Graf Alderich zu Notmark, Istvan und Thimorn, sowie 5 Waffenknechte zogen aus, um der Wolfsplage Herr zu werden. Am Gehöft der Bauernfamilie bot sich ein grausiges Bild. Das Wolfsrudel war in den Ziegenpferch eingefallen und hatten ein Gemetzel veranstaltet. Überall lagen Tierkadaver herum. Die Untersuchung ergab, dass das Rudel zwischen 5 und 10 Tieren groß sein muss, die Bisswunden von großen Hunden/Wölfen stammen und Spuren in den Wald führen. Die Reittiere wurden im Stall des Gehöftes untergebracht. Dann zog die Jagdgemeinschaft in den Wald. Bald war das erste Wolfsgeheul zu vernehmen. Die Gruppe schlug sich in das Unterholz. Thimorn konnte die Wölfe bereits bei der Annäherung bemerken, um so einen Verteidigungsring aufzubauen. Neun Wölfe stürzten sich auf die Gruppe. Nachdem sich Thimorns Schild aktiviert hatte, war das Ausschalten der Tier nur noch reine Fleißarbeit. Die Verletzungen waren gering. Der Graf war guter Laune. Nachdem man sich die Felle gesichert hatte, reiste man zurück. Am Spätnachmittag traf man auf der Burg ein. Alderich lud zum Jagdmahl für den Abend und die Felle wurden dem Kürschner übergeben.
Im Gemeinschaftsraum des Gästeflügels trafen die Helden wieder zusammen. Das weitere Vorgehen wurde besprochen, allerdings war man sich einig Thimorn die Erkenntnisse der Geisterjagd zunächst nicht zu offenbaren. Thimorn warf sich in seinen Zobelpelz (etwas zu warm für die Jahreszeit, aber wer schön sein will, muss leiden). Anschließend ging es zum Grafenmahl, welches üppig ausfiel. Der reichliche Alkohol lockerte die Zunge seiner Hochwohlgeboren und er erzählte über seine Ängste bezüglich des Geistes seines Vaters. Der Wein floss, die Stimmung stieg und die Zechenproben ging daneben. Thimorn verlor zusehends Gleichgewicht und Muttersprache. Schließlich brachte ihn Istvan in den Gemeinschaftsraum der Gruppe zurück. Als der Ritter auf einen Stuhl gesetzt wurde, verlor er das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Dolorita bot ihn noch einen Willkommensschnaps an, dann gingen beim Herrn vom Berge die Lichter aus. Belisarius und Isleif sorgten für eine passende Ruheposition. Wie schon ein thorwalsches Sprichwort sagt: „Solange man auf dem Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten, ist man nicht betrunken“.
Die Nacht verlief ereignislos.
Dritter Namenloser Tag
Das Frühstück brachte schlechte Neuigkeiten. Als Dolorita nach Yppolita sah, musste sie feststellen, dass der Belmarttee die Auswirkungen von Dumpfschädel zwar verhindert hatte, allerdings vertrug ihre Hochheit wohl das Kraut nicht. Es hatte sich Belmartfieber entwickelt (1 auf 20). Traschbart war die Lösung, allerdings wollte man sich nicht in die Wälder wagen. Also mal auf dem Markplatz bei der Kräutertante vorbeigeschaut. Im Vorbeigehen an der Schmiede bekam man noch einen Streit zwischen der Zwergenalchemistin und dem Schmied mit. Es war kein Zwergenstahl vorhanden, um daraus Spiralfedern für die Polsterung eines Reitsattels zu fertigen. Und ob die Mischung als Rapsöl und Schweinefett die richtige Schmierung ergab, war dem Hammerschwinger völlig egal. Mit hängenden Schultern ging Esbadascha davon und der Schmied konnte sich seiner Arbeit widmen. Auf dem Markplatz wurde Belmarttee gegen Fiebersirup aus Traschbart getauscht und bei der Rückkehr Yppolita auf Stirn und Wagen aufgetragen. Isha sprach noch einen Heilsegen, der zwar gelang, jedoch durch die Namenlosen Tage erschwert war. Nach dieser Versorgung konnte man den Kaiserzwilling in der Obhut ihres Lehrmeisters belassen.
Strategietagung über das weitere Vorgehen. Thimorn saß lustlos und demotiviert vor seinem Frühstück. Der Kontrollverlust am Vorabend hatte ihm deutlich zugesetzt. Schließlich nahm man Kontakt zu Knecht Rowin auf und erklärte ihm in einer ruhigen Ecke die heikle Situation, dass die Schritte des Liebespärchens im Arbeitszimmer des Altgrafen nicht zur Beruhigung der Ängste seiner Grafschaft beitrugen. Und erbat, dass das oben beschriebene Verhalten zukünftig unterlassen werde. Die Diplomatie der Hexe schlug fehl, doch die Überzeugungskraft eines Thorwalers konnte Rowins Sicht der Dinge in die richtige Richtung lenken. Zumindest diese Ablenkung war dann mal ausgeschaltet.
Ein Kontaktaufnahmeersuchen bei der Gräfin wurde mit einer schriftlichen Nachricht beantwortet. Die Gräfin sicherte zu, dass sie am Abend zu den Helden kommen werde. Auf dem Burghof kam der Schmied auf die Helden zu und überbrachte die schlechte Nachricht, dass sich Thimorns Schwert nicht zusammenfügen ließe. Der Mann war völlig ratlos und konnte sich die Sache nicht erklären. Die Bruchstücke wurden Isleif übergeben, dem dann die Aufgabe zufiel, Thimorn über den Zustand seiner Waffe in Kenntnis zu setzen. Der erneute Nackenschlag des Schicksals brachte den Ritter in Schwermut. Von dem Gespräch mit der Gräfin bekam er nicht mehr viel mit. Diese erschien wie angekündigt in normaler Reisekleidung. Beim Gespräch erfuhr man, dass den Grafen das väterliche Erbe schwer auf der Seele lag. Er wollte keine Schreckensherrschaft wie sein Vater errichten, gleichzeitig fürchtete er jedoch den Zorn des alten Herrn für den Fall des Versagens. Die Atmosphäre der Namenlosen Tage hatte diese Ängste noch befeuert, was zu den unberechenbaren Aktionen des Grafen führte. Es besteht die Hoffnung, dass man den Grafen in einer rationalen Phase zur Freilassung des Wildmenschen veranlassen konnte, wenn man den Beweis führt, dass der Wildmensch kein Werwolf ist. Dies wäre möglich, wenn er sich am 2. Praios (Vollmond) nicht in einen Werwolf verwandeln würde. Mit dieser Hoffnung ging man zu Bett. Allerdings bliebe dann immer noch der Angriff auf die gräflichen Wachen zu klären. In ihrer Kammer fand Isha eine Nachricht in krakeliger Schrift, dass man zu gegebener Zeit in Verbindung treten werde. Daneben war ein aus Rindenstreifen geflochtenes Rentier gelegt.
Die Ereignisse des Vierten Namenlosen Tages werden am 03.11.2020 Thema sein.