Beiträge von Darkstar

    Wechsel von DSA4 auf DSA5


    Nachdem wir nun lange Jahre im DSA4-(Regel)Universum unterwegs waren, steht nach dem Ende von Schleierfall nun der Wechsel auf DSA 5 an. Einen besonderen Grund gibt es nicht. Die bisherigen Helden haben, nach Spielermeinung, ihr End-Potential erreicht und gehen in ihren wohlverdienten Ruhestand. Ein Anwesen in Zorgan, ein Bayrounat in Malqis, die Würde von Wesiren mit Kontakten in den aranischen Adel, das sollte für einen Ruhestand reichen. Irgendwann hat man auch mal genug von seinem Charakter und möchte was Neues ausprobieren. Und vielleicht hat der Spielleiter ein Einsehen und man trifft die Althelden als NSC wieder.


    Was kommt auf den geneigten Leser und die Spieler zu?


    Wir werden den Abenteuerband „Niobaras Vermächtnis“ (NV) etwas aufpumpen. Im Band reisen die Helden quer durch Aventurien und versuchen die letzte Sternwarte von Niobara ausfindig zu machen. DER aventurischen Astronomin, die auch den Sternenfall vorausgesehen hat. Die einzelnen Schnipsel dieser Reise sind für sich genommen sehr kurz. Deshalb werde ich kurze (Zwischen)Abenteuer einbauen, die in sich abgeschlossen sind, aber in der entsprechenden Reiseregion von NV angesiedelt sind. Damit soll erreicht werden, dass man nicht die ganze Zeit irgendwelche kryptischen Rätsel löst, die zum nächsten Rätsel führen. Das wird auf die Dauer langweilig. Die Reisestationen von NV werden somit in den Hintergrund gedrängt und die „große Kampagne“ bildet den Rahmen, welcher die Gruppe zusammenhält.


    Die Zwischenabenteuer habe ich aus den Abenteuersammelbänden (Heldenwerk, Anthologien, etc) entnommen. Jedes davon ist deutlich umfangreicher als der NV-Schnipsel und spielt, wie beschrieben, in der gerade bereisen Region. Sie sind in sich thematisch nicht verbunden und somit kann ohne Restgeschichte weitergezogen werden.


    Bei diesem Mix treten erwartbar Schwierigkeiten auf. NV ist eigentlich an einen festen Zeitplan gebunden und man kann die Sternwarte nur zu einer bestimmten Zeit finden. Da halte ich es wie Gandalf: Ein Magier kommt nie zu spät, sondern immer dann, wenn er gebraucht wird. Mit der „Zeitverschiebung“ gehen auch die Jahreszeiten den Bach runter. Somit muss ich die dann entsprechend anpassen.


    Als „Bonus“ sehe ich die Möglichkeit für die Mitspieler jederzeit ein- bzw. aussteigen zu können. Dies ermöglicht die Kürze der Abenteuer, bzw der NV-Schnipsel.

    Das Spiel wird durchweg online stattfinden.


    Jetzt will ich euch nicht länger auf die Folter spannen. Los geht’s.


    Tiefhusen, im Winter 1038 BF. Der Sternenregen ist vorbei und Prospektoren versuchen sich in der Bergung des Sternengoldes. Die Funde werden immer seltener und so verschwinden die Goldgräberstädte langsam, nach einem schnellen Aufwachsen, wieder in der Bedeutungslosigkeit. So auch Voltans Fund. Jedes Ende ist auch ein Beginn.


    Als erster Spieltag ist der 12.08.2025 vorgesehen.


    Interessierte Spieler können sich gerne bei mir melden.

    Discord: darkstarhagen

    roll20: DSA5-Cubus Ulm

    242. Spieltag (29.07.2025)


    Aventurien entwickelte sich weiter, auch wenn die Helden ihrem verdienten Ruhestand entgegen schritten.


    Arkos und Eleonora benötigten eine psychologische Pause. Für den Shah war die Tatsache, dass er mit seiner Schwester (im Körper von Eleonora) geschlafen hatte, sehr belastend. Eleonora musste mit ihrem neuen Körper klarkommen und wieder lernen, dass mit Beendigung ihrer Geisterdaseins, Tische, Stühle und Wände körperliche Hindernisse darstellen. Die Auszeit fand im Rahjakloster von Sidi Rajaschdi statt. In dieser Zeit übernahm Sybia die Regierungsgeschäfte. Da nun für sie keine Zeit mehr für die Leitung der Mada Basari war, entschloss sie sich, einen Dreierrat zu erschaffen. Diesem gehörte auch Isha, die phexgeweihte Heldin an. Salamon ibn Dafar hatte zwar sein Ziel, der Kopf der Vereinigung zu werden, erreicht. Aber eine uneingeschränkte Machtfülle wollte Sybia ihm doch nicht zugestehen. Nachdem Shah und Shahi wieder in der Lage waren, die Geschäfte zu übernehmen, ging Sybia mit ihrem Falken auf einen Jagdausflug. Von ihm kam sie nicht mehr zurück. Die Suche ergab keine Kampfspuren, keine Leiche, kein Pferdekadaver, nur ein paar Falkenfedern hatten sich am Ufergrün eines Baches verfangen.


    Amaryd, der Sohn des Shahs, entfremdete sich von Eleonora, behielt aber seine Verbindung zum Vater. Seine neugeborene Schwester Dassareth verließ mit einer Amme den Palast, als Dimiona aus selbigen abreiste. Der Verbleib des Säuglings ist unbekannt.


    Khelbara wurde durch Sybia begnadigt und wirkte eine zeitlang in Elburum. Sie nahm Kontakt zur den Grauen Stäben auf. Außer einem Gespräch mit dem Ordensgroßmeister kam aber keine Lösung zu Stande und so zieht sie weiter allein ihre Bahnen. Tsa wird ihr den Weg weisen.


    Assad, der Prinz von Baburien, brachte es fertig, seinen Vater zu vergiften und selbst die Macht zu ergreifen. Die Provinz ist ihm nicht genug, er strebt die Herrschaft über ganz Aranien an. Baymara, die Prinzessin von Yerkesh, bekam von ihrer Mutter immer mehr Staatsaufgaben übertragen, die sie an die Hof nach Zorgan führten. In einiger Zeit wird sie ihre Mutter wohl beerben.


    Maruban, der Statthalter von Anchopal, hat sich mit seinem Verhalten bei der Stadtbelagerung den Respekt seiner Familie erworben. Zum Shah unterhält er gute Verbindungen.


    In Palmyramis legte Rashpantana ihre Ämter nieder, nachdem sie ihre Tochter Rashpantane beim Vater in die Staatsgeschäft eingeweisen ließ. Ihre Wesirin Shubinai verlor das Vertrauen der Herrscherin und wurde unter Aufsicht einer obersten Wesirin gestellt.


    In Llanka wurden mit Hilfe des Militärs die letzten Reste des Malmerkultes beseitig. Der Hafenaufbau schritt voran und bald begann der Handel wieder zu fließen und Normalität einzutreten.


    Shanya wurde neue Statthalterin von Elburum. Zusammen mit Vater Rassan und dem treuen Gardisten Nashim bekämpften sie die restlichen Oronkultisten. Jashild wurde auf ihre Besitztümer in Yasirabad verwiesen.


    Taref übernahm nach seinem Abenteuer in Elburum wieder die Geschicke seiner Karawanserei „Rote Kamele“ in Zorgan und befindet sich im Konkurrenzkampf mit dem Eigentümer der „Weißen Kamele“.


    Für die Helden geht es nun in den Ruhestand. Das Haus wurde ihnen nun vollständig zugesprochen.Sie wurden zu Wesiren von Mada Basari und Aranien ernannt, und können nur für beide tatig werden.

    Die Raumdecke dahinter wurde wurde durch drei Säulenreihen abgestützt. Die Schahi tanzte vor einem Limbustor und hatte bereits zwei von sieben Schleiern abgelegt. [In jeder Kampfrunde legte sie eine Tanzenprobe ab. Die *TaP wurden addiert. Alle 20 Punkte würde ein Schleier fallen. Das Ritual (Öffnung einer dunklen Pforte) würde nach dem Fall des siebten Schleiers beendet sein.] Und damit sie auch nicht gestört wird, hatte sie den Beschwörungskreis mit einem PANDÄMONIUM umgeben. Außerhalb standen auf beiden Seiten jeweils zwei Palastwachen, deren Oberkörper langsam hin und her wogte. In der entfernten linken Ecke des Raumes befand sich ein hoher Stuhl. Rasulan hatte sich auf die Rückenlehne gelehnt und beobachtete das Schauspiel.


    Die Gruppe bereitete sich auf den Angriff vor. Vero zauberte einen FULMINICTUS mit verlängerter Reichweite auf Rasulan. Dolorita vergiftete die Pfeilspitze von Tharin und den Bolzen von Bonnuaro mit HEXENSPEICHEL. Isha schlich sich bis zur letzten Säulenreihe vor und aktivierte ihre Zauberspeicher. Isleif machte sich bereit für einen Spurt und löste ebenfalls seine Zauberspeicher aus. Auf Kommando brach das Unheil über die Böse n herein. Tharins Pfeil auf die Shahi ging irgendwo ins Nichts [AT-Patzer, Wurf 20]. Dafür viel Rasulan dem Hexenspeichelgift und dem Schadenszauber von Vero zum Opfer. Er kam nicht mehr dazu, sein Teleportartefakt aus zu lösen. [Und auch nicht seinen Dämonenring mit dem Shruuf ins Spiel zu bringen, was den Kampf deutlich verkürzte.] Isha setzte mit einem Sprung [Akrobatik-Probe] über das Pandämonium und schlug Eleonora den Belelkelspitter aus der Hand. Damit brach auch die Verzauberung der Wachen ab, welche sich gerade anschickten die Angreiferin ihrer Herrin zu vernichten. Isleif beendet seinen Sprint am Rande des Pandämoniums und rief die Wachen ein „Ergebt euch“ entgegen. Das Ende des Tanzes brachte Tharins Pfeil, welcher die Tänzerin bewusstlos zusammenbrechen ließ. Die Wachen wurden schnellstmöglich über die Situation informiert [Überzeugenproben durch Dolorita] und verzichteten auf weitere Angriffe.


    Die Shahi wurde gefesselt und Arkos wurde von dem Sieg unterrichtet. Nun galt es dafür zu sorgen, dass der Geist von Eleonora wieder in ihren Körper gelangen konnte. Dazu musste Dimionas Geist erst den Körper von Eleonora verlassen. Ein Paktbruch mit Belelkel würde nicht einfach sein. Mit Hilfe von Shanya, der Rahjageweihten auf Elburum und am richtigen Platz wurde, einige Tage später, versucht den Geist von Dimiona in die seelenlose Menschenhülle aus dem Marbidenkloster zu transferieren. Dimiona versuchte sich von der Dämonenherrin loszusagen, [Mutprobe gescheitert] aber so einfach gab Belelkel eine Seele nicht her. Stattdessen zog sie sie noch einen Verbannungskreis weiter in das Verderben. Damit blieb der „alte“ Körper von Eleonora weiter besetzt und Eleonoras Geist musste in die Seelenlose Menschenhülle transferiert werden.


    Den Epilog der Kampagne spielen wir am 29.07.2025. Dort finden auch die letzten Absprachen für die neue DSA5-Kampagne statt.

    Nun fragt das Böse nicht um Erlaubnis bezüglich dem Unwohlsein von kleinen Menschen. Dem Namenlosen oder den Niederhöllen war das für gewöhnlich völlig egal. Vero bekam das als erster zu spüren, als sich ein nebelhaftes Gesicht vor ihm bildete und ihn mit einer tiefen Stimme ansprach: „Ihr seid hier nicht willkommen, geht!“ Das mag nun die gemeine Magd und den abergläubischen Bauern beeindrucken, aber HELDEN fühlen sich geradezu zum Gegenteil aufgerufen. Bei der Begehung des rechten Raumteils konnte Isleif ein seltsames Knirschen vernehmen. Dem Geräusch folgend sah er, wie sich bei einer Statue, welche eine Kugel über dem Kopf hielt, die Hand in Staub auflöste und ihm die Kugel entgegenkam. Ein schneller Schritt [Ausweichen-Probe -] zu Seite, die Kugel war schneller und traf ihn schmerzhaft an der Schulter [2W6 Schaden = 8 SP] bevor die Holzverkleidung auf dem Boden zerplatze und eine Steinkugel zum Vorschein brachte.


    Dann war wieder Vero an der Reihe. Er hörte auch ein Knacken und die Zantfigur neben ihm streckte ihre hässlicher Klauen nach im aus. Die Figur war zwar von den Helden umzingelt, aber der holzbezogene Zant versuchte sein Bestes, um vor seiner unweigerlichen Vernichtung so viel Schaden wie möglich anzurichten. [Die Holzverkleidung diente als zusätzlicher Rüstschutz. Dieser erhöhte sich für die ersten 15 Schadenpunkte auf 6] Isleifs Axt krachte mit einem kritischen Treffer in die Holzrüstung. Der Schaden war ausreichend, die Rüstung in Holzbrösel zu verwandeln. Nun schütze den Dämon nur noch sein Fell. Ein letztes Mal versuchte er Schaden anzurichten, dann war er Geschichte. Die Helden drangen weiter bis zur Tür vor und öffneten sie vorsichtig.

    241. Spieltag (22.07.2025)


    Es ging also in die Tiefe. Die Wendeltreppe hinab, Stufe um Stufe, vorsichtig, auf Fallen und Unannehmlichkeiten achtend. Das Ende der Treppe kündigte ein fahler Lichtschein an. Die Gruppe sortierte sich und betrat eine große Bibliothek. Eine helle Lichtkugel an der Kuppeldecke spendete ausreichend Helligkeit. Die Seitenwände der Regale wurden durch Holzstatuen gestützt. Die Form der Figuren ließ sofort auf den üblen Inhalt der Schriftensammlung schließen. Zant, Heshtot, Tierfratzen auf menschlichen Körpern. Vero zauberte einen ODEM ARCANUM. Der ganze Raum war nun mit einem rotem Nebel durchzogen. Schlieren zogen umher. Die Statuen hatten ein rotleuchtendes Herz und waren für eine Übernahme vorbereitet. Neben der Gruppe schwebte eine Nebelwolke in der Gestalt Eleonoras. Die Regale formten einen Weg auf die gegenüberliegende Seite. Dort war eine Tür zu sehen. Da sich entlang der rechten Wand Regalnischen befanden, erkundete die Gruppe diesen Bereich zuerst, man wollte keine böse Überraschung erleben.

    240. Spieltag (15.07.2025)


    Der Tag begann mit Frühstück und der Planung über das weitere Vorgehen. Wie kam man zur Felsnadel hinunter? Welche Gruppen in der Stadt würden die Helden unterstützen? Konnte man den Malmer vor dem Eindringen in den Tempel ausschalten? Am Ende hatte man einen Plan. Die kampffähigen Bürger der Stadt sollten den gesamten Hafenraum umstellen. Damit wollte man sicherstellen, dass kein Kultist entkam. Da man keine Lösung für den Malmer fand, und die Wasserangst des Magiers ihn daran hinderte einfach hinab zu tauchen, konzentrierte sich alles auf eine Lösung unter Zuhilfenahme eines Elementars. Zunächst war der Gedanke einen Reisedienst von einem Wasserelementar anzunehmen. Aber schließlich kam man überein, einen Dschinn des Erzes zu beschwören. Mit seinen Fähigkeiten war er in der Lage zwei Erdbeben auszulösen. Damit wollte man die Kultisten an die Oberfläche treiben.


    [Das AB-Modul sah ein Hinabtauchen mit einem Kampf in der Beschwörungshalle vor. Nach dem Aufbrechen des Beherrschungszirkels würde der nun freigelassene Malmer seine Peiniger angreifen. Mit seinen mächtigen Schlägen (4w6 TP) würde er Risse in der Felsnadel verursachen und so den Tempel fluten. Aber kein AB hält der Kreativität der Spieler stand.]


    Die Helden nutzten die verbleibenden zwei Tage bis zum Eintreffen der bestellten Beschwörungskerzen und -kreide damit, Geschenke für den Erzelementar fertigen zu lassen. Elementare sind grundsätzlich positiv gegenüber Gaben eingestellt, die ihrem Element entsprechen. Somit war die Opferung von (Edel)Metall angesagt. Die Gruppe durchsuchte ihr Inventar nach Schmuckstücken und ließ sie für teure Dukaten verfeinern. Dabei zeigte Isha ihr Feilschentalent, da sie eine 20prozentige Steigerung der Arbeiten herausschlagen konnte. Der große Tag für Vero war gekommen. Nachdem die Bewohner und Soldaten der Stadt das Hafenbecken umstellt hatten, begann er auf der Landzunge seine Beschwörung. Auf die Rastullah-Anhänger hatte man großzügig verzichtet.


    Mit dem passenden Gewand, zu einem besonderen Zeitpunkt, mit Geschenken und Beschwörungsutensilien versehen, begann der Feuermagier mit seinem Ritual. Ein Dschinn erschien. Der Magier erbat zwei Erdbeben, direkt an der Felsnadel als Dienst, nachdem er den Beschworenen unter seinen Willen gezwungen hatte. Der Dschinn reiste durch den Fels zu der Erhebung unter Wasser und begann seine Arbeit. Nach zwei heftigen Erdstößen [der Schadenswert der Dschinnenschläge wird im Regelwerk mit 4w6+8 angegeben und sind somit deutlich stärker als die Schläge des Malmers] erschienen die ersten Blasen an der Oberfläche. Der aufsteigende Luftstrom erzeugte einen Pilz im Wasser und nach kurzer Zeit tauchten zwei Kultisten laut nach Luft ringend im Hafenbecken auf. Sie wurden durch die umstehenden Wächter gefangen genommen.


    Beim Verhör konnten sie erzählen, dass der Anführer, welcher ein Fischmensch (Krakonier) gewesen war, mit seinen Volksgenossen schwimmend das Weite gesucht hatte. Teilweise hatte der freigelassene Malmer sich an den Flüchtenden abreagiert. Das Schmuckstück war unter dem Berg begraben worden. Die Helden organisierten ein faires Tribunal. Die Beweise waren erdrückend und schließlich endete das jahrelange Zerstörungswerk auf dem Richtblock. Zum Wiederaufbau des Hafens wurde das Geld aus Zorgan eingesetzt. Die Helden wählten die phexgefällige Variante einer Hafengenossenschaft, um so die gesamte Stadt an der Wohltätigkeit des Hafens teilhaben zu lassen. Nach ein paar Tagen der Regeneration rief der Magier erneut einen Erzdschinn und gab ihm den Auftrag, das Schmuckstück zu suchen und zu vernichten. Was einfach darin bestand, dass das Erzwesen sich die Edelmetalle, im reinsten Wortsinn, einverleibte. Damit war dann der Gegenstand auch sicher vor den gierigen Händen von Rasulan.


    Zusammen mit dem Dankschreiben des Efferd-Tempels aus Zorgan traf auch ein Sorgenbrief von Sybia ein. Dem Efferd-Brief lag noch eine kleine Kiste mit faustgroßen Gwen-Petryl-Steinen bei. Eine nette Dankesgabe. Die blauleuchtenden Steine verstörmen ein Licht, welches halb so stark ist wie eine Fackel. Da die Steine auch eine astralpunktsparende Wirkung entfalten, beschloss Vero ihn bei nächster Gelegenheit in seine Zauberstabspitze einbauen zu lassen. Der dort sitzende rote Rubin war für den Feuermagier zwar ein schönes Schmuckstück, hatte aber keine arkane Wirkung.


    In ihrem Brief teile Sybia mit, dass die Shahi mit ihrem Sohn Zorgan unerwartet verlassen hatte und verschwunden war. Die Mondsilbersultana erbat das sofortige Erscheinen der Helden in der Stadt. Einem so hohen Ruf konnten sich Araniens Wesire nicht widersetzen und so machten sie sich. rittlings auf den Weg. Ein Gewaltritt brachte sie innerhalb eines Tages nach Elburum. Dort traf man auf die Reitereskorte der Shahi, die Einheit war in der Nähe von Keshal Taref entlassen worden. Die Shahi verblieb mit ein paar Dienern in den Klosterruinen. Das Kloster war einen starken Tagesritt entfernt. Die Helden entschieden sich für eine Rast in der Mitte der Strecke, um dann am Mittag des Folgetages eintreffen zu können.


    Am Fuße des Klosters traf man auf Arkos. Der Shah war mit einer Soldateneskorte angereist. Zwischenzeitlich war seine Mutter (Sybia) und er zu er Erkenntnis gelangt, dass der Geist von Dimiona den Körper seiner Frau Eleonora übernommen haben musste. Die Verhaltensänderung waren nun so zahlreich, dass dies nicht mehr zu übersehen war. Die Seelenwanderung musste oben im Kloster stattgefunden haben, als der Shah Dimiona tötete und so die Oronherrschaft beendete.

    Die Gruppe verlegte zu den Klosterruinen. Eine sorgfältige Absuche der Gebäudereste ergab einen frischen Schuhabdruck. Das Auffinden der Schuhspur machte dann die Suche nach dem Geheimzugang einfacher. Nach Öffnung der versteckten Tür, wurden Stufen in die Tiefe sichtbar. Die Helden wussten aus ihrer vorhergehenden Untersuchung der Ruinen, von einem dämonengeschützen Bereich unter dem Kloster, was für einen ehemaligen Belelkel-Tempel nicht ungewöhnlich war. Dolorita führte einen GEISTERRUF durch und wollte sich überzeugen, ob Eleonoras Seele noch vorhanden war. Die Vermutung bestätigte sich, die gebundene Seele der Gattin von Arkos hatte die dritte Sphäre noch nicht verlassen. Damit ergaben sich nun mehrere Aufgaben: Dimiona musste gestoppt werden, ohne den Körper von Eleonora zu vernichten. Alternativ wäre auch der Transfer von Eleonoras Seele in den seelenlosen Körper im Marbidenkloster möglich.


    Die Geheimnisse des Klosters werden am 22.07.2025 weiter erkundet.

    239. Spieltag (01.07.2025)


    Neuer Tag, neues Glück! Nun war es an der Zeit Stirbjörn Leifson einen Besuch abzustatten. Da man einen Thorwaler für gewöhnlich nicht zu den Frühaufstehern zählt, war ein Erscheinen am späten Vormittag durchaus ausreichend. Die Taverne Fischauge wurde betreten. Außer dem Wirt saß ein Nordmann allein und verlassen in der Gaststube. Die Helden bestellten sich Frühstück und als Getränke Bier und Schnaps. Vero musste als Feuermagier standesgemäß etwas Brennendes zu sich nehmen. Der Wirt war zwar etwas erstaunt, aber kam den Wünschen seiner Kundschaft gerne nach. Der Thorwaler hatte für die ganze Szene nur einen kurzen Blick übrig. [Zechenproben für den Schnaps, für das Bier um 5 erleichtert] Vero hatte den Geist des Alkohols wohl unterschätzt und begann zu lallen. Das brachte vom Seemann nur eine Bemerkung zum Thema Bücherwürmer und verweichlicht ein. Aber damit war ein Gesprächsthema gefunden. Der Thorwaler erzählte, dass seine Ottajasko vor Jahren hier gestrandet war, als der Malmer das Drachenboot bei der Einfahrt in den Hafen zerlegt hatte. Stirbjörn hatte den Verursacher dieses Schadens schnell gefunden: einen Kult, welcher in einer Höhle in der nördlichen Landzunge seine Heimat gefunden hatte. Die Unterkunft wurde besucht und gereinigt. Aber damit hatte man nicht den erwünschten Erfolg erzielt. Das Meeresungeheuer zerlegte in den Folgejahren den kompletten Hafen. Bei der Zerstörung der Kultstätte fiel den Thorwaler ein seltsames Schmuckstück in die Hände. Eine massive Halskette, an der sieben fingerdicke Metallstäbchen befestigt waren. Die Stäbchen bestanden aus Gold, Mondsilber und dem schwarz glänzenden Endurium. Stirbjörn konnte das nicht verkaufen, da der örtliche Schmuckhändler den Wert des Stückes deutlich unterschätzte. Es kam zu einer seltsamen Nacht in der alle friedlich schliefen, um am nächsten Morgen festzustellen, dass der Schmuck verschwunden war. Wo er jetzt war, wusste niemand. Nach dem Ende des Frühstücks wurde wurden die Helden zum Hetmann geführt.


    Die Kellerhöhle bot, außer einer angenehmen Kühle, auch die verbrauchte Luft aus Schweiß und Alkohol. Der Hetmann wurde gerade bei der Körperpflege angetroffen, als er sich einen Eimer Wasser über sein Haupt goss. Nach der Begrüßung erklärte Stirbjörn den jetzigen Stand seiner Kenntnisse. Er ging fest davon aus, dass sich der Kult in eine unterirdische Felsnadel oder einen Gesteinsturm zurückgezogen hatte. Der Malmer musste eine hervorragende Torwache sein. Der Nordmann bot an, den Malmer zu beschäftigen, was ein paar Flussboote kosten würde, während die Helden zum Eingang in die Tiefe tauchen mussten. Es musste einen Zugang geben, da die Struktur vollständig unter Wasser war. Die Suche der Nordmänner hatte keinen Oberflächenzugang aufgefunden. Er beschrieb auch den Anführer des Kultes, welcher einen Scherenarm wie ein Krebs besaß. Mit den weiteren Informationen wurde die Theorie von einem beschworenen Dämon immer mehr in Frage gestellt. Vielleicht handelte es sich nur um ein großes, profanes, aber beherrschtes, Meereswesen.


    Dann machte sich die Gruppe auf den Weg zur nördlichen Landzunge. Die verlassene Kulthöhle war gleich gefunden. Brandiger Geruch stieg den Helden in die Nase und zeigte, dass hier das Böse im reinsten Sinne ausgebrannt worden war. Vero zündete seine Fackel in seinem Stab und langsam drang man vor. Neben dem großen Andachtsraum war auch eine Vorratskammer, erkennbar an den zerschlagenen Kisten und Fässern, und eine Wohnkammer mit zerschlagenen Möbeln, vorhanden. Der Altar war in Stücke gehauen worden. Eine Untersuchung erbrachte die Reste eines Beschwörungskreises, zwei kleine Schmuckstücke und drei Türkise zum Vorschein. Mehr war hier nicht zu holen, also ging man die Zunge bis zu ihrem östlichen Ende weiter. Tharin warf noch ein paar selbstgebaute Köder in das Wasser. Zwar freuten sich die örtlichen Krebse an der Mahlzeit, aber der Malmer ließ sich nicht blicken. Auch das angeschwemmte Gut enthielt, außer Tang und Holz, noch eine einzelne Fischersandale. Irgendwelche Panzerstücke eines großen Krustentieres fand man nicht.


    Nach dem Mittagsmahl war es an der Zeit den Flussbootköder einzusetzen. Als die Ebbe eintrat, war deutlich zu sehen, dass das angelieferte Flusswasser um ein Unterwasserhindernis herumfloss. Mit der Strömung trieb das reparierte Boot mit seiner Strohpuppe in den Hafen hinein. Und wie erwartet verarbeitete eine große Languste das Ding zu Kleinholz. Damit hatte man dann einen ersten Blick auf den Gegner geworfen.


    Dann galt es noch die restlichen Ortsgruppen auszuloten. Im Perainabad hörte die Bürgerwehr auf das Kommando des Obsthändlers Olim ibn Gaftar. Zum Einen konnte man feststellen, dass der Händler einfach zu viel Goldschmuck trug, um den armen Farmer zu geben. Zum Anderen komplettieren seine zwei Schläger aus der Bürgerwehr den Eindruck, dass hier mafiöse Strukturen am Werk waren. Was dann auch von einer alten Frau, welche ihren Kräutergarten pflegte, bestätigt wurde. Ohne die Zahlung einer Schutzgebühr, konnte es schon mal passieren, dass ein vierspänniger Erntewagen durchging und einen Acker platt machte. Manchmal gingen die Pferde gerade dann durch, wenn man vor dem Wagen stand. Hässliche Unfälle allenhalben, die man mit einer Versicherung abwenden konnte.


    Zum Tagesabschluss stand dann noch ein Besuch beim Rastullah-Bethaus an. Zwei junge Männer standen am Eingang und begrüßten die Gruppe herausfordernd. Dolorita wurde abweisend als Schickse bezeichnet. Da ging dann der Jähzorn mit Isleif durch und der Jüngling fing sich eine Thorwaler-Schelle ein, die ihn zu Boden warf. Aus dem Innern war das Umfallen von Stühlen zu vernehmen. Dolorita wirkte einen HEXENKNOTEN auf den Türeingang. Der Anführer der Gläubigen, Jara ben Harazami, kam erbost auf die Helden zu. Völlig empört forderte er Aufklärung zu der rassistischen Misshandlung seines Glaubensbruders. Etwas erstaunt stellte er fest, dass der Rest seiner Bruderschaft es nicht über die Türschwelle schaffte. Damit stand es dann zwei gegen vier, ein etwas ungünstiges Verhältnis für einen körperlichen Streit. Sofort wechselte er in die Rolle des missverstandenen Gläubigen, der in der Fremde in der Ausübung seines Glaubens behindert wurde. Waren die Gläubigen hier, auf Rastullahs unergründlicher Weisheit, auf die eine oder andere Weise, abgesetzt worden. In die Welt der Ungläubigen, welche sich standhaft weigerten die Weisheit des Allwissenden zu sehen. Der Gruppe war schnell klar, dass man mit dieser aufgeblasenen Versagergruppe wohl besser nicht in einen Kampf zog, es sei denn, man hatte die Absicht sie als Futter, beispielsweise für eine große Languste, zu verwenden und sich dann nicht wunderte, dass man allein auf dem Schlachtfeld schwamm, während für die Gottesfürchtigen gerade Zeit zum Gebet war.


    Nun hatte man alle Informationen erhoben und konnte sich auf die Planungen für das weitere Vorgehen konzentrieren. Das nächste Treffen findet man 15.07.2025 statt.

    238.Spieltag (24.06.2025)


    Die Helden bezogen im Blauen Palast in Llanka Quartier. Die wenigen Bediensteten konnten das große Gebäude nicht vollständig in Stand halten. Dies zeigte sich an teilweise staubigen Zimmern, der leeren Speisekammer, dem ungepflegten Gärten und ungereinigten Wegen. Zunächst erhielt das Personal die Anweisung alle Personen unterzubringen. Die 10 Soldaten erhielten 4-Mann-Stuben, nur der Waibel hatte ein Extrazimmer. Auch die Helden erhielten Einzelunterkünfte. Dann wurde nach der Hauptfrau geschickt. Agahi Chorhaba erschien mit einem Schreiber. Bevor sie Bericht erstattete, ließ sie sich von den Helden die Legitimation zeigen. Was auch problemlos möglich war. Die Agahi machte in ihrer tadellosen Uniform einen kompetenten Eindruck. Das Meeresungeheuer war jetzt nicht erst gestern aufgetaucht. Sondern hatte schon Jahre zuvor den Hafen zerlegt. Die Fischerei war nur noch auf dem Fluss Tern möglich. Llanka bestand aus drei Stadtteilen. Westlich über dem Fluss befanden sich ca. 25 Prozent der Stadt. Dort sorgte eine Ottajasko von gestrandeten Thorwalern für Ruhe. Der Malmer hatte ihr Drachenboot zerlegt und nun hatten die Nordmänner blutige Rache geschworen. Wollte man also Infos zur Herkunft des Untieres haben, war man dort am besten aufgehoben. Die Hälfte der Stadtfläche nahm die östliche Bebauung mit Stadtmauer ein. Dort hielt die Agahi die Ordnung aufrecht, sowie Wachpersonal der reichen Bevölkerung. Sprecher der Bürgerinnen und Bürger war die Metzgermeisterin Irischa Ferilsunni, von ihren oberarmstarken Gesellen hatte schon mancher eine Ordnungsschelle erhalten. Die Fleischerin versorgte die Bevölkerung mit Nahrung, welche im dritte Stadtteil, Perainabad, angebaut, bzw. aufgezogen wurde. Olim ibn Gaftar hatte als Anführer einer kleiner Bürgerwehr den Frieden im Stadtteil sichergestellt. Eine Holzpalisade war erreichtet worden. Die Schmuggler betrieben eine Schattenwirtschaft im Hafenbereich. Und dann gab es noch die Rastullah-Anhänger, welche sich von der restlichen Bevölkerung unterdrückt sahen. Aber auf die 10 Männer konnte man nicht bei jeder Entscheidung Rücksicht nehmen. Das war der jetzige Standpunkt. Warum sich das Aranische Reich nicht um den Malmer, so der Name des Untieres, gekümmert hatte, wird ein Rätsel der Geschichte bleiben.


    Am Nachmittag erfolgte dann der Stadtrundgang. Im Hafen traf man auf den Efferd-Tempel. Der Geweihte war anwesend. Die Götterstatue hielt zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand einen kleinen Gwen Petryl-Stein. Die rechte Hand schmückte ein schöner Dreizack. Der Stein war eine Opfergabe des Vaters der heutigen Anführerin der Schmuggler: Neraida. Der Geweihte konnte den Helden Kajubo-Knospen besorgen. Wer fünf der Knospen einnahm, konnte 10 Minuten ohne Sauerstoff auskommen. Daneben bestellten die Helden noch eine nautische Karte mit den Untiefen im Hafen und den Strömungsverhältnissen. Der Geweihte konnte auch Kontakt zu der Schmugglern aufnehmen. Der Schattenhändler erschien nach einiger Zeit. Besorgen konnte man alles, wenn der Preis stimmte. Vero bestellte Beschwörungskreide und -kerzen, sowie einen Zaubertrank. Lieferzeit ca. 1 Woche, zum dreifachen Preis. Allerdings sah man von der „Bearbeitungsgebühr“ ab, wenn es den Helden gelingen sollte, den Malmer zu vertreiben und den Hafen in Betrieb zu nehmen.


    Nach dem Abendmahl in Form eines Schafeintropfs ging man zu Bett. Bonnuaro und Isha unternahmen noch einen Nachtausflug. Bei der Informationssuche kam heraus, dass der Rahja-Tempel mal ein Schmuckstück besessen hatte, was jedoch gestohlen worden war. Außerdem brachte man den Namen eines Goldhändlers in Erfahrung, welchem ein großes Schmuckteil angeboten worden sein soll. Phex war Bonnuaro nicht gewogen und der Barde verlor im Spielhaus ein paar Silbertaler.


    Am nächsten Tag bereitete Bonnuaro mit Isleifs Hilfe ein „Schaustück“ für den Malmer vor. Er kaufte ein im Uferschlamm des Tern versunkenes Ruderboot. Das Boot wurde an Land gebracht und gereinigt. Nach einer Trocknungsphase wurde es mittels Pech und Grassoden wieder dicht gemacht. Ein langes Leben sollte dem Boot nicht beschieden sein, denn des sollte als Köder für den Malmer herhalten. Damit versprach man sich eine bessere Beurteilung der Kreatur. Allein die Größe des hummerartigen Schalentieres ließ auf eine dämonische Verbindung schließen. Da es sich um ein Wasserwesen handelte, bot sich Charyptoroth an. Isha stattete dem Schmuckhändler einen Besuch ab. Dort konnte sie in Erfahrung bringen, dass dem Händler durch den Thorwalerkapitän Stirbjörn Leifson eine massive Halskette angeboten worden war. An die Kette waren diverse Metallstäbchen aus unterschiedlichen Stoffen angebracht. Darunter auch Gold und Mondsilber. Nach Wissen des Händlers müsste sich der Thorwaler noch im Besitz des Schmuckstückes befinden, dem Händler war der Verkaufspreis einfach zu hoch erschienen. Informationen über eine sonstige Verwertung der Schmuckes lagen dem Händler nicht vor.

    Vero und Thalin konnten beim Efferd-Geweihten die Kajubo-Knospen und die Karte abholen. Zu Hause warf man einen Blick darauf. Dabei zweigte sich, dass bei Ebbe das Flusswasser in einem Bogen um eine Untiefe herum strömte. Die Untiefe sah aus wie eine Felsnadel, die sich aus dem Meeresgrund erhob.


    Die nächste Spieleabend findet am 01.07.2025 statt.

    Lied des Barden:


    Der Tharin trat ins Badehaus,

    Mit Stolz, mit Schwert, mit vollem Bauch.

    „Ein Krieger badet ohne Furcht!“

    Dann rutscht’ er aus – das Becken burcht.


    O Tharin, o Tharin, so stark und so schwer,

    Im Kinderbecken kämpfst du wie im Meer!

    Du ruderst, du röchelst, du schreist nach Gefahr –

    Doch das Wasser war flach, und die Blöße war klar!


    Die Bademeid’ rief: „Herr, steht doch auf!“

    Doch Tharin zappelt’ im Badeverlauf.

    Die Seife flutscht’, der Stolz versank –

    Ein Held – im Becken – ganz ohne Rang.


    O Tharin, o Tharin, so stark und so schwer,

    Im Kinderbecken kämpfst du wie im Meer!

    Du ruderst, du röchelst, du schreist nach Gefahr –

    Doch das Wasser war flach, und die Blöße war klar!

    237. Spieltag (17.06.2025)


    Für Tharin, Bonnuaro und Isha galt es nun die Giftmischerin im Badehaus ausfindig und dingfest zu machen. Nachdem sie den Badebereich betreten hatten, öffnete sich ihren Blicken eine weite Landschaft aus verschiedenen Becken und ein Umkleidebereich. Die ganze Szene wurde durch Massageliegen, diverse Brunnen und viele Besucher bereichert. Man lief umher und schaute sich mal um.


    [Die Giftmischerin hatte sich mit zwei Zauberartefakten geschützt. Auf dem ersten lag der Zauber IGNORANTIA UNGESEHEN. Der Blick eines Beobachters streift einfach über die Person hinweg, ohne sie bewusst wahrzunehmen. Dem Beobachter steht eine Sinnesschärfe-Probe zu, um seinen Verstand dazu zu zwingen, jede Person genau zu betrachten. Am Spielabend gelang die +14-Probe nur Bonnuaro. Zunächst bekamen die Helden ein Bild ohne die Gesuchte in den allgemeinen Bereich ins Discord gestellt. Nur Bonnuaro erhielt das Bild mit der gesuchten und musste nun durch Vergleich den „Fehler“ zwischen den Bildern finden.]


    Isha und Therin entdeckten nichts Ungewöhnliches. Bonnuaro wurde auf eine Person aufmerksam, die er vorher nicht bemerkt hatte. Komisch war nur, dass die Badefrau fast genau so aussah wie ihre Kollegin, die ein paar Schritt weiter gerade einen Badenden auf der Liege massierte. Der Barde versuchte den anderen die Beobachtung zu beschreiben. Bei Tharin trat keine Veränderung auf. [Erneute Sinnesschärfeprobe, diesmal + 7, da Zweifel am Gesehenen bestanden] Isha jedoch sah nun auch die bislang unsichtbare Badefrau. Gemeinsam näherte sich das Trio dem Badebereich über den Mittelgang.


    [Der zweite „Schutzzauber“ der Giftmischerin bestand in einer HARMLOSEN GESTALT. Der Betrachtende sieht eine für ihn völlig ins Bild passende Person, die er für harmlos hält. Zum Entdecken der Illusion war nun eine Selbstbeherrschungsprobe +14 nötig. Diese gelang keinem der Suchenden.]


    Die Helden näherten sich der verdächtigen Gestalt. Da der Weg durch die Massageliege verengt war, entschlossen sich alle mit einem Standsprung über das Becken zu setzen und die Frau festzunehmen. [Probe auf Körperbeherrschung, Akrobatik oder Athletik] Bonnuaro und Isha setzen über das Becken, Tharin fiel ins Wasser. Ishas Ringenangriff schlug fehl, aber Bonnuaro bekam die Frau zu fassen. Tharin versuchte aus dem Wasserbecken zu klettern, eine Leiter gab es nicht, es blieb ihm also nur der Stütz, um aus dem Becken zu kommen. [Körperkraftprobe kritischer Fehlschlag – Wurf 20] Ob jetzt die glitschigen Kacheln oder die nassen Handflächen für das Wegrutschen der Arme verantwortlich waren, sei dahin gestellt. Jedenfalls fiel der ehemalige Söldner mit einem lautet Platschen wieder ins Wasser zurück und er schluckte fleißig Wasser [2w6 Ausdauerschaden]. An Land gelang es Bonnuaro die Frau festzuhalten, während Isha mit einem Seil die Arme an den Oberkörper der Frau fesselte. Die Badenden und die Wächter, nur mit einer Pluderhose bekleidet, näherten sich dem Unruheherd. Das Gekreische der Frau und die Hektik hatten ihre Aufmerksamkeit geweckt. Tharin kam wieder auf die Beine und versuchte nochmals aus dem Becken zu kommen. Seine beiden Mitstreiter vollendeten ihre Fesselung und versuchten die Gefangene aus dem Badehaus zu schieben. Unter vorzeigen ihres Amtsring als Wesirin von Aranien gelang es Isha die Ordnungsmächte zu beruhigen. Infolge der Kampfhandlungen, hatte sich nun die HARMLOSE GESALT in das verwandelt, was sie wirklich war. Eine unscheinbare, etwas adipöse, Frau im mittleren Alter. Ihren Namen gab sie mit Belizath an. Die Helden führten die Gefangene zum Palast.


    Währenddessen war Dolorita damit beschäftigt, den Verkaufsweg zurück zu verfolgen. Der Hesinde-Tempel nannte ihr drei Händler, die die Ingredienzen führten. Das Gift selbst musste ein Kelmonextrakt sein, welcher an Salze gebunden war. Dann musste etwas dabei sein, das das Hautfett der Badenden zersetzte und so die Haut den Giftstoff aufnehmen ließ. Aufgrund ihrer eigenen Giftkenntnisse war der Hexe klar, dass sie es nicht mit einem erbärmlichen Amateur zu tun hatte. Es stellte sich heraus, dass die Frau die Zutaten in einzelnen Geschäften erworben hatte. Hier bei hatte sie gezielt darauf geachtet, durch Einzelkäufe beim kundigen Verkäufer, keinen weiteren Verdacht auf den Verwendungszweck der Waren aufkommen zu lassen. Mit einer Personenbeschreibung machte sich die Hexe auf den Weg zum Palast.


    Als die Dreiergruppe wieder am Schwimmbecken eintraf, hatte sich die Lage dort beruhigt. Der Beschwörungskreis war verschwunden. Die Diener hatten die Badewanne auf die Seite gelegt und das Innere sorgfältig mit Seife gereinigt. Die Shahi hatte an solch profanen Arbeiten kein Interesse und hatte sich zurückgezogen. Nachdem nun die Gruppe fast wiedervereint war, wurde berichtet. Isha ließ unerwähnt, dass sie die beiden magischen Ohrringe in der Tasche hatte. Man ließ die Shahi benachrichtigen und in den Räumen der Palastwache kümmerte man sich um die Gefangene. Eine Durchsuchung brachte einen Zaubertrank, ein Antidot und ein paar Münzen zu Tage. Die Frau trug keinen Krümel Gift bei sich, der sie mit der Tat in Verbindung bringen konnte. Deshalb wurden alle Beweismittel abgegeben und die Verdächtige in den Kerker geworfen. Die Shahi ordnete dies und die weitere Untersuchung an. Die Helden machten sich auf den Weg zur Residenz. Nur Vero blieb zurück und wollte sich nach getaner Beschwörung eine Massage gönnen.


    Als Dolorita am Palast eintraf, war es ausgesprochen ruhig. Mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen kam ihr der Feuermagier entgegen. Nach einem kurzen Gespräch machte sich Vero auf den Heimweg und Dolo die Massageliege zum Ziel. Der Bademeister war gerade dabei die Liege zu reinigen, als die Hexe den Raum betrat. Mit einem Schulterzucken und einem tiefen Seufzer machte er sich ans Werk und stellte auch die Ansprüche der Al´Anfanerin zufrieden. Als Dolorita dann auch an der Residenz ankam, saß der Rest der Gruppe bereits beim Abendessen. Die Köchin fragte nach dem Speisewunsch. Lammgulasch mit Fladenbrot und eine paar Leckereien zum Nachtisch sollten es sein. Danach ging man zu Bett.


    Beim Frühstück erschien die Wachfrau und teilte mit, dass eine Frau aus Al´Anfa ein Gespräch wünsche. Nach dem Namen des Besuches befragt, antwortete die Wache: Paligan. Nun kam Bewegung in die Gruppe. Teuere Kleidung anlegen, die Frau in den Empfangsraum führen und Tee servieren lassen. Als die Helden dann in dem Raum eintrafen, sahen sie eine Frau mit schwarzen Haaren, die zu einem strengen Dutt zusammengelegt waren. Das Kleid entsprach nun nicht der aktuellen Mode des Stadtstaates. Als sich die Frau umdrehte, blicken die Anwesenden in das Gesicht von Sybia. Sie hatte erfahren, dass die Helden eine Giftmischerin festgenommen hatten. Sie selbst hatte sich für den „Untergrund“ entschieden, weil auch ihr Badewasser vergiftet worden war. Es kam zum umfassenden Informationsaustausch. Tharin und Bonnuaro erhielten Wesirringe mit einem Fuchskopf darauf und wurden auf Zeit ernannt. Dann gab die Schwiegermutter der Shahi bekannt, dass sie ein Auftrag für die Helden hatte. Da sie sowieso in Richtung Llanka unterwegs waren, konnten sie dort auch nach dem Rechten sehen. Die von Shahi Eleonora eingesetzten Wesire hatten keine lange Lebensdauer in der Stadt. Laut den Berichten der zuständigen Hauptfrau, die Sybia als verlässlich einstufte, machten diverse Banden der Stadt zu schaffen. Zudem kam noch, dass ein Seeungeheuer den Hafen und die Schiffe zerstört hatte. Für die Aufgabe wurden 1000 Dukaten und 10 Elitegardisten der „Eisernen Tiger“ zur Verfügung gestellt.


    Es folgte ein Tag mit Reisevorbereitungen und dann ging es über den Landweg los. In der Nacht wurde beobachtet [Sternenkunde +5], dass das Sternbild der Stute an Leuchtkraft eingebüßt hatte. Vero erklärte der interessierten Gemeinde, dass nun eine beschwörungsleichte Zeit bevorstand. Es gab wenig Städte in Aranien, die das Missfallen der Helden hervorgerufen hatten. Aber Llanka machte einen heruntergekommenen Eindruck. Verfall und Elend allenhalben. Der reiche Teil der Bevölkerung hatte sich um den Palast eine sichere Bleibe organisiert. Der Hafen war ein Trümmerhaufen, nur ein paar Ruderboote waren an den Stegen des Tern angebunden. Seetaugliches Schwimmgut suchte man vergebens. Die Normalos machten einen gehetzten und erschöpften Eindruck. Das ländliche Wohnvierteil Perainabad hatte sich sogar mit einer Holzpalisade abgeschottet.


    Am 24.06.2025 geht es weiter.

    236. Spieltag (10.06.2025)


    Die Gruppe hatte sich am Brunnen in der Mitte des Gartens versammelt. Der männliche Rosendschinn witterte Verrat, der weibliche war mit unkontrolliertem Herumzucken beschäftigt. Von allen Seiten sprangen Thalos heran.


    Zunächst löste Isha den AXXELERATUS in ihrem Fußkettchen aus und bereite sich auf das Herannahmen der wieselartigen Dämonen vor. Mittels einer Klingenwand versuchte sie die Angreifer abzuwehren. Isleif wirbelte seine Axt Triff herum und versuchte einen Wuchtschlag anzubringen. Tharin schoss mit seinem Bogen auf die Aggressoren. Bonnuaro nutzte seine Handarmbrust. Vero verletzte einen Angreifer mit einem FULMINICTUS, einen Flammenzauber wollte er im heiligen Rosengarten nun nicht einsetzen. Dolorita blendet zwei Angreifer und versuchte so die Flinkheit zu bremsen. Mit ihrer unnatürlichen Schnelligkeit waren die Dämonen schnell heran. Zwei füllten ihre Mägen mit Dschinnenblut. Einer kam an die Rosenfrau nicht heran und biss Isleif. Durch einen Paradepatzer handelte sich der Nordmann noch einen machtvollen Passierschlag ein [zwar war der Schlag um zwei Punkte erschwert, richtete das Wiesel aber +4 TP Schaden an]


    Nun galt es die Wiesel an der Flucht zu hindern. Jeder der Dschinne hatte sein Blut an einen Thalon abgegeben. Beim Wegrennen starb der erste durch die Klinge von Bonnuaro. Vero brachte einen Thalon mit einem weiteren FULMINICTUS [Schaden 2w6+14] dazu, sich sofort in eine verwehende dunkle Nebelwolke zu verwandeln. Dolorita warf zwei ihrer Borndolche. Ihre magische Rückenscheide sorgte dafür, dass der zweite blutträchtige Dämon in einem Netzgespinnst gefangen war. Dann schlug ein weiterer Dolch in ihn ein und ein lauter Knall sorgte für leichte Orientierungslosigkeit. Ein Schlag mit Ishas Säbel beendete dann die Existenz des Dämons. Bonnuaro bewies seine eigene Flinkheit und nutzte die Gelegenheit, um am Brunnenrand zum Rosenmann zu laufen. Mit einem Salto sprang er über einen der Wieseldämonen und befand sich nun an zwei Angreifern. Während sich Isleif gegen einen Wiesel wehrte, der dann die Lücke, welche Bonnuaro hierlassen hatte, nutzte, um an die Rosenfrau heranzukommen.


    Bevor ein Dämon den weiblichen Rosendschinn Schaden zufügen konnte wurde auch er vernichtet. Dafür sorgten Vero und Isleif. Letzterer hatte zwischenzeitlich zwei Wunden erhalten und blutete vor sich hin. Einem Thalon war durch Bonnuaro der Fluchtweg versperrt und er musste sich unter der Inkaufnahme von Passierschlägen zur Flucht wenden. Weit kam er nicht. Der letzte Dämon fiel dann der geballten Übermacht der Helden zum Opfer.


    Der Rosenmann sank erschöpft am Brunnenrand zusammen [1 LE] und sah zu, wie die Hexe mit einem KLARUM PURUM das Gift auf der Haut seiner Gefährtin neutralisierte. Isha nutzte die verbleibende Geschwindigkeit, um in Richtung des Palastes zu rennen. Die Shahi durfte nicht in das vergiftete Wasser steigen. Tahrin versorgte die Wunden Isleifs. Nachdem im Garten alle versorgt waren, machten sich auch die Helden auf den Weg in den Palast.


    Isha traf als Erste ein und konnte durch heftiges Winken Eleonora davon abhalten in ihre Wanne zu steigen. Dieses Glück hatten die fünf Badegäste nicht, welche schnell bemerkten, dass mit dem Wasser irgendetwas nicht stimmte. Bereits nach kurzer Zeit begann die Muskeln zu verkrampfen und es war ihnen nicht mehr möglich das Becken zu verlassen. Ohne fremde Hilfe würden sie bewegungslos zu Boden sinken und ertrinken. Mittels Körperkraftproben gelang es Isha und den Palastwachen die Badenden aus dem Wasser zu ziehen, auch wenn sie dabei selbst in Kontakt mit dem Gift kamen. Als der Rest der Gruppe eintraf, waren alle Badegäste auf dem sicheren Land. Dolorita übernahm, einer Granden aus Al´Anfa gleich, das Kommando. Die Bediensteten waren zunächst unschlüssig, ob sie die Anweisungen ausführen sollten. Als Eleonora ihnen jedoch zu verstehen gab, dass sie sich endlich bewegen sollten, rannten die Diener los. Wasser zum Abwaschen des Giftes wurde besorgt. Ein Bote rannte zum Hesindetempel und holte weitere Hilfe. Als die Geweihten eintrafen, sicherte einer erstmal einen Eimer voll Giftwasser. Vero begann mit der Kreide einen Beschwörungskreis zu zeichnen, während die Vergifteten gewaschen wurden. Als der Magier fertig war, beschwor er einen Wasserdschinn, auch wenn das seiner Feuerausrichtung zu wider lief. Er brachte den Elementar unter seine Kontrolle und gab ihm den Befehl, das Wasser zu reinigen.


    In dem Becken begann sich ein Strudel zu bilden und der Wasserspiegel sank. Dann erschien aus dem Nichts eine neue Quelle zu sprudeln und das Becken füllte sich wieder mit frischem Wasser.


    Dolorita machte sich mit den Hesindegeweihten und der Wasserprobe auf den Weg in die Laboratorien der Magierakademie. Dort wurde fachfraulich das Gift in seine Einzelteile zerlegt. Es bestand aus sieben Einzelstoffen der dermaßen selten waren, dass man den Verkaufsweg zurückverfolgen konnte. Das konnte aber einige Zeit dauern. Zwischenzeitlich hatte die Helden sich an die Befragung der Bediensteten und der Shahi gemacht. [Überredenproben] Dabei stellte sich heraus, dass sich als Besonderheit im Palastablauf die Bademeisterin eines Badehauses ereignet hatte. Sie hatte die Shahi zu Unterwassermassagen angehalten, die der Bekämpfung der Schwangerschaftsstreifen dienen sollten. Isha, Tharin und Bonnuaro machten sich auf dem Weg zur Badeanstalt. Isleif blieb als Leibwache von Vero zurück, welcher ans Ende seiner arkanen Macht gekommen war.


    Am 17.06.2025 erfolgen dann die Ermittlungen im Badehaus.

    Das Lied des Barden:


    Zwei Wandersleut mit stolzem Schritt,

    Der Tharin schwer, Isleif im Tritt.

    Sie trugen hoch in goldnem Krug

    Ein Wasser, rein – so dacht’ man genug.


    O Tharin, o Isleif, ihr Helden so fein,

    Mit Lied und mit Muskeln, doch Hirn aus Gestein!

    Ihr brachtet der Dschinn, was glänzte wie Glas –

    Nun liegt sie verwelkt in vergiftetem Gras!


    „Ein Quell aus dem Nordhang, tief und klar!“

    So rief Isleif – und Tharin war

    Schon dabei, mit breiter Brust

    Zu prahlen von Heldentat und Lust.


    O Tharin, o Isleif, ihr Helden so fein,

    Mit Lied und mit Muskeln, doch Hirn aus Gestein!

    Ihr brachtet der Dschinn, was glänzte wie Glas –

    Nun liegt sie verwelkt in vergiftetem Gras!


    Die Rosendjinnin trank voll Freud,

    Der Trunk war frisch – doch bald bereut.

    Sie fiel dahin mit einem Schrei,

    Und keiner von euch merkt’ die Narretei.

    235.Spieltag (03.06.2025)


    Die Helden zogen wieder in Richtung Zorgan. Das Tanzgewand sicher in einer Kiste verwahrt, welche Buffo in seinem Planwagen transportierte. Das Fahrzeug und die Helden mit ca. 10 Pferden bildeten eine ganz ordentliche Reisegemeinschaft. Für die Reise nach Zorgan wurden 5 Tage veranschlagt.


    Am zweiten Tag kam man in ein kleines Dorf, welches zu Ehren des Amtswechsels des Ortsvorstehers ein kleines Fest gab. Man hatte einfach den Wochenmarkt um eine Bühne erweitert und dehnte die Geschäftszeiten bis in die Nacht aus. Bonnuaro war mit seiner fremden Musik von besonderem Interesse. Aber gegen den Illusionsmagier aus Zorgan hatte er keine Chance. Dieser gab eine kleine Vorstellung und das Blitzen und Knallen seiner Lichtkugeln war deutlich interessanter als der Gesang eines Mannes. Aber auch der beste Zauberer brauchte mal eine Pause. Und die nutzten Bonnuaro und Isleif für musikalisch begleitetes Kinderturnen. Nach Einbruch der Dunkelheit gab der Magier seine zweite Vorstellung in deren Anschluss er dann erschöpft zu Bett ging. Das war das einzige interessante Vorkommnis auf der Reise.


    Die Helden bezogen wieder ihr eigenes Haus. Ihre Wachfrau teilte ihnen mit, dass Sybia nach einem weiteren Anschlag untergetaucht war und die Rosengärten auf Geheiß der Schahi geschlossen worden waren. Die Rosendschinne hatten wiederholt Besucher angegriffen und verletzt. Tharin, Buffo und Bonnuaro staunten nicht schlecht als sie zum ersten Mal das Anwesen der Helden betraten. Mauern mit geschmiedeten Speerspitzen, seltsam leerstehende Statuensockel, neue Türgriffe an der Haupttür. Die Kutschengarage und der Stall nahmen die Reisefahrzeuge und –tiere auf. Den Abend verbrachte man im Rahja-Tempel, der sich über ein neues Artefakt freuen durfte. Von den Brandschäden war nichts mehr zu sehen. Man ließ es sich gut gehen. Jeder auf seine Art. Vero zog im Separee ein dickes Buch über Zauberstäbe heraus und begann darin zu schmökern. Was jetzt die Rahjageweihte etwas verwunderte. Auch ihre Andeutungen, dass sie auch mit Zauberstäben anderer Art umgehen könne, ließ den Elementarmagier kalt. Mit wiegenden Hüften und einem kecken Schulterblick ließ sie den Studiosus allein. Jeder hatte halt eine andere Art der Entspannung.


    Am nächsten Morgen machte man einen Besuch im Palast der Schahi. Dabei fiel den Helden eine neue Marmorbadewanne auf, welche neben dem großen Becken aufgestellt worden war. Der Bademeister wurde angesprochen und gab bereitwillig Auskunft. Die Shahi wollte mit Wassermassage ihre Schwangerschaftsstreifen bekämpfen. Beim anschließenden Frühstück wollte die Herrscherin ein paar Details zur Belagerung von Anchopal wissen. Ihr Mann befand sich noch mit seiner Armee auf dem Rückweg. Über das Attentat auf ihre Schwiegermutter Sybia wusste Eleonora nur, dass es sich wohl um einen Giftanschlag gehandelt haben muss und ihre Schwiegermutter untergetaucht war. Wohin, wusste sie auch nicht. Die Shahi ließ nach dem Bericht über die Geschehnisse in Baburin eine Rücknahme des Heldensteckbriefs ihres Bruders veranlassen. Außerdem erteilte sie den Helden einen Dispens für das Betreten der Rosengärten.


    Die waren dann auch das Ziel für den Nachmittag. Bereits am Eingang bemerkten die Helden eine seltsame Stille. Keine Besucher, keine Gärtner und der Garten sah deutlich ungepflegt aus. Beim Begehen der Wege wichen sie Dornenranken aus. [Körperbescherrschungsproben reduzieren die Schadenspunkte]. Schließlich hörten sie drei Stimmen. Davon war ihnen eine bekannt. Zwei Rosendischinne, einer augenscheinlich männlich, einer weiblich, unterhielten sich mit dem völlig eingewachsenen Rasulan. Die Helden machten die Dschinne auf die Gefährlichkeit des Mannes aufmerksam. Als Dank dafür begannen Rosenranken an ihren Beinen emporzuklettern und ein leichtes Lähmungsgift machte die Beine gefühllos. Der Rosenmann beschwerte sich über den Vandalismus der Menschen. Eine Kristallrose war aus dem Brunnen herausgebrochen worden. Die Besucher rissen immer wieder Rosenblüten von den Sträuchern, trampelten durch die Gewächse und beschädigten die Ranken. Manchen schnitten sie gar ganze Blüten mit Rosenholzästen ab. Der Rosenmann war nicht mehr dazu bereit eine solche Schändung seiner Heimstatt hinzunehmen. Die Rosenfrau wirkte beschwichtigend und erklärte, dass die einfachen Menschen gar nicht wüssten, welchen Schaden sie den Dschinnen zufügten. Rasulan versprach dauerhafte Abhilfe, wenn die Dschinne ihm dafür etwas Blut überreichen würden. Dieser Idee widersprachen die Helden sofort. Schließlich wurde aus dem Streit ein kleiner Wettkampf. Wer zuerst die drei Wünsche der Dschinne erfüllten konnte, der sollte das Blut haben. Die Rosengeschöpfe wünschten sich ihre Kristallrose zurück, außerdem eine Phiole heiligen Rosenparfüms und zuletzt reines Wasser aus dem Palast. Es erhob sich eine Dornenwand und die Kontrahenten durften den Garten durch verschiedene Ausgänge hinterlassen.


    Die Helden teilten sich auf, um die Aufgaben zeitgleich zu erledigen.


    Am einfachsten hatte es Tharin und Isleif. Wasser aus dem großen Becken im Palast der Shahi zu besorgen, war kein großes Ding. Ein Fass sollte reichen und leerte das Becken nun nicht wirklich. Mit dem Wesirring der Shahi hatte Isleif auch keine Probleme an das kühle Nass zu kommen. Während die Badewanne mit einem Eimer aus dem Wasser des großen Beckens gefüllt wurde, wanderte auch Wasser in das Fass der Helden.


    Etwas schwieriger hatten es da Vero und Bonnuaro. Ihre Geduld wurde auf die Folter gespannt, als sie sich im Rahja-Tempel zum Öllabor durchfragen wollten. Die Säbeltänzerinnen, die sich durch den Tempel bewegten, waren ein klares Zeichen dafür, dass man hier mit Gewalt nicht weiterkam. Irgendwann hatten die beiden genug und sie machten sich auf die Suche nach der Hochgeweihten vom Vorabend. Sie wurden fündig. Eine kleine Phiole des gesuchten Duftstoffs wurde abgefüllt und die Geweihte versprach den Rest an einem sicheren Ort zu verstecken.


    Isha war als Einzelkämpferin unterwegs. Ihr Gassenwissen führte zum Namen des Diebes und zum Spielhaus, wo der Dieb seinen Gewinn verzockte. Als Isha sich auf das Spiel einließ und nach der Herkunft des gegnerischen Geldes fragte, nahm dieser Reißaus. Hätte klappen können, wäre da einem nicht eine Akrobatin auf den Fersen. Der Dieb kam zumindest durch die Hintertür auf die Straße, bis die Geweihte ihm im wahrsten Sinn des Wortes im Genick saß. Das folgende Verhör führte zum Hehler, welcher in einem alten Lagerhaus seinen Geschäften nachging. Vier Schläger lungerten im Regalraum herum. Den scharfen Blicken der Phextochter entging nicht das „Geheimversteck“ in der Holzsäule, auf der die Ladentischplatte ruhte. Anfangs wollte der Hehler nichts von einer Kristallrose wissen, aber mit genügend Überredungskunst und Kaufinteresse gab er schließlich zu, im Besitz des Schmuckstücks zu sein. Isha konnte den stolzen Preis von 50 Dukaten mit einer Feilschenprobe etwas herabsenken. Das Geld und die Rose wechselten die Besitzer.


    Als Isha zuletzt am Garteneingang auftauchte, blickte sie in die Augen ihrer wartenden Kollegen. Zusammen betrat man den Garten und war hoch erfreut, dass Rasulan noch nicht aufgetaucht war. Die Kristallrose fand ihren Platz am Brunnen. Das Rosenparfüm wurde übergeben und die Rosenfrau schüttete dankbar das kostbare Wasser über ihr Haupt. Dann begann das Unglück. Die Blätter auf den Schultern wurden braun und die Frau ging in die Knie. Sie begann unter Schmerzen zu zucken. Der Rosenmann witterte Verrat und wollte zum Angriff übergehen. Rasulan hatte gar nicht versucht, in den Besitz der geforderten Güter zu kommen, sondern die Zeit genutzt sich eine Truppe von Thalon zu rufen. Die schwarzen Wiesel schossen aus allen Richtungen auf die wehrlose Rosenfrau zu. Blut kann man auch im Magen transportieren. Das Wasser war vergiftet gewesen, die Shahi wollte ein Bad nehmen. Jetzt wird es hektisch.


    Am 10.06.2025 werde die Helden versuchen, das Blut der Dschinne und die Shahi zu retten. Vor allem stellt sich die Frage, wer das Gift verteilt hat?

    234. Spieltag (27.05.2025)


    Als einzige Besonderheit sei erwähnt, dass ein Zwerg mit Kettenpanzer auf seinem Planwagen saß und pfeiferauchend dem Schauspiel zusah. Er versuchte mit seinen Kenntnissen in Gesteinskunde die stärke der Mauer abzuschätzen. So langsam bildete sich ein Geröllwall vor der Mauer. Wie viel davon zerplatzte Geschosse waren und was Mauerwerk, konnte man auf die Entfernung nicht erkennen.


    Diplomaten haben nun mal Pause, wenn Generäle sich die Köpfe einhauen und so blieben die Helden passive Zuschauer. Der Tag neigte sich dem Ende entgegen und die Katapulte stellten das Feuer ein. Schanzwerk sollte die Geschütze vor (nicht vorhandenem) feindlichem Beschuss schützen. Isha sah sich das mal genauer an und stellte fest, dass das Schanzwerk nicht fest in der Erde verankert war. Es könnte auch als Schild für den Infanterieangriff gedacht sein. Der Zwerg hatte bei seinem Abendspaziergang festgestellt, dass die Stadtmauer mit Steumunition beschossen werden sollte. In Drahtkörbe waren kleine Stein- und Metallkugeln gepackt worden. Damit wollte man die Stadtmauern von lästigen Bogenschützen reinigen. Eine Vorsprache bei der Sultana von Gorien, Shila al´Agrah, brachte nicht den erhofften Munitionswechsel. Und so holte sich der Zwerg, welcher sich mit seinem Zwergenschlegel beim Einrennen des Stadttores verdingen wollte, beim Zeugmeister Plattenzeug. Das würde ihn zwar deutlich stärker behindern, bot aber besseren Schutz gegen die herabfallenden Kleingeschosse. Zu vermitteln gab es nichts und so blieb nur die Nachtruhe.


    Am nächsten Tag war dann frühes Aufstehen angesagt. Die Heere bildeten sich. Die Show begann mit allem was das Herz begehrt. Feuerlanzen der Magier. Winddschinne, welche die Leitern umwarfen. Geschosshagel traf auf Schild und Schanzwerk. Ein Rammbock versuchte sich am Stadttor. Die Streumunition machte den Verteidigern auf der Mauer das Leben schwer. Irgendwo in dem Gewimmel tat ein gepanzerter Zwerg seine Arbeit. Das war nur der Vormittag. Als Arkos zum Rückzug rief, konnte man aus der Ferne erkennen, dass das äußere Tor einen Schaden davongetragen hatte. Beim nächsten Sturmlauf könnte es fallen.


    Die Helden konnten bemerken, wie die Sultana von Gorien mit Arkos ein Gespräch führte. Die Gestik zeigte, dass es hierbei nicht um eine Begutachtung des Perainehaines ging. Die Sultana hielt die Verluste für zu hoch. Außerdem stellte sie fest, dass man am stärksten Tor angegriffen habe. Die Helden bemerkten, dass es Arkos gar nicht darum ging, schnell in die Stadt einzudringen. Er wollte Maruban an den Verhandlungstisch zwingen, ohne viel von Anchopal zu zerstören. Als Arkos die Gruppe bemerkte, übermittelte er seine Verhandlungsposition. Freier Zugang zu den Tempeln für die Pilger, Tribut durch den Statthalter, eine Übergabe der Stadt an Aranien käme ihm auch gelegen. Dass die Moral der Verteidiger sich nicht in luftigen Höhen befand, zeigte eine Szene, die sich beim Verlassen des Kommandopostens abspielte. Wachen schleiften, oder schoben, einen völlig durchnässten Mann heran. Dieser gab an, dass die Verstärkung durch Hasrabal-Truppen ausgeblieben sei und sich die Söldner in der Stadt langsam fragten, ob sie dem Ansturm noch länger standhalten könnten. Als Fluchtweg gab er das Aquädukt an. Seine Freunde hätten ihm Auslass gewährt.


    Die Helden zogen unter der Tsa-Fahne bis an das Westtor, konnten die dortigen Truppen von ihrer diplomatischen Mission überzeugen und schafften es bis zu Maruban vorzudringen. Dort setzten sie ihr Verhandlungsgeschick ein. Und erreichten ein Gegenangebot. Maruban wollte die Stadt nicht aufgeben. Er bot einen zehnprozentigen Tribut auf alle umgeschlagenen Waren an. Freien Zugang zu den Tempeln, war auch vor dem Gefecht kein Thema gewesen. Zusätzlich bot er, auf Betreiben der Helden, an, das Tanzgewand wieder in einen Rahjatempel Araniens zu überführen. Ein dauerhafter Entzug des Artefaktes war, laut Rahala, nie vorgesehen gewesen. Damit machten sich die Helden wieder auf den Rückweg.


    Vor dem Verlassen der Stadt, machten sie noch einen Rundritt. Die Söldner waren jetzt nicht sehr gegeistert von einem gemeinsamen Gottesdienst mit dem Statthalter im Bethaus des Rastullah. Sie wollten einfach nicht sinnlos sterben. Man sah sich auch den Mauerdurchlass des Aquädukts an. Aus zwei kleinen Häuschen wurden eiserne Querstangen in den Durchfluss geschoben. Daran wurden dann zur Versteifung Längsstangen befestigt. So konnte man Treibgut auffangen und natürlich auch Invasoren behindern.


    Arkos ging auf das Angebot ein. Ein 10prozentiger Zoll würde ordentlich Geldmittel generieren. Dem örtlichen Wesir der Mada Bassari wurde der Zugang zu den Handelsbüchern gewährt. Mit dem Rahja-Artefakt im Gepäck konnte Arkos mit einem Siegerlächeln nach Zorgan reisen. Seine Kritiker würden immer die gescheiterte Eroberung der Stadt anführen, aber man hatte die Kulturgüter nicht beschädigt. Die Helden und ihr neuer zwergischer Begleiter konnten ihre Angelegenheiten aus ihrem Anwesen heraus regeln. Außerdem galt es noch zu verhindern, dass Rasulan an das Blut der Rosendschinne kam.


    Die nächste Sitzung findet am 03.06.2025 statt.

    233. Spieltag (20.05.2025)


    Isha begleitete Rahala nach draußen. Die heranstürmenden Leibwächter konnten beruhigt werden. Rahala erzählte den Helden, dass Qamar sie aufgefordert habe bei der nächsten Tanzstunde das Tanzgewand mitzubringen. Heute hatte sie es deshalb nicht dabei. Die Helden begleiteten sie zum Palast zurück. Dort nahmen sie eine seidene Tsa-Fahne in Empfang. Schließlich mussten sie als Verhandler reisen können, ohne sofort unter Feuer genommen zu werden. Auf der Rückreise zur Mada Basar, fiel auf, dass sich Marubans Truppen daranmachten Katapulte zu errichten.


    Nach einer ruhigen Nacht ritt man Arkos entgegen. Dem Voraustrupp wurden die Wesirringe von Malqis und das Schreiben von Maruban gezeigt. Das reichte, um bis zum Schah vorgelassen zu werden. Der erzählte den Helden, dass das lange Warten nun ein Ende haben würde. Die schwärende Wunde im Fleische Araniens müsse getilgt werden. Auch die Schahi war dieser Ansicht. Ein grober Überblick ergab, dass Arkos mit ca. 1700 Waffentragenden unterwegs war. Aber würde das reichen, um eine befestigte Stadt einzunehmen. Zu irgendwelchen Zugeständnissen war der Schah nicht bereit. Eine sofortige diplomatische Löschung hätte ihm Ansehen gekostet. Er wollte zumindest einmal die Verteidiger auf die Proben stellen. Mit diesem Ergebnis ritten die Helden wieder zurück.


    Maruban hörte dem Bericht schweigend zu. Auch er konnte nicht so einfach klein bei geben. Vater Hasrabal würde ihn wohl für völlig unfähig halten. Also lief alles auf ein erstes Kräftemessen hinaus. Viel Diplomatie war hier nicht gefordert. Die Helden verlegten ihren Ruheort in das Rahjaviertel vor Anchopal. Das Viertel hielt nur noch die hartgesottenen Seelen. In der Karawanserei fand man nun bequem eine Unterkunft. Die Nacht war äußerst ruhig.


    Mit der Ruhe war es dann am späten Vormittag vorbei. In das Viertel zog der Heertross ein. Mit allem was man so braucht: Schmiede, Schneider, Schreiber, Schreiner, Prostituierte, Waschfrauen. Aus der Karawanserei wurde das örtliche Bordell. Arkos Armee war eingetroffen. Er ließ die Stadt umstellen. Belagerungswaffen wurden zusammengebaut. Da beide Heerführer auf ein erstes Kräftemessen hinarbeiteten, war für Verhandlungen einfach noch nicht der Zeitpunkt gekommen. Der nächste Tag würde zum ersten Blut führen. Die Nacht im neuen Bordell war nun nicht die beste. Bis spät in die Nacht genossen die Soldaten ihre vermeindlich letzte Erholung. Der damit verbundene Lärm ließ die Helden nur schwer zur Ruhe kommen.


    Am nächsten Morgen begann das Schauspiel. Zu Beginn stapfte der zornige Rondra-Geweihte aus Anchopal vor die Stadttore. Maruban hatte ihn aus der Stadt verwiesen und das wollte sich der gute Mann nicht bieten lassen. Mit dem Rondrakamm auf der Schulter baute er sich vor dem südlichen Tor auf und forderte die Verteidiger zum Duell. Leider erfolglos. Besagte Verteidiger entschlossen sich den Mann zu ignorieren. Sollte er doch versuchen das dicke Tor zu zerstören. In einiger Entfernung zur Stadt ließ Arkos die Schleudern und Katapulte aufstellen. Zum Geweihten vor dem Tore gesellte sich ein weiterer Anhänger der Kriegsgöttin. Er machte den in der Zwischenzeit verzweifelten Geweihten klar, dass er in Fetzen geschossen wird, wenn er weiter stur vor dem Stadttor rumsteht. Mit gesenkten Schultern gab der Mutige auf und beide zogen sich zurück. Aus der Stadt kam weder Hähme noch Spott. Man ließ die Beiden ziehen.


    Nun begann das erste Bombardement. Immer wieder schlugen Geschosse in die Stadtmauer. Die Helden konnten sehen, dass man bewusst tief anhielt. Aber einen Fehlschuss gibt es immer. Und bald sah man die ersten Rauchwolken hinter dem Mauerring aufsteigen. Bei genauer Beobachtung fiel auf, dass es wohl nur an einem Katapult lag, welches sich außer Stande sah, die Stadtmauer zu treffen. Das sahen sich die Helden mal näher an und bemerkten, dass der Richtschütze die Winde vorspannte und dann durch den Offizier aufgefordert wurde, noch eine paar Windungen zusätzlich zu machen. Der Schütze widersetzte sich nur kurz und wurde von sein Vorgesetzten überzeugt. Wie erwartet flog das Geschoss über die Mauer. Das konnte man so nicht stehen lassen. Über eine zerstörte Stadt brauchte man nicht verhandeln. Ein Ritt zu Arkos, welcher die Sultana von Gorien nach vorne schickte. Shila al´Agrah ritt zu dem gemeldeten Geschütz. Stellte den Offizier zur Rede und versetzte ihm vor der gesammelten Mannschaft eine schallende Ohrfeige. Mit der Bemerkung, dass er sich, sollte noch ein Stein die Mauer passieren, bei der Waffenpolierkolonne melden könne. Die würden morgen dann die Vorhut bilden und mal testen, was Hasrabal so drauf hat. Das war dann ein überzeugendes Argument für einen Artilleristen, denn hinten kämpft es sich für gewöhnlich am Besten. Maruban ließ passiv die Steine in die Mauer einschlagen. Er wollte Munition sparen für die anstürmenden Fußtruppen.


    Am 27.05.2025 werden dann die Fußtruppen gegen die Mauer branden.

    Ode an Isha, generiert durch die KI des horasischen Barden:


    Hört, ihr Leut‘, von Isha flink,

    Die stahl, was glänzt, in einem Blink.

    Mit List und Mut, wie’s Diebe tun,

    Schlich sie durch Nacht in dunkler Stund.

    O Isha, o Isha, mit Händen so geschwind,

    Doch denkt’ wohl dein Hirn heut nicht wie der Wind!

    Denn sprangst auf Ziegenbart, wild wie ein Speer –

    Und landetest schreiend im Keller, o weh!


    Ziegenbart, der Zauberhex’,

    Mit Bart wie Stroh und Blick wie Drecks,

    Stand grinsend da auf hohem Thron,

    Doch Isha sprang – und traf nur Wohn-

    Raumplanken morsch, die gaben nach,

    Mit Krachen, Fluchen, wildem Krach.


    O Isha, o Isha, mit Händen so geschwind,

    Doch denkt’ wohl dein Hirn heut nicht wie der Wind!

    Denn sprangst auf Ziegenbart, wild wie ein Speer –

    Und landetest schreiend im Keller, o weh!


    Im Keller lag sie, staubbedeckt,

    Ein Rattenchor sie freudig weckt.

    Der Zauberer lacht’ aus voller Brust,

    „So endet Tollmut ohne Frust!“


    O Isha, o Isha, mit Händen so geschwind,

    Ein Meisterin im Stehlen, doch heut warst du blind!

    Ein Sprung in den Ruhm – doch was half dir dein Mut?

    Im Keller nun hockst du, bedeckt nur mit Glut!

    232. Spieltag (13.03.2025)


    Isha behielt die Küche im Auge. Isleif schlich sich zur Straße vor. Das Topfgeschepper lenkte die thorwalische Köchin soweit ab, dass sie das Klingeln des Schuppenpanzers nicht vernahm.


    Eine Bewohnerin, die gerade mit Butterstampfen beschäftigt war, sah kurz auf, als Isleif an ihr vorbeirannte. Das Militär hatte es in den letzten Tagen so eilig! Aber warum muss man seine Harfe mit in den Kampf nehmen? Als der Skalde dann den Aufenthaltsbereich der Vertretung der Mada Basari betrat, bot sich ihm folgendes Bild:


    An einem Tisch saßen Vero, Bonnuaro und ein fremder Mann, augenscheinlich aus dem Sveltland an einem Tisch und warfen Würfel auf den Tisch. Während der Magier etwas verkrampft das Geschehen beobachtete, schienen die beiden anderen sehr entspannt zu sein. Mit einem geübten Wurf aus dem Handgelenk landeten die Knochenklötze immer wieder auf dem Tisch. Nebenan saß Dolorita auf ihrer Sitzbank, ein glimmendes Pfeifchen in der Hand. Das hypnotische Klappern der Würfel hielt ihre Aufmerksamkeit gefangen. Nur ihr Blick schaute irgendwie durch die Spieler hindurch. Ilmenblatt tat seine Wirkung. Der Fremde hatte sich als Tharin vorgestellt. Ein Mietkämpfer, der gerade seinen letzten Auftrag abgeschlossen hatte. Nachdem Isleif die Situation erklärt hatte, war das Spiel beendet. Die Gewinne verschwanden in den Taschen. Dolorita wurde auf die Bewegung aufmerksam, hob ihre Hand und verkündete mit rauchiger Stimme: Kenn ich … kenn ich … den kenn ich nicht … aber den kenn ich auch. Mit zufriedenem Gesicht kippte ihr Kopf nach vorne.


    Die vier Helden rannte wieder zum verlassenen Gasthaus. Als die Frau mit dem Butterfass die vier Bewaffneten vorbeirennen sah, blieb ihr nur ein Kopfschütteln. Die Gruppe vereinte sich vor dem Hintereingang zur Küche. Tharin zog seinen Kurzbogen, beschmierte die Pfeilspitze mit Boronschlinge. Gezielt, getroffen, der Peil ragte aus dem Rücken der thorwalischen Leibwächterin. Mit einer schnellen Bewegung wollte sie den Pfeil herausziehen. Sie hielt kurz inne [Konstitutionsprobe], ihr Körper kämpfte gegen das Gift an und blieb Sieger. Ein Tontopf prallte auf den Boden und ergoss seinen schleimigen Inhalt, als die Kriegerin ihre Axt aus dem Gürtel zog.


    Jetzt musste es schnell gehen. Isha machte eine Rolle vorwärts an der Frau vorbei, um so schnell wie möglich in den Gastraum zu kommen. Isleif stellte sich seiner Volksgenossin und die beiden Axt-Kämpfer begannen ihren Tanz. Tanz ist vielleicht etwas übertrieben, eher derbe Prügelei mit Waffen. Tharin wechselte vom Bogen auf den Säbel. Vero rannte hinter Isha her und wollte einen BLITZ DICH FIND auf die Leibwächterin werfen, was aber scheiterte. Bonnuaro hatte seine Armbrust in der Hand und beendete seinen Runde zwischen Isha und Vero.


    Isha schaute in den Gastraum, die leeren Tische an die Wände geschoben. Links von ihr ging eine Treppe hinauf zu den Zimmern. In der Mitte des Raumes saß Rahala, die Schwester des Statthalters, auf einem Stuhl und ließ mit geschlossenen Augen ihre Handgelenke kreisen, während sie im Takt die Beine bewegte. Wer eine Sphinx in die Traumwelt versetzen kann, schafft das auch zweifellos mit einer Tulamidin und auch baburinische Wächter waren kein Problem. Viel wichtiger war Qamar, der Kräutermagier, welcher gerade irgendeinen Zauber sprach. Bonnuaro hatte mit der Armbrust getroffen, aber der Magier hatte genug Selbstbeherrschung, um sich durch den Schmerz nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Vero zauberte eine doppelten BLITZ DICH FIND auf die Leibwächterin, um Isleif die Arbeit zu erleichtern. Isha stürmte mit dem Säbel vor und stand nun neben dem Zauberer. Der Magier beendete seinen Zauber und erschuf zwei Spiegelbilder seiner selbst (DUBLICATUS).


    Die beiden Thorwaler hieben erfolglos auf einander ein. Das Gegenhalten entschied der Skalde für sich. Tharin betrat nun auch noch die Küche und nun wurde es langsam eng hier. [Raumangstprobe gelungen mit einer 1] Von einem Gasthaus in dieser Größe müsste man eigentlich eine ordentliche Küche erwarten. Aber vier Leute hatten hier eigentlich gar keinen Platz. Völlig erstarrt schaute der Söldner die beiden Axtkämpfer an. Im Gastraum begann Isha einen Klingensturm. Sie verteilte ihre Angriffe und traf leider immer nur die Spiegelbilder. Sie ließ ihren Säbel fallen und zog den magischen Waqqif. Qamar belegte Isha und Bonnuaro mit einem Blendzauber. Vero stürmte mit erhobenen Stab vor und wollte einen Hammer des Magus schlagen. Bonnuaro lud seine Armbrust nach.


    Nun war es Zeit von gegenseitigen Wuchtschlägen. Da Isleif parieren musste, gelang es ihm nicht seinem Helfer mit einem Rückhandschlag in die Wirklichkeit zurückzuholen. Das brauchte er schlussendlich nicht, da es Tharin gelang, die Küche zu verlassen und wieder seinen Bogen hervorzuholen. Im Kochraum war eigentlich kein Platz. Isha ging in sich, schloss die Augen und nutzte ihre Fähigkeiten im Blindkampf, um sich nur auf die Geräusche zu konzentrieren. Das Gemurmel des Magiers war ein guter Anhaltspunkt. Mit den Spiegelbildern verschwand auch die Ablenkung. Sie stieß zu und traf den Zauberer voll in die Brust. Der gespeicherte FULMINICTUS entlud sich in den Brustkorb und mit einem Blutschwall aus dem Mund kippte Qamar nach hinten. Bonnuaros Ziel war weg, [Sinnesschärfe+5 nicht gelungen] deshalb wurde jetzt die Thorwalerin sein neues Ziel. Gleich ging es Vero, allerdings hatte er bessere Ohren. Jedenfalls entging ihm der kurze männliche Schreckensschrei nicht, der vom oberen Stockwerk kam.


    Vero sah am Kopf der Treppe Rasulan stehen, der den Tod seines Schülers beobachtet hatte. Vero bemerkte bereits beim Hinaufstürmen der Treppe, dass sich der Magier an die Hand griff. Isha sah, dass Rahala jegliche Körperspannung verlor und vom Stuhl auf die Knie rutschte. Gleich würde der Oberkörper nach vorne kippen. Bonnuaro jagte noch einen Bolzen in die Leibwächterin. Ihm folgte ein Pfeil von Tharin. Isleif hatte Pech, er patzte bei der Verteidigung und seine Axt flog durch den Raum und blieb im Bein der Arbeitsplatte stecken. Damit verbunden erhielt er einen schweren Treffer, der nur teilweise durch den Schuppenpanzen kompensiert wurde.


    Bevor Vero an Rasulan heran war, verschwand der Magier mit dem Knall von zurückstürzender Luft. Vero rannte weiter in den ersten Raum hinein. Isha nutzte ihre Gewandtheit und Körperkraft, um die umkippende Rahala vor dem Aufschlag auf dem Boden zu bewahren. Sie begann auf die Statthalterin beruhigend einzureden. Das letzte was man jetzt noch brauchte, waren zwei verzweifelte Wachen, die ihrer Schutzperson zu Hilfe eilen wollten. Bonnuaro lud erneut nach. Isleif zog eine Orknase und sah wie ein weiterer Pfeil in den Körper seiner Gegnerin einschlug. Ihrem Angriff konnte er ausweichen.


    Vero stand in einem Zimmer mit einer Reisetasche und einem Zauberstab. Isha schob Rahala in Richtung Haupteingang. Bislang war alles verhältnismäßig leise geblieben. Bonnurao feuerte erneute seine Armbrust ab. Jetzt war es auch für die muskelbepackte Kriegerin zu viel und sie fiel bewusstlos um. Der Kampf war vorbei.


    Vero fand in der Tasche ein paar Kräuterpasten. Im nächsten Raum fand er das Schild der Thorwalerin und im dritten Raum eine Reisetasche mit einem Zaubertrank.


    Die Durchsuchung von Qamar erbrachte Geld und eine magische Brosche. Die Thorwalerin hatte neben Münzen noch einen Waqqif mit einem großen Rubin dabei [DSA5 Schatzkarten].


    Der nächste Spielabend findet am 20.05.2025 statt.

    231. Spieltag (06.05.2025)


    Bonnuaro fragte nach dem Bedarf einer musikalischen Einlage am Palasttor nach. Die Wesira hörte sich eine Kostprobe an und versprach sich im Kontor der Mada Basari zu melden, falls die Statthalter etwas Entspannung wünschten. Diese Meldung traf aber am Abend nicht mehr ein. Und die Gruppe ging nochmals der Körperpflege nach.


    Am nächsten Morgen machte man sich nach dem Frühstück auf zum Palast. Die Wache war auf vier Mann erhöht worden und der Aga ließ sich erstmals das Empfehlungsschreiben von Cherek vorweisen. Der Aga ging in den Palast. Den Helden wurde Wasser angeboten, um die Wartezeit zu verkürzen. Der Hauptmann kam mit einer Einladung zum Mittagessen wieder. Es galt also etwas Zeit totzuschlagen. Bei einem weiteren Spaziergang durch die Stadt fiel auf, dass das Militär Kontakt zu den Tempeln aufnahm und die Geweihten und Gläubigen aufforderte die Stadt zu verlassen, solange noch Zeit sei. Viele der Pilger kamen der Aufforderung nach. Auch manche Teile der Bevölkerung versuchten ihr Heil in der Flucht. Aber die meisten Bewohner vertrauten ihren Soldaten und den dicken Mauern. Am Ende der Aquädukts wurden Fässer und andere Behälter mit Wasser gefüllt. Die Stadt begann sich auf eine Belagerung einzustellen. Zugtiere hatten als Fleischreserve auf einmal den zehnfachen Wert.


    Zur Mittagszeit traf man sich wieder am Palasttor. Die Helden wurden an die Tafel zu Maruban und seiner Schwester Rahala geführt. Maruban machte klar, dass er sich als der rechtmäßige Herrscher betrachtete. Er hatte auch schon seinen Vater um militärische Hilfe ersucht. Warum Arkon trotz ungebrochenem Friedensvertrag eine militärische Aktion gestartet hatte, konnte Maruban nicht sagen. Rahala machte während dem Gespräch klar, dass sie eine diplomatische Lösung bevorzugen würde. Es wurde schnell klar, dass die beiden Statthalter sich einen Gesichtsverlust durch eine kampflose Aufgabe nicht leisten konnten. Den Helden wurde angeboten als Vermittler aufzutreten. Als sie zustimmten, erhielten sie ein entsprechendes Schreiben, welches sie als vertrauensvolle Vertreter Marubans auswies. Zusammen mit den Wesirringen von Sybia, sollte das eigentlich einen Zugang in die Nähe Arkons gewährleisten. Maruban erwähnte beiläufig, dass die Tanzabende von Rahala während der Belagerung wohl vorbei sein werden und sie ihrem neuen Tanzlehrer Bescheid geben könne. Das ließ die Helden dann aufhorchen. Ein neuer Lehrer sei in der Stadt und würde der tanzbegeisterten Schwester ein paar neue Moves beibringen. Nachdem es nichts mehr zu besprechen gab, war am Spätnachmittag die Audienz zu Ende.


    Der Helden versuchten über ihr Gassenwissen ein paar Erkundigungen zum Tanzlehrer einzuholen. Sie fanden heraus, dass der Lehrer und seine Leibwächterin in ein altes, nun verlassenes, Gasthaus eingezogen waren. Weitere Erkundigungen durch Isha führten zu dem gesuchten Gebäude. Die stumpfen Fenster zeigten die Umrisse von gestapelten Tischen und Stühlen. Bewegung war nicht auszumachen. Weshalb die Geweihte zum Hintereingang schlicht. Das simple Schloss leistete keinen nennenswerten Widerstand. Die Türe wurde langsam geöffnet und gewährte einen Einblick auf die Küche. Ein paar Lebensmittel und der Geruch verbrannten Holzes zeigten, dass hier jemand kürzlich sein Essen zubereiten habe. Die kleine Menge ließ darauf schließen, dass sich hier keine größere Gruppe einquartiert haben könnte. Das feine Gehör der Aranierin (Sinnesschärfe +10) ließ sie wachsam werden. Gerade war jemand im oberen Stock gegen ein Holzmöbel gestoßen und hatte damit ein typisches Kratzgeräusch auf dem Holzboden hinterlassen. Zeit sich aus dem Staub zu machen.


    Im Heldenquartier gab es eine Diskussion darüber, ob man Arkos entgegenreiten sollte. Sollte man die Gruppe teilen? Ein paar Helden sollten Rahala zu ihren Tanzstunden folgen, in der Hoffnung, dass sie dort das gesuchte Tanzgewand mitbrachte? Isha und Isleif wollten den Versuch noch heute wagen. Man verzögerte die Abreise, da man in die Dunkelheit reisen musste und so am Morgengrauen auf den Heerzug treffen würde. Dann wieder zurück nach den Verhandlungen und man wäre dann bald zwei Tagen auf den Beinen. Der Thorwaler und die Aranierin gingen zum „verlassenen“ Gasthaus. Ein paar Dukaten brachten ihnen einen Fensterplatz in einer konspirativen Wohnung bei einer Nachbarin zum Gasthaus ein.


    Am Abend erschien dann die Statthalterin. Sie wurde am Eingang des Gasthauses von einem schlanken Mann im Kaftan empfangen. Man sah durch die Scheiben, wie Kerzen entzündet wurden. Die Schattenumrisse hinter den Fenster zeigten drei Gestalten im Gastraum. Nach einiger Zeit waren nur noch die Gestalten des Kaftanträgers und einer großen muskulösen Gestalt erkennbar. Zeit sich um die Statthalterin zu kümmern. Bei einem Blick in die Küche traf man auf den entzückenden Rücken einer bekannten Gestalt. Frenja, die ehemalige Palastgardistin aus dem Haus der Sultana vom Palmyrabad, war gerade dabei Essen zuzubereiten. Die beiden Helden zogen sich sofort zurück. Isha kletterte an der Fassade hinauf, um einen Blick in die Zimmer zu werfen. Im ersten Zimmer erblickte sie einen Stab, welcher an der Wand eines Kleiderschrankes lehnte. Auf dem Bett lag eine Reisetasche. Die sah die Geweihte nicht zu ersten Mal. Bereits bei der Durchsuchung des Gästezimmers in der Karawanserei von Palmyrabad war sie auf besagtes Reisestück gestoßen. Es gehörte Qamar, dem kräuterkundigen Magier. Und so langsam kam die Erinnerung zurück. Qamar war ein Schüler Rasulans. Diesmal hatte der Meister seine Bediensteten vorgeschickt. Was sie auf gar keinen Fall erhalten durften, war das Tanzgewand der Laila el-Sulef.


    Das werden die Helden am 13.05.2025 zu verhindern wissen.

    230. Spieltag (29.04.2025)


    Zunächst reiste man nach Süden, die erste Rast legte man kurz vor Revennis ein. [kleiner Tipp: die Seite Aves-Pfade stellt ein Programm zur Verfügung, mit dem Reiseplanungen in Aventurien möglich sind.] Dort traf man auf ein paar Reisende aus Yerkesh. Diese berichteten nichts Ungewöhnliches aus der Stadt. Der Sultana ging es gut, sie hatte eine etwas eigenwillige Tochter, aber von einem Giftanschlag wussten die Reisenden nichts.


    Man bog ab in Richtung Yakshabar und folgte der Straße bis Fennekesh. Dies nahm einige Tage in Anspruch. Je mehr man in Richtung Süden kam, desto öfter tauchten verfallende runde Türme auf. Die Helden untersucht einmal ein solches Bauwerk. Die Struktur hatte schon ein paar hundert Jahre auf dem Buckel. Trotzdem ließen sich astronomische Symbole entziffern, die den Eingang zierten. Vero und Isleif kamen zu dem Schluss, dass es sich hier wohl um eine Sternwarte gehandelt haben könnte. Die örtliche Bevölkerung konnte dies bestätigen. Zur Bauzeit des Turmes war die Astronomin Niobara in aller Munde. Der Standort ihrer Hauptwarte war immer noch unbekannt, aber eine der größeren Nebenwarten stand in Anchopal. Man erfuhr mehr über die Beziehung zwischen Donation, dem Magiergrafen aus Edas, und der Astronomin. Leider soll es zu keiner dauerhaften Bindung gekommen sein und die Frau wählte Rohal als Gefährten. Als die Sprache auf Gerüchte über Niobaras Kinder kam, wurde Khelbara unruhig. Sie hatte dieses Thema langsam satt.


    An einem weiteren Abend machte die Gruppe in einem Gasthaus halt. So weit, so nichts Ungewöhnliches. Sie nahmen für das Abendessen an einem Tisch Platz. Nach einiger Zeit kam eine besser gekleidete Dame in den Raum. Ging zielstrebig in Richtung Tresen und bestellte je einen Krug Wasser und Wein. Zunächst leerte sie das Wasser in sich hinein und ließ ihren Blick durch den Gastraum schweifen. Ihr Blick blieb auf Bonnuaro hängen. Dann schnappte sie sich den Weinkrug mit zwei Bechern und setzte sich an den Tisch. Sie stellte sich als Mara ay Samra vor und machte sofort klar, dass sie die Nacht nicht allein in ihrem Bett verbringen werde. Reichlich Wein floss und der Horasier lehnte das Angebot nicht ab. [Der Grund für die Auswahl von Bonnuaro bestand in seinem hohen Charisma-Wert (19).] Mara ay Samra erzählte davon, dass sie mit dem Auszug ihrer Kinder und dem Weggang ihres Mannes Tarsilin Zeit habe. Wenn sie das Fernweh plage, reite sie eine Runde um die Gor. Es gab einmal eine Zeit, da hatte sie gute Kontakte zu ihrer Freundin Eleonora, jetzt Maharani in Zorgan. Aber nach dem Krieg-der-35-Tage sei es zum Bruch gekommen. Mara hatte ihren Abschied als Großwesirin eingereicht. Dieser sei, ohne einen Versuch das Zerwürfnis zu beenden, angenommen worden. Seither hielt sich die Frau aus Zorgan fern. Für Bonnuaro wurde die Nacht nicht ganz so entspannend wie für den Rest der Gruppe.


    Die Reise ging in den Folgetagen in Richtung Anchopal weiter. Dort verabschiedete sich Mara von der Gruppe und trat die Heimreise an. Die Stadt selbst hatte ca. 2500 Einwohner und eine Menge Tempel. Es gab zwei Stadtteile. Die Altstadt, nahe zu ein Kreis, welcher in alle vier Himmelsrichtung eine Hauptstraße aufwies. Das Zentrum bildete der Palast von Maruban ben Hasrabal. Sultan Hasrabal war es nach dem Krieg-der-35-Tage gelungen, die Stadt zu erobern. In den folgenden Friedensverhandlungen wurde ein Waffenruhe und der freie Zugang von Pigern vereinbart. Vor der Stadt hatte sich das Rahja-Viertel gebildet. Dort kamen die Pilger unter. Die Helden beschlossen in dem Stützpunkt der Mada Basari Quartier zu beziehen. Der erste Abend ging für die Körperpflege drauf. Man bekam einen ersten Eindruck von der Stadt. Durch ein Aquädukt mit Wasser versorgt, hatte sich Anchopal als Grenzstadt zu einem Handelspunkt entwickelt. Geld war also reichlich vorhanden, was der Zustand von Gebäuden und Wehrmauer auch zeigte. Im Rahja-Tempel konnte man in Erfahrung bringen, dass das Tanzgewand, nach einem blutigen Streit zwischen einer Säbeltänzerin und einem Novadi, vom Maruban eingezogen worden war. Als Ausgleich hatte Maruban dem Rahja-Tempel durch seine Schwester 100 Dukaten für die „Unannehmlichkeiten“ und ein Versprechen, dass die Einziehung nicht von Dauer sein werde, überbringen lassen.


    Am Abend kam man mit dem Mondsilberwesir Cherek ins Gespräch. Einerseits hatte er seine Wurzeln in Aranien, anderseits machte Maruban und seine Schwester Rahala ihre Sache als Stadtverwalter makellos. Maruban war eigentlich ein unbeliebter Sohn Hasrabals, welchen der Sultan die Herrschaft über eine „Grenzstadt“ anvertraut hatte. Man traute Maruban so wenig zu, dass er sogar Verstärkung durch seine Schwester zugewiesen bekam. Cherek machte deutlich, dass Maruban alles andere als untauglich war. Er stand auch nicht unter den Pantoffeln seiner Schwester. Es sei ihm vor ein paar Jahren gelungen Arkos, den jetzigen Shah, gefangen zu nehmen. Nach einiger Zeit in „Gefangenschaft“ habe Maruban Arkos unter dem Versprechen des Friedens ohne Lösegeld die Freiheit geschenkt. Das hatte Marubans Vater von der Unfähigkeit seines Sohnes nun vollständig überzeugt. Die Helden hatten im Feuerkloster für das Ableben eines weiteren Hasrabal-Abkömmlings gesorgt und waren so an ihren/seinen Flugteppich gekommen. Aber das brauchte man jetzt nicht jedem unter die Nase reiben. Ein Grund für einen Kriegszug gegen Anchopal konnte der Mondsilberwesir nicht nennen. Von Maruban ging er jedenfalls nicht aus.


    Den folgenden Vormittag nutzten die Helden für einen ausführlichen Stadtrundgang. Dabei konnten sie in Erfahrung bringen, dass die Geweihten des Zwölfgötterglaubens direkt nach der Besetzung der Stadt, diese in Angst verlassen hatten. Sie hatten neue Tempel vor der Stadt errichtet. Zwischenzeitlich wurden die alten Gebäude wieder betrieben, nachdem sich gezeigt hatte, dass der neue Herrscher zwar ein Rastullah-Gläubiger war, er jedoch keinen Zorn gegen die Zwölfgöttergläubigen hegte. Einzige Ausnahme war der Rondra-Tempel. Hier war Maruban konsequent. Nur 1 Geweihter sorgte hier für Ordnung. Im Falle eines Krieges wollte man keine Truppen in der Stadt haben. Bonnuro bot seine Sangesdienste beim Palast an. Man versprach eine Rückmeldung. Militärisch war die Stadt gut geschützt. Neben 100 Stammeskriegers der Beni Avad, sorgten noch 400 Söldner der Roten Wanderer und der Sandwölfe für Sicherheit. Jeder fünfte Einwohner war somit ein waffengeschulter Verteidiger. Ein Angriff auf die Stadt würde eine militärische Herausforderung werden.


    Nach der Mittagspause fiel auf, dass sich eine sichtbare Unruhe in der Stadt breit machte. Vielerorts war deutlich sichtbar Militär unterwegs. Die Soldaten bewegen sich zielstrebig durch die Stadt. Eine Sicherheitsstreife sah anders aus.


    Am 06.05.2025 geht es weiter.

    Während Isleif und Dolorita sich der dritten Regalreihe annahmen, drang Isha bis zu einem Brunnenschacht vor. Die Krampen in der Wand ließen vermuten, dass der Zylinder wohl nicht für Wasserholen gedacht war. Oben sah man eine Abdeckung aus Holz. Isha kletterte hinauf. Aber ihre Kräfte reichten nicht aus um die Holzplatte zu bewegen, die mit irgendwas beschwert war. Also ging sie zurück. Ihr kam der Barde entgegen und gemeinsam erforschten sie die Wendeltreppe. Wie erwartet führte diese zum Bodenniveau, wo die Holzstangen und Stämme des Bibliothekbodens verankert waren. Von dort wäre es ein paar starken Händen mit Seilen möglich gewesen den Raum gezielt zum Einsturz zu bringen. Aber das wollten die Beiden nicht tun und sie kehrten zurück.


    Blieben noch zwei Regale übrig, die sich der Skalde und die Hexe teilten. Doloritas erster Fund war „Die Magier des Stabes“. In Bosperano wurde ausführlich über Stabzauber, Bannschwert und Alchimistenschale philosophiert. Vero würde sich freuen. Wert 1000 Silber. Etwas seichtere Lektüre versprach der Band „Lebenserinnerungen eines Questadors“. „Fredo staunte nicht schlecht, als die Wüstennomaden in vollem Galopp auf ihn zuhielten und keinerlei Anstalten machten, ihren wendigen Ritt zu verlangsamen“. Es gab schlechtere Nachtgeschichten als die von Fredo Wulfhelm von Plötzingen-Eberstamm und seinem treuen Gefährten Abdul. Weiter wollte die Hexe das Kapitel „Durch die wilde Khom“ jetzt nicht verfolgen. Wert: 100 Silber. Mit „Das Heilige Horatium“ hatte der Thorwaler ein weiteres Geschichtsbuch gefunden: „Preiset den Heiligen, Retter Orungans, Beschützer unserer Lande. ER, dessen Auge sah, ER dessen Fuß zuerst diese Lande betrat“. Vielleicht würde Bonnuaro Gefallen an den Lobpreisungen der horasichen Praiospriester finden. [KL-Probe Götter/Kulte (Horas) +1; Wert 120 Silber] Das letzte Werk war wieder in Bosperano und musste durch Dolorita übersetzt werden. „Zauberstern und Silberhaar“ enthielt etliche Elfenzauber, die man sich mühsam rekonstruieren konnte, soweit man in Magiekunde genügend geschult war (Wert 12). Für Sprachinteressierte ließ sich Isdira in Wort und Schrift erlernen. Dazu die Zauberfertigkeit „Zauber bündeln“. Und sie brachte die Geographie der Elfenlande nahe (+1 auf die Probe). Wert: 1200 Silber.


    Man brachte die gewichtige Last des Wissens über den schwimmenden Boden in den neuen Gang und konnte sich dann als Gruppe wieder sammeln. Es ging zum Kletterschacht weiter. Mit einer gemeinsamen Anstrengung gelang es Isha und Isleif das Holzbrett so zu verschieben, dass ein Ausstieg aus dem Schacht möglich war. Isha hatte hier schon ein paar Münzen in die schwere Kiste auf dem Holzbrett geworfen. Man befand sich vor dem Altarstein im Schukschumschrein. Vielleicht sollten die Phexgeweihten im Maustempel nicht immer die Nager füttern und sich stattdessen auch mal um den angrenzenden Schrein kümmern. Dann hätte man nicht mit einem Schlüssel durch die Hintertür in den Hesindetempel eindringen müssen. Egal jetzt, die frische Luft hatte die Helden wieder. Der kleine Spaziergang zum Versteck im Kor-Tempel war eine Leichtigkeit. Dort wurde erstmal bis zur nächsten Nacht gerastet, wo man dann in mehreren Flügen die Stadt verließ. Die Pferde wurden abgeholt und dann musste ein neues Ziel gesetzt werden.


    Rosendschinne gab es in Zorgan, der goldene Schmuck der Livara gehörte dereinst einer mächtigen Herrscherin Haranijas. Er tauchte während der Oron-Herrschaft in Lanka auf, wo er angeblich immer noch war. Das Tanzgewand wurde im Rahjatempel in Anchopal aufbewahrt. Es gehörte der begnadetsten Sharisad ihrer Zeit, die selbst die Göttin überflügelt haben soll. So das Wissen der Helden in Sagen und Legenden und wer will einem reisenden Skalden da Widerworte reden.


    Die Gruppe entschied sich für Anchopal. Bereits an der ersten Raststelle kam ein Trupp junger Männer mit einem Adligen vorbei. Die Gruppe befand sich auf dem Weg nach Zorgan. Dort hob Arkos eine Armee aus, um Anchopal anzugreifen. In der Stadt in der Nähe der Gor herrschte seit den Oron-Tagen ein Sohn Hasrabals, den es zu vertreiben galt. Was den Schah dazu gebracht hatte, gerade jetzt anzugreifen, konnte der aranische Adlige nicht mitteilen.


    Am 29.04.2025 wird die Reise fortgesetzt.