234. Spieltag (27.05.2025)
Als einzige Besonderheit sei erwähnt, dass ein Zwerg mit Kettenpanzer auf seinem Planwagen saß und pfeiferauchend dem Schauspiel zusah. Er versuchte mit seinen Kenntnissen in Gesteinskunde die stärke der Mauer abzuschätzen. So langsam bildete sich ein Geröllwall vor der Mauer. Wie viel davon zerplatzte Geschosse waren und was Mauerwerk, konnte man auf die Entfernung nicht erkennen.
Diplomaten haben nun mal Pause, wenn Generäle sich die Köpfe einhauen und so blieben die Helden passive Zuschauer. Der Tag neigte sich dem Ende entgegen und die Katapulte stellten das Feuer ein. Schanzwerk sollte die Geschütze vor (nicht vorhandenem) feindlichem Beschuss schützen. Isha sah sich das mal genauer an und stellte fest, dass das Schanzwerk nicht fest in der Erde verankert war. Es könnte auch als Schild für den Infanterieangriff gedacht sein. Der Zwerg hatte bei seinem Abendspaziergang festgestellt, dass die Stadtmauer mit Steumunition beschossen werden sollte. In Drahtkörbe waren kleine Stein- und Metallkugeln gepackt worden. Damit wollte man die Stadtmauern von lästigen Bogenschützen reinigen. Eine Vorsprache bei der Sultana von Gorien, Shila al´Agrah, brachte nicht den erhofften Munitionswechsel. Und so holte sich der Zwerg, welcher sich mit seinem Zwergenschlegel beim Einrennen des Stadttores verdingen wollte, beim Zeugmeister Plattenzeug. Das würde ihn zwar deutlich stärker behindern, bot aber besseren Schutz gegen die herabfallenden Kleingeschosse. Zu vermitteln gab es nichts und so blieb nur die Nachtruhe.
Am nächsten Tag war dann frühes Aufstehen angesagt. Die Heere bildeten sich. Die Show begann mit allem was das Herz begehrt. Feuerlanzen der Magier. Winddschinne, welche die Leitern umwarfen. Geschosshagel traf auf Schild und Schanzwerk. Ein Rammbock versuchte sich am Stadttor. Die Streumunition machte den Verteidigern auf der Mauer das Leben schwer. Irgendwo in dem Gewimmel tat ein gepanzerter Zwerg seine Arbeit. Das war nur der Vormittag. Als Arkos zum Rückzug rief, konnte man aus der Ferne erkennen, dass das äußere Tor einen Schaden davongetragen hatte. Beim nächsten Sturmlauf könnte es fallen.
Die Helden konnten bemerken, wie die Sultana von Gorien mit Arkos ein Gespräch führte. Die Gestik zeigte, dass es hierbei nicht um eine Begutachtung des Perainehaines ging. Die Sultana hielt die Verluste für zu hoch. Außerdem stellte sie fest, dass man am stärksten Tor angegriffen habe. Die Helden bemerkten, dass es Arkos gar nicht darum ging, schnell in die Stadt einzudringen. Er wollte Maruban an den Verhandlungstisch zwingen, ohne viel von Anchopal zu zerstören. Als Arkos die Gruppe bemerkte, übermittelte er seine Verhandlungsposition. Freier Zugang zu den Tempeln für die Pilger, Tribut durch den Statthalter, eine Übergabe der Stadt an Aranien käme ihm auch gelegen. Dass die Moral der Verteidiger sich nicht in luftigen Höhen befand, zeigte eine Szene, die sich beim Verlassen des Kommandopostens abspielte. Wachen schleiften, oder schoben, einen völlig durchnässten Mann heran. Dieser gab an, dass die Verstärkung durch Hasrabal-Truppen ausgeblieben sei und sich die Söldner in der Stadt langsam fragten, ob sie dem Ansturm noch länger standhalten könnten. Als Fluchtweg gab er das Aquädukt an. Seine Freunde hätten ihm Auslass gewährt.
Die Helden zogen unter der Tsa-Fahne bis an das Westtor, konnten die dortigen Truppen von ihrer diplomatischen Mission überzeugen und schafften es bis zu Maruban vorzudringen. Dort setzten sie ihr Verhandlungsgeschick ein. Und erreichten ein Gegenangebot. Maruban wollte die Stadt nicht aufgeben. Er bot einen zehnprozentigen Tribut auf alle umgeschlagenen Waren an. Freien Zugang zu den Tempeln, war auch vor dem Gefecht kein Thema gewesen. Zusätzlich bot er, auf Betreiben der Helden, an, das Tanzgewand wieder in einen Rahjatempel Araniens zu überführen. Ein dauerhafter Entzug des Artefaktes war, laut Rahala, nie vorgesehen gewesen. Damit machten sich die Helden wieder auf den Rückweg.
Vor dem Verlassen der Stadt, machten sie noch einen Rundritt. Die Söldner waren jetzt nicht sehr gegeistert von einem gemeinsamen Gottesdienst mit dem Statthalter im Bethaus des Rastullah. Sie wollten einfach nicht sinnlos sterben. Man sah sich auch den Mauerdurchlass des Aquädukts an. Aus zwei kleinen Häuschen wurden eiserne Querstangen in den Durchfluss geschoben. Daran wurden dann zur Versteifung Längsstangen befestigt. So konnte man Treibgut auffangen und natürlich auch Invasoren behindern.
Arkos ging auf das Angebot ein. Ein 10prozentiger Zoll würde ordentlich Geldmittel generieren. Dem örtlichen Wesir der Mada Bassari wurde der Zugang zu den Handelsbüchern gewährt. Mit dem Rahja-Artefakt im Gepäck konnte Arkos mit einem Siegerlächeln nach Zorgan reisen. Seine Kritiker würden immer die gescheiterte Eroberung der Stadt anführen, aber man hatte die Kulturgüter nicht beschädigt. Die Helden und ihr neuer zwergischer Begleiter konnten ihre Angelegenheiten aus ihrem Anwesen heraus regeln. Außerdem galt es noch zu verhindern, dass Rasulan an das Blut der Rosendschinne kam.
Die nächste Sitzung findet am 03.06.2025 statt.