160. Spieltag (02.08.2023)
Aus den Augenwinkeln sah Isha wie sich ein Irrer daran machte einen Pott mit Brandöl gegen die Außenwand des Tempels zu werfen. Dray stürmte dem fliehenden Bösewicht hinterher. Isha entschied sich dafür den Hilfeschreien im Innenraum zu folgen, da sie dort die größere Gefahr sah. Isleif war am Brunnen vor dem Tempel angekommen. Ein paar Worte und der Zauber im Fußkettchen der Geweihten wurde ausgelöst. Der Axxeleratus brachte die Geschwindigkeit, die die Geweihte des Phex jetzt brauchte. Die Entfernung bis zum Magier an der Rahjastatue war in einer Kampfrunde (KR) zurückgelegt. Dem Zauberwerfer gelang es noch mit einem Kichern auf den Lippen das Schleiergewand einer nahestehenden Rahjageweihten in Flammen zu setzen, aber dann fiel er den beidhändigen Kampfkünsten Ishas zum Opfer. Mit drei Hieben beendete sie die Existenz des Feuerzauberers. Isleif stürmte in den Tempel und nahm sich den zweiten Irren vor, er war gerade dabei sein Kurzschwert in eine der Tempeldienerinnen zu versenken. Ein paar Worte an Valeria und der Ring aktivierte einen Schutzzauber. In seiner Festtagskleidung genoss der Barde natürlich nicht den Panzer einer Kettenrüstung. Zwischen den beiden Gegnern entwickelte sich ein langwieriger Zweikampf. Isleif musste drei gezielte Stiche des Kurzschwertes hinnehmen. Der Würfelgott war nicht auf seiner Seite, es fielen laufend hohe Zahlen. Zweimal patzte er. Zuerst verlor er seine Waffe und musste wertvolle Zeit mit dem Aufheben verschwenden, beim zweiten Mal kam er gar zu Fall und drohte nun zu unterliegen.
Zwischenzeitlich hatte Olko die Szene erreicht. Er stürmte in den Tempel und nahm den letzten Gegner mit seinem Kurzbogen unter Feuer. Dieser hatte einer unglücklichen Geweihten mit drei Treffern den Tod beschert und war dann erstaunt, als der Pfeil in seiner Brust auftauchte. Die Wunde hielt ihn jedoch nicht davon ab, auf den Bornländer zu zustürmen. Dabei fing er sich noch einen zweiten Pfeil ein. Jetzt geriet der Illusionist in Bedrängnis. Bogen fallen lassen und Kurzschwert ziehen.
Endlich hatte auch Dolorita die Szene erreicht. Ihr langes Kleid und der Sonnenschirm hatte ihr Vorankommen deutlich verlangsamt. Sie sah noch wie drei Geweihte, eine davon mit brennendem Kleid, schreiend aus dem Tempel stürmten. Die Brennende war sich vor den Augen der Hexe in den Brunnen. Die Hexe versuchte ihr Hilfe beim Löschen der Kleidung zu geben, aber irgendwie klappte das nicht so (Gewandheitsprobe -). Dolo entschied sich dafür, nun ins Innere des Tempels vorzudringen. Die Geweihte wird es schon irgendwie selbst schaffen. Schließlich kann es nicht schwer sein, sich im niedrigen Wasser herumzuwälzen. Und das bisschen geschwärzte Haut erhielt nebenbei die ersehnte Kühlung. Als die Hexe im Eingang auftauchte sah sie Olko und Isleif im Nahkampf verwickelt. Wobei der Nordmann schon aus drei Wunden seinen Lebenssaft auf die Tempelfliesen spritzte. Zunächst wurde der Angreifer durch einen „Blitz dich find“ der Hexe geblendet. Daher sah der Angreifer auch nicht Isha heraneilen. Sie zwang den Brandstifter durch einen Ausfall in die Defensive. Er konnte nur noch parieren und das verschaffte Isleif die benötigte Luft sich zu sammeln. Mit zwei Axthieben (jetzt hatte der Würfelgott ein Einsehen) brachte er den zweiten Angreifer zu Fall. Dolorita half dann Olko. Auf der Brust des Dritten Attentäter bekamen die Pfeile Gesellschaft durch einschlagende Borndolche. Olko hieb mit seinem Kurzschwert noch drauf und dann kippte auch dieser Böse aus den Schuhen.
An Ruhe war nicht zu denken. Jetzt mussten noch mit Gewandheitsproben die bestehenden Brände gelöscht werden. Aber in der elften Kampfrunde kam dann die ersehnte Ruhe in die Situation. Der Tempel hatte 110 Punkte Strukturschaden erhalten, was er bei 500 Punkten Grundwert gut wegstecken konnte. Deshalb waren die Rahjageweihten sehr erfreut. Schenkten den Helden eine Kiste mit 10 Flaschen bestem Raschtulswaller Wein. Ein Kette mit einem Pferde oder Rosensymbol im Wert von 10 Dukaten, erhielt jeder Held zusätzlich. Damit konnten sie als Glaubenswahrer in jedem Rahjatempel Unterstützung einfordern. Während die Geweihten noch beschäftigt waren die Retter mit Umarmungen und Küssen zu beglücken, erschien eine verschleierte Frau in noblen Kleidern im Tempel. Ihre Begleitung durch Palastwachen und Stadtgardisten zeigte, dass es sich um eine wichtige Persönlichkeit handeln musste. Der Schleier schützte sie nicht vor einer Identifizierung. Isha, die in Aranien geboren war, erkannte sofort Sybia wieder. Die ehemalige Herrscherin hatte die weiteren Geschickte des Reiches in die Hände ihres Sohnes und der Schwiegertochter gelegt und sich dafür entschieden, dass die Verwaltung von Zorgan ausreichend Tagesbeschäftigung mit sich brachte. Die Frau verschaffte sich einen Überblick, ließ die Namen der Retter für die Stadtchronik notieren und lud die Helden am nächsten Morgen in die Garnison ein.
Den Rest des Tages verbrachten die Helden mit Wundversorgung und Kleidungsbeschaffung. Einer Sultana trat man schließlich nicht mit blutigen Fetzen unter die Augen. Auch im „Roten Kamel“ hatte sich die Heldentat herumgesprochen und Taref erließ der Gruppe die weiteren Aufwendungen für Kost und Logis.
Am nächsten Morgen erschienen die Helden zur bestellten Zeit. Sie wurden durch die verwinkelten Räume geführt. Orientierungsproben zeigten, dass sie das Wehrgebäude längst verlassen haben mussten. Die Reise führte in einen dunklen Raum mit nobler Ausstattung. Dort warteten drei Frauen auf die Gruppe. Sybia begrüßte die Helden und lud sie zu süßem Tee mit Gebäck ein. Die Gruppe nahm auf den weichen Kissen Platz. Im folgenden Gespräch interessierte sich die Sultan für die Geschichte und die Herkunft der Helden. Menschenkenntnis zeigte, dass das Interesse echt war und es sich nicht um belanglosen Smalltalk handelte. Schließlich holte die Regierende einen Schlüsselbund mit alten Schlüsseln und eine Schriftrolle hervor. Den Bund über gab sie einer Frau, welche sich bislang im Hintergrund gehalten hatte. Diese wurde als Mondsilberhadjina Sarefa saba Jarefa vorgestellt und sollte die Helden begleiten. In der Schriftrolle wurde den Helden für 100 Götterläufe die Nutzung eines Anwesens überschrieben. Mit den Bürgerrechten für Zorgan stieg ihr Sozialstatus in der Stadt um 2 und für Aranien um 1. Das Anwesen hatte einem Magier gehört, der vor ca. 100 Jahren spurlos verschwunden war. Der Besitz fiel an die Stadt und wurde auch mehr schlecht als recht gepflegt. Mit einem Wunsch nach bester Zusammenarbeit, wurde die Gruppe entlassen. Sarefa führt die Helden in ihr neues Zuhause.
An der südlichen Stadtmauer gelegen hatte man einen guten Blick in Richtung Rahjatempel. Die erste Schwierigkeit zeigte sich beim Öffnen des alten Schlosses am schmiedeeisernen Tor. Das alte Ding war so verkeilt, das auch der passende Schlüssel es nicht öffnen konnte. Da kam Ishas Ausrüstung zum Schlösserknacken zu Hilfe. Mit etwas Öl machte man die Mechanik wieder gangbar und konnte die Gartenmauer unterqueren. Die Mauer war kein großes Hindernis für Diebe, sie sollte eigentlich nur neugierige Blicke fernhalten. Der umliegende Garten hatte schon lange keine pflegende Hand gesehen. Aus dem Rosengesträuch ragte hier und da der eingewachsene Kopf einer Statue heraus. Im Hintergrund war auch das Dach eines Gebäudes in der Pflanzenwildnis zu erkennen. An der Eingangstür des zentralen zweistöckigen Gebäudes, welches ein Karree mit Innengarten formte, prangte ein Löwenkopf mit einem Klopfring aus trüben Messing. Dolorita machte die Form etwas stutzig (Magiekundeprobe +13 bestanden). Das hier war kein Löwe, sondern ein Zant. Der Kopf eines Dämons. Wie Isha zuvor treffend bemerkte, musste die Sache mit dem Haus einen Haken haben. Dunkle Vorahnungen tauchten auf und man wollte das Haus erst voll gerüstet betreten.
Die Erkundung ist für den 16.08.2023 geplant.