130. Spieltag (27.10.2022)
Wir befanden uns im Langhaus der Jarlin. Thimorn schaute sich mal nach dem ältesten Thorwaler um, den er finden konnte. Olgin kam vor ca. 35 Jahren nach Auriler, da war die Gerichtsverhandlung von Jandra aber auch schon ein paar Jahre her. Olgin konnte drei weitere Namen aus Auriler nennen, die diese Zeit mitgemacht hatten. Als mögliche Fluchtpunkte für Jandra nannte er die Olportsteine, den tiefen Süden oder ein Eremitendasein im hohen Norden. Fanaion stimmte am Abend noch ein Sorgenlied an. Dies brachte uns die Erkenntnis, dass Jandra tot ist. Jedoch hielten sie Verbindungen voller Kummer und Sorgen in der hiesigen Welt. Ihr Geist hatte also noch keine Ruhe gefunden.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zur Drachenreiter Ottaskin. Nachdem wir unser Begehr, die nordische Geschichte zu ergründen, genannt hatten, wurden wir eingelassen. In der Mitte der Ottaskin auf einem freien Platz stand der gesuchte Runenstein. Die Leute strömten zusammen, um Isleifs Kunde zu hören. Als das Thema Richtung Jandra einschwenkte, liefen sie alle davon. Bevor der Hetmann eintraf, hatte Isleif noch Zeit sich den Runenstein näher anzuschauen. Runolfs Geschichte war dort in aller Glorie niedergeschrieben, denn er hatte die „Sturmhexe“, also Jandra, besiegt. Der Hetmann stellte sich als Verwandter von Runolf heraus. Zu Jandra konnte er nichts sagen. Runolf selbst wurde in einer Sturmnacht von Bord gespült. Die Drachenreiter hatten ihr Geschäftsmodel von Piraterie auf Handeln geändert. Es kam noch ein Hinweis auf die Friedlosen und die Horasier in den Olportsteinen.
Nun gingen wir mal die Alten durch, die vielleicht etwas zur Vergangenheit wissen konnten. Barni schickte uns, als er seinen Brei zu sich nahm, zu Britgera. Von Harder wusste er nur, dass der Heiler von der Jarlin verbannt worden war. Als Fischer hatte er kein Interesse an Lokalpolitik. Britgera fanden wir in ihrem Garten vor. Irgendwie kam uns das Gesicht bekannt vor (KL-Probe +), das war doch die Kleine, die wir vor den Orks gerettet haben könnten, wenn wir nicht nur im Traum auf sie gestoßen wären. Unsere Gesichter waren ihr, was nicht überraschend kam, völlig unbekannt. In der Wirklichkeit wurde sie von den Sturmvögeln vor einem Räuberüberfall gerettet. Nachdem ihre Ottajasko sich auflöste, war sie ein paar Jahre später nach Auriler gezogen. Harder wurde aus der Siedlung für drei Jahre verbannt, wegen Giftmord (sieh mal einer an). Das sehr milde Urteil hatte die damalige Jarlin ausgesprochen. In seiner Hütte wurde nichts entlastendes zum Jandra-Fall gefunden. Britgera hatte nach ihrem Bruder Sijören geforscht, der ein Mitglied bei den Sturmvögeln war. Sein letztes Lebenszeichen war ein Einkauf bei einem Norbarden in Virport. Nach seiner Verbannung kam Harder nie wieder zurück. Das Ganze ist jetzt ca. 40 Jahre her. Vor unser Abreise galt es noch das Heilerhaus zu untersuchen. Goldene Dukatenstücke und Doloritas Überredungskünste überzeugten die kleine Helgi, uns mal einen Blick in das Bauwerk werfen zu lassen. Keller hatte es keinen und geheime Türen und Verstecke fanden wir auch nicht. Zuletzt hatten wir noch ein Gespräch mit Thorlinde. Die alte Frau kannte nur die Geschichtsversion der Drachenreiter.
Die Reise nach Virport brachten wir auf einem albernischen Segler hinter uns. Bezahlt wurde mit unserer Hände Arbeit. Bei Virport handelte es sich um ein typisches Küstendorf mit ca. 400 Einwohnern. Über dem Hafen thronte eine gut befestigte Ottaskin. Nachdem der alte Jarl gestorben war, wurde sein Jarltum aufgelöst. Deshalb wurden wir beim Ältesten, Wulfhand Wulfhandison, vorstellig. Dieser war mit dem Be- und Entladen einer Horasier-Flotte beschäftigt, welche gerade im Hafen vor Anker lag. Wir wurden zu einem Abendessen eingeladen, bei dem auch der Anführer der Südländer anwesend sein wird.
Nachdem wir uns alle fein gemacht hatten, gingen wir zum Ältesten. Isha stellte ausführlich die Gruppe vor. Bei dem Kapitän handelte es sich um Selchion von Garlischgrötz-Trestal. Seine Familie war mir bekannt, sie war die Stadtelite von Grangor. Endlich konnte ich wieder in meiner Heimatsprache mit jemanden reden. Was soll ein kleiner Streuner einem Hochgestellten schon berichten können. Meine Verschwiegenheit verbot es mir Details von meinen Duellen vorzubringen. Unsere Aktionen in Belhanka hatten auch den Weg in den Norden gefunden. Jedenfalls wurden wir anhand der Personenbeschreibung einer Gruppe zu geordnet, welche einen Schwarzmagierkult ausgehoben hatte. Hatten wir? Ach ja, die Sache mit der Räuberbande. Gut, dass der Kunstraub noch im Dunkeln blieb. Wulfhand erinnerte sich an Jandra gut. Den genauen Reisepunkt konnte er aber nicht nennen, war er durch ein Versprechen zur Diskretion verpflichtet. Jandra verfolgte seinerzeit den Heiler, welcher in Begleitung einer weiteren Person war. Auffällig, dass diese nicht ganz bei Sinnen zu sein schien. Aber Jandra war auch nicht allein. Zu ihr hatte sich die Firnelfe Fennlorien gesellt. Wulfhand hatte Gefallen an phexgefälligen Gegenständen. Und immer wieder blinzelte er Isha verschwörerisch zu. Jandras Reise stand unter dem Schutze Rondras, das ließ Thimorn aufhorchen. Sie ging durch die Pforte Uthars mit Xeledons Begleitung. Dabei schaute Wulfhand immer wieder hinter Isha an die Wand. Da hing eine Sternenkarte. Jetzt waren Isleifs Wissen und Fertigkeiten in Navigation gefragt. (Sternenkunde +) Xeledon ist der Name eines Wandelsterns. Um die genaue Position von Jandra zu bestimmen, benötigt man neben astronomischen Tabellen noch entsprechende Seekarten. Und wo gibt es so tolles Zeug? Auf dem Flaggschiff der Horasier. Wie gut, dass der Chef gerade mit uns zu Abend speiste. Also verlegten wir zum Nachttrunk noch in seine Kabine. Er schaute zwar etwas pikiert als Isleif seine Berechnung (Geografieprobe *7 TaP) durchführte und dabei mit einen Graphitstift Linien auf das gute Kartenpapier zog, aber das Rätsel hatte auch ihn in den Bann gezogen. Endlich hatten wir ein weiteres Ziel: GJALSKERMUND. Ein Stöhnen ging durch die Gruppe. Da kamen wir doch gerade her. Das war noch weiter weg als Ifirnshafen.
Die Reise geht am 07.11.2022 weiter.