222. Spieltag (25.02.2025)
Auf der Straße vor dem Haus, so konnte Isha vom Dach aus beobachten, wie sich eine fremdländische Frau mit Lederschürze näherte. Der Auflauf im Treppenhaus hatte ihre Neugier geweckt. Isha wechselte auf das Nachbardach, kletterte dort hinab und folgte die Fremden nach innen. Die Schwertmeisterin konnte beobachten, wie die Frau, in horasisch geschnittenen Kleidern, Kontakt zu den Bewohnern des Hauses aufnahm und sich als Heilerin zu erkennen gab. Zwischenzeitlich hatte die Horasierin auch ihre Verfolgerin bemerkt und die beiden kamen ins Gespräch. Andale Spinola war in den Heilkünsten bewandert und die bräunlichen Flecken auf ihrer Lederschürze zeigten, dass sie auch mit einem Messer zur Heilung beitragen konnte. Zusammen gingen beide nach oben in das Zimmer der Patientin. Haru, Isleif und Vero hielten die von einem Dämon beherrschte Frau in der Bewusstlosigkeit. Andale kümmerte sich zunächst um die Halswunde von Taref. Dank einem Schluck Heiltrank, hatte die Wunde aufgehört zu bluten. Dolorita untersuchte die Besessene und ihre Magiekunde brachte sie zu der Erkenntnis, dass ein Thaz-Laraanji von der Patientin Besitz ergriffen hatte. Der Dämon aus dem Gefolge von Belelkel würde seinen Wirt solange antreiben, bis er aus Erschöpfung zusammenbrach.
Taref wurde zu seinem Hiersein befragt. Er erklärte, dass er auf der Suche nach Khelbara gewesen sei, um sie von den Händen Rasulans zu warnen. Außerdem wurde es auch Zeit diesem Magier der Schmerzen ein Ende zu bereiten. Er hatte eine Bekannte aus seinen Jugendtagen aufgesucht, welche Wahrsagen könne. Die Frau habe ihn zu dieser Adresse geschickt. Durch den Hausflur war kein Durchkommen gewesen, also hatte sich Taref, trotz seiner Leibesfülle, von der Bühne abgeseilt. Beim Einstieg durch das Fenster sei er jedoch gestolpert. Anschließend habe sich sofort die Besessene auf ihn gestürzt und ihn in den Hals gebissen. Falls die Helden auch an den Diensten der Wahrsagerin teilhaben wollten, konnte er einen Kontakt herstellen.
Währenddessen sprach Dolorita mit einer Hausbewohnerin. Sie konnte in Erfahrung bringen, dass ein Mann, welcher wie Rasulan aussah, mit der Frau Kontakt hatte. Die Frau habe Unterleibsschmerzen bekommen und man habe nach Khelbara geschickt. Die Heilmagierin war auch in die Wohnung gegangen, sei aber nicht mehr herausgekommen. Bei der Untersuchung der Wohnung wurde festgestellt, dass der Schrank verrückt worden war. Während Isleif und Andale versuchten den Schrank zu verschieben, bekamen sie tatkräftige Hilfe von der Hexe. An der Wand unter dem Schrank lehnte eine dünne Metallscheibe aus Kupfer, ca. fünf Finger im Durchmesser. Die Scheibe wies Gravuren auf, welche Isha mit ihrer Kriegkunst als Dienstrangabzeichen der Skorpionschwestern entschlüsseln konnte. Eine Untersuchung des Schrankes ergab auch einen frischen Abdruck im Holz. In dem Riss konnte man noch ein paar Fasern von Leinenkleidung feststellen.
Zunächst galt es jedoch einmal die Patientin zu versorgen. Nachdem man den Hausbewohnern erklärt hatte, dass die gute Frau Nachbarin zu einem Tempel gebracht werden musste, machte die Menge bereitwillig Platz. Die Helden trugen die Frau in den neu errichteten Rahjatempel, wo sie von Shanya ash Shaya in Empfang genommen wurden. Der Exorzismus dauerte bis weit in die Nacht. Aber er war erfolgreich und man konnte die Patientin am Ende befragen. Sie hatte Besuch von Rasulan erhalten. Nach einiger Zeit hatte sie Bauchschmerzen bekommen und sie hatte nach einem Heilkundigen geschickt. Rasulan war dann verschwunden. Khelbara war gekommen. Als die Zauberin die Kranke untersuchen wollte, sei Rasulan aus dem Nichts erschienen und habe die Heilerin an der Schulter berührt. Stocksteif sein sie umgefallen und gegen den Schrank geknallt. Dann begann sich die Erinnerung der Frau zu verschleiern. Sie hatte nur noch mitbekommen, wie mehrere Frauen durch das Fenster eingestiegen waren und die verschnürte Magierin auf die Straße hinabgelassen hätten. Ab da verblassten die weiteren Ereignisse in einem undeutlichen Nebel.
Die Nacht war lang und die Helden benötigten etwas Schlaf. Am Morgen suchten sie Taref in seinem Gasthaus auf. Der Wirt betrachtete die Neuankömmlinge (Vero, Haru mit Hund, Andale) mit Sorge. Er fragte gleich, ob sie ihm wieder ein paar Leichen übriglassen würden. Dann erzählte er eine Geschichte von Magiern ohne Schatten und einen fürchterlichen Kampf. Seine Gäste wären zwar siegreich geblieben, hätten ihn aber mit der Beseitigung der Leichen allein gelassen. Er hatte zwar dafür einen Beutel Geld erhalten, aber eine angenehme Arbeit sei das nicht gewesen. Neue Möbel, die ganze Putzerei und dann noch die Fragen der Stadtwache, welche er nur teilweise beantworten konnte. Als die neuen Gäste ein Frühstück bestellten, beruhigte sich das Gemüt des Wirtes. Er weckte Taref auf. Die schweren Schritte und die knarzenden Holzdielen kündigten die Anwesenheit des Mannes an. Taref frühstückte erstmal ausgiebig und lud die Helden ein. Zumindest diejenigen, welche das Gasthaus betreten hatten. Isha, Dolorita und Isleif warteten draußen. Man wollte sich beim Dönerstand auf der Esplanade des Friedens treffen. Dort gingen die Helden mit Taref dann auch hin. Und stellten fest, dass sich Isleif mit einem Gesangstück das Frühstück der restlichen Drei ersungen hatte.
Es ging weiter zur Wahrsagerin. In die Slums von Elburum. Zwischen einem stinkenden Berg aus Müll saß eine alte Frau vor einer Kristallkugel. Auch die davonhuschende Ratte machte die Begegnung nicht angenehmer. Die „Hellseherin“ übermittelte gegen blanke Münze die Wahrheit. Das zumindest ergab die Menschenkenntnis der Helden. Khelbara soll sich in den alten Kellern von Elburum aufhalten. Die Beobachtungen und die Gassenwissenproben ergaben, dass an der Hellseherei nichts Magisches wirkte. Die schmutzige alte Frau war einfach gut informiert, hatte sie ihre kleinen Ohren und Augen in Form von Straßenjungen einfach überall in der Stadt verteilt. Als Zugang zu den Kellern wies sie auf die Umgebung der ehemaligen Schule der Schmerzen hin. Dort gäbe es genügend Zugänge in den Untergrund. Einen davon, hatten die Helden schon vor einiger Zeit kennengelernt, als sie nach der Errettung Khelbaras von dieser in ihr Versteck geführt worden waren. Irgendwie schien die Frau ein Talent dafür zu haben, sich entführen zu lassen.
Bei der nächsten Sitzung geht es dann in den Untergrund.