136. Spieltag (20.12.2022)
Nach einiger Zeit hatte ich mich wieder zurückverwandelt. Nun galt es erstmal die Gesamtsituation zu betrachten. Zur Wahl stand: durch den Tunnel nochmals das Dorf zu betreten. Oder über den Berg von der Dorfrückseite aus einen zweiten Höhleneingang zu erkunden. Zuletzt bestand noch die Möglichkeit, das Dorf zu observieren und dann dem Schamanen zu folgen. Wir entschieden uns dafür, Dolorita und Isha mit dem Teppich über den Berg an die Dorfrückseite zu fliegen. Isha sollte dann eine Erkundungsmission durchführen. Der Rest der Gruppe lagerte in der Bergflanke.
Bevor Isha mit den Abstieg begann, erbat sie Phexens Segen. Der Diebesgott schenkte ihr Tagsicht, auch bei völliger Dunkelheit. Damit hatte sie gegenüber den Wachen und auch beim Klettern einen erheblichen Vorteil. Der zweite Eingang erwies sich als eine Enttäuschung. Die Nordländer hatten die Wände der Höhle mit Wasser bespritzt und so einen Raum für die Fleischkühlung geschaffen. Isha nahm sich dann die Rundhütten vor. Eine Bewachte weckte ihr Interesse, zumal daraus immer wieder Schreie drangen. Isha schlich zur Rückseite (* 15 TaP übrig, also lautlos wie ein zarter Lufthauch). Der böse Schamane, Shachmas sein Name, war gerade dabei, Angrimma zu befragen. Unsere Gruppe interessierte den Zauberkundigen sehr. Gut, dass Angrimma nicht allzuviel von uns wusste. Der Schamane ging dann und ließ Angrimma mit einer Wache zurück. Zuletzt hatte er noch verkündet, dass Angrimma beim nächsten Ritual sterben wird. Isha folgte dem Mann und kam zu Tunneleingang. Auch dieser war mit zwei Wachen an einer Feuerschaden versehen. Hier gab es kein unbemerktes Weiterkommen. Aus dem Berg drangen Handwerksgeräusche. Die Dörfler waren also wieder dabei, ihren Fluchttunnel zu sichern.
Wieder zurück zur Hütte. Angrimma musste befreit werden. Isha warf einen Stein in Richtung Palisade. Der Eulenkrieger machte ein paar Schritte und rief der Torwache zu, sie solle nach dem Rechten sehen. Das nutzte Isha aus, um in die Hütte zu gelangen. Angrimma lag dort gefesselt und geknebelt, aber nicht lange. Der Gjalskerin war klar, dass sie im Dorf keine Zukunft hatte. Nun musste man die Wache los werden. Angrimma nahm sich einen Holzprügel (man hätte das Gefängnis ja mal aufräumen können – schwerer Fehler). Die Hüttentür knarzte beim Öffnen. Eulenkrieger dreht sich um und wird von Angrimmas Prügel getroffen (Wurf 1 = Kritischer Treffer). Dann ging auch das Fackellicht für den Wächter aus. Isha kam gar nicht mehr dazu, ihr Können mit in die Waagschale zu werfen. Wächter in die Hütte und dann nichts wie weg. Leider konnte Angrimma nicht so gut schleichen wie unsere Phex-Geweihte. Sie löste einen Alarm aus. Beim Hinaufklettern der Bergflanke erwischte sie dann noch ein Wurfspeer. Dolorita wartete schon mit einem startbereiten Flugteppich. Noch die beiden Flüchtenden aufgenommen und los. Isha kümmerte sich um die Beinwunde ihrer Mitstreiterin.
Da wir in der Nähe des Ausgangs des Tunnels jederzeit mit Spähern rechnen mussten. Beobachteten wir die Umgebung genau. Ich bemerkte (Sinnesschärfe *13 TaP) ein kleines Rechteck am Himmel und mit einer geschwenkten Fackel wies ich Dolorita den Weg. Damit war die Erkundung beendet. Wir setzten Angrimma ins Bild und besprachen die Optionen. Sollten wir uns offen zum Duell mit dem Schamanen stellen? Natürlich war observieren und ein Hinterhalt im Wald auch eine Lösung. Angrimma war sich nicht sicher, ob die Dörfler beim Anblick der Knochenkeule des guten Schamanen (Name: Lhargun) alle passiv bleiben würden. Sie wusste von sechs Schädeleulenkriegern, die Shachmas folgten. Aber aktuell waren nur drei im Dorf. Der Rest war auf der Jagd nach den Schneeeulenkriegern. Wir wollten alle Kräfte sammeln und uns dann zwischen Observation/Hinterhalt und offener Herausforderung entscheiden. Immer wenn Gefahr droht beschleicht mich eine üble Vorahnung, so auch jetzt. Auch der Rhondrageweihte hatte etwas bemerkt. Schatten in der Dunkelheit. Ich alarmierte meine Gefährten und kampfbereit standen wir da, nur die Schatten blieben Schatten. Also begannen wir Fackelbrände in die Dunkelheit zu werfen. Was wir zu sehen bekamen, war eine dunkle Wolke, die wieselflink über den Boden zog. Dolorita erkannte sofort den Talon wieder. War sie schon im Feuerkloster auf diese Sphärenwesen gestoßen. Nach seiner Entdeckung zog sich das Wesen in den Schutz der Nacht zurück. Ihm zu folgen war nicht möglich. Wir waren aufgeflogen und mussten weg. Also ging es ins versteckte Eulental. Ein neuer Plan musste her (Nein, die Weltherrschaft wollten wir nicht an uns reißen).
Zeit für eine Personalversammlung. Die Schneeeulenkrieger waren nicht erfreut an einer offenen Konfrontation mit den Dorfbewohnern. Immerhin hatte der böse Schamane ein Ritual vollzogen, dass zu ihrer Vernichtung führen soll. Wir beschlossen nochmals die Harfe zu spielen. Diesmal sollte Isleif auch die Knochenkeule mit dem Geist von Lhargun erhalten. Das Lied war kurz.
Hört die Hörner, die Stunde der Entscheidung ist gekommen!
Ob sie von Sieg oder Niederlage künden, wissen allein die Götter.
Naja, soviel Neues war jetzt nicht darunter. Also beschlossen wir den Geist Lharguns ein Sprachrohr zu schenken. Sollte er meine Körper haben und mit meiner Stimme sprechen. Dolorita vollzog bei Nacht erneut einen GEISTERRUF. Um meinem Willen herabzusetzen nahm ich mir ein Rauschkrautpfeifchen. Der Wind brach sich in den Baumgipfeln und Meeresrauschen erfüllte die Luft. Das Grün des Blattwerkes begann zu leuchten und der Geschmack von Gras und Moder erfüllte meinen Mund. Dann wurde es Dunkel. Es ist schon komisch, wenn du dich bewegst und sprichst. Und dein Körper Dinge macht, die du ihm nicht gesagt hast. Lhargun hatte nun das Kommando. Die Waffe, um das Böse in den Hügelgrab zu besiegen, war im Dorf. Lhargun war auch bereit die Waffe vorzubereiten. Dazu musste er in seinen Körper zurück. Der Körper musste zwischen Leben und Tod sein, dann konnte man ihn mit der Knochenkeule berühren und er konnte Shachmas vertreiben. Lhargun erzählte uns, dass Shachmas das Dorf zu einer Lichtung im Wald verlassen MUSS, wenn er seine Zauber ausführt. Die Dörfler würden eine dämonische Beschwörung niemals dulden, denn dann würde auch die Gesinnung ihres Schamanen offenbar. All das bekam ich als Zuschauer mit, dann brach mein Körper zusammen. Nach kurzer Zeit konnten sich meine Hände unter meiner Führung wieder in den Schnee krallen. Das Ritual war zu Ende.
Nach der Weihnachts-/Neujahrspause werden wir uns am 09.01.2023 erneut treffen.