228. Spieltag (15.04.2025)
Ein neuer Tag ein neues Glück. Bonnuaro gönnte sich nur eine kurze Pause, bevor er sich auf die Suche nach dem Gasthaus machte, wo Baymara abgestiegen war. Im Palast konnte sie ja nicht wohnen. [Gassenwissen] Sein Herumfragen nach der auffällig gekleideten Adligen, brachte ihn ans Ziel. Durch die Fenster sah er einen älteren Mann hinter einem Tresen, welcher gerade ein paar Seiten Pergament mit gebeugtem Kopf durchsah. Bunnuaro fragte den Wirt nach einer Unterkunft. Der kurzsichtige Alte beugte seinen Kopf nach vorne, so dass die beiden Nasen fast zusammenstießen. Offensichtlich war ihm der Barde unbekannt, deshalb fragte er nach einer Reservierung. Der Horasier erkundigte sich [Überreden+5] nach dem teuersten Zimmer des Gasthauses und erhielt die Auskunft, dass die Suite gerade besetzt sei. Der Wirt beschrieb die Drei-Zimmer-Wohnung mit Fenster an Nord- und Ostseite. Das war genug Info und der Barde sage zu, dass er in den nächsten Tagen wiederkommen werde. Anschließend versuchte er noch seinen Spieltrieb zu befriedigen, was ihm aber nur ein paar Silberlinge einbrachte.
Die Erkundigungen beim Palast ergaben, dass auch heute Abend ein Musiker gebraucht würde, allerdings war fraglich, ob Assad Damenbesuch empfangen würde. Der Nachmittag wurde als Ruhepause genutzt. Isha und Bonnuaro planten ihren Auftritt. Der Rest der Helden, hatte nicht zu tun. Draußen durfte man sich nicht blicken lassen. Der Barde wurde am Abend wie gehabt zu seinem kleinen Raum geführt und eingeschlossen. Viel hatte sich nicht verändert. Lediglich ein Paravent versperrte den Zugang zum Balkon. Das hinderte die Luftzirkulation merklich. [Sinnesschärfe +10] Am Boden entlang spannte sich ein feiner silberner Draht, so dass jedes Verrücken der mobilen Holzwand die Falle auslösen würde. Nach einiger Zeit betrat der Fürstensohn seine Räumlichkeiten. Schattenhaft konnte der Barde den Prinzen durch die kleinen Durchlässe in der Holzvertäfelung beobachten. Assad setzte sich an den Schreibtisch. Der Rücken dem Barden zugewandt. Man hörte ein kleines Klicken, dann das Schaben von Holz auf Holz. Assad ließ ein dickes Buch auf die Tischplatte fallen. Dann las er einige Zeit darin. Der Musiker begann sein Spiel und Assad räumte nach einiger Zeit das Buch wieder weg, stand auf und ging zu Bett. Dem Musiker gab er ein Handzeichen, dass er weiter spielen sollte. Zwischen den Liedern gelang es Bonnuaro einen kleinen Streifen Stoff in den Mund zu schieben. Er biss sich auf die Zunge und tränkte das Gewebeteil mit Speichel und Blut. Anschließend zwirbelte er den Stoff zusammen und schob ihn durch die kleinen Löcher in der Holzwand, die die Musik durchließ, aber die Sicht behinderte.
Isha wiederum hatte sich auf den Weg zu ihrer alten Position von der vergangenen Nacht gemacht [Kombination aus Schleichen, Klettern und Verstecken]. Nachdem die Wache vorbeigegangen war, kletterte sie auf den Balkon des Fürstengemachs. Sie erspähte den roten Stofffetzen und machte sich an die Absuche des Paravents. Auch sie bemerkte den kleinen Draht. Mit dem Diebeswerkzeug wurden die kleinen Scharniere gelöst und die beiden Wandteile dann [Körperbeherrschung] auf dem Balkon abgelegt. Der Silberdraht führte zu einer kugelförmigen Schelle, die beim Auslösen der Falle mit Geklingel durch den Raum gerollt wäre. Nach der Entschärfung schlich sich die Phex-Geweihte zum Tisch. Bonnuaros Nachtmusik sorgte mit den Hintergrundgeräuschen für die Ablenkung des Schlafenden. Und so blieb Isha unbemerkt. Mit einem Stoßgebet und der Liturgie „Auge des Mondes“ untersuchte die Geweihte den Schreibtisch und wurde fündig. Durch Drehen des Löwenkopfes mit einem Ring im Maul, ließ sich eine Verriegelung aktivieren, die es ermöglichte die Schublade herauszuziehen und damit gleichzeitig auch das Geheimfach, indem sich das gesuchte Buch befand. Das verschwand in der Tasche. Dann wurde die Schublade wieder verschlossen und Isha wandte sich dem Kleiderschrank zu. [Sinnesschärfe] Hier hatte man die Scharniere so gelockert, so dass jede Bewegung der Schranktür zu deren Ausbrechen führen würde. Wie praktisch, dass Isha noch die Schrauben des Paravents bei sich hatte. Sie reparierte [Fallen entschärfen] die Tür. Im Innern des Schrankes fand sie noch zwei Ringe und einen Beutel mit Geld. Auch das wurde einer Ortsveränderung unterzogen. Anschließend zog sich Isha zurück.
Ishas Arbeit war für diese Nacht noch nicht vorbei. Sie stattete noch Baymaras Suite einen Besuch ab. Im Wohnbereich fand sie die Rüstung der Adligen auf einem stummen Diener vor. Sie befestigte einen soeben gestohlenen Ring von Assad an der Spitze des Baburiner Hutes, wo der Pferdeschwanz mit dem Metall verbunden wurde. Dann wurde die Unterkunft der Helden im Keller des Bordells aufgesucht. Den Helden war klar, dass man umziehen musste, denn am Morgen würde in der Stadt eine Hektik auf der Suche nach den gestohlenen Gegenständen losbrechen. Der örtliche Phex-Tempel hatte dafür gesorgt, dass den Helden ein Ausweichquartier zur Verfügung stand. Das bestand in einer kargen Lagerstatt im Kortempel. Beim Umzug spielte ein fliegender Teppich eine nicht ganz kleine Rolle.
Bei Morgengrauen wurde auch Bonnuaro wieder zum Ausgang des Palastes geführt. Als Dankesgabe erhielt er wieder einen Beutel mit klingender Münze. Im alten Heldenversteck fand er eine Nachricht, die ihn zu der neuen Unterkunft führte. Die beiden örtlichen Kor- und Phexgeweihten versprachen, in der Stadt Gerüchte über den neuen Helmschmuck Baymaras zu verbreiten. Außerdem hatte der Geweihte des Maustempels einen Schlüssel zum Hintereingang des Hesindetempels besorgt. Die Helden verbrachten den nächsten Tag mit Ausruhen und planten den nächtlichen Einstieg in den Hesindetempel. In dessen Keller befand sich der Zugang zur alten Bibliothek der Schule des Immerwährenden Lebens.
Die Sonne verschwand und es wurde Zeit für etwas Action. Der Schlüssel öffnete die Hintertür und gab einen Blick in den leeren Hauptraum des Tempels frei. Wächter waren nirgends zu sehen. Gleich linker Hand ging es in den Keller hinunter. Isha schlich sich langsam die Treppe hinab. Die zwei Wachen, von denen Khelbara bei ihrer unsichtbaren Erkundungstour berichtet hatte, saßen auf den Stühlen mit dem Kopf zur Wand. Die Augen geschlossen. Dolorita ging langsam die Treppe hinunter und schaute sich das mal mit Hilfe eines ODEN ARCANUM an. Die Wächter waren in eine Traumwelt versetzt worden. Wo sie ständig hin und her gingen, wie die leichten Beinbewegungen vermuten ließen. Die Wächter träumten einen Wächtertraum. Das sagte den Helden, dass sie wohl nicht allein auf der Jagd nach Bücherwissen waren. Die Tempelwand war an einer Stelle eingerissen und neu gestaltet worden. Nun war dort ein professioneller Tunnelzugang. Der Hexe fiel auf, dass im Staub auf dem Boden Fußspuren zu sehen waren, die weiter in den Tunnel hineinführten. Im Laternenlicht sah man links und rechts Nischen abgehen.
Die Helden arbeiteten sich langsam und leise vor. In den Nischen befanden sich die sterblichen Überreste von Leuten, die an Marahibo und Umm Ghulsach geglaubt hatten. [Sprache Ur-Tulamidia + Götter/Kulte +5] Uralte Totengötter. Also war man auf dem Weg zu etwas sehr sehr Altem. Der Gang machte einen Knick. Die Helden bemerkten flackernden Schein auf der Wand. Beim Vorschleichen stellten die Helden fest, dass Rasulan, der Ziegenmann, an einem Stehpult in der Mitte einer Reihe aus Bücherregalen etwas auf Pergament schrieb. Auffällig war, dass der Boden keinen Staub aufwies. Isha wollte sich anschleichen, um Rasulan zu überwältigen. Die Waqqifklinge wurde mittels HEXENGALLE verfeinert. Bereits er erste vorsichtige Schritt in den Raum brachte die Erkenntnis, dass der Boden schwimmend verlegt war. Die Diele gab sofort um einige Zentimeter nach und die kleine Welle breitete sich in den Raum hinein aus. Die Regale schienen auf festen Fundamenten zu stehen. Dolorita versorgte Isha mit SPINNENLAUF. Die Geweihte kletterte die fünf Schritt hohe Mauer zu den Dachbalken hinauf. Dort arbeitete sie sich bis auf Höhe von Rasulan vor und ließ sich fallen. Die Wucht des Aufpralls auf dem Boden glich sie mit einer gekonnten Rolle aus. Jedoch war der Boden nicht für diese Belastung gebaut. Er brach durch. Die ausbreitenden Wellen warfen das Stehpunkt um und Papierseiten segelten durch die Luft. Gedankenschnell schnappte sich die Geweihte noch ein paar, bevor sie in die Dunkelheit nach unten verschwand. Nur kurz fiel ihr auf, dass der Magier ein paar Zentimeter in der Luft schwebte. Der Gesuchte warf einen schnellen Blick über die Schulter und setzte zur Flucht an. Vero schickte ihm einen FULMINICTUS (mit Reichweitenverlängerung) hinterher und Bonnuaro schoss mit der Armbrust. Zusammen ließ der Schaden den Magier zu Boden gehen. Der Zauberkundige griff sich an einen Ring. Isleif und Dolorita suchten nach Fernkampfmöglichkeiten. Für den Borndorn und das Wurfbeil war es zu weit. Der Boden machte eine Verfolgung zu Fuß unmöglich. Die Helden mussten leider zusehen, wie sich ihr Erzfeind mit einem TRANSVERSALIS-Ring in Sicherheit brachte.
Am 22.04.2025 kann man dann die Bücherei durchsuchen.