111. Spieltag (18.05.2022)
Nach reiflicher Überlegung wurde beschlossen den gefälschten Brief erstmal nicht loszuschicken. Noch in der selben Nacht sollte versucht werden, über das Dach in den Vorraum des Tresors zu gelangen. Unter den Sichtschutz von Nebel, welchen Fanaion beschworen hatte, flogen Traiano, Isleif und Isha mit dem Flugteppich auf das Dach des Palazzo. Der Eiself flog in Gestalt eines Sturmfalken dorthin. Nachdem man durch ein Dachfenster gekrochen war, war man erstmal in Sicherheit. Fanaion nahm mit Hammer und Meisel eine Probe von dem schwarzen Gestein, welches die Decke des Tresors bilden sollte. Damit der Lärm nicht den ganzen Palast weckte, wurde mit einem SILENTIUM SCHWEIGEKREIS für Ruhe gesorgt. Isleif setzte seine Kenntnisse in Holzbearbeitung dazu ein, erstmal die Bodendielen des Dachbodens zu entfernen und dann ein Teil der Kassettendecke herauszulösen. Isha ließ sich an einem Seil in den Vorraum des Tresors hinab. Wachen waren keine zu hören und er Raum war außer ein paar Bildern leer.
Im Zentrum des Interesses stand die Tresortür. Vier Drehräder mit den Zahlen von 0 – 9, sowie zwergische Runen für die entsprechende Zielregion machten die Hoffnung auf einen einfachen Zugang schnell zunichte. Aber eine Phex-Geweihte schreckt nicht vor schweren Schlössern zurück. Nach einer Stunde Kniffelarbeit hatte sie es geschafft und hatte die richtige Kombination (8249) gefunden. Wachen kamen zwar an dem Raum vorbei, betraten ihn aber nicht. Nachdem Traiano bemerkt hatte, dass die Geweihte an einem großen Hebel zu ziehen begann, ließ er sich auch in den Raum hinab. Er aktivierte einen OCULUS ASTRALIS. An der Tresortür war nichts Magisches festzustellen. Isha begann beherzt am großen Griff der schweren Tür zu zerren. Der Zauberer wollte aber ein gänzliches Öffnen der Türe verhindern, nachdem bei rötlicher Schimmer aus dem Türspalt kam. Da Isha unter dem Mantel des SILENTIUM nichts hören konnte, riss er sie kurzerhand um. Allein der Schwung der schweren Tür reichte aus, dass sich der Zugang ca. 20 Halbfinger weit öffnete. Das genügte für einen ersten Blick in den Raum.
Der Tresor enthielt drei Gemälde, darunter auch das Bild der Frau mit den goldenen Augen. Der Hellsichtzauber brachte die Erkenntnis, dass der ganze Innenbereich des Sicherheitsraumes magisch geschützt war. Er konnte nur von einer bestimmten Person betreten werden. Andere lösten einen SOMNIGARVIS TIEFER SCHLAF aus. Außerdem wurde im Wachraum eine Geräuschillusion getriggert. Die Wände und die Decke waren einheitlich aus dem schwarzen Stein. Ishas geübter Fallenverstand erkannte sofort, dass der ganze Boden eine einzige Druckplatte war. Diese Erkenntnisse waren zunächstmal genug für den Abend. Nun konnte man in Ruhe an dem Plan zur Ausschaltung der Fallen gehen. Beide Eindringlinge kletterten wieder das Seil hinauf. Einen kurzen Moment fuhr ein Schrecken durch die Gruppe, als Isleif beim Einsetzen des Deckenstücks das Holzteil kurz aus der Hand glitschte (einer von drei Probenwürfeln zeigte eine 20, welche aber durch die Fertigkeitspunkte ausgeglichen werden konnte). Aber schließlich konnte er das Deckenteil dann doch einsetzen. Anschließend trat die Gruppe die Heimreise an und legte eine Ruhephase ein.
x-6 Tage bis zum Fest
Den Vormittag verbrachte man mit Besorgungen. Die Gesteinprobe wurde von einem Alchemisten in Augenschein genommen. Dieser erkannte sofort, dass es sich um Koschbasalt handelte. Das bedeutete, dass das Zaubern im und in den Tresor erschwert (+5 auf Zauberprobe wenn man im Tresor stand, +3 für das Zauberwirken in den Tresor) war. Außerdem erwarb man noch ein Fingerfertigkeitselexier für den zarten Preis von 35 Dukaten. Bei den Schifswerften besorgte man sich noch eine Teleskopstange zum Herausholen des Bildes. Zum Schluss wurde noch ein Ruderboot gemietet, um sich am Nachmittag mal den Abwasserkanal anzuschauen.
In der Hafenmeisterei lagen Gezeitentabellen herum. Damit konnte man die beste Zeit und Richtung für ein Befahren der Kanalistation berechnen. Da dem Eiself selbst im gespühlten Zustand der Geruch auf die Nase drückte, sorgte er mit einem Zauber für Wohlgeruch. Unter dem Duft von Veilchen ging es in den Tunnel hinein. Der entsprechende Anlegeplatz war durch einen Steinabsatz leicht zu finden. Isha fand ein altes Phexsymbol, welches den Eingangsbereich markierte. Isleif an der Seite eine Nische mit einem verrosteten alten Hebel. Also setzte er seine Mechanikkenntnisse ein, um das Ding gangbar zu machen. Nachdem sich Isha und der Nordmann vergeblich mit dem Hebel abmühten, versuchte auch der Magier erfolglos seine Kraft einzusetzten (alle KK-Proben gescheitert). Blieb nur noch der Elf übrig. Er stellte sich in die Richtige Position und mit einem kräftigen Ruck und einem arroganten Lächeln auf dem Lippen zog er den Hebel herunter und der Mauerabschnitt verschwand in der Seite. Im Lichtschein der Öllampe erstreckte sich aber nicht wie erwartet der Weinkeller des Palazzo. Vor der Gruppe führte eine kurze Treppe in die Tiefe. Der Boden war ca. 5 Halbfinger hoch mit Wasser gedeckt. Der Ausgang aus dem Raum wurde durch ein rostiges Eisengitter verschlossen. Dahinter konnte man einen weiteren Raum erkennen, in dem ein Tisch mit Sitzgelegenheiten stand. Traiano zog die Neugier in den Raum. In der Ecke sah er ein goldglänzendes Etwas in einem Schleimklumpen stecken. Gleich darauf flog ein Tentakel auf ihn zu. Der Zauberer konnte sich noch wegdrehen. Damit war der Kampf gegen die Riesenamöbe eröffnet. Und gleich wieder vorbei, denn die Gruppe hatte die entsprechenden Waffen (scharfe Hiebwaffen) dabei, um sich durch den Gallertklumpen zu hacken. Als Beute winkte ein goldener Pokal mit Rubinen besetzt (5 Dukaten).
Also auf zum Gittertor. Auch total eingerostet. Mit Lampenöl und Werkzeug wurde die Rostschicht gelöst und ganze Flocken bröselten zu Boden. Nach ein paar Versuchen konnte man das Gatter nach oben stemmen und den nächsten Raum betreten. Zwei Türen nach links und rechts und ein Durchgang gerade aus. Irgendetwas hatte freundicherweise diese Türe aus den Angeln gerissen. Isha schaute sich in den Raum um und wurde beinache von dem herantrasenden Tisch gerammt. Der Holztisch auf Knochenbeinen war doch nicht so leblos wie ein gewöhnliches Möbel. Traiano erkannte mit seinen Magiekenntnissen sofort einen Knochengolem. Aber wie auch die Amöbe, fiel der Tisch den Hieben der Helden zum Opfer. Damit wäre dann eine ungestörte Nachschau sichergestellt.
Was die Räumlichkeiten sonst noch für Überraschungen bieten, wird sich am 24.05.2022 zeigen.