168. Spieltag (30.10.2023)
Nachdem nun der verletzte Gaukler versorgt war, wurde er mit einem Schubwagen in das Heldenpalais gebracht. Währenddessen lief ein Botenjunge zur Mada Basari und bat um ein Treffen im Heldenhaus. Der Verletzte bezog eines der leeren Gästezimmer. Die Helden beratschlagten, wann sie nun dem Versteck des Mörders einen Besuch abstatten sollten. Sie entschieden sich dies gleich zu erledigen. Zumal die Wesira ausrichten ließ, dass sie erst in drei Stunden Zeit für die Helden hätte. Der Gaukler wurde nochmal befragt. Er gab an, dass der große Tulaminde über Zauberkünste verfügen müsse. Bei der Begegnung mit ihm hatte der Fremde ihm in die Augen gesehen. Der Gaukler hatte sich sogleich zu seinem Schänder hingezogen gefüllt. Nach einiger Zeit sei dann ein Befehl gefolgt, sich in ein Kunstwerk zu verwandeln. Dann begann der Film im Hirn abzulaufen, wie dies zu bewerkstelligen sei. An die folgenden Minuten konnte sich der Ex-Agent nicht mehr erinnern.
Also machten sich Dolorita und Isha auf zum Versteck. An dem verlassenen Bauernhaus befand sich der Abgang in den Keller. Beide Heldinnen verstärkten ihre Nachtsicht. Dolorita mit KATZENAUGEN und Isha durch eine entsprechende Liturgie. Man öffnete einen von zwei Flügeln der Holzklappe des Kellerabgangs. Im Staub auf den Stufen waren die Abdrücke von schweren Militärstiefeln zu sehen, die in beide Richtungen verliefen. Beim Verlassen der Treppe landete man in einem Kellerraum. Die Regale waren morsch und teilweise zerbröselt. Auf einem Holzgestell lag noch ein Holzfaß, braue Flüssigkeitsreste zeigten Undichtigkeit. Dolorita untersuchte das und fand heraus, dass es sich um vergorenen Apfelsaft oder -essig gehandelt haben muss. Isha untersuchte den Boden. Die Stiefelspuren führten direkt zu einer Wand. Mit geübtem Einbrecherblick untersuchte die Phex-Geweihte die Mauer und fand den herausnehmbaren Ziegel mit dem dahinter liegenden Riegel. Auf ein kurzes Klicken hin, schob sich eine kleine Mauerfläche, etwa einen Finger breit, nach vorne. Die Tür ließ sich geräuschlos öffnen und die beiden Interventionskräfte schlichen sich eine bogenförmige Treppe nach unten. Am Fuß der Treppen angekommen linste Isha um die Ecke. Vor ihr erstreckte sich ein kreisrunden Raum. Vollgestellt mit Regalen und Tischen. Auf einem Seziertisch lag die offensichtlich tote Weinkönigin. Dahinter befand sich ein berobter Mann, der sich mit einem Singsang auf den Lippen daranmachte an der Leiche herumzuschneiden. Auf einem nebenstehenden Tisch lag ein menschliches Herz. Der Mörder hatte eine Hand des Opfers abgetrennt. Am Handansatz eine Holzstange hineingetrieben, die er dann in das Herz steckte. Die Finger zur Faust gebogen, hatte er den Skalp der Toten von ihrem Schädel getrennt und wie bei einem Puppenkopf auf der Faust abgelegt. Dieses Ding sah abschreckend skuril aus. Dem Wahnsinnigen durfte man keine Zeit lassen, seinen Zauber zu wirken. Dolorita sprach HEXENGALLE und spuckte ihm ihren verzauberten Speichel entgegen. Der traf auch und verursachte beim Mörder einen heftigen Brechreiz. Isha rannte zeitgleich los, um die Möbel herum und hieb mit ihrem Flammensäbel (mag. Säbelscheide) nach dem Übeltäter. Während sich der Zauberer übergab, war er wehrlos. Der Hieb traf und fügt dem Ziel erstmals körperlichen Schaden zu. Ihm folgte ein zweiter Hieb und zwei Borndolche. Die magische Wurfmesserscheide verzauberte das erste Geschoss mit einem Blitzschlag, das den Feind zuckend seinen Mageninhalt in die Gegend verströmen ließ. Der zweite Dolch explodierte beim Einschlag. Einerseits blieben vom Zauberer nur Bröckchen übrig, die aber mit hoher Energie die nahestehenden Heldinnen trafen, welche dann, über das Ableben des Zieles hinaus, noch 3W6 Feuerschaden anrichteten. Zahlreiche Möbelstücke wurden umgeworfen. Damit war der Kampf vorbei.
Die beiden Streiterinnen machten sich, zusammen mit Isleif, auf zur Durchsuchung der Räumlichkeiten. Das Tagebuch von Arachan ibn Suleiman erklärte seinen Zorn. Er hatte mit einer Zauberlehre in den Akademie der Schmerzen in Elburum begonnen. Durch die Inventionen der Aranier war mit dem Ende des Oronreiches auch das Ende der Akademie gekommen und er konnte seine Lehre nicht mehr beenden. Während Arachan in den letzten Orontagen bei den Rotmänteln diente, hatte er Zugang zu Geheiminformationen, die aus den Reihen der Skorpionschwestern kamen. Dort wurden die vier Aranier namentlich als Spione identifiziert. Der Rachedurst des Rotmantels nahm immer schrägere Formen an. Schließlich beschloss er die Spione in orongefällige Kunstwerke zu verwandeln. Wandelnder Tod, ein sich selbst tötender Gaukler und schließlich ein Schönheit ohne Herz und Hand. Neben diversen Heiltränken und einem Waffenbalsam fanden die Helden dann noch passende Fachliteratur. Dolorita erblickte ein Liber Corporum (DSA 5, Aventurische Bibilothek, S. 27 – Das Buch der Leiber), da sie kein Bosparan beherrscht konnte sie sich nur an den Anatomiebildern erfreuen. Das zweite Werk „Magie – die Macht der Überzeugung“ (DSA 5, Aventurische Bibliothek, S. 89). Hier kam sie mit ihrem Garethi weiter. Das anspruchsvolle Buch beschreibt in ausführlichster Form den BANNBALADIN, sowie ein paar ihr unbekannte Schlemenzauber. Es befasst sich natürlich auch mit dem Thema, wie man Menschen ohne Magie beeinflussen kann.
Danach ging es zurück zum Heldenpalais, wo die Schattenwesira auf die Truppe wartete. Sie wurde über die neuste Entwicklung in Kenntnis gesetzt. Als die Helden anboten, den beiden Agenten weiterhin Unterkunft zu gewähren, stimmte die Wesira ein, Kost und Logis zu übernehmen. Schließlich war es gleichgültig an wen sie das Geld zahlte. Die Helden hatten zwei Bewohner gewonnen, die bei ihrer Abwesenheit auf das Grundstück aufpassen konnten.
Am nächsten Morgen wurde der Hesindetempel verständigt. Die Wissbegierigen sollten sich mal das Magierversteck genauer anschauen. Dolorita übergab der Geweihten das Buch der Leiber, um es zu bewerten. Die Hexe musste ihre fehlenden Sprachkenntnisse eingestehen. Da konnte die Geweihte Abhilfe schaffen und bot Dolo an, sie in Bosperano zu schulen. Außerdem sichtete die Hesindegeweihte kurz das Buch und konnte eine Beschreibung abgeben. Das Buch der Leiber ist ein Nachschlagewerk in Anatomie, vor allem wenn es um Amputation, Chirurgie und Knochenbrüche geht. Daneben beschäftigt es sich natürlich auch mit Krankheiten. Die Hexe hielt eine Originalabschrift mit 168 Seiten in den Händen. Laut der Geweihten ist daraus auch der Zauber UNBERÜHRT VON SATINAV, allerdings in der gildenmagischen Variante, rekonstruierbar. Der monetäre Wert beläuft sich auf ca. 200 Dukaten. Aber bis das Buch seinen Nutzen entfalten kann, werden noch einige Tage Sprach- und Buchstudium notwendig sein.
Die Gruppe unterhielt sich über das weitere Vorgehen. Nach einer Woche der Ruhe wollte man sich dann auf den Weg nach Malqis machen. Das Gemälde im Brunnenkeller zeigte das Banner einer alten Adelsfamilie, welche dort gewirkt hat.
Am 07.11.2023 geht dann die Reise los.