235.Spieltag (03.06.2025)
Die Helden zogen wieder in Richtung Zorgan. Das Tanzgewand sicher in einer Kiste verwahrt, welche Buffo in seinem Planwagen transportierte. Das Fahrzeug und die Helden mit ca. 10 Pferden bildeten eine ganz ordentliche Reisegemeinschaft. Für die Reise nach Zorgan wurden 5 Tage veranschlagt.
Am zweiten Tag kam man in ein kleines Dorf, welches zu Ehren des Amtswechsels des Ortsvorstehers ein kleines Fest gab. Man hatte einfach den Wochenmarkt um eine Bühne erweitert und dehnte die Geschäftszeiten bis in die Nacht aus. Bonnuaro war mit seiner fremden Musik von besonderem Interesse. Aber gegen den Illusionsmagier aus Zorgan hatte er keine Chance. Dieser gab eine kleine Vorstellung und das Blitzen und Knallen seiner Lichtkugeln war deutlich interessanter als der Gesang eines Mannes. Aber auch der beste Zauberer brauchte mal eine Pause. Und die nutzten Bonnuaro und Isleif für musikalisch begleitetes Kinderturnen. Nach Einbruch der Dunkelheit gab der Magier seine zweite Vorstellung in deren Anschluss er dann erschöpft zu Bett ging. Das war das einzige interessante Vorkommnis auf der Reise.
Die Helden bezogen wieder ihr eigenes Haus. Ihre Wachfrau teilte ihnen mit, dass Sybia nach einem weiteren Anschlag untergetaucht war und die Rosengärten auf Geheiß der Schahi geschlossen worden waren. Die Rosendschinne hatten wiederholt Besucher angegriffen und verletzt. Tharin, Buffo und Bonnuaro staunten nicht schlecht als sie zum ersten Mal das Anwesen der Helden betraten. Mauern mit geschmiedeten Speerspitzen, seltsam leerstehende Statuensockel, neue Türgriffe an der Haupttür. Die Kutschengarage und der Stall nahmen die Reisefahrzeuge und –tiere auf. Den Abend verbrachte man im Rahja-Tempel, der sich über ein neues Artefakt freuen durfte. Von den Brandschäden war nichts mehr zu sehen. Man ließ es sich gut gehen. Jeder auf seine Art. Vero zog im Separee ein dickes Buch über Zauberstäbe heraus und begann darin zu schmökern. Was jetzt die Rahjageweihte etwas verwunderte. Auch ihre Andeutungen, dass sie auch mit Zauberstäben anderer Art umgehen könne, ließ den Elementarmagier kalt. Mit wiegenden Hüften und einem kecken Schulterblick ließ sie den Studiosus allein. Jeder hatte halt eine andere Art der Entspannung.
Am nächsten Morgen machte man einen Besuch im Palast der Schahi. Dabei fiel den Helden eine neue Marmorbadewanne auf, welche neben dem großen Becken aufgestellt worden war. Der Bademeister wurde angesprochen und gab bereitwillig Auskunft. Die Shahi wollte mit Wassermassage ihre Schwangerschaftsstreifen bekämpfen. Beim anschließenden Frühstück wollte die Herrscherin ein paar Details zur Belagerung von Anchopal wissen. Ihr Mann befand sich noch mit seiner Armee auf dem Rückweg. Über das Attentat auf ihre Schwiegermutter Sybia wusste Eleonora nur, dass es sich wohl um einen Giftanschlag gehandelt haben muss und ihre Schwiegermutter untergetaucht war. Wohin, wusste sie auch nicht. Die Shahi ließ nach dem Bericht über die Geschehnisse in Baburin eine Rücknahme des Heldensteckbriefs ihres Bruders veranlassen. Außerdem erteilte sie den Helden einen Dispens für das Betreten der Rosengärten.
Die waren dann auch das Ziel für den Nachmittag. Bereits am Eingang bemerkten die Helden eine seltsame Stille. Keine Besucher, keine Gärtner und der Garten sah deutlich ungepflegt aus. Beim Begehen der Wege wichen sie Dornenranken aus. [Körperbescherrschungsproben reduzieren die Schadenspunkte]. Schließlich hörten sie drei Stimmen. Davon war ihnen eine bekannt. Zwei Rosendischinne, einer augenscheinlich männlich, einer weiblich, unterhielten sich mit dem völlig eingewachsenen Rasulan. Die Helden machten die Dschinne auf die Gefährlichkeit des Mannes aufmerksam. Als Dank dafür begannen Rosenranken an ihren Beinen emporzuklettern und ein leichtes Lähmungsgift machte die Beine gefühllos. Der Rosenmann beschwerte sich über den Vandalismus der Menschen. Eine Kristallrose war aus dem Brunnen herausgebrochen worden. Die Besucher rissen immer wieder Rosenblüten von den Sträuchern, trampelten durch die Gewächse und beschädigten die Ranken. Manchen schnitten sie gar ganze Blüten mit Rosenholzästen ab. Der Rosenmann war nicht mehr dazu bereit eine solche Schändung seiner Heimstatt hinzunehmen. Die Rosenfrau wirkte beschwichtigend und erklärte, dass die einfachen Menschen gar nicht wüssten, welchen Schaden sie den Dschinnen zufügten. Rasulan versprach dauerhafte Abhilfe, wenn die Dschinne ihm dafür etwas Blut überreichen würden. Dieser Idee widersprachen die Helden sofort. Schließlich wurde aus dem Streit ein kleiner Wettkampf. Wer zuerst die drei Wünsche der Dschinne erfüllten konnte, der sollte das Blut haben. Die Rosengeschöpfe wünschten sich ihre Kristallrose zurück, außerdem eine Phiole heiligen Rosenparfüms und zuletzt reines Wasser aus dem Palast. Es erhob sich eine Dornenwand und die Kontrahenten durften den Garten durch verschiedene Ausgänge hinterlassen.
Die Helden teilten sich auf, um die Aufgaben zeitgleich zu erledigen.
Am einfachsten hatte es Tharin und Isleif. Wasser aus dem großen Becken im Palast der Shahi zu besorgen, war kein großes Ding. Ein Fass sollte reichen und leerte das Becken nun nicht wirklich. Mit dem Wesirring der Shahi hatte Isleif auch keine Probleme an das kühle Nass zu kommen. Während die Badewanne mit einem Eimer aus dem Wasser des großen Beckens gefüllt wurde, wanderte auch Wasser in das Fass der Helden.
Etwas schwieriger hatten es da Vero und Bonnuaro. Ihre Geduld wurde auf die Folter gespannt, als sie sich im Rahja-Tempel zum Öllabor durchfragen wollten. Die Säbeltänzerinnen, die sich durch den Tempel bewegten, waren ein klares Zeichen dafür, dass man hier mit Gewalt nicht weiterkam. Irgendwann hatten die beiden genug und sie machten sich auf die Suche nach der Hochgeweihten vom Vorabend. Sie wurden fündig. Eine kleine Phiole des gesuchten Duftstoffs wurde abgefüllt und die Geweihte versprach den Rest an einem sicheren Ort zu verstecken.
Isha war als Einzelkämpferin unterwegs. Ihr Gassenwissen führte zum Namen des Diebes und zum Spielhaus, wo der Dieb seinen Gewinn verzockte. Als Isha sich auf das Spiel einließ und nach der Herkunft des gegnerischen Geldes fragte, nahm dieser Reißaus. Hätte klappen können, wäre da einem nicht eine Akrobatin auf den Fersen. Der Dieb kam zumindest durch die Hintertür auf die Straße, bis die Geweihte ihm im wahrsten Sinn des Wortes im Genick saß. Das folgende Verhör führte zum Hehler, welcher in einem alten Lagerhaus seinen Geschäften nachging. Vier Schläger lungerten im Regalraum herum. Den scharfen Blicken der Phextochter entging nicht das „Geheimversteck“ in der Holzsäule, auf der die Ladentischplatte ruhte. Anfangs wollte der Hehler nichts von einer Kristallrose wissen, aber mit genügend Überredungskunst und Kaufinteresse gab er schließlich zu, im Besitz des Schmuckstücks zu sein. Isha konnte den stolzen Preis von 50 Dukaten mit einer Feilschenprobe etwas herabsenken. Das Geld und die Rose wechselten die Besitzer.
Als Isha zuletzt am Garteneingang auftauchte, blickte sie in die Augen ihrer wartenden Kollegen. Zusammen betrat man den Garten und war hoch erfreut, dass Rasulan noch nicht aufgetaucht war. Die Kristallrose fand ihren Platz am Brunnen. Das Rosenparfüm wurde übergeben und die Rosenfrau schüttete dankbar das kostbare Wasser über ihr Haupt. Dann begann das Unglück. Die Blätter auf den Schultern wurden braun und die Frau ging in die Knie. Sie begann unter Schmerzen zu zucken. Der Rosenmann witterte Verrat und wollte zum Angriff übergehen. Rasulan hatte gar nicht versucht, in den Besitz der geforderten Güter zu kommen, sondern die Zeit genutzt sich eine Truppe von Thalon zu rufen. Die schwarzen Wiesel schossen aus allen Richtungen auf die wehrlose Rosenfrau zu. Blut kann man auch im Magen transportieren. Das Wasser war vergiftet gewesen, die Shahi wollte ein Bad nehmen. Jetzt wird es hektisch.
Am 10.06.2025 werde die Helden versuchen, das Blut der Dschinne und die Shahi zu retten. Vor allem stellt sich die Frage, wer das Gift verteilt hat?