DSA 4 - Online

  • 212. Spieltag (26.11.2024)


    Der späte Nachmittag brach an und die Helden saßen in ihrem Versteck. Es galt das Eindringen in das Kloster zu planen. Einigkeit bestand darin, den Hinweg in der Luft durchzuführen. Einstieg über die Dachluke bei Dunkelheit. Ablenkung der Assassinen mit einem oder zwei Elementaren? So ein Feuerelementar auf dem Dach ist jetzt bei Dunkelheit auch nicht unauffällig. Salazar schlug vor, einen Shruuf die Arbeit machen zu lassen, allerdings vertrugen sich Dämonen mit Elementaren nicht so ganz. Schlussendlich flog man auf das Dach des Klosters.


    Neben der Fahne befand sich die Dachluke. Ein paar Tropfen Öl auf die Scharniere, dann wurde die Luke aufgezogen. Am unteren Ende der Wendeltreppe war ein flackernder Lichtschein zu erkennen. Ein genaueres Hinhören ergab ein raschelndes Knistern. Isha schlich sich die Treppe hinunter. Durch den Durchgang war ein kleiner Lagerraum zu sehen. Eine Gestalt mit schwarzer Robe kramte gerade in einer Kiste herum und schaufelte Händeweise Holzwolle auf den Boden.


    Die passende Gelegenheit für einen Meuchelangriff. Isha zog einen der magischen Dolche hervor und schlich sich hinter die Gestalt. Gerade flog wieder eine Ladung Holzwolle durch die Gegend, als die scharfen Augen der Phex-Geweihten das Stundenglassymbol auf der Schulter der Gestalt erkannten. Sofort zog sich die Phex-Geweihte wieder leise zurück und stieg die Treppe hinauf. Aus einem tödlichen Meuchelangriff sollte ein Betäubungsschlag werden. Die Fähigkeit hierzu hatte Isleif der Thorwaler, allerdings war er mit Kettenhemd und Baburiner Hut kein Vorbild für Geräuschlosigkeit. Also sprach Salazar einen SILENTIUM, das ließ die Kettenrüstung verstummen, aber auch Isleif war dann taub und stumm. Für einen Betäubungsschlag war das unwichtig. Der Nordmann schlich sich mit Isha im Schlepptau wieder hinunter. Die Marbidin war gerade dabei eine Phiole mit einer grünen Flüssigkeit im Licht einer Kerze zu begutachten. [Schleichenprobe gelungen] Der Thorwaler stand hinter der Geweihten. Er hob sein Wurfbeil und wollte mit der Kante des Griffs zuschlagen. [Angriffswurf 20 – Patzer] Der Schlag kam, die Geweihte bückte sich und holte eine neue Phiole aus der Kiste, die Waffe huschte durch die Luft. Der Kopf, der dort eigentlich sein sollte, war jetzt nicht mehr da. Als nächstes prallte der Axtgriff mit einem lauten Krachen gegen die Wand und die Waffe klirrte zu Boden. Die Marbidin sprang erschrocken einen Schritt zurück und zog ein Stilleto, das sie mit beiden gefalteten Händen vor dem Körper hielt. Die Klinge zeigte zu Boden. „Wünscht ihr einen schnellen Tod?“ waren ihre ersten Worte. Nun wirkte sich der Stillezauber von Isleif nachteilig aus. Zwar sah er die sich öffnenden Lippen seines Gegenübers, aber er konnte weder Hören noch Sprechen. Isha kam hinter dem Thorwaler hervor und beantwortete die Frage mit einem entschiedenen NEIN. Die Geweihte stellte sich als Leila Ashani vor. Sie zeigte sich ob des ungewöhnlichen Eindringens erstaunt. Auch als die Helden erklärten, dass sie auf einer Rettungsmission sind und die Geweihten aus den Fängen der Assassinen befreien wollten, zeigte sie sich verständnislos. „Ihr wollt den Krieg in unser Kloster bringen?“


    Die Marbiden leben schon seit Jahrhunderten neben den Beni Ascharan zusammen. Das Kloster war ein Zentrum für aktive Sterbehilfe. Die Marbiden arbeiteten auf Verlangen, die Beni Ascharan im bezahlten Auftrag. Zu dem Todeskontrakt auf Sybia konnte die Geweihte nichts sagen, bot aber an einen Kontakt zu den Beni Ascharan herzustellen. Allerdings erst, nachdem sich die Helden durch das Passwort identifiziert hatten. Das kannten die Helden allerdings. Sie wurden in einen kleinen Speisesaal geführt und erhielt eine kleine Erfrischung bis der Vertreter der Assassinen eintraf. Dieser erläuterte, dass es am Morgen zu einem Treffen mit dem „Alten“ kommen werde und wünschte den Helden eine gesegnete Nachtruhe. Die Helden genossen die Unterbringung in weichen Betten. Isha machte noch einen kleinen Orientierungsspaziergang und schaute sich die magische Tür genauer an. Durch die Gitterfenster war ein Treppenabgang zu sehen, welcher sich nach ca. 5 Schritt in der Dunkelheit verlor.


    Am Morgen nahmen sie ihr Frühstück im selben Raum wie die Abenderfrischung ein. An einem kleinen Nebentisch führte eine Marbidin eine junge Frau, welche sich teilnahmslos füttern ließ. Isleif warf einen langen Blick auf die beiden. Dann flammte das Erinnern in ihm auf. Die Frau war dieselbe, die er im Rahja-Kloster bei Elburum behandelt hatte. Isha nahm Kontakt zu der Marbidin auf und erfuhr, dass die Frau in Ras´Lamasshu seelenlos geboren worden war. Die Mutter hatte, nachdem sich der Vater davongemacht hatte, das Kind in die Hände von Geweihten gegeben. Die Geweihten der verschiedenen Götter hatten ihr Glück versucht, zuletzt die Rahjaanhänger. Keinem war es bislang gelungen etwas an dem Zustand der Frau zu ändern.


    Nach dem Frühstück wurden die Helden an die magisch versiegelte Tür geführt. Ein Beni Asharan strich über den Türspalt zwischen den beiden Türen und öffnete sie. Die Helden wurden angewiesen nach unten zu gehen. Der Treppengang führte in die Tiefe, alle drei Schritt entflammte eine Kerze bei Annäherung einer Person selbständig. Die Helden erreichten einen leeren Raum. Hinter ihnen schloss sich die Tür und der Raum bewegte sich (mittels eines Nihilographo) in die Tiefe. Dort angekommen öffneten sich die Türen wieder und gaben den Blick auf einen kurzen Gang frei, welcher in einem neuen Raum endete. Dort waren breite Sitzkissen ausgelegt. Der „Alte“ hatte wirklich nicht nur eine Handvoll Jahrzehnte auf dem Buckel. Sein langer weißer Bart und die faltigen Hände zeigten dies deutlich. Nachdem alle Anwesenden eine Tasse Tee eingeschenkt bekommen hatten, nahm der Anführer einen ersten Schluck um zu zeigen, dass er nicht vergiftet war. Der „Alte“ bestätigte, dass ein Todesbrief auf die Helden ausgestellt worden war. Rassulan hatte unter Nennung der Losung 50 000 Dukaten für das Ableben diverser Personen bezahlt. Von Rassulan wusste der Anführer nur, dass er ein ehemaliger Lehrer an der Akademie der Schmerzen gewesen war. Der Todesbrief enthielt neben Sybia auch die Namen der Helden, den des Hesindegeweihten, welcher mit der Chronik im Zusammenhang mit dem Belelkel-Gürtel beauftragt worden war. Auch Khelbara aus Elburum und die Töchter Niobaras standen auf der Liste. In dem Gespräch wurde schnell klar, dass dem „Alten“ die Politik in Aranien nicht interessierte. Wer zahlt, bekommt die Leistung. Wer mehr zahlt, bekommt die bessere Leistung. Den Helden wurde angeboten 100 000 Dukaten für die Vernichtung des Sterbebriefs zu zahlen. Die Rechnung war schnell gemacht. Offensichtlich mussten noch 50 000 Dukaten der unterschlagenen Steuern im Umlauf sein. Woher sollte man diese gewaltige Summe auftreiben?


    Schon kamen die ersten Gedanken an einen Erzdschinn auf, welcher sich das Gold der Assassinen holen soll. Aber die Fragen zum weiteren Vorgehen werden sich am 03.12.2024 stellen.

  • 213. Spieltag ( 03.12.2024)


    Nach einiger Beratung beschlossen die Helden, sich keine Gedanken mehr um diese Summe zu machen. Sie wurden von dem Alten informiert, dass die Jagd sofort erneut beginnen werde, wenn die Gruppe die weiße Linie zwischen den Raben am Beginn der Schlucht überqueren würde. Man beschloss, schnellstmöglich zu den Ferkinas zu reisen. Hierzu wurde der Flugteppich und Hexenschirm verwendet. Der Zwischenstopp erfolgte in der bekannten Gaststätte in Yakshabar. Nachts konnten die Helden keine Ruhe finden. Ein intensiver Traum trübte die Seligkeit. Jeder hatte die gleichen Bilder in seinem Kopf.


    Man stand auf einer braunen Pyramide. Der Blick schweifte über fruchtbares Land mit einem kleinen Dorf mit Lehmhütten. Überall waren Katzen. Mit einem Rauschen kündigte sich ein großes Wesen an. Die Sphinx ließ ich majestätisch auf dem flachen Dach der Pyramidenspitze nieder und blickte den Helden an. Trotz der Größe des Wesens, verspürte man keine Angst. Das war der Augenblick, an dem alle Helden sich in ihrem Betten aufsetzten und einander anstarrten. Es dauerte eine Weile, bis sie bemerkten, dass nur bekannte Gesichter im Raum waren. Nun hatte die Gruppe ein neues Ziel: Ras´Lamasshu!


    Vor der Weiterreise wurde noch ein Brief an Sybia aufgesetzt. Die Stadthalterin von Zorgan wurde über die bisherigen Ermittlungen in Kenntnis gesetzt. Sie sollte zunächst nichts gegen die Tochter der Sultana von Palmyrabad und die Wesirin Shubinai unternehmen. Falls die Beni Asharan an sie herantreten sollten, war es ihr freigestellt die verlangte Summe von 100 000 Dukaten aufzubringen, allerdings wurde sie gebeten, keine Kinder in die Hände der Attentäter zu geben. Zum Schluss wurde Sybia gebeten, einen Botschafter zu den Ferikas zu entsenden. Er solle verständnisvoll Zeit erkaufen und verhindern, dass das Reitervolk sich an den Gehöften der Farmer zu schaffen machten. Für die 220 Meilen bis Zorgan erhielt der Botenreiter eine stattliche Summe von 20 Dukaten.


    Aber zunächst stattete man den Ferkinas einen Besuch ab. Hilfreich war der Ring von Zarid. Er zeigte dem Stamm, dass man als Freund kam. Zarid empfing die Gruppe. Die Ehrverletzung, welche die beiden Frauen aus Palmyrabad angedacht hatten, belastete den Kriegsfürsten stark. Als Sohn hatte Zarid natürlich einen gewissen Einfluss auf den Vater. Durch die Verhandlungskünste der Helden gelang es drei Wochen und 5 Tage Zeit zu erkaufen. Man versprach als Wesir des Dornenreiches eine angemessene Anpassung der Steuerlast. Diese sollte dann aber mit dem Botschafter aus Zorgan besprochen werden.


    Während der Reisebewegung hatten die Helden in den Dörfern Erkundigungen über Rassulan eingeholt. Dass er ein ehemaliger Lehrmeister an der Schule der Schmerzen war, wussten die Helden bereits. Beherrschungszauber und die Beschwörung niederhöllischer Mächte war sein Fachgebiet gewesen. Da er als privater Lehrmeister auftrat, stahl er talentierte Kinder und bildete sie in einem verborgenen Sippenhof aufs. Khelbara ay Baburia war seine bekannteste Schülerin. Aktuell hatte er einen Lehrling namens Qamar. Beide Personen waren den Helden bekannt. Ebenso war bekannt, dass Rassulan ein bekennender Anhänger von Levthan war. Neu war hingegen, dass der Zauberer eine enge Bekanntschaft mit dem, nun verstorbenen, Rahjageweihten Assaban unterhalten hatte. Rassulan musste rechnerisch auf die 50 Götterläufe kommen. Allerdings beschrieb das nicht annähernd das jetzige Erscheinungsbild. Hier musste Verjüngungsmagie im Spiel sein. Angeblich soll er auch in der Gunst Dimionas, der ehemaligen Statthalterin von Elburum gestanden haben.


    Als sich die Gruppe fliegend Ras´Lamasshu näherte, sahen sie zwei Staubwolken auf der Straße emporsteigen. Bei näherer Betrachtung erkannten die Helden, dass eine Kutsche von einem Reitertrupp verfolgt wurde. Die Kutschenwächter in ihren Spiegelpanzern ließen auf eine Leibgarde schließen, also war die reisende Person in der Kutsche jemand, bei dem es nicht unwichtig war, mal einen Stein im Brett zu haben.


    Das Weitere wird dann Thema am 10.12.2024 sein.

  • 214. Spieltag (10.12.2024)


    Die Gruppe näherte sich fliegend den beiden Staubwolken. Dabei stellte sich heraus, dass die vordere Wolke durch eine dahinrasende Kutsche und die hintere Wolke durch eine Gruppe von Reitern verursacht wurde. Die Reise ging auf ein kleines Wäldchen zu. Die Straße bildete eine Schneise zwischen den Bäumen. Auf kurze Entfernung war nun zu erkennen, dass die Kutsche von einer Gruppe von Leibwächtern in ihren Spiegelpanzern begleitet wurde. Der Kutscher saß vornübergebeugt auf dem Bock, zwei Pfeile ragten aus seinem Rücken. Nach einer kurzen Absprache zwischen den Wächtern, ließen sie sich zurückfallen. Nur zwei blieben in Begleitung der Kutsche. Ein Wappen war auf der Kutsche nicht auszumachen, jedoch ließ die Machart darauf schließen, dass sie nicht ganz billig gewesen sein konnte. Die Wächter trafen auf die Verfolger und es entstand ein großes Hauen und Stechen. Dolorita flog mit ihrem Schirm (Fliegenproben) über die Kutsche und ließ sich auf das Dach fallen. Dann robbte sie bis zum Kutschbock vor und übernahm die Zügel. Langsam brachte sie die Tiere unter Kontrolle (Tierkunde). Hinter der Kutsche verloren die Leibwächter den Kampf gegen die Verfolger. Wie der aufmerksame Beobachter (Orientierung / Geografie) feststellen konnte, befand sich am Ende des Wäldchens ein einsamer Sippenhof. Der war nun das Ziel der Helden. Durch das schief in den Angeln hängende Tor ging es hinein.


    Die Kutsche ergab ein hervorragendes Hindernis im Torbogen. Die Mauer um das Gehöft hatte schon bessere Tage gesehen. Zwar hatte sie einige Breschen, aber eine halbe Mauer ist immer noch besser als gar keine. Im großen Wohnhaus wurde Quartier bezogen. Als sich die Türe der Kutsche öffnete, sah man in das mit Kissen ausgelegtes Innere. Dort schob sich eine hochschwangere Frau in Richtung Tür. Ihre Pantoffelfüße erreichten den Boden und mit einem Hohlkreuz stand sie aufrecht. Ein bekanntes Gesicht blickte den Helden entgegen. Es war die Maharani! Sie bat die Helden um Hilfe. Nein, wegfliegen konnte sie in diesem Zustand jetzt nicht. Man musste sich im Haupthaus einigeln und auf Hilfe warten. Genau das taten die Helden auch. Isha stieg auf das Dach hinauf und konnte feststellen, dass sich die Verfolger am Waldrand gesammelt hatten. Sie hatten Späher auf jede Seite des Gehöftes platziert. Ein unentdecktes Entkommen war nicht mehr möglich. Die Maharani erklärte, dass sie auf dem Weg nach Ras´Lamashu war. Sie hatte Träume einer Sphinx empfangen und wollte dem nachgehen. Sie dachte, dass 30 Leibwächter wohl ausreichen würden. Warum sich die Verfolger auf sie gestürzt hatten, war ihr nicht bekannt. Noch während der Unterhaltung platzte die Fruchtblase. Das war jetzt noch die Sahnekrone auf der Torte. Eine Räuberbande vor der Tür und eine anstehende Geburt. Man lebte in aufregenden Zeiten. Als Heilkundige stellte sich Dolorita zur Verfügung. Die beiden Leibwächter bildeten die letzte Verteidigungslinie und deckten die Rückseite des Gebäudes. Wasser wurde heiß gemacht.


    [Die *TaP der Heilkundeproben wurden angesammelt. Eventuell auftretende Komplikationen werden mit diesen Punkten verrechnet. Mal schauen, ob die Maharani und das Kind die Geburt überleben, denn zusätzlich verliert die Gebärende noch w6 Lebenspunkte durch die Blutungen.]


    In der zweiten Stunde begannen die Banditen durch die Breschen in den Hof einzudringen. Isha und Isleif stellten sich einer Dreiergruppe entgegen. Diese konnten die beiden Kämpfe erledigen. Die einheitliche Ausrüstung der Angreifer, Lederrüstung und Brabakbengel ließen auf Söldner schließen, jedenfall waren die Angreifen keine einfachen Räuber. Die Helden zogen sich wieder in die Sicherheit des Hauptgebäudes zurück.


    Die nächste Sitzung findet erst im neuen Jahr, am 07.01.2025, statt.

  • 215. Spieltag ( 07.01.2025)


    Haru dur Harveg hört das laute Getrampel der Pferdehufe und das Rumpeln der dahineilenden Kutsche. Zeit, um sich ins Unterholz zu schlagen. Das Gefährt rauschte am Versteck vorbei. Eine Frau flog mit wehenden Haaren an dem Gjalsker vorbei und ließ sich auf das Kutschdach fallen. Kurz darauf galoppierte eine Reiterschar vorbei. Dann trat wieder Ruhe ein. Huru schlug sich bis zum Waldrand durch das Unterholz. Vor ihm offenbarte sich eine freie Fläche, linker Hand stand eine Gruppe von etwa 10 Personen zusammen und betrachtete eine Zeichnung auf dem staubigen Boden. Rechterhand sah Haru einen gelangweilten Späher in dem Schatten der Bäume stehen. Er beobachtete die östliche Mauer eines verlassenen Sippenhofs. Haru blickte auf eine Bresche in der Südmauer. Dort lagen drei leblose Körper der Verfolger. Der Gjalsker zog sich mit seinem Hund zurück und näherte sich im Schutz der Bäume dem Späher auf der Ostseite an. Die letzten 10 Meter wollte er im Sprint zurücklegen und dem Mann dann einen Schlag mit seinem Barbarenschwert verpassen. [Körperbeherrschung -] Der Nordländer stolperte über eine Wurzel und schlug lang hin. Sein Hund sprang vorbei und machte einen Satz auf den Wartenden. [AT-Patzer] Irgendeine Ahnung ließ den Späher sich bückend zur Seite drehen und der fliegende Hund setzte über ihn hinweg. Auf den Hinterläufen schlitternd kam der Vierbeiner zum Stehen und wendete sich um. Haru stand wieder auf, sammelte sein Schwert ein und näherte sich dem Späher. Der trat zunächst den langsamen Rückzug an und versuchte beide Angreifer im Blick zu haben. Er zog seinen Säbel. Im Lauf des Kampfes machte der Hund seinen Patzer wett und konnte sich bereits beim ersten Angriff in dem Späher verbeißen (kritischer Treffer / Niederreißen gelungen). Der Angegriffene versuchte den Hund erfolglos abzuschütteln. Schließlich lag der Späher in der dritten Kampfrunde bewusstlos am Boden. Ein schneller Blick zeigte, dass sich drei der Reiter rennend auf den Weg zu ihrem Gefährten machten. Den einzigen Schutz bot der Sippenhof und Haru stürzte darauf zu. Mit einem gezielten Tritt flog das Gartentor nach innen und der Gjalsker stand, an die Tür klopfend, am Hauptgebäude. Isha öffnete mit gezogenem Säbel die Tür und bat um die Niederlegung des Schwertes.


    Es kam zu einem Gespräch zwischen dem Neuankömmling und der Gruppe. Die Ahnengeister hatten den Gjalsker in die Gegend geführt. Er sollte eine Sphinx retten. Isleif griff sich bei der Erwähnung der Geister an sein Schutzamulett. Für ihn waren die körperlosen Wesen ein unangenehmes Thema. Dolorita blickte mit blutigen Unterarmen kurz vorbei und erklärte, dass sie hier eine Geburt zur Ende bringen müsse. Die Shaha hatte gerade starke Wehen. Haru bot an, die Geister um Hilfe zu bitten, brauchte aber einen verlassenen Raum. Das gab es hier und er zog sich zurück. Ischa kletterte auf das Dach und verschaffte sich einen Überblick. Die Lage hatte sich stabilisiert. Nach den Einschätzungen der Hexe (Kriegskunst +) würden die Angreifer wohl versuchen beim nächsten Mal aus verschiedenen Richtungen einzudringen und die Nebengebäude zu besetzen. Isha sollte Bescheid geben, wenn es soweit war. Isleif nutzte die Atempause dazu, sich mal auf der Suche nach Nützlichem die Nebengebäude anzusehen. In den Pferdeboxen konnten die Zwischenwände als Fensterverhau verwendet werden. Auch die beiden Mühlsteine waren ausgezeichnete Hindernisse. Mit seinen Kenntnissen in Mechanik baute der Thorwaler die Zahnräder und Achsen auseinander. Eine der Achsen wurde mit seiner Axt angeschrägt und so nutzte er den neuen Hebel, um das obere Mahlrad auf den Boden zu schieben. Anschließend wurde das schwere Steinrad (Körperbeherrschung +) in Richtung Eingangstür gerollt. Das zweite Steinrad (unteres Mahlwerk) machte sich kurzfristig selbständig, konnte aber auf dem weichen Boden der ehemaligen Felder eingefangen und vor ein Fenster auf der Südseite des Haupthauses bugsiert werden.


    Der Schamane aus dem Gjalskerland beschwor einen Humusgeist. Das heilende Wesen sollte die Hexe bei der Geburt unterstützen. Die Niederkunft überschüttete die Schaha mit einem Fieberschub. Glücklicherweise hatte die Hexe etwas Fiebersirup in ihrer Reiseapotheke. Im Zusammenwirken mit dem Humusgeist konnte ein bleibender Schaden bei der Schaha abgewendet werden.


    Isha kam vom Dach herab, als der erwartete Angriff stattfand. Drei Zweiergruppen versuchten sich in den Nebengebäuden festzusetzen. In dem Wissen, dass die Gebärende in guten Händen war, sprach die Hexe einen HEXENKNOTEN, der eine spinnenverseuchte Wand aus Lianen bildete. Drei der Angreifer ergriffen furchtsam die Flucht. Ein Söldner versteckte sich östlich der Mühle. Zwei Übertäter hatten sich die Ställe als Unterschlupf ausgesucht. Von den Anfangs 17 Angreifern lagen drei in der Bresche der Südmauer, drei hatten die Flucht ergriffen, ein Späher hatte Harus Schwert nicht standgehalten, also blieben noch 10 Reiter übrig.


    Die nächste Runde findet am 14.01.2025 statt.

  • 216. Spieltag (14.01.2025)


    Die Zeit war gekommen, um dem Ganzen jetzt ein Ende zu setzen. Haru und Isha stürmten aus der nördlichen Tür. Harus Hund hatte keine Probleme damit, seinen Herrn zu überholen. Isha stellte den linken Gegner im Pferdestall. Da die Trennwände der Boxen zuvor von Isleif zu Fensterläden verarbeitet worden waren, war genug Platz für einen Ausfall. Isha war etwas überrascht, dass es der Gegner fertigbrachte ihre Schlagfolge zu unterbrechen. Aber mit einer Kombination aus Wuchtschlägen und Finten bekämpfte sie ihren Gegner. Haru und sein Hund nahmen sich den rechten Söldner vor. Diesem gelang es zwar Haru eine blutende Wunde zu schlagen (kritischer Treffer), aber der Mann musste sich der Übermacht geschlagen geben. Er fiel bewusstlos um [5 LE]. Isha kümmerte sich um den nordischen Geistermann und setzte ihre Kenntnisse in Heilkunde Wunden ein, um die Blutung zu stoppen.


    Während des Kampfes kletterte Vero die Leiter auf das Dach hinauf. [Kletterprobe gelungen, trotz Erleichterung von 5 Punkten durch die Leiter, eine Herausforderung für den Stubenhocker]. Von der Mitte des Daches hatte der Feuermagier einen hervorragenden Blick auf die Söldnertruppe. Er begann seinen Feuerballzauber mit verlängerter Reichweite in aller Ruhe. Die Söldner sahen den Mann auf dem Dach, aber für die Bewegung der Hände war die Entfernung einfach zu weit. [Zauberprobe IGNISPHAEREO gelungen] Die Flammenkugel machte sich auf dem Weg zum Ziel. [Mit einer Geschwindigkeit 15 Schritt pro Kampfrunde, kann ein gesunder Mann der Kugel davonrennen, solange er keine schwere Rüstung trägt.] Die Söldnerschar spritzte auseinander und ließ ihren Anführer ohne Deckung stehen. Da dieser ob seiner gediegenen Kleidung als Chef zu identifizieren war, wurde er zu Veros Lieblingsziel. Er war zu langsam und ging in einer Feuerwolke unter. Er überlebte und taumelte sichtlich angekokelt in Richtung Waldrand. Der Rest der Truppe rannte in alle Richtungen davon. Sich mit einem mächtigen Zauberer anzulegen war etwas anderes als eine Kutsche zu überfallen.


    Den Helden fielen nun 11 Pferde in die Hände. In den Satteltaschen fand man 150 Dukaten. Da die Kutschenpferde in die Freiheit getrieben worden waren, kamen die Reittiere nicht ungelegen. Nun galt es den Gefangenen zu vernehmen. Haru hatte ihn mit einem Knoten an das Fenster gefesselt [Fesselnprobe misslungen]. Als er zurückkam saß sein Hund vor dem Gefangenen. Zwar hatte der Mann die Hände frei, aber es war ihm klar, dass jeder Biss des Vierbeiners den eigenen Tod nach sich ziehen würde [6 LE verbleibend]. Unter dem Angebot der Freiheit erzählte der Mann, dass sie vom Baburiner Sultan den Auftrag erhalten hatten, das Kind der Schaha zu töten. Die Mutter musste aber überleben. Warum dieser Wunsch den Sultan umtrieb, wusste der Mietkämpfer nicht. Er erwähnte auch, dass die versprochene Verstärkung durch eine Ferkinasippe ausgeblieben war. Ob dies eine Folge der Taten der Helden war, bleibt eine Vermutung. Der Söldner kam mit dem nackten Leben davon. Er durfte seine Kleidung und einen Dolch behalten.


    In dem Haus sorgte Dolorita dafür, dass die Geburt zu einem glücklichen Ende kam. Der von Haru beschworene Humusgeist sorge für die nötige Unterstützung bei der Linderung der Blutungen. Dankbar schenkte die Schaha einer kleinen Prinzessin das Leben. Unter der Zeugenschaft der Helden erhielt die kleine Dame einen ehrwürdigen Namen einer verehrten Adligen aus dem ersten Oronreich.


    Nachdem sich die Schaha etwas erholt hatte, ging die Reise in Richtung Ras´Lamasschu weiter. Dort werden die Helden am 21.01.2025 ihre Wirkung entfalten.

  • 217. Spieltag (21.01.2025)


    Beim Beziehen des Gasthauses wurde die Gruppe von einer Gestalt mit abgetragener Kleidung beobachtet. Während sie genussvoll an ihrer Wasserpfeife zog, beobachtete sie die Umgebung genau. Die Schaha erhielt mit ihren Wachen ein eigenes Zimmer. Die riesige Stufenpyramide erhob sich über das Niveau der Dächer. Von der einstigen Pracht der Stadt zeugten nur noch weiße Putzreste auf den Lehmmauern der Gebäude. 400 Seelen hielten sich hier noch auf. Dafür streunten tausende Katzen durch die Straßen. Für die Bewohner wohl ein gewohntes Bild.


    Die Helden machten sich am späten Nachmittag auf den Weg zur Pyramide. Vor dem Verlassen der Gaststätte machte der Wirt Haru noch darauf aufmerksam, dass Hunde in der Stadt nicht gern gesehen sind. Das lag an den Katzen, außerdem würde seit Kurzem machte wohl ein Hunderudel die Gegend unsicher. Haru ließ dann seinen Hund auf dem Zimmer. Isha befragte noch einen Gassenjungen. Nachdem eine silberne Metallscheibe die Seiten gewechselt hatte, gab der Bursche bereitwillig Auskunft. Solche Typen wie den Pfeifenraucher kannte er zu genüge. Grabräuber und Glücksritter, die sich an den Schätzen der Sphinx vergreifen wollten. Viele gingen in die Pyramide, wenige kamen zurück, meist mit leeren Händen. Je näher man dem Stufenbau kam, desto mehr wurde eine geflügelte Gestalt auf dem Dach des würfelformigen Schlussbaus auf der Spitze sichtbar. Die feliden Wesen waren die Wappentiere Araniens und eines davon fand sich auch im Stadtwappen von Baburien. Am Fuß der Pyramide traf man auf eine einsame Gestalt, sie versuchte mit Pergament und Kohle eine Gravur abzupausen. Der Mann trug kniehohe Lederstiefel mit einer Leinenhose. Seine Jacke war aus dem gleichen Stoff. An seinem langen Schurbart zwirbelnd, richtete er sich auf und betrachtete die Gruppe. Er stellte sich als ein mittelreichischer Forscher vor. Allein wollte er nicht den Aufstieg zur Spitze wagen. Die Gruppe sagte ihm ihre Hilfe zu, für den Fall, dass der Weg sicher sei. Erstmals musste er sich mit der Gesellschaft der Schaha und Dolorita begnügen. Die Schaha traute sich den Aufstieg nach der Geburt nicht zu. Die Leibwächter besorgten aus den umliegenden Gebäuden eine Sitzgelegenheit und einen Schirm, welcher Schatten spenden sollte. Der Rest der Gruppe machte sich, nach einer Umrundung, an den Aufstieg.


    Die Stufenpyramide hatte an jeder Himmelsrichtung einen Aufstieg. Wobei sich zeigte, dass der Frontaufstieg wohl am häufigsten genutzt wurde. Im Staub sah man auch die abwärts gerichteten Spuren leichter Schuhe. Also ging man wohl nicht in den sicheren Tod. Nach ein paar Höhenmetern fiel eine Katze auf, die versuchte ein Rechteck zu verlassen. Immer wieder streckte sie eine Pfote aus, um sie dann ohne ersichtlichen Grund rasch einzuziehen. Dieses Verhalten probierte sie nach allen Seiten. Sie kam da nicht raus. Vero nahm sich der Sache an. Nach einem ODEM ARCANUM und einem ANALYS, war er sich sicher, dass ein BANN UND FESSEL eine Flucht verhinderte. Die Erlösung der Katze kam in Form eines vorsichtig geführten Zauberstabes, welcher das Tür durch die mystische Mauer schob. Mit einem Scherzenschrei rollte das Tier die Treppe hinab und wurde von Harus starken Armen aufgenommen, welcher seine Kenntnisse in Abrichten einsetzte, um das Tier zu beruhigen. Das Verhalten hatte natürlich die Aufmerksamkeit der Katzen erregt, welche sich überall auf der Pyramide fanden. Nachdem sie sahen, dass es ihrem Artgenossen gut ging, entspannten sich die Tierwächter wieder. Beim ODEM hatte Vero noch am Rande der Sichtweite noch ein rotes Glimmen oberhalb der Katzenfalle ausgemacht.


    Langsam ging es weiter. Jetzt konnte man schon die genauen Umrisse der Sphinx sehen. Irgendein schwarzes Band war um ihre Vorderpranke geschlungen. Der Oberkörper wiegte sich hin und her. Mit Hilfe der Magiesicht wich man den Fallen aus. Schließlich traf man auf eine neue Art von magischer Falle. Der Einflusszauber IMPERAVI war hier hinterlegt worden. Die Wirkung bemerkten die Helden gleich, als eine Katze laut schreiend mit vollem Lauf ins Leere sprang und weiter unten leblos am Fuß der Pyramide liegen blieb. So langsam wurde es jetzt gefährlich, denn man befand sich schon in luftiger Höhe. Auch den restlichen Fallen wurde ausgewichen. Das schwarze Band an der Sphinx stellte sich als schwere Kette heraus. Nun war auch das Schwingen des Oberkörpers deutlich zu sehen.


    Die Magiesicht enthüllte, dass der gesamte Boden um den Würfelbau an der Spitze aufgeladen war. So langsam ging dem Magier seine Energie aus, weshalb er einen Zaubertrank zu sich nahm. Die Untersuchung ergab einen INVOCATIO-Zauber. Irgendwie musste man zur Sphinx durchdringen. Haru holte seine Knochenkeule hervor. Isha zog den aufgeladenen Säbel aus der Scheide und Isleif machte seine magische Axt startklar. Dann löste man die Falle aus. Eine Welle breitete sich entlang dem Boden aus und fünf Tentakel durchbrachen die Steinoberfläche. Die Schlangenarme zogen einen Kopf mit einem Schnabel ins Tageslicht. Die Helden nutzten die Gelegenheit dem Shruuf gleichmal eins auf die Tentakel zu hauen. Vor seinen ersten Angriffen verlor der Dämon gleich einen seiner Arme. Blind vor Zorn schlug das Sphärenwesen um sich und vertraute auf seine harte Haut und seiner Widerstandskraft gegen Magie. Schlag um Schlag und Kampfzauber trafen die Arme. Nachdem eine Bresche in die Wand aus Gliedern geschlagen worden war, war der Oberkörper dran. Vero erwies sich als wahrer Künstler im Ausweichen. Der Dämon wurde bezwungen und man bekam Zugang zur geflügelten Löwengestalt der Sphinx. Eine schwere Kette aus schwarzem Metall verband die Vorderläufe. Die Augen waren geschlossen und die Kreatur befand sich in einer Art Trance.


    Am 28.01.2025 geht es weiter.

  • 218. Spieltag (28.01.2025)


    Grundsätzlich sind Probleme mit Ketten und Schlössern die Hauptkompetenz von Isha. Mit geübtem Auge und Finger nahm sie eine Inspektion des Metallwerks vor. Schwarzes Metall, mattglänzend. Beim Entlangstreichen an den Gliedern überkam sie etwa in der Mitte der Kette ein quälender Schauer. „Alles ist gut, lass es so“. Ein leises Wispern dran in ihre Gedanken. Erinnerungen an den Gürtel Belkelels stiegen in ihr auf. Ein Schlüsselloch fand sie nicht. Mit Ekel wand die Geweihte sich ab und suchte Hilfe bei den Magiekundigen. Vero begutachtete die Kette. Der ANALYS brachte hervor, dass Dämonenwerk die Glieder verschweißt hatte. Ohne einen FORAMEN oder DESTRUCTIBO kam man hier nicht weiter. Beide hatte der Magier nicht auf der Pfanne.


    Da die Sphinx das Hier und Jetzt nicht wahrnahm, beschloss Haru ein Ritual „Freie Seelenfahrt“ durchzuführen. Die Hexe wirkte den Zauber TRAUMGESTALT und nahm Isleif mit auf die Reise. Haru hatte in der Traumwelt die Gestalt eines Raben angenommen. Er fand sich auf der Spitze der Pyramide wieder. Das Fell der Sphinx glänzte in der Mittagssonne. Die Gebäude waren alle weiß getüncht, mancher Kuppelbau leuchtete mit einem goldenen Dach. Neben der Sphinx stand ein ziegenbärtiger Magier und redete auf die Sphinx ein. Er bemerkte zwar den herannahenden Vogel, maß ihm aber keine Bedeutung bei. Das änderte sich in dem Moment, als der Vogel ihm ein Stück Fleisch aus dem Oberarm hackte. Dass sich das Fleisch in einer Nebelschwade sofort auflöste, zeigte deutlich, dass die Welt um einen herum nicht real war. Aus dem grauen Bodennebel nahmen zwei weitere Gestalten Form an. Dolorita hatte die Gestalt einer Spinne angenommen. Isleif erschien als Isleif, ein muskelbepackter Nordmann mit einer riesigen Axt.


    [Die Konvertierung der Charaktere in ihre Traumgestalten mit entsprechenden Kampfwerten, nahm etwas Zeit in Anspruch. Bei einer Realitätsdichte von 20 und einer Magieresistenz des Träumers von 24, war an eine sofortige Beeinflussung der Sphinx nicht zu denken.]


    Jetzt hatten die drei Helden die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zauberers. Rasulan [von Oyandagh], welcher sich zu einem Gegenspieler der Helden entwickelt hatte, blickte in seiner arroganten Art auf Gruppe herab. Den Tod hatte er nicht zu fürchten, befand er sich in der Traumwelt. Aufgrund seiner hohen Magieresistenz genoss er einen hohen Rüstschutz. Während die Helden auf ihn einschlugen, erschuf er drei Insektenkrieger, bevor sich sein Körper auflöste. Nun arbeiteten sich die Helden an den neuen Zielen ab. Als sich der Körper des Magiers auflöste, war zu erkennen, dass der grauwabernde Horizont ruckartig ein Stück auf die Szene zusprang. Die Helden bekämpften nun die Insektenkrieger, einer Mischung aus Hornisse und Gottesanbieterin. Immer wieder fanden die starken Kieferzangen geisterhaftes Fleisch. Die Helden blieben Sieger und befanden sich nun allein mit der Sphinx auf dem Dach des Würfelbaues wieder. Mit ihren Kenntnissen in Heilkunde Seele versuchten sie das mystische Wesen zum Erwachen zu bringen. Da durch das Verschwinden Rasulans der Widerstandswert der Träumenden gesunken war, benötigte man einige Zeit. Aber was bedeutet schon Zeit in einem Traum. Schließlich erwachte die Sphinx, erkannte das Trugbild und beendete den Traum.


    Das Fabelwesen betrachtete seine Umgebung und sprach die Helden an. Zunächst bedankte sie sich und antwortete mit einem Rätsel:


    Die Verführerin hinter dem Schleier tanzt ihren letzten Tanz vor einem Thron aus Stein


    Das Blut der Mächtigen verbindet sich mit der Herrscherin


    Suchet die Gefallene, die sich verbirgt in einem Gefängnis aus weißen Türmen


    Die nächste Sitzung findet am 04.02.2025 statt.

  • 219. Spieltag (04.02.2025)


    Warum kann ein mystisches Wesen nicht Klartext sprechen? Ohne Mystik verlöre die Sphinx einen wesentlichen Teil ihres Charakters und wäre nur noch eine Chimäre aus einer Löwin mit einem Frauenkopf und Flügeln. Es half ja nichts. Mann musste mit der Aussage klarkommen.


    Die Verführerin hinter dem Schleier tanzt ihren letzten Tanz vor einem Thron aus Stein.


    Die Verführerin war die große böse Macht im Verborgenen. Bei der Inbesitznahme von Belkelels Gürtel hatte die ehemalige Sultan von Elburum davon gesprochen, dass ihre wahre Herrin Rache nehmen werde. Der Thron aus Stein konnte auch ein Gebäude sein oder ein Berg.


    Das Blut der Mächtigen verbindet sich mit der Herrscherin


    Eine Verbindung konnte vieles sein, Heirat, Zeugung eines Kindes, Bündnis zwischen Adligen… Klar war jedoch, dass Eleonora dabei eine Rolle spielen musste. Die Schahi wartete mit ihrem Neugeborenen im Gasthaus. Eine Nachfrage ergab, dass ihr Ehemann Arkos und Dimiona (ehem. Herrscherin von Oron) Geschwister waren. Ebenso genossen Eleonora und Assad (Thronfolger von Baburin) geschwisterliche Bande. Dimiona und Arkos waren Sybias Kinder. Sybia hatte auf den aranischen Thron verzichtet und war zur Mondsilbersultana der Mada Basari geworden. Ihr verdankten die Helden ihr Anwesen in Zorgan.


    Suchet die Gefallene, die sich verbirgt in einem Gefängnis aus weißen Türmen.


    Das Gefängnis könnte Elburum, die weiße Stadt sein. Fallen kann man nach oben und unten. Dimiona war die gefallene Oronherrscherin aus Elburum, allerdings wurde sie durch ihren Bruder erschlagen. Sie zu suchen machte keinen Sinn. Da Khelbara die Helden schon eine Weile begleitet hatte, fiel sie in den Fokus der Helden. Sie war vom Oronreich abgefallen und verdingte sich nun als Heilerin für die Bedürftigen in Elburum. Zumindest dort hatten sich die Wege das letzte Mal getrennt.


    Nach einiger Diskussion entschieden die Helden dafür in Elburum mit ihrer Suche anzufangen. Baburin war jetzt, nachdem man die Mordpläne von Assad vereitelt hatte, wohl kein sicheres Pflaster mehr. Auch wenn man dort die Seuche des schwarzen Weins beendet hatte. Zumindest hatte man unter den Rondrageweihten einen Stein im Brett.


    Vor der Reise musste man erstmal die Shahi und ihr Kind in Sicherheit bringen. Da der Landweg durch Baburien führte, wollte man Assad nicht eine zweite Möglichkeit geben, seinen Plan zu vollenden. Deshalb flog man mit dem Teppich die Shahi nach Zorgan. Die Leibwächter konnten später nachkommen. Die Pferde der Söldner wurden noch in Ras Lamasshu verkauft. Für die Weckung ihrer Sphinx zahlten die Bewohner ein Dankgeld von 23 Dukaten aus.


    In Zorgan angekommen zeigte die aranische Herrscherin ihre Dankbarkeit. Pro Held zahlte sie 250 Dukaten aus. Die Helden erhielten Siegelringe, welche ihre Verbindung zum Herrscherhaus bewiesen. Außerdem erhielten sich noch diverse Hofämter und somit Zugang zum Herrscherpalast. Die Nachforschung in den Archiven ergab, dass Khelbara eine lange Geschichte vorzuweise hatte. Rasulan, welcher den Mordauftrag für alle Beteiligten an der Suche nach den Belkelelgürtel erteilt hatte, war der Lehrmeister von Khelbara. Allerdings hatte sich der Lehrling nicht nach den Wünschen des Meisters entwickelt. Daran hatte auch die Ausbildung an der Schule der Schmerzen in Elburum nichts geändert. Khelbara hatte zu Tsa gefunden und kümmerte sich nun um die Gebrechen der Armen. Sie hatte sich im Streit von ihrem Ausbilder getrennt. Aber vielleicht sollte man sie selbst befragen. Nicht alles stand in den Archiven.


    Am 11.02.2025 wird man Elburum aufsuchen

  • 220. Spieltag (11.02.2025)


    Vor der Reise nach Elburum waren noch ein paar Vorbereitungen zu treffen. Isha und Vero nutzten die Gelegenheit sich im Feuerkloster im Raschtulswall blicken zu lassen. Seit den Ereignissen im Zusammenhang mit der Drachenchronik war einige Zeit vergangen. Isha wollte ihren beschädigten Säbel durch den dort lebenden Zyklopen reparieren lassen. Da bekannt war, dass der Meisterschmied nichts von Geld hielt, brachte Isha ihm wertvolle Metalle als Lohn mit. Vero nutzte die Gelegenheit sich das Wissen der Klosterbewohnerinnen für die Verbesserung seiner Feuerzauber anzueignen. Inklusive der Reisezeit beschäftigte dies die zwei Helden für 10 Tage.


    Haru und Dolorita verblieben in Zorgan. Die Hexe machte den Gjalsker mit der Stadt vertraut. Nach einigen Tagen erschien die Wachfrau des Anwesens und berichtete, dass der Betreiber der Karawanserei Rotes Kamel, Taref as`Sarjabaran, verschwunden war. Taref galt als Menschenfreund und war für seine Zuverlässigkeit bekannt. Die Helden hatten ihn schon mehrmals getroffen. Zuletzt bei der Ermordung des Hesindegeweihten. Als die Hexe und der Nordmann im Innenhof des Gasthauses eintrafen, war seine leicht überforderte Vertretung im Einsatz und versuchte das leichte Chaos im Hof zu organisieren. Haru sprach die Frau an. Taref hatte am Abend vor seinem Verschwinden Kontakt zu einem Militär in der Uniform der Palastwache. Der Mann war der Frau wegen seiner mustergültigen Erscheinung aufgefallen. Rote Schärpe und roter Haarbusch am Baburiner Helm. Dolorita konnte die Vertreterin überzeugen, mal einen Blick ins Zimmer von Taref werfen zu dürfen. Der Raum war schlicht. Bett, Tisch, Stuhl und ein Kleiderschrank. Alles penibel sauber. Kein doppelter Boden, kein Geheimfach, keine losen Bodendielen. Auch das Bett war genau das, ein schlichtes Bett. Die Bezüge waren zwar gute Baumwolle und das Kissen hatte eine Federfüllung, das war der einzige Luxus. Der Schreibtisch enthielt ein paar Seiten Papier, einen Federhalter aus Glas und ein Tintenfass. Alles war so hergerichtet, dass es keinen Anhaltspunkt für irgendwelche Ermittlungen gab. Das war schon auffällig. Die Vertreterin gab an, dass es im Kontor einen Tresor gab, zu dem nur Taref den Schlüssel hatte.


    Im Kontor kam man zu einem Schrank, dessen unterer Teil aus massivem Holz zu bestehen schien. Das Oberteil wies die üblichen Gittertüren auf, hinter welchen für gewöhnlich verschlossenes Schriftmaterial gelagert wurden. Dort standen auch die Geschäftsbücher des Gasthauses. Durch Druck auf einen versteckten Riegel, ließ sich die Holzfront des Unterteils auf die Seite schieben. Dahinter kam ein Tresor zum Vorschein, der nicht der heimischen Handwerkskunst entsprungen war. Dolorita schickte eine Botenjungen zum Heldenanwesen. Zwischenzeitlich waren Vero und Isha wieder zurück. Als die Nachricht Isha erreichte, schickte sie den Jungen zu einem Feinschmied in Zorgan, welcher zur Karawanserei bestellt wurde. Isha machte sich auf den Weg und traf kurz vor dem Schmied ein. Das geschulte Auge der Phexgeweihten entging die gediegene Zwergenarbeit nicht. Aber man musste nicht jedem in der Stadt zeigen, dass man mit Schlössern umzugehen wusste. Wäre jetzt suboptimal, wenn man für Diebstähle und Einbrüche verantwortlich gemacht werden würde. Der Feinschmied untersuchte das Schloss und es gelang ihm tatsächlich das Schloss zu öffnen. Allerdings ließ sich das Schloss nur noch mit dem Originalschlüssel verriegeln.


    Im Tresor befand sich ein Tagebuch, mehrere Säckchen mit Edelsteinen und Münzen. Ein Stapel mit einer fremden Goldwährung, alte Münzen aus dem Mittelreich. Das Tagebuch war in der Handschrift Tarefs gefertigt. Er berichtete über seine Zeit in Elburum als Sohn einer Händlerfamilie. Mit dem Beginn der Herrschaft der Oroner geriet die Familie in den Fokus der Obrigkeit. Aus vermiedener Zusammenarbeit wurde Gängelung und Schikane. Das Ende war die Verhaftung der ganzen Familie. Es folgten Folter und Entmannung von Taref. Er würde das ziegenbärtige Gesicht von Rasulan nie vergessen, die Zeit der Rache würde kommen. Die Schülerin des Zauberers, Khelbara hatte ihn wiederholt mit Heilmagie behandelt und ihm schließlich zur Flucht verholfen. Über diverse Umwege war die Flucht bis Zorgan gelungen, wo er Verbindlichkeiten der Händlerfamilie einfordern konnte. Die Eltern hatten die Folter nicht überlebt. Taref gelang es sich mit dem Gasthaus ein neues Standbein zu erarbeiten. Die Helden räumten den Tresor aus und brachten den Inhalt in einem Bankhaus in Sicherheit.


    Dann erfolgte eine Vorsprache bei der Palastwache. Die Freundschaftsringe der Herrscherfamilie öffneten die Tore. Der amtierende Agha ließ seinen Amtsbruder rufen, welcher nach ca. 30 Minuten erschien. Es stellte sich heraus, dass der Hauptmann schon unter der Händlerfamilie gedient hatte. Dort hatte er Kontakt zu Taref erhalten und die Verbindung bestand bis zum heutigen Tage. Der Hauptmann konnte berichten, dass Taref die Geschichte über die Geburt der Prinzessin mit Interesse aufgenommen hatte, als der Militär am Abend im Gasthaus sein Essen einnahm. Allerdings hatte ihn die Nachricht mitgenommen. Taref hatte ohne Erklärung das Gespräch beendet und war nachdenklich davongegangen. Wohin Taref verschwunden war, war nicht besprochen worden.


    Nachdem alle Vorbereitungen getroffen worden waren, machte sich die Gruppe auf den Weg nach Elburum. Da sowohl Haru, als auch Vero, mit Wasser nicht so viel anfangen konnten, wählte man den Landweg.


    Am 18.02.2025 wird man in Elburum eintreffen.

  • 221. Spieltag (18.02.2025)


    Für die letzte Übernachtung vor Elburum wollten die Helden in den Ruinen von Keshal Taref Halt machen. Sie nahmen den Abzweig zum Kloster Nassori und stiegen nach kurzer Zeit auf den Serpentinenweg in Richtung der Keshal um. Als sie sich der Ringmauer der Festung näherten flog ihnen Brandgeruch in die Nase. Isha schlich sich weiter nach oben. [Schleicheprobe gg Sinnesschärfe Wache] Das Aufschnappen eines Metallfächers zeigte an, dass die Geweihte entdeckt worden war. Vor ihr stand eine Frau in Lederkleidung, den Fächer geöffnet und den Säbel erhoben. Mit einem erfahrenen Blick stellte die Geweihte fest, dass sie einer Säbeltänzerin gegenüberstand. Nachdem sie der Wache ihr Hiersein erklärt hatte, entspannte sich die Lage. Die Helden wurden auf einen Tee mit Brot und Salz eingeladen. Im Innenraum waren verschiedene Zelte aufgebaut. Zwei Gelehrte begutachteten die Ruinen. 10 Säbeltänzerinnen stellten die Leibwache. Man kam ins Gespräch. Das Gelände war tags zuvor exorziert worden. Immer wieder wurden hier Spukerscheinungen gemeldet. Die Gelehrten waren auf der Suche nach der Ursache. Je nach der Stärke des Rituals kehrten die Geistererscheinungen nach ein paar Tagen wieder. Irgendwo im Untergrund musste sich die unheilige Quelle befinden. Während der Baumeister die Gebäudestrukturen untersuchte, war die Schriftgelehrte auf der Suche nach einer Bibliothek. Vor den Oronern war hier ein Rahjakloster gewesen. Die Heptarchin Dimiona hatte den Ort Belelkel gewidmet. Nach dem Tod der oronischen Herrscherin war keine entsprechende Büchersammlung aufgefunden worden, was den Schluss zuließ, es gäbe eine geheime, unentdeckte Anlage.


    Nun machten die Helden sich ans Werk. Aber auch sie konnten keine Auflösung der Rätsel erarbeiten. Vero begann unter den interessierten Augen der Gelehrten einen Beschwörungskreis in den Staub zu malen. Das Hauptgebäude des Klosters bestand im Wesentlichen aus einem gemauerten Zylinder, welcher sich in den Himmel reckte. Sein Abschluss war ein kugelförmiges Kuppeldach. Nach einer Stunde war der Magier fertig. Der Elementarist zeigte sein in Drakonia gelerntes Wissen. Ein Erz-Elementar wurde gerufen. Als Zusatzgabe kamen ein paar Dukaten und Edelsteine zum Einsatz. [Beschwörungs- und Kontrollprobe gelungen] Der lebende Stein erhielt die Aufgabe nach einer Geheimkammer zu suchen. Nach ca. einer halben Stunde begann der Boden zu vibrieren. Putzstaub rieselte zu Boden und einzelne Dachschindeln zerplatzten auf dem Boden. Der Baumeister blickte bedenklich zum Zylinderbau hinüber. Dann drückte der Boden mehrfach gegen die Schuhsohlen der Anwesenden. Mit einem lauten Krachen öffnete sich die Bergflanke unterhalb der Ringmauer und einzelne faustgroße Steine rieselten den Hang hinab. Dann trat Ruhe ein.


    Ein Blick über die Mauer zeigte einen ca. 2 bis 3 Schritten langen Riss in zehn bis 15 Schritt Tiefe. Isha und Isleif ließen sich an einem Seil in die Tiefe, Dolorita schwebte elegant mit ihrem Schirm hernieder. Weit in den Fels war der Riss nicht zu verfolgen. Weshalb Dolorita ihre Spinnenvertraute damit beauftragte die Tiefen des Risses zu erkunden, während die Hexe im Meditationshaltung im Innenhof verharrte. Die Spinne arbeitete sich in das Berginnere vor. Ihre behaarten Beine konnten Unebenheiten genau spüren. Rauer, gebrochener Stein wechselte sich mit glatten geschmolzenen Rillen ab. Das Muster kulminierte auf einen etwa faustgroßen Schmelzpunkt, an welchem sich die Astralenergie des Elementars aufgebraucht hatte. Anschließend war er in Geröll zerfallen. Damit war klar, dass sich die gesuchte Kammer unterhalb des Innenhofes oder des Zylinderbaus befinden musste. Und die Kammer musste einen Verteidigungsmechanismus haben, welcher es mit einem Dischinn aufnehmen konnte. Nun machte sich die ganze Gruppe daran, die Keshal zu untersuchen [alle Sinnesschärfenproben scheiterten, das AB-Modul sah zu diesem Zeitpunkt eine Erschwernis um 23 Punkte vor.] Alle Mühe war vergebens und die Helden zogen nach einer ruhigen Nacht weiter in Richtung Elburum.


    Dort angekommen bezog man in der Schmugglerkneipe vom ersten Besuch Quartier. Eine Nachfrage im Haus der Heilung (ehemals die Akademie der Schmerzen) ergab, dass Khelbara ein Zimmer im ärmsten Stadtteil Elburums bezogen hatte. Von dort aus ging sie zu ihren Patienten. Als die Gruppe an der Wohnung eintraf, öffnete auf Klopfen eine fremde Frau die Türe. Erst als Isha mehr zur Hintergrundgeschichte von Khelbara erzählen konnte, wurden sie als Freunde willkommen geheißen. Es stellt sich heraus, dass Lajella Kelefsunni eine Angehörige der Gemeinschaft der Schwestern Niobaras war. Sie erzählte, dass ein kleiner Junge die Heilerin zu einem Haus in Fellakhand gerufen worden war. Eine Frau habe dort starke Bauchschmerzen. Als Khelbara nach einiger Zeit immer noch nicht wiederkam, machte sich die Gruppe auf den Weg zur Patientin.


    Dort angekommen, wurden die Helden erstmal von einer Personengruppe begrüßt, welche sich im Hausflur zusammengedrängt hatten. Als Ortfremde wurde die Gruppe mit Misstrauen behandelt. Ohne Erklärung versperrte ein fetter Mann mit einem Holzknüppel den Weg. Dolorita hatte die Spielchen satt und schickte ihn mit einem Zauberzwang auf die Suche nach horasischem Zuckergebäck. Dann erschallte ein lauter Schrei aus der Wohnung der Patientin. Kurzerhand trat Isleif die schwache Tür ein. Der Riegel flog in hohem Bogen durch den Gang. Eine mittelalte Frau in einfachster Kleidung biss einem auf dem Boden strampelnden Mann gerade in den Hals. Als die Frau sich der neuen Störung zuwandte, blickte man in rot leuchtende Augen. Vor dem Fenster der Wohnung baumelte ein Seil. Ein kurzer Blick auf den Mann zeigte, dass es sich um Taref, den Gasthofbesitzer aus Zorgan handelte. Zwischen den Fingern seiner Hand, welche er auf die Halswunde presste, sprudelte ein kleiner Blutstrom hervor. Isleif und Haru bearbeiteten mit waffenlosen Kampf die fremde Frau, Vero verwandelte seinen Zauberstab in ein Seil. Isha stürmte zum Fenster und begann zum Dachfirst hochzuklettern, während Dolorita dem Karawansereieigentümer einen Schluck Heiltrank einflößte. Die Szene endete mit einer auf dem Dach stehenden Phexgeweihten. Dolorita, die eine Halswunde bei Isleif versorgen musste. Und einer gefesselten Kranken unter dämonischer Beherrschung. Die geballte Kraft aus Schwitzkasten, Boxhieben und einem Vipernblick der Hexe, hatten zur Kampfunfähigkeit mit nachfolgender Fesselung der Kranken geführt.


    Die nächste Sitzung findet am 25.02.2025 statt.

  • 222. Spieltag (25.02.2025)


    Auf der Straße vor dem Haus, so konnte Isha vom Dach aus beobachten, wie sich eine fremdländische Frau mit Lederschürze näherte. Der Auflauf im Treppenhaus hatte ihre Neugier geweckt. Isha wechselte auf das Nachbardach, kletterte dort hinab und folgte die Fremden nach innen. Die Schwertmeisterin konnte beobachten, wie die Frau, in horasisch geschnittenen Kleidern, Kontakt zu den Bewohnern des Hauses aufnahm und sich als Heilerin zu erkennen gab. Zwischenzeitlich hatte die Horasierin auch ihre Verfolgerin bemerkt und die beiden kamen ins Gespräch. Andale Spinola war in den Heilkünsten bewandert und die bräunlichen Flecken auf ihrer Lederschürze zeigten, dass sie auch mit einem Messer zur Heilung beitragen konnte. Zusammen gingen beide nach oben in das Zimmer der Patientin. Haru, Isleif und Vero hielten die von einem Dämon beherrschte Frau in der Bewusstlosigkeit. Andale kümmerte sich zunächst um die Halswunde von Taref. Dank einem Schluck Heiltrank, hatte die Wunde aufgehört zu bluten. Dolorita untersuchte die Besessene und ihre Magiekunde brachte sie zu der Erkenntnis, dass ein Thaz-Laraanji von der Patientin Besitz ergriffen hatte. Der Dämon aus dem Gefolge von Belelkel würde seinen Wirt solange antreiben, bis er aus Erschöpfung zusammenbrach.


    Taref wurde zu seinem Hiersein befragt. Er erklärte, dass er auf der Suche nach Khelbara gewesen sei, um sie von den Händen Rasulans zu warnen. Außerdem wurde es auch Zeit diesem Magier der Schmerzen ein Ende zu bereiten. Er hatte eine Bekannte aus seinen Jugendtagen aufgesucht, welche Wahrsagen könne. Die Frau habe ihn zu dieser Adresse geschickt. Durch den Hausflur war kein Durchkommen gewesen, also hatte sich Taref, trotz seiner Leibesfülle, von der Bühne abgeseilt. Beim Einstieg durch das Fenster sei er jedoch gestolpert. Anschließend habe sich sofort die Besessene auf ihn gestürzt und ihn in den Hals gebissen. Falls die Helden auch an den Diensten der Wahrsagerin teilhaben wollten, konnte er einen Kontakt herstellen.


    Währenddessen sprach Dolorita mit einer Hausbewohnerin. Sie konnte in Erfahrung bringen, dass ein Mann, welcher wie Rasulan aussah, mit der Frau Kontakt hatte. Die Frau habe Unterleibsschmerzen bekommen und man habe nach Khelbara geschickt. Die Heilmagierin war auch in die Wohnung gegangen, sei aber nicht mehr herausgekommen. Bei der Untersuchung der Wohnung wurde festgestellt, dass der Schrank verrückt worden war. Während Isleif und Andale versuchten den Schrank zu verschieben, bekamen sie tatkräftige Hilfe von der Hexe. An der Wand unter dem Schrank lehnte eine dünne Metallscheibe aus Kupfer, ca. fünf Finger im Durchmesser. Die Scheibe wies Gravuren auf, welche Isha mit ihrer Kriegkunst als Dienstrangabzeichen der Skorpionschwestern entschlüsseln konnte. Eine Untersuchung des Schrankes ergab auch einen frischen Abdruck im Holz. In dem Riss konnte man noch ein paar Fasern von Leinenkleidung feststellen.


    Zunächst galt es jedoch einmal die Patientin zu versorgen. Nachdem man den Hausbewohnern erklärt hatte, dass die gute Frau Nachbarin zu einem Tempel gebracht werden musste, machte die Menge bereitwillig Platz. Die Helden trugen die Frau in den neu errichteten Rahjatempel, wo sie von Shanya ash Shaya in Empfang genommen wurden. Der Exorzismus dauerte bis weit in die Nacht. Aber er war erfolgreich und man konnte die Patientin am Ende befragen. Sie hatte Besuch von Rasulan erhalten. Nach einiger Zeit hatte sie Bauchschmerzen bekommen und sie hatte nach einem Heilkundigen geschickt. Rasulan war dann verschwunden. Khelbara war gekommen. Als die Zauberin die Kranke untersuchen wollte, sei Rasulan aus dem Nichts erschienen und habe die Heilerin an der Schulter berührt. Stocksteif sein sie umgefallen und gegen den Schrank geknallt. Dann begann sich die Erinnerung der Frau zu verschleiern. Sie hatte nur noch mitbekommen, wie mehrere Frauen durch das Fenster eingestiegen waren und die verschnürte Magierin auf die Straße hinabgelassen hätten. Ab da verblassten die weiteren Ereignisse in einem undeutlichen Nebel.


    Die Nacht war lang und die Helden benötigten etwas Schlaf. Am Morgen suchten sie Taref in seinem Gasthaus auf. Der Wirt betrachtete die Neuankömmlinge (Vero, Haru mit Hund, Andale) mit Sorge. Er fragte gleich, ob sie ihm wieder ein paar Leichen übriglassen würden. Dann erzählte er eine Geschichte von Magiern ohne Schatten und einen fürchterlichen Kampf. Seine Gäste wären zwar siegreich geblieben, hätten ihn aber mit der Beseitigung der Leichen allein gelassen. Er hatte zwar dafür einen Beutel Geld erhalten, aber eine angenehme Arbeit sei das nicht gewesen. Neue Möbel, die ganze Putzerei und dann noch die Fragen der Stadtwache, welche er nur teilweise beantworten konnte. Als die neuen Gäste ein Frühstück bestellten, beruhigte sich das Gemüt des Wirtes. Er weckte Taref auf. Die schweren Schritte und die knarzenden Holzdielen kündigten die Anwesenheit des Mannes an. Taref frühstückte erstmal ausgiebig und lud die Helden ein. Zumindest diejenigen, welche das Gasthaus betreten hatten. Isha, Dolorita und Isleif warteten draußen. Man wollte sich beim Dönerstand auf der Esplanade des Friedens treffen. Dort gingen die Helden mit Taref dann auch hin. Und stellten fest, dass sich Isleif mit einem Gesangstück das Frühstück der restlichen Drei ersungen hatte.


    Es ging weiter zur Wahrsagerin. In die Slums von Elburum. Zwischen einem stinkenden Berg aus Müll saß eine alte Frau vor einer Kristallkugel. Auch die davonhuschende Ratte machte die Begegnung nicht angenehmer. Die „Hellseherin“ übermittelte gegen blanke Münze die Wahrheit. Das zumindest ergab die Menschenkenntnis der Helden. Khelbara soll sich in den alten Kellern von Elburum aufhalten. Die Beobachtungen und die Gassenwissenproben ergaben, dass an der Hellseherei nichts Magisches wirkte. Die schmutzige alte Frau war einfach gut informiert, hatte sie ihre kleinen Ohren und Augen in Form von Straßenjungen einfach überall in der Stadt verteilt. Als Zugang zu den Kellern wies sie auf die Umgebung der ehemaligen Schule der Schmerzen hin. Dort gäbe es genügend Zugänge in den Untergrund. Einen davon, hatten die Helden schon vor einiger Zeit kennengelernt, als sie nach der Errettung Khelbaras von dieser in ihr Versteck geführt worden waren. Irgendwie schien die Frau ein Talent dafür zu haben, sich entführen zu lassen.


    Bei der nächsten Sitzung geht es dann in den Untergrund.