202. Spieltag (17.09.2024)
Die Helden beeilten sich, das Zentrum in der Mitte des
Schneckengangs zu erreichen. Dort wartete eine einladende
Wendeltreppe nach unten. Ein Krachen drang in den Innenraum, als die
Tür zum Blütenmechanismus eingeschlagen wurde. Als Salazar den
Abgang erreichte, blickte er sich nochmal um und sah wie sich Iphemia
auf die Balustrade setzte. Ihre pantoffelten Beine ragten in den
Innenraum. Sie führte Daumen und Zeigefinger zu einer Raute zusammen
und spreizte die anderen Finger ab. [Magiekunde +] Offensichtlich
verzauberte sie sich mit SPINNENLAUF. Damit würde sie eindeutig
schneller sein als ihre Leibwächter.
Die Gruppe stieg schnell in die Tiefe und kam in einem runden Raum
an. Gleichmäßig im Winkel von ca. 120 Grad gingen Gänge in
verschiedene Richtungen. Die Fackel konnte an zweien wage Schilfgras
sichtbar machen. Auch deutete die feuchte, modrige Luft auf einen
Sumpf oder Tümpel hin. Nach der Saatkammer überraschte es nicht
mehr, dass hier Pflanzen trotz fehlendem Sonnenlicht wuchsen. Von
oben drangen die ersten Schmerzenschreie herein. Die Leibwächter
waren wohl jetzt auf die Mumien gestoßen.
Isha lief mit der Fackel in den dritten Tunnel hinein. Dabei
stellte sie fest, dass die Wandmalereien an Farbintensität zunahmen.
Am anderen Ende des Tunnels sah sie schon den folgenden Raum.
Irgendein schwarzer Klotz mit Etwas darauf, schälte sich aus der
Dunkelheit. Aber zuerst waren die Bilder an der Wand dran. Erschreckt
musste die Klingentänzerin feststellen, dass sie auf ihr Ebenbild
blickte, welches gerade einen Kampf gegen einen übermächtigen
Gegner ausfochte. Eine Szene zeigte das Hauptbild aus dem
Heldenanwesen in Zorgan, nur hatte Dolorita den Platz des
Sklavenhalters eingenommen. Verto Nauta sah sich einer Flutwelle mit
ausgestreckten Armen gegenüber, die Flamme aus seinem Zauberstab
wirke dagegen ärmlich. Salazar wurden gerade die Arme durch einen
Dämon herausgerissen und Isleif wurde durch einen Wahl in zwei Teile
gebissen. [Mutproben] Während Isleif und Salazar gebannt auf die
Bilder blickten, wagten die Hexe und Isha ihre ersten Schritte in den
kreisrunden Raum. Das Kreismosaik auf dem Boden zeigte einen großen
Laubbaum mit grünen Blättern. In der Krone befand sich eine weiße
Plattform. Darauf stand ein Altar auf dem ein Mensch lag. Dahinter
erhob sich die Statue eine nackten Frau.
Die Hexe begann den Boden zu untersuchen und Isha umrundete den
Kreis. Isleif und Salazar konnten sich von dem Gemälde jetzt lösen
und traten nun auch in die runde Kammer. Iphemia kam die Wendeltreppe
herunter. Zwischenzeitlich hatte Dolorita festgestellt, dass es sich
bei dem Mosaik um ein profanes Bodenbild handelte, ohne versteckte
Schalter und Druckplatten. Isha kam der Altar und der Statue immer
näher. Die Statue hatte einen Ledergürtel um die Hüften, der
Gürtel bestand aus mehreren schmalen Lederstreifen, in denen
Sharisads für gewöhnlich ihre Schleier befestigten. Der Gürtel
hatte eine anziehende Wirkung. Stimmen in ihrem Kopf versprachen ihr
den Liebreiz der Welt, die Verehrung als beste Säbelkämpferin, sie
musste den Gürtel nur nehmen und anlegen. Alles war so einfach.
Isleif betrat das Kreismosaik und näherte sich dem Altar mit der
Leiche. Auch ihm versprach der Gürtel eine eigene Ottajasko und das
beste Musikinstrument, das er sich vorstellen konnte.
[Selbstbeherrschung +7 beidesmal bestanden]. Isha betrachtete den
Thorwaler. Isleif untersuchte den Altar. Inschriften fand er nicht.
Der Körper war ein vertrockneter Mann. Seine leeren Augenhöhlen
starrten blicklos an die Decke. Die eingefallene Haut spannte sich
straff über die Wandenknochen. Auch die feinen Hände hatten sich in
mit Haut überzogene Klauen verwandelt. Das Gewebe der Robe war schon
brüchig, aber man konnte noch die arkanen Zeichen sehen. Isleif
verglich die Leiche mit dem Bild aus dem Heldenanwesen und kam zu dem
Entschluss, dass es sich hier um Donation handeln könnte.
Salazar, sah Iphemia auf den Tunnelgang zukommen und aktivierte
ein PANDÄMONIUM, welches er in seinem Stab gespeichert hatte. Die
Tunnelwände und der Boden verwandelte sich in ein Meer aus
krallenbewehrten Armen und riesigen Mäuler, deren scharfen Zähne
auf unwilliges Fleisch warteten. Iphemia trat an den Gang heran,
neigte den Kopf und ging rückwärts bis zur gegenüberliegenden Wand
zurück. Dann ging sie in die Hocke und stützte ihre Hände auf die
Oberschenkel. [Magiekunde + = KRÖTENSPRUNG] Dolorita hatte sich nun
auch dem Leichnam genähert. In Isha kam die diebische Seite hoch,
sie näherte sich dem Gürtel und Belelkel umnachtete ihren Geist.
Königin der Säbel, Herrscherin Araniens, nehme deinen Platz ein.
Isha erkannte die Weisheit in diesen Worten und griff nach dem
Lederstück. Isleif nahm die Gefahr wahr und versuchte Isha aus ihrer
Umnachtung zu befreien [Heilkunde Seele gelungen; 5 Talentpunkte
übrig; Isha hatte sich durch den Verlust ihrer Selbstbeherrschung
den Nachteil Gier nach dem Lustgürtel eingefangen.
Der Wert betrug 30 - Magieresistenz, bei ihr also 23. Damit wäre sie
rettungslos dem Gürtel verfallen. Mit der Heilkunde-Seele-Probe ließ
sich der Wert kurzfristig auf 18 drücken. Wurf Isha 19] Die Stimme
des Skalden ließ die Hand der Klingentänzerin zurückzucken.
Dolorita holte den Schleier Rahjas (der Türvorhang aus dem
Pfauenpalast) heraus und packte den Lustgürtel kurzerhand ein. Die
drängenden Stimmen verstummten.
Im Vorraum rannte Iphemia auf das
PANDÄMONIUM zu. Doch ihr Mut verließ sie und sie kehrte wieder zur
Wand zurück. Nun begannen die Helden nach einem Ausgang zu suchen.
Auf der Rückseite des Raumes befand sich ein Dornengestrüpp. Isha
hieb mit ihrem Säbel darauf ein. Die Sultana von Elburum unternahm
einen weiteren Versuch, durch das Dämonenhindernis zu
springen.Wieder erfolglos, als oben auf der Treppe der erste
bandagierte Fuß erschien. Die Wächtermumien waren eingetroffen. Ein
letzter Versuch und wieder gescheitert. [Aufgrund der *ZfP für das
PANDÄMONIUM, verringerte sich der Mutwert Iphemias auf 6] Hilflos
stand die Hexe vor dem Gang, als der Khunchomer eines Wächters ihre
Brust durchstieß.
"Ihr denkt, dass ihr
gewonnen habt? Für den Augenblick mag das wohl so sein. Ich bin nur
die Dienerin der größten Frau die Aranien je gesehen hat. Ihren
Körper mögt ihr getötet haben, aber hinter dem Schleier wartet der
rächende Geist, bis ihr Tag kommt. Dann werden alle Untreuen und
Zweifler in ihrem Blut ertrinken." Trotzig hob sie den Kopf und
erwartete stolz und aufrecht ihr Ende. Aus einen Nebengang erschien
der dämonische Bademeister mit seiner goldenen Pluderhose. Er
umtanzte geschwind die Klingen der Mumien. dann verbeugte er sich und
erklärte, dass seine Arbeit nun getan sei und löste sich in einer
Nebelwolke auf.
Isha hatte einen Gang hinter den
Dornen freigelegt und die Helden eilten in Richtung Tageslicht.
Salazar nahm mit seinem Dämon telepathischen Kontakt auf. Der
Höllendiener beschrieb, dass er die Wasserwände zurückhalten
könne, aber die Quelle aus dem Brunnen ließ die Stadt volllaufen.
Die Gruppe folgte dem ansteigenden Gang, welcher schließlich an
einem Vorhang aus Pflanzen endete. Ein leises Summen und Brummen war
zu hören. Isha teilte die Pflanzen und die Helden erblickten die
Saatkammer mit den Bienenkörben. Der knöcherne Fuß mit dem
zersetzten Lederstiefel war mitsamt seinem Besitzer verschwunden. Die
Helden traten auf den Schneckengang, sammelten schnell, von den
Leichen der Leibgarde, einen Spiegelpanzer und 15 Dukaten Klimpergeld
zusammen und stürmten aus dem Blütentempel.
Das aufgestaute Wasser hatte den
Weg zu dem Brunnen gefunden. Ein meterdicker Strahl schoss mit hohem
Druck in die Stadt. Man musste sich nun sputen, um wieder an das
trockene Ufer zu kommen. Die Helden rannten an das
gegenüberliegendende Ufer. Keiner wusste wie die Dienerschaft auf
die Todesnachricht von Iphemia reagieren würde. Allerdings wurde
eine Seil benötigt, um den Uferhang hinauf zu klettern. Dolorita
flog mit ihrem Schirm zum Tross, überbrachte die Nachricht, dass
Iphemia in Kürze eintreffen werde, schnappte sich ein Seil und flog
zurück. Nachdem alle Helden ans Ufer geklettert waren, war der
Dienst von Salazars Dämon getan. Nichts hielt die Fluten davon ab,
sich in das Loch im Fluss zu ergießen. Was sie auch donnernd taten.
Brodelnd versank Alt-Yerkesh in den Fluten des Barun-Ulah. Die Helden
setzten auf das andere Ufer über, wo sich Verzweiflung im Tross der
Sultana breitmachte. Iphemia würde nicht zurückkehren, aber bald
würde im Pfauenpalast ein neuer Statthalter einziehen, welcher die
Dienste einer treuen Dienerschaft benötigen würde.
Die Helden machten sich per Pferd
auf den Rückweg nach Zorgan. Dort trafen sie ein und erstatteten
Sybia Bericht. Die Herrscherin Zorgans hörte schweigend zu und gab
an, dass ein Praiosgeweihter eingetroffen sei. Der jetzige Verwalter
von Malqis würde wohl Recht und Ordnung aufrechterhalten, aber von
der Wirtschaft eines Bajrunats hätte er keine Ahnung. Der Geweihte
bat um die Ernennung eines neuen Bajruns. Versprach aber, dass Arras
dem ausbreitenden Chaos Einhalt gebieten werde, soweit es in seiner
Macht stand. In zwei Tagen wird der Rat der Mada Basari
zusammenkommen, um eine Entscheidung zu fällen. Die Helden wurden
eingeladen, der Versammlung ihre Erlebnisse zu erzählen.
Das nächste Treffen findet am
24.09.2024 statt.