögen sie auch sonst
der allgemeinen Befindlichkeit äußerst zuträglich sein.
Nach einem langen Tagesmarsch fand man
eine geschützte Stelle zur Rast (Wildnisleben +). So ergab sich
erstmals die Gelegenheit den Grafen etwas auszufragen. Für seinen
Aufbruch gab es verschiedene Gründe. Die Muhme der Jantareffs,
Dascha, (die Chefin der Sippe. Nicht zu verwechseln mit der Zibilja
(Zauberkundigen), das war die mit dem Bienentatoo auf der Stirn)
hatte ihm von alhanischen (Vorfahren der Norbarden) Glyphen erzählt,
die Schmuggler in Pilkamm gefunden hätten. Dem wollte Alatzer von
Hinterbruch nachgehen. Es gäbe dort angeblich „Tarnzeichen“.
Nun, so erzählte er, die fand er nicht, wohl aber eine bislang
unbekannte Kellerkammer. Über Goblins wusste er zu berichten, dass
die heutigen Nachfahren nicht mit jenen aus der Zeit der
Theaterritter zu vergleichen waren. Sonst hätten sie den Rittern
nicht solange Widerstand entgegensetzen können. Die Magie der
Suulaksippen basiert auf der Invokation von Geistern, darunter auch
sogenannte Wjassus Suulakai, welche von fremden Körpern Besitz
ergreifen konnten. Der Graf vermutet, dass in dem Widderhorn in
seiner Studierkammer ein solcher Goblingeist immer noch gebunden ist.
Nun war es auch Zeit, sich das Blaue Buch näher anzustehen. Die
Efferdgeweihte löste den Verschluss des Buches (eine türkisfarbene
Kordel, die von einer Brosche in Form eines Steuerrades mit Delphinen
zusammengehalten wurde). Als sie dann das Buch aufschlagen wollte,
öffnete sich ein Schnitt in der Handfläche und es tropfte Blut auf
den Einband. Das Buch sog das rote Nass in sich auf und der Deckel
war wieder blau. Nachdem es dem Magier ebenso erging, war klar, dass
man mit diesen Versuchen aufhören musste. Der Phex-Geweihte forderte
lautstark mit der Fütterung des Buches aufzuhören. Dann grub man im
Wissen von Göttern und Kulten. Es war klar, dass jeder Orden eine
eigene Art von Siegel kannte, mit dem man ein Schriftstück vor
neugierigen Augen schützen kann. Da hier Blut im Spiel war, war es
eindeutig, dass es sich um eine Gottheit mit Kriegsbezug handeln
müsste. Das Buch wurde dann wieder weggepackt.
Die Wachen wurden eingeteilt und ein
Feuer entfacht. Gegen Mitternacht, Skra hielt gerade Wache, erschien
ein grünliches Leuchten über dem Schilfgras. Daraus entstand dann
langsamer Hufschlag und Knarzen von Holzwägen. Schließlich bewegte
sich ein geisterhafter Wagenzug auf das Lager der Helden zu. Skra
weckte den Rest. Die Helden konnten sehen wie der Wagenzug in ca. 20
Schritt Entfernung das Lager passierte. Der Phexgeweihte fasste sich
ein Herz, umrundete die Sumpflöcher und sprach die Geister an. Nach
einer kurzen Begrüßung, fragte Gebald von Ruckenau nach dem Wohin
des Helden. Die Legende um den letzten Marschall der Theaterritter
war den Helden bekannt. Stichworte: Maschall schickt Forscher los,
dieser bringt Reis Heim, Marschall zornig, hängt Forscher, Pereine
versenkt das Schiff, Reis wächst im Hafen und macht diesen
unbrauchbar, Burg muss aufgegeben werden, Marschall mit Wagen voller
Wertsachen geht beim Verlassen der Burg im Sumpf verloren. Das
Gespräch endete mit der Bitte von Seiten des Marschalls, man möge
ihn doch richtig bestatten, damit er und seine Gefolgschaft endlich
Ruhe finden könne. Als Belohnung könne man sich an den
Kostbarkeiten bedienen. Die Helden stimmten dem Hilfeersuchen zu und
folgten dem Zug zum Sumpfloch des Todes. In dem Zug war auch Turonia
von Beilunk, bzw. ihr Geist. Als sie an der Efferdgeweihten vorbei
ging, blieb der Geist stehen, schaute in die Runde und stöhnte was
von vergangenen Erinnerungen, welche sie hier spürte. Schnell war
klar, dass damit das Buch gemeint war. Nachdem man dem Geist das Buch
zeigte, erfuhr man, dass das Buch von vier Autoren geschrieben worden
war. Turonia von Beilunk war eine davon. Hinzu kamen Almin von
Skullen, Garl Bärenblut und Elko von Dornacker. Das Buch enthielt
allerlei Informationen über Kriegerkulte. Angeblich sogar ein Ritual
zur Unterwerfung. Turonia zittierte die erste Seite, ein Gebet an den
Götterclan um Rhondra herum. Auf die Frage, wie das Buch zu öffnen
sei, antwortete der Geist, dass man entweder das Siegel selbst
zerstören müsse, was natürlich auch eine Gefahr für das Buch
darstellt, oder man enträtselt das Öffnungsritual.
Schließlich kam der Zug am Sterbeort
des Marschalls an und versank in einem Moorloch. Nacheinander
tauchten die Gruppenmitglieder hinunter und brachten mehr oder
weniger wertvolles Zeug zum Vorschein. Der Elfe gelang es schließlich
den Schädel des Marschalls zu bergen. Der Geisterzug folgte nun den
Helden zum gewünschten Ruheort. Der Schädel wurde zwischen
Reisbüscheln begraben. Die Helden konnten noch ein paar
Informationen vom Geist entlocken. Das Vierhaupt in Hinterbruch war
eine Kriegsbeute aus der Schlacht von Korwandt und wurde als
Siegeszeichen aufgestellt. Das Widderhorn wurde von Turonia
wiederholt untersucht. Zu den Goblins meinte der Marschall, dass es
sich um ehrlose Kreaturen handeln würde, deren Zauberinnen und
Häuptlinge Kraft aus der Anbetung von Schweinegötzen erhalten
würden. Man habe die Stämme ins Eherne Schwert getrieben, wo sie
sich gegenseitig bekämpft hätten. Der Marschall beschrieb die Magie
der Wjassuula als sehr mächtig und den Forschern unter der
Ritterschaft sei es gelungen ein paar nützliche Dinge
herauszufinden. Nur Details hierzu konnte er nicht nennen. Nach dem
Verklingen des Grabessegen, löste sich seine grünleuchtende Gestalt
auf und ein Langschwert fiel in den Dreck. Skra zog die Waffe blank
und fuchtelte in der Gegend herum. Der ANALYS-Zauber der Elfe
erbrachte keinen magischen Effekt. Es handelte sich um die
persönliche Waffe des Marschalls. Für ihn ein wahrer
Schlachtenretter. Für Normalos eben ein Schwert mit einer um 1
erhöhten AT. Geldwert ca. 100 Dukaten. Für einen Museum der
Theaterritter deutlich mehr.
Dann trat man wieder die Reise in
Richtung Hinterbruch an. Diesmal ohne irgendwelche geisterhaften
Unterbrechungen. Nur kündigten schwarze Rauchwolken am Horizont
nichts Gutes an. Die weiteren Ereignisse in Hinterbruch werden Thema
am 21.03.2023 sein.