207. Spieltag (22.10.2025)
Die Dreiergruppe hatte die Aufmerksamkeit der Helden geweckt. Beim Belauschen erfuhr man zumindest die Namen der Personen. Qamar (Magier), Zarid (Ferkina) und Frenja (Thorwalerin). Weitere Infos gingen im Gemurmel der Abendgesellschaft unter. Thorwaler schienen hier keine Seltenheit zu sein. Immer wieder ließen sich zwei, drei Personen an einem Tisch nieder und nahmen ihr Abendmahl ein. Als sich die Dreiergruppe auflöste folgten die beiden Heldenmagier ihren Pendant zu den Schlafräumen. Der Magier zog sich in seine Räumlichkeiten zurück und blieb unauffällig. Frenja und Zarid gingen zunächst zusammen bis zur Eisernen Brücke. Dort verabschiedeten sie sich und Frenja, welche von Isleif verfolgt wurde, lief in Richtung Palast. Während Zarid, unter Doloritas Augen, den Weg zum Gasthof am Wasserfall antrat.
Doloria betrat das Gasthaus. Unter dem Vorwand, sich hier einquartieren zu wollen, fragte sie den Portier aus. Bei Zarid handelte es sich um einen Ferkinaprinzen. Er hatte von seinem Vater den Auftrag bekommen, sich bei der Sultana für geringere Abgaben einzusetzen. In dem kleinen Gasthaus hatten sich vornehmlich Händler niedergelassen. Nach der Fragerunde ging die Hexe wieder zurück zur Karawanserei.
Isleif folgte der Thorwalerin, welche ihn beim Aufstieg zum Sultanspalast bemerkte. Im folgenden kurzen Gespräch stellte sich heraus, dass Frenja Mitglied der Leibwache der Sultana ist. Eine Leibwache, welche vollständig aus Thorwalern bestand. Man verabschiedete sich und ging seines Weges.
In der Karawanserei hatte Salazar einen Gotongi beschwören und beauftragte das geflügelte Auge mit der Ausspähung der Schreibstube der Karawanserei. Dort saß der Inhaber über ein paar dicke Bücher gebeugt, rechnete und trug Zahlen ein. Das spähende Auge übertrug telepathisch die Bilder. Der Inhaber arbeitete sehr sorgfältig und korrekt. Nachdem die Gaststätte wieder geschlossen war, erschienen die Bedienungen und gaben ihr Geld dem Inhaber. Die Münzen wurden gezählt und anschließend erhielten die Arbeiterinnen ihren verabredeten Lohn, zuzüglich einer kleinen Gratifikation als Dank. Danach setzte sich der Inhaber an seinen Tisch und verfasste einen Brief. Ohne den genauen Text übertragen zu können, wurde klar, dass es sich um einen Nachricht nach Elburum handelte.
Am nächsten Morgen wurde ein Frühstück eingenommen. Qamar belegte einen eigenen Tisch und breitete im Anschluss an sein Mahl diverse Laborgegenstände, Pflanzen und Bücher auf seiner Tafel aus. Dann begann er sein Tagwerk. Immer wieder traten Einheimische an seinen Tisch und suchten Rat. In der Regel notierte der Magier etwas auf Pergament oder händigte seinem Gegenüber kleine Fläschchen oder zerkleinerte Pflanzen aus. Die Gruppe konnte beobachten, wie sich eine kleine Karawane aus Eseln im Innenhof bildete. Eine goldene Münze und ein versiegelter Brief tauschten den Besitzer. Der kleine Reisezug wurde bis zum Gasthof am Wasserfall begleitet, wo der Führer noch bewaffnete Begleitung aufnahm, dann verließ man Palmyrabad in Richtung Yakshabar.
Im Anschluss an das Frühstück wurde der Eibenpalast aufgesucht. Wesire Sybias werden nicht abgewiesen. Und so gelangten die Helden in die Gemächer der Sultana. Die füllige Sultana Rashpantane hörte im Liegen den Fragen der Helden zu. Die verschwundene Summe überraschte auch sie und sie rief ihre Wesira Shubinai herbei. Die Frau Mitte Dreißig erschien mit Fes, Brille und einem dicken Buch. Die Sultana gab bekannt, dass sie sich mit so weltlichen Dingen eigentlich nicht abgab und verwies an die Neuangekommene. Shubinai hörte sich die Beschwerde gelassen an und vereinbarte für den morgigen Tag einen Termin. Die entsprechenden Bücher, und wir sprechen hier von den Steuerbüchern mehrerer Jahre, mussten schließlich erst aus den Archiven geholt werden und das war keine kleine Arbeit, welche man so mal geschwind erledigte.
Dann lud die Sultana zu einem Spaziergang durch die Singenden Gärten ein. Dem Ersuchen kamen die Helden nach und als man sich durch das Grün bewegte, folgte dem Trupp immer eine Gruppe Thorwaler. Frenja war auch darunter. Die Sultana sprach über die gärtnerische Grundethik, welche hinter den Gärten stand. Um zeitgemäß modern zu bleiben, waren fortlaufende Invenstitionen notwendig. Und diese waren erheblich, wie sich die Sultana hatte sagen lassen. Ganze 1000 Dukaten flossen monatlich in den Unterhalt. Und das beinhaltete nicht die Neubauten an Sitzgelegenheiten und dergleichen. Nun, es waren nicht die Rosengärten von Zorgan, aber die hiesiger Pracht war auch nicht zu verachten. Nach der Bewegungsphase verabschieden sich die Helden und gingen zur Karawanserei zurück.
Dort wurden die Magier unterrichtet. Salazar sandte seinen Späher in Richtung Palast. Das Auge konnte feststellen, dass das Heraussuchen der Steuerbücher keinen größeren Aufwand dargestellt hatte. Denn die Bücher lagen bereits auf dem Tisch der Schreibstube. Shubinai blätterte durch die Seiten und verglich die Zahlen mit anderen Büchern. War die Wesira gewissenhaft bereits auf der Suche nach dem verschwunden Geld? Salazar machte der Gruppe klar, dass er in den folgenden Tagen keine magische Hilfe mehr gewährleisten konnte. Im Laufe der Nacht würde er den Dämon entlassen müssen, da seine Astralenergie sich dem Ende zuneigte.
Der Brief nach Elburum wurde zum Thema. Die Gruppe beschloss ihre fliegerischen Ressourcen zu nutzen, um die Karawane einzuholen. Dies gelang bei Yakshabar, wo sich der Händler und sein Gefährte im selben Gasthof eingemietet hatten, den auch die Helden bei der Anreise nutzten. Die Beiden wurden beobachtet. Als sie den Gastraum verließen, zeigte der Lichtschein, welcher kurz darauf durch die geöffneten Fenstergatter fiel, wo sich die beiden Zimmer befanden. Dolorita bereitete eine Gute-Nacht-Trunk vor. Darin waren neben Schlafgift auch Kräuter enthalten, die den bitteren Geschmack des Giftes überdecken sollten. Durch die Hintertür ging es schleichend an der Küche vorbei. Eine Schankmagd war gerade dabei, die Tische der Gaststube zu reinigen. Natürlich wäre die Hexe sofort aufgefallen, aber mit HARMLOSER GESTALT, nahm jeder Gasthofbetreibende keine sonderliche Notiz von der Gestalt, die die Treppe in Richtung Schlafräumen ging. Die Hexe hatte Glück und fand gleich zu Beginn den Raum mit dem Karawanenführer. Dieser konnte den Überredenkünsten Doloritas nicht widerstehen und nahm den Trank zu sich. Gleich darauf tat das Gift seine Arbeit und der Mann sackte zu Boden. Die Hexe hatte genau das erwartet und konnte einen polternden Aufprall verhindern. Anschließend wurde der Schlafende in den Raum gezogen, die Tür geschlossen und die Suche nach dem Brief begann. Man wurde fündig. Das Siegel wurde gebrochen. In dem Brief teilte der Inhaber der Karawanserei dem Empfänger Salamon ibn Dafar in Elburum mit, dass die in seinem Schreiben genannten Helden den Weg nach Elburum gefunden hätten. Das Warum wurde nicht erwähnt. Daneben enthielt der Brief noch Zahlen zu Handel und Umsatz der palyrischen Dependance der Mada Basari. Die Hexe schrieb den Brief, unter Auslassung der Information bezüglich der Helden, neu. Darauf achtend, dass die Handschrift so weit wie möglich identisch war. Anschließend wurde der Brief mit dem Heldensiegel der Mada Basari verschlossen und an seinen alten Platz gelegt. Zeit für den Rückzug. Die Hexe erreichte ohne Schwierigkeiten den Außenbereich des Gasthofs. Der Ursprungsbrief wurde vernichtet, dann trat man die Heimreise an.
Das nächste Treffen findet am 29.10.2024 statt.