230. Spieltag (29.04.2025)
Zunächst reiste man nach Süden, die erste Rast legte man kurz vor Revennis ein. [kleiner Tipp: die Seite Aves-Pfade stellt ein Programm zur Verfügung, mit dem Reiseplanungen in Aventurien möglich sind.] Dort traf man auf ein paar Reisende aus Yerkesh. Diese berichteten nichts Ungewöhnliches aus der Stadt. Der Sultana ging es gut, sie hatte eine etwas eigenwillige Tochter, aber von einem Giftanschlag wussten die Reisenden nichts.
Man bog ab in Richtung Yakshabar und folgte der Straße bis Fennekesh. Dies nahm einige Tage in Anspruch. Je mehr man in Richtung Süden kam, desto öfter tauchten verfallende runde Türme auf. Die Helden untersucht einmal ein solches Bauwerk. Die Struktur hatte schon ein paar hundert Jahre auf dem Buckel. Trotzdem ließen sich astronomische Symbole entziffern, die den Eingang zierten. Vero und Isleif kamen zu dem Schluss, dass es sich hier wohl um eine Sternwarte gehandelt haben könnte. Die örtliche Bevölkerung konnte dies bestätigen. Zur Bauzeit des Turmes war die Astronomin Niobara in aller Munde. Der Standort ihrer Hauptwarte war immer noch unbekannt, aber eine der größeren Nebenwarten stand in Anchopal. Man erfuhr mehr über die Beziehung zwischen Donation, dem Magiergrafen aus Edas, und der Astronomin. Leider soll es zu keiner dauerhaften Bindung gekommen sein und die Frau wählte Rohal als Gefährten. Als die Sprache auf Gerüchte über Niobaras Kinder kam, wurde Khelbara unruhig. Sie hatte dieses Thema langsam satt.
An einem weiteren Abend machte die Gruppe in einem Gasthaus halt. So weit, so nichts Ungewöhnliches. Sie nahmen für das Abendessen an einem Tisch Platz. Nach einiger Zeit kam eine besser gekleidete Dame in den Raum. Ging zielstrebig in Richtung Tresen und bestellte je einen Krug Wasser und Wein. Zunächst leerte sie das Wasser in sich hinein und ließ ihren Blick durch den Gastraum schweifen. Ihr Blick blieb auf Bonnuaro hängen. Dann schnappte sie sich den Weinkrug mit zwei Bechern und setzte sich an den Tisch. Sie stellte sich als Mara ay Samra vor und machte sofort klar, dass sie die Nacht nicht allein in ihrem Bett verbringen werde. Reichlich Wein floss und der Horasier lehnte das Angebot nicht ab. [Der Grund für die Auswahl von Bonnuaro bestand in seinem hohen Charisma-Wert (19).] Mara ay Samra erzählte davon, dass sie mit dem Auszug ihrer Kinder und dem Weggang ihres Mannes Tarsilin Zeit habe. Wenn sie das Fernweh plage, reite sie eine Runde um die Gor. Es gab einmal eine Zeit, da hatte sie gute Kontakte zu ihrer Freundin Eleonora, jetzt Maharani in Zorgan. Aber nach dem Krieg-der-35-Tage sei es zum Bruch gekommen. Mara hatte ihren Abschied als Großwesirin eingereicht. Dieser sei, ohne einen Versuch das Zerwürfnis zu beenden, angenommen worden. Seither hielt sich die Frau aus Zorgan fern. Für Bonnuaro wurde die Nacht nicht ganz so entspannend wie für den Rest der Gruppe.
Die Reise ging in den Folgetagen in Richtung Anchopal weiter. Dort verabschiedete sich Mara von der Gruppe und trat die Heimreise an. Die Stadt selbst hatte ca. 2500 Einwohner und eine Menge Tempel. Es gab zwei Stadtteile. Die Altstadt, nahe zu ein Kreis, welcher in alle vier Himmelsrichtung eine Hauptstraße aufwies. Das Zentrum bildete der Palast von Maruban ben Hasrabal. Sultan Hasrabal war es nach dem Krieg-der-35-Tage gelungen, die Stadt zu erobern. In den folgenden Friedensverhandlungen wurde ein Waffenruhe und der freie Zugang von Pigern vereinbart. Vor der Stadt hatte sich das Rahja-Viertel gebildet. Dort kamen die Pilger unter. Die Helden beschlossen in dem Stützpunkt der Mada Basari Quartier zu beziehen. Der erste Abend ging für die Körperpflege drauf. Man bekam einen ersten Eindruck von der Stadt. Durch ein Aquädukt mit Wasser versorgt, hatte sich Anchopal als Grenzstadt zu einem Handelspunkt entwickelt. Geld war also reichlich vorhanden, was der Zustand von Gebäuden und Wehrmauer auch zeigte. Im Rahja-Tempel konnte man in Erfahrung bringen, dass das Tanzgewand, nach einem blutigen Streit zwischen einer Säbeltänzerin und einem Novadi, vom Maruban eingezogen worden war. Als Ausgleich hatte Maruban dem Rahja-Tempel durch seine Schwester 100 Dukaten für die „Unannehmlichkeiten“ und ein Versprechen, dass die Einziehung nicht von Dauer sein werde, überbringen lassen.
Am Abend kam man mit dem Mondsilberwesir Cherek ins Gespräch. Einerseits hatte er seine Wurzeln in Aranien, anderseits machte Maruban und seine Schwester Rahala ihre Sache als Stadtverwalter makellos. Maruban war eigentlich ein unbeliebter Sohn Hasrabals, welchen der Sultan die Herrschaft über eine „Grenzstadt“ anvertraut hatte. Man traute Maruban so wenig zu, dass er sogar Verstärkung durch seine Schwester zugewiesen bekam. Cherek machte deutlich, dass Maruban alles andere als untauglich war. Er stand auch nicht unter den Pantoffeln seiner Schwester. Es sei ihm vor ein paar Jahren gelungen Arkos, den jetzigen Shah, gefangen zu nehmen. Nach einiger Zeit in „Gefangenschaft“ habe Maruban Arkos unter dem Versprechen des Friedens ohne Lösegeld die Freiheit geschenkt. Das hatte Marubans Vater von der Unfähigkeit seines Sohnes nun vollständig überzeugt. Die Helden hatten im Feuerkloster für das Ableben eines weiteren Hasrabal-Abkömmlings gesorgt und waren so an ihren/seinen Flugteppich gekommen. Aber das brauchte man jetzt nicht jedem unter die Nase reiben. Ein Grund für einen Kriegszug gegen Anchopal konnte der Mondsilberwesir nicht nennen. Von Maruban ging er jedenfalls nicht aus.
Den folgenden Vormittag nutzten die Helden für einen ausführlichen Stadtrundgang. Dabei konnten sie in Erfahrung bringen, dass die Geweihten des Zwölfgötterglaubens direkt nach der Besetzung der Stadt, diese in Angst verlassen hatten. Sie hatten neue Tempel vor der Stadt errichtet. Zwischenzeitlich wurden die alten Gebäude wieder betrieben, nachdem sich gezeigt hatte, dass der neue Herrscher zwar ein Rastullah-Gläubiger war, er jedoch keinen Zorn gegen die Zwölfgöttergläubigen hegte. Einzige Ausnahme war der Rondra-Tempel. Hier war Maruban konsequent. Nur 1 Geweihter sorgte hier für Ordnung. Im Falle eines Krieges wollte man keine Truppen in der Stadt haben. Bonnuro bot seine Sangesdienste beim Palast an. Man versprach eine Rückmeldung. Militärisch war die Stadt gut geschützt. Neben 100 Stammeskriegers der Beni Avad, sorgten noch 400 Söldner der Roten Wanderer und der Sandwölfe für Sicherheit. Jeder fünfte Einwohner war somit ein waffengeschulter Verteidiger. Ein Angriff auf die Stadt würde eine militärische Herausforderung werden.
Nach der Mittagspause fiel auf, dass sich eine sichtbare Unruhe in der Stadt breit machte. Vielerorts war deutlich sichtbar Militär unterwegs. Die Soldaten bewegen sich zielstrebig durch die Stadt. Eine Sicherheitsstreife sah anders aus.
Am 06.05.2025 geht es weiter.